12/11/2024
„Pferde mit guten Manieren“
„Man glaubt nicht wie das Pferd sich wandelt,
wenn man es nur als Pferd behandelt“
Pferde sind individuelle Persönlichkeiten, durch die Ausstrahlung ihrer Kraft, Anmut, Grazie, Schönheit, Freiheitsliebe und andere Eigenschaften die wir an Pferden schätzen und bewundern, verstecken sich ihre Besitzer gerne hinter dieser Persönlichkeit,
weil sie selbst nicht in der Lage sind, sich aus eigenen charakterlichen oder persönlichen Eigenschaften zu profilieren.
Pferde werden oft benützt,
um diese Eigenschaften vor zu täuschen.
Pferde erkennen schnell, wenn ihre Besitzer nicht in der Lage ist sein Pferd pferdegerecht zu führen.
So entstehen Verhaltensauffälligkeiten, oder sogenannte Unarten des Pferdes. Diese lassen sich nicht ändern, solange ihr Besitzer nicht bereit ist sich zu ändern, oder an seiner eigenen Persönlichkeit zu arbeitet.
Pferde merken, wenn es ihrem Menschen an Konsequenz fehlt.
„Das Pferd ist immer der Spiegel des Besitzers“
Aus Angst das Tier zu verärgern, im psychisch weh zu tun, werden dem Pferd keine eindeutigen Grenzen gesetzt. Da wird Konsequenz mit Bestrafen verwechselt, oder der Mensch hat Bedenken das Vertrauen seines Pferdes zurückzuweisen. Dass er dem Pferd damit keinen Gefallen tut, merkt der Mensch häufig nicht.
Sind doch die meisten Fehler im Umgang mit dem Pferd auf Gedankenlosigkeit, zu langsame Reaktion, oder Unachtsamkeit des Besitzers, andererseits die vernachlässigte Erziehung und Respektlosigkeit die Ursache auf das Fehlverhalten des Pferdes zurückzuführen!
Es geht immer um beherrschen und kontrollieren wollen, nicht um Anleiten und Führen! Pferde suchen aber einen guten, gerechten und konsequenten Führer, auf den sie sich verlassen, dem sie sich anvertrauen können um sich sicher zu fühlen, denn Sicherheit ist ein essentielles Bedürfnis unserer Pferde!
„Wenn Du nicht führst führt das Pferd,
sie tun alles um sicher zu stellen, dass sie sicher sind“.
Mark Rashid
Respekt, Konsequenz, Beständigkeit, Verlässlichkeit, Vertrauen -
auf diesen Punkten ist der Umgang, sowie die Arbeit mit den Pferden aufgebaut, sie wollen sich auf ihren Menschen verlassen können, denn das gibt Ihnen die Sicherheit!
Wir haben keinen Einfluss auf das Verhalten der Pferde untereinander. Wichtig ist die eigene (innere) Haltung und Stellung gegen über dem Pferd.
Wir übernehmen eine große Verantwortung,
aber bieten wir ihm auch ausreichend Sicherheit?
Von Natur aus ist das Pferd freundlich, eher zurückhaltend und sozial, es tut nichts aus Berechnung oder mit Vorsatz, denn
es denkt nicht wie wir.
Wir wollen doch selbstbewusste Pferde und keine unterwürfigen Geschöpfe? Dominanz ist nicht zu verwechseln mit Gewalt, Respekt nicht zu verwechseln mit Angst.
Ein Pferd zu dominieren heißt nicht, es mit Gewalt gefügig zu machen, daher ist es wichtig, dass wir für das Pferd berechenbar sind, denn es kennt keine Gefühlsausbrüche, wie wir sie manchmal an den Tag legen. Das Pferd reagiert Instinktiv, Gefühle und Emotionen wie wir sie entwickeln kennt das Pferd nicht.
Jedes Pferd hat in der Herdenhierarchie seinen festen Platz, den es auch verteidigt. Das Ranghöhere Tier muss nur durch Körpersprache andeuten, sofort weicht das rang niedrigere Tier.
Das Pferd herrscht, oder es dient!
Das Alphatier herrscht, es sorgt für den Schutz der Herde,
dafür hat es das Privileg auf das beste Futter und als erstes zu saufen. Es trägt die Verantwortung für seine Herdenmitglieder.
Hengste ausgenommen sie versuchen in Ihrer Junggesellenherde immer wieder ihre Position zu verbessern, nur so gelingt ihnen der eventuelle Aufstieg in der Herdenhierarchie und die Aussicht auf eine eigene Stutenherde.
Der Mensch kann zwar dem Pferd gegenüber Ranghöher sein,
aber nie Alphatier, denn:
„Das Alphatier würde seine Herde nie verlassen,
oder schlafen Sie in einer Pferdebox?“
Das Zauberwort heißt: Konsequenz und Berechenbarkeit, denn nur wenn wir konsequent und berechenbar sind, bekommen wir das für das Pferd wichtige Vertrauen. Sind wir für das Pferd berechenbar bekommen wir den nötigen Respekt, wobei mit Respekt nicht Unterwürfigkeit, sondern Achtung vor dem anderen gemeint ist.
Wenn wir uns die Mühe machen und die Pferde untereinander in ihrem Verhalten beobachten, können wir schon sehr viel lernen.
Man darf nie aufhören zu lernen, um offen zu bleiben für neue Ideen. Zum Lernen gehören Eigenschaften wie: Flexibilität, Kreativität, Phantasie, Konsequenz, Zeit, Ruhe und Geduld,
vor allem aber die Liebe zum Pferd!
Lernen setzt denken und verstehen voraus,
Strafe motiviert nicht und fördert gewiss keinen Lernerfolg!
Basis und Ziel jeder Ausbildung des Pferdes ist die Bildung von Respekt und Vertrauen, denn Aufmerksamkeit und Respekt schaffen Vertrauen, daher ist Longen, Boden-, oder Freiarbeit ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mit seinem Pferd zu beschäftigen, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen!
"Gehorsam kann man erzwingen, Vertrauen nur ehrlich gewinnen aber schnell wieder verlieren, man muss Pferde überzeugen,
nicht dominieren!