03/09/2013
Gute Nachrichten postet man gerne! Meine alte "Reba" 12 Jahre alt, ist wieder da. Am Sonntag den 01.09. um 18.10 Uhr habe ich die Pferde von Freunden gefüttert. Ich nehme dabei immer das ganze Rudel im Auto mit und lasse sie dann durch den Wald bis zur Wiese vorlaufen. Wir machen diesen Weg seit Wochen täglich. Die Hunde kennen die Strecke in und auswendig. Mein altes Mädchen hat, aus was für Gründen auch immer, den Anschluss verpasst. Ich habe mich gewundert, war jedoch noch nicht in Sorge. Dachte mir, dass sie die Dorfstraße nach Hause zurück gelaufen ist. Doch Reba war nicht zu Hause als ich zurück kam. Wir fuhren sofort mit zwei Autos los. Freunde und Bekannte wurden telefonisch alarmiert und viele machten sich auf die Suche nach "Reba". Die sorgsam unterdrückte Panik brach nach einem Anruf aus, dass Reba auf der B5, kurz vor Friesack gesichtet wurde. Bis in die Nacht haben wir gesucht. Jäger informiert und gehofft. Zu Hause alle paar Minuten vor die Haustüre, in der Hoffnung, sie läge zusammengerollt auf der Fußmatte. In der Morgendämmerung ging die Suche wieder los. Tasso, Ordnungsämter, Tierärzte, Polizei, Suchplakate. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Über meine nächtlichen Albträume und Horrorvorstellungen brauchen wir nicht zu reden. Die zweite Nacht ohne Reba und draußen war stürmisches, regnerisches, kaltes Herbstwetter. Heute morgen gegen 11.00 Uhr, kam der erlösende Anruf. Unsere Pferde Tierärztin, unterwegs zu einem Patienten, sah sie justament in dem Moment auf die B167 bei Wildberg einbiegen. Ganze 25km von zu Hause weg. Sie war verwirrt und verängstigt und hat sich nicht einfangen lassen. Mit Hilfe von Dorfbewohnern, wurde "Reba" auf ein geschlossenes Grundstück getrieben und das Tor verschlossen. Kurz darauf war ich vor Ort. Ich hatte den Eindruck, wir konnten beide unser Glück nicht fassen. Bis auf einen halben Tannenwald im Fell, kein Kratzer, keine wunden Pfoten, nicht dehydriert. Im Auto heulte sie wie ein Wolf. Die ganze Fahrt nach Hause. Wer weiß, mit wem sie die Nächte verbracht hat. Was für ein taffes, altes Mädchen. Dank an alle die mitgesucht, mitgezittert und gebangt haben. Dank an Dr. Julia Blank, die seit zwei Tagen auf ihren langen Patientenwegen die Augen offen gehalten und Reba gesichtet hat. An einem Ort an dem keiner sie vermutete. Wunder gibt es immer wieder! Und Geschichten mit Happy End sind selten geworden.