*Bodenarbeit mit Manni – Part 2*
Wie versprochen, hier der zweite Teil der Trainingseinheit mit Manni, nun zum Thema "Protected Contact".
Es ist Winter, das Wetter ändert sich ständig, die Pferde haben weniger Auslauf, als im Sommer... da kann es schonmal passieren, dass sich Energie aufstaut, die dann auch irgendwann aus dem Jungpferd herauswill. 💥🐎💨💨💨 Um die Situation so entspannt und sicher wie möglich für mich zu gestalten, arbeite ich mit Manni bei der Bodenarbeit aktuell im sogenannten "Protected Contact". Das bedeutet einfach, dass ich meinen und seinen Bereich abtrenne. In diesem Fall hier nutze ich dafür 4 Pylonen und Flatterband, da ich dieses Equipment schnell auf- und abbauen kann. Man kann auf der Weide auch einfach mit Litze arbeiten oder man nimmt Dualgassen oder ähnliches. Da darf man ruhig kreativ sein und einfach schauen, was man da hat und was am besten für die eigene Situation geeignet ist.
Das Ganze hat viele Vorteile:
🔹 Das Risiko für mich, verletzt zu werden, ist wesentlich geringer.
🔹 Ich fühle mich sehr viel sicherer, bleibe beim Training ruhig und kann mich besser auf das Wesentliche konzentrieren.
🔹 Ich kann Manni und sein Verhalten aus größerem Abstand beobachten und beurteilen.
🔹 Ich muss "meinen Raum" nicht verteidigen, habe mehr Zeit und Energie, mich um die eigentliche Aufgabe zu kümmern und erspare mir und dem Pferd unnötige "Machtkämpfe".
🔹 Der Aufbau hilft dem Pferd dabei, die Aufgabe, wie z. B. Laufen auf der Quadratvolte besser zu verstehen und umzusetzen.
Im Video habe ich ein paar Momente zusammengeschnitten, die zeigen, warum Protected Contact sinnvoll sein kann. Viel Spaß beim Schauen von Mannis Eskapaden! 🤣🤣🤣
*Bodenarbeit mit Manni – Part 1*
Manni ist gerade 3 Jahre alt geworden! Alles Gute, kleiner Mann. 🥳😁
Gestern habe ich endlich mal wieder eine Trainingseinheit gefilmt. Aus den knapp 30 Minuten Filmmaterial werde ich mehrere Videos zusammenschneiden und nach und nach posten, damit es nicht zu lang für einen Beitrag hier wird.
In diesem Video seht ihr, wie ich ein paar Basisübungen auf der Quadratvolte mache. Dazu gehören für mich beispielsweise das stressfreie Folgen eines Targets und später auch das Antraben (am Ende des Videos zu sehen). Diese Einheit war die dritte Einheit für Manni in diesem Setting. Der Aufbau mit den Pylonen hilft zum einen die Aufgabe klarer zu gestalten (Stichwort "Management") und bietet zum anderen Schutz, falls das Pony mal etwas wilder unterwegs ist (mehr dazu im nächsten Post zum Thema "Protected Contact"). 😀
Unsere Trainingseinheit startete nicht so gesittet. Daher war ich froh, dass im Verlauf dann doch noch ein konzentriertes Arbeiten möglich war. Besonders gefällt mir das Antraben, da Manni hier bisher doch recht viel Frust (?) gezeigt und Probleme hatte, meiner Aufforderung nachzukommen. Hier lief das Ganze dann schon sehr viel besser. 😊
*Verladetraining*
So langsam arbeite ich alle meine Baustellen mit Joe ab. 😅 Letztens habe ich halb im Spaß, halb im Ernst zu einer Freundin gemeint: „Vielleicht wird er doch noch handelbar bis er 20 ist.“ 🙈
An dem Punkt, dass Joe den Hänger flüssig betritt, war ich schon vor Jahren. Allerdings hat er so großen Stress mit dem Verladen, dass einerseits das Einsteigen an verschiedenen Orten und in neuen Situationen immer wieder neu trainiert werden musste (Stichwort: Generalisierung) und andererseits ist es mit Einsteigen (bei ihm) leider noch lange nicht getan.
Ich trainiere also seit einiger Zeit daran, dass er im Hänger ruhig stehen bleibt, anstatt rückwärts herauszupanzern, während ich verschiedene Reize setze. Einige Beispiele dazu seht ihr hier im Video. Reelle Trainingszeit waren so ca. 30 Minuten, in denen es mehrere kurze Gras-Pausen gab.
Hier noch eine kleine Liste mit Ideen für Trainingsschritte, die ihr beim Verladetraining mit eurem Pferd auch berücksichtigen könnt. Die Liste lässt sich natürlich schier endlos erweitern.
Das Pferd sollte ruhig im Hänger stehen, während:
- der Mensch sich entfernt
- der Mensch komische Bewegungen macht
- der Mensch nach hinten auf / über und um die Rampe herum geht
- der Mensch auf der Rampe hüpft
- die Stangen bewegt werden und klappern
- der Mensch den Po des Pferdes berührt
- ein Gegenstand den Po des Pferdes berührt, während die Stangen klappern
- die Stange den Po des Pferdes berührt
- Radfahrer / Fußgänger / Autos und andere Verkehrsteilnehmer neben dem Hänger her fahren oder laufen
- von außen gegen den Hänger geklopft wird
- der Hänger sich bewegt
- die Stangen geschlossen werden
- die Rampe geschlossen wird
- die Tür vorne geöffnet und geschlossen wird
- das Rollo geschlossen und geöffnet wird
- etc.
Erst wenn ich diese Liste abgearbeitet habe, werde ich mich daran machen, das eigentliche Fahren schrittweise zu trainieren. Es liegt also noch etwas Arbeit vor uns. G
Ein seltener Anblick. 😁 Danke @mai.najar.ox, dass du mich "erwischt" und gefilmt hast! 😄😘
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#clickernmitpferden #positivespferdetraining #reitenohnezwang #clickertraininghorses #positivereinforcementhorsetraining #painthorse
*Jungpferdetraining*
Hier seht ihr meinen zwei Jahre alten Hengst bei der Hufbearbeitung. Meine Hufpflegerin und ich brauchen keine Kraft, keinen Zwang und selbstverständlich keine Gewalt. Der kleine Manni kooperiert und hebt freudig die Beine – so kann der Umgang mit Jungpferden aussehen.
Da Manni noch lange nicht „schussfest“ ist, arbeiten wir in direkter Nähe zu seiner Herde. Mittlerweile können wir alle vier Hufe vollständig in einer Session bearbeiten. Das Ganze hat dieses Mal ca. 20 Minuten gedauert. Die Bearbeitung lief völlig unproblematisch ab, wie im Video zu sehen ist. Damit es nicht ganz so langweilig zum Anschauen ist, habe ich erst ab dem zweiten Huf angefangen zu filmen und das Ganze im Zeitraffer eeeiiiiiiniges zusammengefasst. Das Video ist aber ungeschnitten, sodass man einen guten Gesamteindruck bekommen kann.
Manni ist insgesamt temperamentvoll und zeigt schon seit einiger Zeit typische Hengstmanieren. 🦄 Dass er hier bei der Hufpflege so gut mitarbeitet, ist das Ergebnis von knapp 1,5 Jahren sehr regelmäßigen Trainings. Dazu gehörte beispielsweise, dass meine supertolle Hufpfelgerin, Jennifer Talke, über einen längeren Zeitraum alle zwei Wochen zu uns zum Bearbeiten und Trainieren kam. So hatten wir zu keinem Zeitpunkt den Druck im Nacken, alle Hufe schaffen zu müssen und konnten immer aufhören, wenn Mannis Konzentration am Ende war oder die Außenreize (durch Spaziergänger mit Hunden, Reiter oder die sich entfernende Herde) zu viel wurden. Jenny hat sich außerdem voll und ganz auf meine Trainingsweise eingelassen, arbeitet also mit Manni ohne Druck und lässt sein Bein los, wenn er es nicht mehr halten kann oder mag. Sie hat sich auch immer besonders viel Zeit genommen, als es noch nötig war, sodass wir Pausen einbauen konnten, wenn sie gebraucht wurden (sei es von Manni oder von mir 😆). Vielen Dank dafür!
Beim Lesen meines Textes wird wahrscheinlich klar: Jungpferdetraining ist Arbeit und man braucht Zeit und Ge
Kooperationssignale im Pferdetraining
Wie etabliere ich ein Kooperationssignal?
In einem älteren Post beschreibe ich, was ein Kooperationssignal ist und wofür es im Pferdetraining verwendet wird: https://www.facebook.com/dasmotiviertepferd/videos/3001805180091291/
Aber wie baue ich so etwas mit meinem Pferd auf? Wie erkläre ich dem Tier, was es tun soll und was das Kooperationssignal für es und auch für mich bedeutet?
Die wichtigsten Schritte habe ich für euch zusammengefasst:
1) Erarbeite als erstes das Verhalten, das als Kooperationssignal dienen soll, wie z. B. das Unterkiefertarget. Ziel ist, dass das Pferd seinen Unterkiefer auf dem Kooperator ablegt. Dazu kannst du das Pferd vorerst mit einem bereits bekannten Nasentarget so über den Kooperator manövrieren, dass es dem Zielverhalten schon sehr nah kommt. Zusätzlich kannst du nach jedem Click so füttern, dass das Pferd dann beim Fressen tatsächlich mit dem Unterkiefer den Kooperator berührt. So wird das Zielverhalten verstärkt.
2) Sobald dein Pferd das Zielverhalten (mit Hilfe von Nasentarget und Futterpunkt) zeigt, beginnst du, etwas Dauer aufzubauen. Verzögere den Click und warte dabei unterschiedliche Zeitspannen, sodass das Pferd nach und nach lernt, 2-3 Sekunden auf dem Kooperator stillzuhalten.
3) Zeigt dein Pferd das gewünschte Verhalten (Unterkiefer auf Kooperator) nun für 2-3 Sekunden, kannst du anfangen, Ablenkung mit reinzubringen. Es reicht erstmal, wenn du z. B. nur deinen Arm bewegst, ohne das Pferd zu berühren. Die Ablenkung steigerst du kleinschrittig immer weiter, bis Berührungen zuerst an der Schulter, dann am Hals und schließlich in etwas schwierigeren Zonen, wie dem Kopf, möglich sind. Das Verhalten „Unterkiefer auf Kooperator“ muss, um mit diesem Schritt anzufangen, nicht perfekt aussehen. Es wird vielleicht auch nach Einführung der Ablenkung nochmal wieder schlechter. Das kannst du „nebenbei“ immer wieder über den Futterpunkt korrigieren.
4) Beobachte bei Schritt 3 dein Pferd genau. Un
Ein riesen Meilenstein! Wurmkur per Maulspritze ✅
Nachdem ich Joe nun seit über 4 Jahren keine Wurmkur per Maulspritze verabreichen konnte und die Alternativen am Markt leider über die Zeit auch noch weniger wurden, hatte ich mich dem Thema dann doch nochmal intensiv angenommen und fleißig trainiert. 💪 Heute hat Joe dann seine Wurmkur zum ersten Mal wieder mit der Maulspritze bekommen und ich bin suuuper glücklich darüber. Das ist ein riesen Meilenstein für uns. 🥳 Es lief nicht perfekt. Die Wurmkur klemmte etwas und kam dann plötzlich rausgeschossen, was Joe nicht toll fand. Aber er hat sich sehr tapfer geschlagen und nach 1 oder 2 Trainingseinheiten zum "Korrigieren", wird der nächsten Wurmkur nichts im Wege stehen! 🤩
Joe’s erste Wurmkur per Maulspritze seit über 4 Jahren ✅
Nachdem ich Joe nun seit über 4 Jahren keine Wurmkur per Maulspritze verabreichen konnte und die Alternativen am Markt leider über die Zeit auch noch weniger wurden, hatte ich mich dem Thema dann doch nochmal intensiv angenommen und fleißig trainiert. 💪 Heute hat Joe dann seine Wurmkur zum ersten Mal wieder mit der Maulspritze bekommen und ich bin suuuper glücklich darüber. Das ist ein riesen Meilenstein für uns. 🥳 Es lief nicht perfekt. Die Wurmkur klemmte etwas und kam dann plötzlich rausgeschossen, was Joe nicht toll fand. Aber er hat sich sehr tapfer geschlagen und nach 1 oder 2 Trainingseinheiten zum "Korrigieren", wird der nächsten Wurmkur nichts im Wege stehen! 🤩
Manni kommt mir mittlerweile immer häufiger auf Zuruf auf der Weide entgegen oder sogar direkt zum Tor. 🥳 Das ist wirklich ein sehr schönes Gefühl - auch wenn ich bei dem Hengstlein dann doch noch etwas Angst habe, dass er mich umrennt. 🤣 Gestern hat er aber bewiesen, dass er auch aus vollem Galopp bergab noch gut bremsen kann. 😄👏🏻
Unser letzter Hufpflege-Termin lief auch richtig gut. Nachdem wir, gefühlt, nach jedem Weide- und damit Standortwechsel von vorne anfangen mussten, kann man langsam doch deutliche Fortschritte feiern. 🤩 Und der Vorteil vom Training an verschiedenen Standorten und zu unterschiedlichen Bedingungen ist, dass das Verhalten von Anfang an gut gefestigt wird. Wir bearbeiten die Hufe, während Fahrradfahrer und Spaziergänger vorbeikommen, neben Rinderherden, an mehr oder weniger unbekannten Orten und manchmal auch mit leichter Steigung des Feldwegs. 😅 Das ist zwar nicht die Vorgehensweise, die ich Schülern empfehlen würde aber häufig ist es in der Realität nicht so umsetzbar, wie es der perfekte Trainingsplan vorsieht. Dann muss man flexibel sein und sich dennoch so gut es geht vorbereiten. Ein wichtiger Punkt an meiner Vorgehensweise aktuell ist, dass wir sehr kurze Bearbeitungsintervalle haben und am jeweiligen Termin nur das machen, was geht. Mal werden nur Strahl und Eckstreben gemacht, Mal wird geraspelt. Wenn Manni nicht mehr mitarbeiten kann, hören wir möglichst zeitnah auf. So kann man deutlich Druck aus der Situation nehmen und gerät nicht in Zugzwang, dass bestimmte Sachen an dem Tag unbedingt klappen müssten.
Nach unserer Trainingspause macht Joe dem Motto der Seite als „motiviertes Pferd“ alle Ehre. 😁🥰
Zuerst hat er sich beim Fertigmachen von seiner besten Seite gezeigt und dann war er in der Halle so angeknipst, dass ich spontan (zum ersten Mal) Angaloppieren aus dem Rückwärts abgefragt habe. 😀 Das hat richtig Spaß gemacht und ich selbst war anschließend auch nass geschwitzt vom vielen Herumblödeln. 😅
Von korrekter Stellung und Körperhaltung kann hier nicht die Rede sein – das merkte ich schon währenddessen und man sieht es auch im Video. Aber nach meiner „Pferdepause“ wollte ich einfach ein bisschen Spaß mit Joe haben und das hat sehr gut getan. 😊
Mit dem kleinen Manni habe ich über die Feiertage fleißig weiter das Hufegeben und -Halten geübt, sodass ich unserer ersten, möglichst stressfreien, Hufbearbeitung ein gutes Stück näher gekommen bin. 🤓