08/03/2022
In meinem Leben als Sportler, als Mutter, als Reittherapeutin, als Trainerin, als Mensch habe ich feststellen können, dass man auf grob 3 Arten von Charakteren trifft.
Diejenigen, die viel reden, wenig machen und ein sehr gesundes Selbstbewusstsein haben… die wenigen, die sehr selbstreflektiert sind, sich adäquat einschätzen und tun, was sie sagen und jene, die eigentlich können, dies aber aufgrund negativer Erfahrung, zu massiver Kritik von außen oder aber Selbstzweifeln vergessen haben.
Mit der ersten und letzten Personengruppe habe ich in meiner Funktion als Therapeutin, jedoch fast noch mehr als Trainerin zu tun und jedes Mal sind meine Pferde diejenigen, die dem Kunden Ihre „Grenzen“ aufzeigen oder eben den Horizont erweitern.
Warum?
Weil es eben KEINE Schulpferde sind, die ausschließlich „funktionieren“.
So manch von sich überzeugter, routinierter Reiter, mit angeblich jahrelanger Pferde- und Reiterfahrung ist an unserem Jack z.B. schier verzweifelt. Nicht weil der Wallach unerzogen, schlecht geritten oder gar böse ist sondern weil er die Führung übernimmt wenn sein Reiter nicht authentisch ist. Dann geht er rückwärts, statt vorwärts, bleibt stehen wo er gehen soll, zieht zu mir oder zum Tor. Ebenso trägt er aber schwerst beeinträchtigte Menschen Tag für Tag, Runde um Runde ohne auch nur einmal anzufragen ob er nicht was anderes tun könnte.
Woran das liegt?
Diese Menschen begegnen ihm authentisch. Sie geben nicht vor etwas oder jemand zu sein, was zu können, was nicht der Wahrheit entspricht. Und dann fangen diese Menschen an, ihr Handeln, ihr Können zu überdenken. Nicht weil es Ihnen jemand gesagt hat.
Weil Jack es Ihnen gezeigt hat!
Ebenso wirken meine Pferde auf die dritte Personengruppe. Manchmal nehme ich diese Personen einfach mit auf einen Ausritt. Sie können es… haben nur verlernt an sich zu glauben. Und ohne viel zu tun oder zu sagen kommt dann der Moment in dem sie die Augen öffnen, wachsen und
…. einfach wieder anfangen zu atmen.