Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Ebeling

24/01/2024

Pica Syndrom/ Fremdkörper-OP

Obwohl bereits seit circa 40 Jahren bekannt, wirft das Pica-Syndrom immer noch mehr Fragen auf als Antworten.
Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Essstörung, an der Katzen, Hunde und auch Menschen erkranken können und die verschiedene Ursachen haben kann.
Symptomatisch ist das Fressen, Kauen oder Belecken von unverdaulichen/nicht essbaren Dingen wie Decken, Plastik oder Erde.

Auch unser Patient, ein sechsjähriger Kater leidet am Pica-Syndrom und magerte nun immer weiter ab. Das Röntgen mit Kontrastmittel ergab den Verdacht auf Fremdkörper in Magen und Enddarm (Bild 1)
Die Besitzer gaben an, dass der Patient vermutlich das Innenleben eines Basketballs gefressen hatte, was auch zu dem Gewebe passt, das wir aus Magen und Darm entfernten (Bild 3). Solche Fremdkörper führen im Magen-Darm-Trakt zu starken Reizungen, können je nach Form und Festigkeit die Schleimhaut durchbohren und den Darm verschließen, wenn sie nicht entfernt werden.

Doch warum leiden insbesondere Katzen am Pica-Syndrom?

Dazu gibt es verschiedene Thesen:

Zum einen werden körperliche Ursachen in Betracht gezogen, wie zum Beispiel Schmerzen, Organschäden oder Nährstoffmangel. Exotische Rassen wie die Siamkatze sollen anfälliger für das Pica-Syndrom sein (Rassedisposition). Aber auch psychische Faktoren wie Stress, Langeweile und Traumata sollen Auslöser sein.

Körperliche Ursachen wie Nährstoffmangel sind in der Regel behandelbar und teilweise heilbar.

Psychische Ursachen sind oft schwerer abgrenzbar und müssen meist verhaltenstherapeutisch angegangen werden. Sei es durch bessere Auslastung, Stressreduktion im Umfeld oder auch stresslindernde Medikation.

Es handelt sich also um eine vielschichtige Erkrankung bei der wir und auch der Patient auf genaue Beobachtung und Zuarbeit der Patientenbesitzer angewiesen sind. Insbesondere dann wenn organische Ursachen auszuschließen sind.

Sollten Sie den Verdacht haben, dass ihr Vierbeiner am Pica-Syndrom leidet, sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern ausführlicher dazu.

14/01/2024

Tierarztbesuch = Stress
Teil 2
Warum all das? Ihre Katze möchte sich in ihrer Box entspannt aufrichten und umdrehen können, um ihre Umgebung gut im Blick behalten zu können. Nach einer OP oder Untersuchungen für die eine Sedation notwendig war, wollen wir Ihre Katze gern bequem ausgestreckt in ihre Box legen können. All das macht eine gewisse Boxengröße notwendig.
Besonders das abnehmbare Oberteil ist für viele Katzen ein echter Gamechanger bei der allgemeinen Untersuchung. Sie können dadurch in der Unterschale liegen bleiben (die in der Praxis im Gegensatz zu Zuhause plötzlich sehr viel Sicherheit gibt!) und machen die Untersuchungen deutlich entspannter mit.
Aus früheren Zeiten erfreuen sich die Weidenkörbchen immer noch großer Beliebtheit. Doch in der Praxis sind sie leider unpraktisch. Die Öffnung ist recht klein und man muss recht bedrohlich hinein greifen, wenn der Patient nicht selbst aus dem Körbchen heraus kommt. Das finden die Katzen in der Regel gruselig, Krallen sich erfolgreich im Weidenkörbchen fest und können nur mit einigem Hin und Her heraus befördert werden.

Und auch wenn man dann die schöne große Box hat und das Lieblingskissen hinein getan hat, so möchte die Katze Zuhause trotzdem nicht hinein?
Hier kann es mitunter helfen, wenn die Transportbox in die täglichen Abläufe integriert wird. Sie können beispielsweise regelmäßig Leckerlies darin füttern. So wird die Box auch positiv verknüpft.

Sie sehen, auch Sie können mit einigen Kniffen Ihrer Katze den Tierarztbesuch erleichtern.

Wenn trotz aller Vorbereitungen der Stress für Ihre Katze extrem hoch ist, sprechen Sie uns gern an. Wir beraten bei Bedarf auch gern zu angstlösenden Präparaten oder anderen Hilfsmitteln zur Stressreduktion.

14/01/2024

Tierarztbesuch = Stress
Teil 1

Für den Großteil unserer Patienten ist der Besuch der Praxis mit Stress verbunden. Besonders Wohnungskatzen, die ihren festen Alltag in den eigenen vier Wänden gewohnt sind, zeigen sich vom Tapetenwechsel schnell stark beeindruckt. Wenn dann auch noch der aufgeregte Hundewelpe durchs Wartezimmer springt und bellt, liegen die Nerven gänzlich blank.

Um unseren felinen Patienten die Wartezeit bei uns zu erleichtern haben wir seit diesem Jahr immer dienstags die Katzensprechstunde ins Leben gerufen.

Doch auch Sie können ihren Lieblingen den Besuch beim Tierarzt mit einigen Tricks stressärmer gestalten.

Beginnen wir mit der Transportbox. Diese sollte
- ausreichend groß sein
- ⁠ausreichend belüftet sein
- ⁠ein abnehmbares Oberteil haben
- ⁠stabil und ausbruchssicher sein
- ⁠möglichst kein Weidenkörbchen sein.

05/01/2024

Heute wurde eine Großtrappe mit Beinverletzung über die zu uns in die Praxis gebracht.
Großtrappen gehören zu den schwersten flugfähigen Vö**ln der Welt und stehen bei uns auf der roten Liste. Aufgrund des Schutzstatus dieses seltenen Vogels wurde mit der zuständigen Vogelschutzwarte und der Klein- und Heimtierklinik der FU Berlin Kontakt aufgenommen um das weitere Vorgehen zu besprechen. Leider ergab das Röntgenbild einen schweren Bruch des Unterschenkels, welcher aufgrund des Körpergewichts leider inoperabel ist, da diese Brüche erfahrungsgemäß nicht ausheilen.
So konnten wir dieses stolze Tier leider nur noch auf dem letzten Weg begleiten.

27/12/2023

Heute waren wir im Tierheim von T.I.E.R.E. e.V. in Medewitz um die dort untergebrachten Kitten zu impfen. Dabei gab es für die kleinen Patienten gleich noch ein spielerisches Medical Training.

Was ist das eigentlich?

Beim Medical Training simuliert der Tierbesitzer spielerisch und möglichst in einem angenehmen, stressfreien Rahmen (beispielsweise Zuhause unterstützt mit Leckerlies, Lob, Streicheleinheiten) die tierärztliche Allgemeinuntersuchung. Man schaut in die Ohren, zieht die Lefze hoch um Zähne und Zahnfleisch zu begutachten, scheitelt das Fell, hält die Pfote einen Moment fest. Insbesondere das Halten der Pfote finden viele Hund sehr befremdlich, besonders wenn es dann zum ersten Mal im Rahmen einer Untersuchung (zum Beispiel beim Verdacht einer Granne) stattfindet.
Deshalb ist ein regelmäßiges, kleinschrittig auftrainiertes Medical Training eine tolle Sache, die allen Parteien den ohnehin oftmals stressigen Tierarztbesuch unheimlich erleichtern kann.

20/12/2023

Auch heute landete wieder ein stacheliger Patient auf unserem OP Tisch. Was erst wie eine Schnittverletzung anmutete, entpuppte sich als Gummi der sich schon über einen längeren Zeitraum um den Hals des Igels geschnürt gewesen war. Unter Narkose wurde dieser entfernt und die Wunde gereinigt. Auf einer Pflegestelle wird der kleine Patient nun weiter betreut und darf nach erfolgreichem Winterschlaf wieder in die Freiheit.

19/12/2023

Der Markknochen

Für viele Hundebesitzer immer noch ein beliebtes Leckerlie, das gleichzeitig als Beschäftigungsspielzeug dient. Denn wer kennt es nicht? Stundenlang wird der Knochen bearbeitet, um an das leckere Mark zu kommen. Ehrgeizig wird geschleckt und mit den Zähnen geschabt um immer mehr von der schmackhaften Füllung heraus zu kratzen und wenn der Markknochen eine gewisse Größe hat, dann passiert es: er rutscht über die Canini verkeilt sich am Unterkiefer und bewegt sich nicht mehr vor und nicht zurück.
Wenn das passiert, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen, die wie wir Knochenchorurgie anbietet, denn der Markknochen muss schnellstmöglich mit einer Knochensäge entfernt werden. Der Knochen kann am Unterkiefer und auch in der Zunge (wenn er auch über diese rutscht) zu Durchblutungsstörungen führen.
So auch bei unserem Patienten von letzter Woche. Mit oszillierender Säge wurde der Markknochen unter Narkose aufgetrennt und entfernt. Der Hund hat dank schneller Behandlung alles gut überstanden.

11/12/2023

Der Dienstag wird ab Januar voll im Zeichen der Katze stehen - wir bieten eine reine Katzensprechstunde an.

11/12/2023

Ins Jahr 2024 starten wir mit geänderten Öffnungszeiten. Doch nicht nur das - auch unseren samtpfötigen Patienten wollen wir den ohnehin schon stressigen Tierarztbesuch etwas erleichtern. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

05/10/2023

Impressionen vom ICAWC

18/06/2023

💉Gebärmutterentzündung XXS 💉
Am Mittwoch wurde eine kleine Hamsterdame wegen einer Augenentzündung in der Praxis vorgestellt. Beim Herausnehmen aus der Box fiel jedoch auch starker Vaginalausfluss auf und die Untersuchung ergab eine hochgradige Gebärmutterentzündung (Pyometra).
Die kleine Patientin wurde mit Inhalationsnarkose (Bild 1) notoperiert. Auf den Bildern ist zu sehen, dass das linke eitergefüllte Uterushorn schon etwa so dick wie ein kleiner Finger war, das rechte Horn war erst leicht mit Eiter gefüllt (Bild 3)
Im Wärmebett durfte der zweijährige Goldhamster dann in Ruhe wach werden (Bild 5) wir wünschen der kleinen Patientin eine schnelle Genesung!

19/04/2023

🌈 Gute Reise kleine Heidi, wir hätten es dir so sehr gewünscht! 🌈

Sterben kann man nicht üben und es wird nicht einfacher, nur weil man es immer wieder erlebt.

Heidi ist heute gestorben.

Wir haben Heidi versprochen, dass sie die Welt sehen wird und dass wir alles für sie tun aber wir konnten nur eins unserer Versprechen halten.

Kleine Heidi, gestern lagst du auf Michis Schoß und hast zufrieden gedöst, doch da ahnten wir schon, dass es diesmal kein Happy End wird, denn Fressen wolltest du einfach nicht von allein.

Wie gern hätten wir dich in liebevolle Hände gegeben und gewusst, dass du ein ganzes Hundeleben vor dir hast, um den schlechten Start zu vergessen. Wie sehr haben wir uns darauf gefreut.

Machs gut kleine Maus, vieles hast du nicht erleben können aber sei dir sicher, du wurdest geliebt.

Wir bedanken uns bei allen, die an Heidis Schicksal Anteil genommen haben, ganz besonders bei ihren Paten, die sie nicht nur finanziell unterstützt haben, sondern ihr auch gern ein tolles Hundeleben ermöglicht hätten.

16/04/2023

11/04/2023

Update

Wir sind überwältigt von der großen Anteilnahme, deswegen ein weiteres Update unserer kleinen Patientin:

10/04/2023

Update

Das Video spricht für sich - der kleinen Kämpferin geht es zunehmend besser 🤩

09/04/2023

Update

Heidi kämpft tapfer weiter und begrüßte Michi heute das erste Mal mit wedelndem Schwanz! Michi, die seit drei Nächten in der Praxis schläft, um die kleine Patientin auch nachts versorgen zu können, wurde heute Nacht sogar geweckt, weil Heidi in ihrer Schlafbox geschimpft hat und raus wollte. Für uns der schönste Lärm der Welt!

In diesem Sinne wünschen wir allen Frohe Ostern 🐰

07/04/2023

Während Heidi gestern alles noch widerstandslos über sich ergehen ließ, schimpfte sie heute schon über die Injektionen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, der jedoch noch keine Entwarnung gibt, da Parvovirose gern mal besser zu werden scheint, bevor es wieder schlechter wird. Die kleine Heidi braucht also weiterhin alle gedrückten Daumen. Wir halten euch auf dem Laufenden!

06/04/2023

Parvovirose

Noch immer werden viel zu oft Welpen aus dubiosen Umständen gekauft. Sei es aus irgendeinem Hinterzimmer, vom „Züchter“ der das Muttertier aber gerade nicht vorzeigen kann oder beim Zigarettenkaufen in den Nachbarländern. Diese armen Seelen sind in der Regel zu jung, ungeimpft und krank, von den psychosozialen Defiziten fangen wir hier gar nicht erst an.

Auch unsere aktuelle Notfallpatienten dürfte einer dieser Welpen sein. Gefunden am Potsdamer Hauptbahnhof müssen wir doch stark davon ausgehen, dass die kleine Hündin ausgesetzt wurde, als klar wurde, dass sie krank ist. Kaum ansprechbar, dehydriert, inappetent und kotverschmiert vom Durchfall - so kam „Heidi“ wie die Tierpfleger sie tauften bei uns an. Der Schnelltest bestätigte unsere Vermutung: Parvovirose. Eine Viruserkrankung an der vor allem junge ungeimpfte oder nicht ausreichend geimpfte Hunde erkranken. Das Virus wird fäkal-oral übertragen. Erkrankte Hunde scheiden die Erreger bereits circa vier Tage nach Ansteckung aus, werden jedoch erst nach ein bis zwei Wochen symptomatisch. Die Erreger bleiben im Kot bis zu sechs Monaten stabil und werden durch Belecken des Kots oder weil dieser an anderen Gegenständen haftet, aufgenommen.
Die ersten Anzeichen sind eher unspezifisch und sind beispielsweise Inappetenz, Fieber und Abgeschlagenheit, später kommen Erbrechen und Durchfall hinzu.
Die kleine Heidi zeigt alle klassischen Symptome und musste leider erstmal eine ganze Reihe an Spritzen und Infusionen über sich ergehen lassen. Leider kam Heidi schon in einem sehr schlechten Allgemeinzustand bei uns an und die Prognose ist aktuell eher schlecht. Die junge Hündin kann alle gedrückten Daumen brauchen.
Ein guter Impfschutz kann Ihren Hund (und auch Ihre Katze!) vor dieser Erkrankung schützen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob der Impfschutz aktuell ist, melden Sie sich. Wir beraten Sie dazu gern in unserer Praxis.

19/03/2023

Die französische Bulldogge Athos ist ein Paradebeispiel für das brachycephale obstruktive Syndrom.
Er schnarcht, wirkt ständig verschleimt und hustet, nach dem Toben würgt und hustet er und ist schon nach kurzen Spielintervallen sehr erschöpft.
Das Schlimme daran? Viele sehen diese Symptome eben als typisch für die kurzköpfigen Rassen an. Dabei sind diese Symptome keinesfalls kleine Wehwehchen sondern Hinweise auf eine schwere Atemproblematik! Und nun erinnern Sie sich doch mal an Ihre letzte Erkältung, als alles verstopft war und das Atmen schwer fiel - so geht es den Bulldoggen und Möpsen dieser Welt auch - durchgehend. Anfangs ist es vielleicht nur ein leichtes Schnarchen, das brachycephale obstruktive Syndrom ist aber progressiv, es wird also zunehmend schlimmer. Durch die kurze Schnauze, die meist keine richtigen Nasenlöcher mehr hat (Bild 1) fließt nur schwer Luft ein (permanente Atemnot!) um die „Klimaanlage“ zu betreiben, die über die Nasenschleimhaut funktioniert brauchen wir aber einen stetigen schönen Luftstrom durch die Nase. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass die Kurzköpfigen aufgrund der kurzen Schnauze auch weniger Nasenschleimhaut haben und somit ihre Körpertemperatur schlechter regulieren können. An der Schleimhaut kann man leider nichts reparieren, aber die Nasenlöcher können wir vergrößern, um den Lufteinlass zu verbessern, so haben wir es dann auch bei Athos gemacht (Bild 3).
Dann haben wir das zu lange Gaumensegel (Bild 4) eingekürzt (Bild 5). Weil - Sie ahnen es sicherlich schon - die Schnauze zu kurz ist, hängt das Gaumensegel sehr häufig so weit in den Rachen hinein, dass es permanent „verschluckt“ wird. Das ist extrem unangenehm, wie sich sicherlich jeder vorstellen kann.
Wir fassen also zusammen: die Brachycephalen kämpfen jeden Tag mit schweren Atemproblemen, die auch zu Schlafstörungen führen und Stress und Leid beim Tier verursachen können. Die Beschwerden können zum Teil operativ gelindert werden, wir beraten Sie dazu gern in unserer Praxis.
Und natürlich sei gesagt: es gibt glücklicherweise auch wieder vermehrt Züchter, die wieder Mops, Bully und Co „mit Nase“ züchten, was absolut sinnvoll ist.

Wir wünschen Athos von TIERE E.V. nun ein etwas beschwerdefreieres Leben und schnell sein eigenes Körbchen (ja, er sucht noch sein eigenes Zuhause!).

27/01/2023

Vor 14 Tagen haben wir bei dieser zuckersüßen Hundedame beidseits das Entropium operiert. (Beitrag vom 16.01.) Heute war sie zur Nachkontrolle da - alles ist gut abgeheilt und sieht prima aus - bis auf die Frisur 😉…

27/01/2023

Nur eine kleine Magenverstimmung…

…oder doch Schlimmeres?

Am Montag wurde eine zweijährige Katze vorgestellt, sie war bereits einige Wochen zuvor wegen Vomitus behandelt worden und nun war sie wieder schmerzhaft beim Abtasten des Abdomens. Sicherheitshalber wurde noch ein Röntgenbild angefertigt (Bild 1) und der Übeltäter war schnell erkannt: ein Fremdkörper.
Klassische Symptome können sein: „Bauchschmerzen“, kein oder veränderter Kotabsatz, Fieber, Inappetenz.
Auf Bild 3 kann man schon gut erkennen, dass der Fremdkörper die Darmwände stark gereizt hat (rot und wulstig).
Auf Bild 4 seht ihr den Übeltäter
Auf Bild 5 sieht man das Bauchnetz bei der Arbeit: dieses Netz (Omentum majus) ist eine mit Fett und Bindegewebe überzogene Struktur, die einen wichtigen Part in der Immunabwehr im Bauchraum inne hat. An dieser Stelle muss der Darm schon mal verletzt gewesen sein und das Bauchnetz hat sich auf die Wunde gelegt. Genauso wird es sich dann auch auf die frische Naht legen.

Aber, warum kommen Fremdkörper überhaupt in Hund und Katze?

Gelegentlich werden Dinge im Spieleifer versehentlich verschluckt. Manche Tiere fressen aber auch Nichtfressbares, um Magenschmerzen (z.B. ausgelöst durch eine Futtermittelunverträglichkeit) zu lindern oder weil sie einen Nährstoffmangel ausgleichen wollen. Das Fressen von Unverdaulichem kann aber auch auf das Pica-Syndrom zurück zu führen sein.
Sie haben ähnliche Sorgen bei ihrem Vierbeiner? Wir beraten Sie gern in unserer Praxis.

18/01/2023

🩺Hündinnenkastration 🩺

Heute haben wir eine Hündin für .i.e.r.e.ev kastriert.

Aber - wann sollte man sich überhaupt Gedanken über eine Kastration machen?

Grundsätzlich leben Mehrhundehaushalte oft entspannter, wenn der Sexualdruck durch Kastration entfällt.

Wenn die Hündin bereits einmal oder öfter nach der Läufigkeit an einer Pyometra (umgangssprachlich Gebärmuttervereiterung) erkrankt ist.

Hündinnen durchleben nach jeder Läufigkeit eine Scheinträchtigkeit. Manchen merkt man diese kaum an, andere bauen Höhlen für ihre „Welpen“ (oft Ersatzgegenstände wie quietschende Spielzeuge, Kuscheltiere) und tragen die „Welpen“ manchmal tagelang durch die Gegend. Einige Hündinnen werden inappetent. Sie können im Extremfall sogar Wehen bekommen.
Dass die stärker ausgeprägten Scheinträchtigkeiten auch enormen Leidensdruck bedeuten, berichten uns viele Patientenbesitzer.

Beobachten Sie Ihre Hündin also während und nach der Läufigkeit genau. Im Zweifel kommen Sie auch gern zu einem Beratungsgespräch in der Praxis vorbei.

16/01/2023

💉Wochenrückblick 💉
In den vergangenen Tagen war in unserer Praxis wieder einiges los:
Wir starteten mit einer Tumorresektion im Analbereich eines Hundes. Da die Dinge oftmals paarweise auftreten, wollten auch bei einer Katze noch Tumore entfernt werden. Die bereits 17 Jahre alte Katzendame hatte zwei Tumore am Kopf. Da sie trotz ihres Alters noch in sehr gutem Allgemeinzustand war und besonders der Tumor am Auge bei zunehmender Größe Probleme bereiten könnte, entschieden wir uns gemeinsam mit Frauchen für die Entfernung. Die Katze hat Narkose und OP problemlos überstanden. Ein junger Kater war eigentlich zur Kastration bestellt, bei der Voruntersuchung fiel jedoch auf, dass er am Schwanzansatz zwei Abszesse (klassische Bissverletzung - böse Zungen nennen sie die „Verliererstelle“) hatte, da war ein zusätzlicher Eingriff kontraindiziert. Die Abszesse wurden gespült und versorgt und wenn alles abgeheilt ist, darf der junge Mann zur Kastration wieder kommen.
Am Freitag durften wir eine süße junge Bobtailhündin begrüßen. Sie musste sich beidseitig einer Entropiumop (Rolllid) unterziehen.
Und weil die Tage einfach zu wenig Stunden haben, sind wir am Sonntag noch zu .i.e.r.e.e.v. nach Wiesenburg aufgebrochen. Dort leben 13 Streunerkatzen, die nun nach und nach ihre eigenen Hofplätze suchen (meldet euch dort gern, wenn ihr ein Plätzchen habt!). Da am Sonntag gleich mehrere auf einen Hof ziehen durften, haben wir alle auszugsfertig gemacht. Das hieß impfen, Chippen, Allgemeinzustand beurteilen und die alten Damen und Herren wollten auch so einige, schmerzende Zähne verlieren.

Wir wünschen allen PatientInnen eine schnelle Genesung und den Streunerkatzen schnell ihre eigenen Höfe!

23/12/2022

🎄 unser Weihnachtswunder 🎄
Elli kam am 07.12. als Fundtier über .i.e.r.e.ev in die Praxis. Mehr tot als lebendig, krampfend, abgemagert und eiskalt. Aber irgendwie steckte doch noch ein Funken Leben in ihr, also begannen wir mit der Schockbehandlung…

Eigentlich nehmen wir keine Tiere stationär auf, aber wenn alles nichts hilft, schläft man eben mal in der Praxis. So auch für Elli. Erst schien sie besser zu werden, kam zu Bewusstsein, wollte fressen. Aber die Temperatur wurde nicht besser und sie verlor wieder den Appetit, schien keinen Kampfgeist mehr zu haben…

Am dritten Tag meldete sich das Frauchen über Facebook und wir erfuhren vom langen Weg der Russisch Blau. Seit zwei Monaten wurde die reine Wohnungskatze vermisst. Inzwischen war sie sogar in einem anderen Stadtteil angekommen und hatte sich draußen augenscheinlich nicht gut zurecht gefunden. Wir hatten leider keine guten Nachrichten. Trotz aller Bemühungen brach Ellis Kreislauf immer wieder zusammen und auch die Temperatur bereitete uns große Sorgen. Frauchen kam in die Praxis geeilt, um Elli zu sehen und sich schlimmstenfalls zu verabschieden.
Und manchmal, geschehen eben doch kleine Wunder…

Frauchens Besuch schien Elli wieder Hoffnung und Kraft gegeben zu haben. Plötzlich stieg ihre Temperatur kontinuierlich und sie bekam Appetit! Gordon schlief noch eine weitere Nacht mit Elli in der Praxis und am nächsten Tag schlug Frauchen ihr Lager bei uns auf und kuschelte ihre Elli den ganzen Tag, in der immer mehr Lebensgeister erwachten und die sich nun mit großen Appetit füttern ließ.
Auf dem ersten Foto seht ihr Elli heute, Bild zwei zeigt sie bei einem Kontrolltermin vor einer Woche und Bild drei am Fundtag. Wir hoffen dass Elli sich weiter gut erholt und wünschen unserem kleinen Weihnachtswunder und ihrer Familie alles erdenklich Gute 🎄

Wenn Sie .i.e.r.e.ev unterstützen möchten, geht das folgendermaßen:

Postbank

IBAN: DE 70100100100922595101

T.I.E.R.E. e.V

Paypal.me/tiereev

https://www.amazon.de/hz/wishlist/ls/14LWGFJPRS24Z?&sort=default

Danke ❤️

25/11/2022

🩺Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Hunden und Katzen🩺

Diesem elfjährigen Magyar Viszla verlängerte der Vorsorgeultraschall das Leben. Befund: Milztumor.

Milztumore kommen bei älteren Hunden recht häufig vor, irgendwann ruptieren sie und die Hunde verbluten innerlich innerhalb von wenigen Stunden.
Um das zu verhindern bieten wir den Vorsorgeultraschall an, der in der Regel ohne Sedierung durchgeführt werden kann. Auch regelmäßige Blutuntersuchungen sind empfehlenswert, da sie Aufschluss über die (sich verschlechternde) Funktion der Organe geben.

Wussten Sie dass das Nierenversagen bei Katzen erst äußerlich sichtbar wird, wenn nur noch knapp 20% des Nierengewebes intakt sind? Durch Blutuntersuchungen können wir frühzeitig eingreifen und degenerative Prozesse verlangsamen oft stoppen.

Unser heutiger Patient hat die Milzop gut überstanden und darf sich nun Zuhause erholen.

25/11/2022

✨Früher war mehr Lametta…✨

Während in der Adventszeit schon routinemäßig das Mittel gegen Bauchschmerzen nach zu viel Schnee und die Spritze zum Erbrechen nach dem Plündern der Weihnachtsteller in unserer Praxis bereit liegen, kam gestern kurz vor Feierabend ein etwas speziellerer Fall: die Katze hatte sich an der Weihnachtsdekoration gütlich getan und Metallametta gefressen und wieder erbrochen. Die Besitzer haben trotz der Aufregung schnell geschaltet und etwas vom Lametta mitgebracht, so konnte Michi direkt feststellen, dass das Lametta röntgendicht ist. In der Katze war beim Röntgen glücklicherweise kein Lametta mehr zu finden, aber die Zunge hatte von den scharfkantigen Fäden einiges abbekommen. Da wir alle nachempfinden können, wie schmerzhaft Zungenverletzungen sind, hat Gordon die Katze direkt operiert.
Wir wünschen dem flauschigen Patienten gute Genesung und zukünftig einen besseren Riecher bei der Futterwahl!

17/11/2022

Auch gestern waren wir, wie fast jeden Tag für den Tierschutz aktiv: ein Straßenkater mit Atemnot wurde von seinen Fütterern gebracht, Diagnose: Hämothorax. Auf Bild 1 seht ihr, wie viel Flüssigkeit aus dem Thorax gezogen wurde, damit der Kater wieder besser atmen kann. Bild zwei zeigt den Verlauf (von rechts nach links, rechts unbehandelt, Zwischenstand, links nach Behandlung). Vormittags musste einem alten, betreuten Straßenkater noch ein Auge entfernt werden (Bild 3 und 4).

08/11/2022

Flip, ein ca 10 Monate alter kastrierter Labrador Bordercollimix sucht aktive Menschen, die viel mit ihm unternehmen. Er kennt Grundkommandos, kennt sowohl Stadt und als auch Landleben, muss aber noch viel lernen. Er ist verträglich mit anderen Hunden, dreht gerne seine Runden im Hundeauslauf im Grunewald und mag auch Kinder gern. Zur Zeit lebt er in einer Pflegestelle in Berlin. Bei Interesse bitte unter der 0160 2101236 melden.

20/10/2022

Gestern haben wir neben geplanten OPs wie Kaninchen- und Katerkastrationen noch ungeplant einen geplatzten Milztumor beim Hund und eine Niere nach Harnleiterabriss bei einer Katze entfernen müssen. Das hieß Überstunden, aber beide Patienten sind gut aus der Narkose erwacht und wir drücken die Daumen, dass die zwei wieder ganz gesund werden!

20/10/2022

Am Dienstag waren wir im Außentermin für einen doch recht selten Patienten unterwegs: ein Tiger sollte kastriert werden.