18/12/2024
Mythen & Wirklichkeit
Sozialgemeinschaft Mensch & Hund
Mythos: „Tröste und beschütze deinen Hund nicht, wenn er Angst hat!“
Wirklichkeit: Angst wird nicht verstärkt durch Trost. Sei der sichere Hafen, der Fels in der Brandung für deinen Hund und gib ihm körperliche Sicherheit, so wird das Vertrauen gestärkt. Vertrauen baut der Hund auf, wenn der Mensch ihm zeigt, dass er ihm Schutz und Sicherheit bietet!“
Mythos: „Du musst immer vor deinem Hund durch die Tür gehen!“
Wirklichkeit: Dies hat zwar einen praktischen Nutzen, über die soziale Stellung sagt dies jedoch nichts aus.
Mythos: „Beim Verlassen der Wohnung/des Hauses darfst du dich nicht vom Hund verabschieden!“
Wirklichkeit: Ein Ritual einzuführen, dass dem Hund zeigt, dass sein Mensch wiederkommt ist gut. So vermeiden wir, dass der Hund in Stress gerät, weil er nicht verpassen möchte, dass wir gehen.
Mythos: „Du darfst deinen Hund nicht begrüßen beim Heimkommen!“
Wirklichkeit: Ein Begrüßungsritual vermeidet unnötigen Stress beim Hund und führt nicht zu Irritationen.
Mythos: „Dein Hund ist dominant!“
Wirklichkeit: Hunde sind nicht dominant. Es gibt dominante Beziehungen, dies ist dann aber von beiden Seiten gewünscht.
Mythos: „Du darfst dir nicht den Kopf oder die Pfote auf den Schoß legen lassen, damit möchte er Stärke zeigen!“
Wirklichkeit: Mit diesem Verhalten sucht ein Hund die Nähe bzw. Annäherung zum Menschen. Beachtung sollte es jedoch finden, damit kein aufmerksamkeitsforderndes Verhalten gefördert wird.
Mythos: „Du darfst dich nicht auf eine Ebene mit dem Hund legen!“
Wirklichkeit: Kontaktliegen und Kontakte im Nahbereich sind sozial und gesund. Hier wird KEIN Rangproblem entstehen. Beachtung sollte finden, dass nicht jeder Hund so viel Nähe mag bzw. ertragen kann.
Mythos: „Du solltest generell Konflikte mit dem Hund vermeiden!“
Wirklichkeit: Der Hund wird so NICHT lernen mit Frust umgehen zu können.
Der Hund kann NICHT lernen, sich zurückzunehmen.
Der Hund lernt keine Grenzen und bekommt keine Leitplanken, die er für ein entspanntes Leben braucht.
Mythos: „Gehe nie zum Hund, sondern rufe ihn immer zu dir!“
Wirklichkeit: Eine Kontaktaufnahme wird in guten Beziehungen von beiden Seiten aufgenommen. Der Mensch würde signalisieren, dass kein Bedürfnis nach Nähe besteht.
Mythos: „Spiel darf nur vom Menschen ausgehen, du bestimmst auch immer, wann das Spiel beendet wird!“
Wirklichkeit: Um interessant für den Hund zu werden bzw. zu bleiben, sollten wir uns auch mal auffordern lassen. Es sollte aber auch signalisiert werden, wenn kein Spiel gewünscht ist. Hier ist klare Kommunikation wichtig. Beachtung sollte nur finden, dass kein aufmerksamkeitsforderndes Verhalten gefördert wird.
Mythos: „Du darfst deinen Hund beim Spiel nicht gewinnen lassen!“
Wirklichkeit: Im Spiel ist ein Rollentausch normal, das Spiel könnten für den Hund so uninteressant werden!
Mythos: „Dein Hund darf urinieren, aber nicht markieren. Der Hund zeigt dir damit, dass er über dir steht!“
Wirklichkeit: Nimm die Dominanzbrille ab. Hier dürfte der Hund ein natürliches Verhalten nicht ausleben. Ein übermäßiges Markieren kann auch auf Stress (Übersprung) hinweisen.