13/08/2021
Oh wie recht sie doch hat!
Sehr lesenswerter Post über Respekt gegenüber Hunden und der seltsamen Einstellung mancher Menschen!
Der gesunde Respekt
„Oh ein Kangal!“
Ein Satz, den ich jetzt schon öfter gehört habe, positiv wie negativ.
Irgendwo zwischen hysterischem Kreisch-Ausweichbogen-Weitsprung und distanzlosem Patschi-Grabschi, liegt etwas vergraben das sich Respekt nennt. Re-was?
Subjektiv, absolut subjektiv, aber gefühlt sieht man letzteres kaum noch?
Vor einigen Jahren kannte kaum einer Kangals, heute sind sie verschrien, oder die Kampfschmuser 2.0, weil große Teddybären, die ja so gemütlich wirken, ja…bis sie es nicht mehr sind.
Aber eigentlich geht’s gar nicht nur um Kangals, Sabah hat mich halt wieder dran erinnert. Und eine Story, die Basiras Herrchen heute auf Instagram teilte.
Wann werden Hunde denn mal wieder als eigenständige Wesen gesehen, die auch weil sie vielleicht einer Rasse angehören, die man kennt, nicht alle gleich sind und nicht alle angetatscht werden wollen? Immer dieses Bedürfnisdecken auf Kosten der Hunde. Hauptsache angetatscht, der wird mich schon lieben. Joa, eher nicht, aber die Mittelkralle und das Kotzgesicht wird flachs anders interpretiert, wenn’s denn überhaupt bemerkt wird.
So sehr wie in der Hundeerziehung gefühlt alles aus dem Gleichgewicht gekommen ist, so ist es auch mit Schrecken und Distanzlosigkeit. Die goldene Mitte, wer bitte?
Wobei ich Distanzlosigkeit deutlich weniger verstehen kann als Schrecken. Angst ist nicht rational. Distanzlosigkeit ist einfach mangelnder Respekt.
Uns original in Berlin wie folgt passiert:
Da wird man als Besitzerin doof angeguckt, wenn Menschen sich zum Hund beugen, und LITERALLY den Hund ansprechen: „ Du bist ja ein Süßer, wie heißt du denn?“ und vom Hund keine Antwort kommt. Ein kurzer vorwurfsvoller Blick zu mir nach oben. „Na Sie haben ja den Hund gefragt.“ Wird dann eher ZUM HUND mit „Du hast ja ein komisches Frauchen“ quittiert als ein wirkliches Gespräch zu führen. Nu los Abby, erzähle der Tante wie du heißt, wie alt du bist, wo du in die Grundschule gegangen bist und geh schnell mit ihr kuscheln, damit sie sich geliebt fühlt. Was du möchtest, interessiert hier doch gerade keinen. Nu los, antworte schon…
Während sich Menschen gefühlt immer weiter voneinander entfernen, wird der gesunde Respekt für sein tierisches Gegenüber gefühlt weniger. Mich wird schon keiner beißen, und wenn doch, ist der Hund bekloppt.
Wir haben gefühlt alles erlebt in unserer Zeit in Berlin. Von Lippenstiftmündern auf Dalmatinerstirnen, über „Vor mir muss er doch keine Angst haben“ zu Cassim damals, bis aus dem Maul genommene Wienerwürstchen eines vor dem Bäcker wartenden Big Foots. An Dreistigkeit schwer zu überbieten, verlangt das unseren Hunden einen Wahnsinn ab dieses Maß (in beiden Extremen) an Unnatürlichkeit auszuhalten und nicht mit Gratis-Schellen zu quittieren.
Hab den Faden verloren, im Fluss getippt und ich lass das jetzt auch so.
In a nutshell:
Was ist los mit euch, Leude?!
Bitte einmal zurück zur goldenen Mitte und dem gesunden Respekt seinem Gegenüber gegenüber.
zänk ju for trävelling wiz mieh