16/12/2024
Eines der wichtigsten Themen im Hundetraining ist, zu verstehen, wann und wie man Verhalten richtig anlernt und durchsetzt. Leider wird das oft missverstanden – sogar von Hundetrainern. Viele setzen Verhalten einfach voraus, ohne es dem Hund vorher beizubringen. Das finden wir sehr enttäuschend, sowohl für die Hunde, die überfordert werden, als auch für die Hundehalter, die darauf vertrauen, dass ihnen korrekte Methoden vermittelt werden. Doch ein faires, respektvolles Training erfordert sowohl das Anlernen als auch das Durchsetzen von Verhalten.
1. Verhalten anlernen – Der erste Schritt: Bevor ein Hund etwas leisten kann, muss er es lernen. Viele Verhaltensweisen wie Sitz, Platz, Fuß oder Warten sind für Hunde nicht natürlich. Anlernen funktioniert über positive Verstärkung: Lob, Belohnung und Motivation zeigen dem Hund, was von ihm erwartet wird. Das erfordert Geduld, da jeder Hund in seinem Tempo lernt. Wichtig ist, dass der Hund versteht: „Was soll ich tun, und warum lohnt es sich?“
2. Verhalten durchsetzen – Der zweite Schritt: Wenn der Hund das Verhalten verstanden hat, kann es durchgesetzt werden – nicht mit Zwang, sondern durch klare Kommunikation. Der Mensch übernimmt die Rolle des Erziehers, setzt Grenzen und bleibt konsequent.
Durchsetzen bedeutet Verlässlichkeit: Der Hund erkennt, dass der Mensch ernst meint. Klare Führung schafft Sicherheit – nicht durch Druck, sondern durch Konsequenz.
Warum beides zusammengehört:
Anlernen und Durchsetzen sind untrennbar. Nur ein Hund, der versteht, was von ihm verlangt wird, kann das Verhalten zuverlässig zeigen. Wird der Anlernprozess übersprungen, führt das zu Frust – für Hund und Mensch.