07/01/2025
Uaru amphiacanthoides
Die Keilfleckbuntbarsche ( ) sind eine bezüglich der Artenzahl kleine Gattung von Buntbarschen mit nur zwei wissenschaftlich akzeptierten Arten: U. aus dem -Einzug und oberen ( und ) und U. fernandezyepezi aus dem Rio Atabapo (Venezuela). Beide Arten erreichen 20-30 cm Gesamtlänge, sind also großwüchsige Cichliden. Es sind enge Verwandte der Diskusbuntbarsche (Symphysodon), mit denen sie auch einiges gemeinsam haben. So sind beide Gattungen außerhalb der Laichzeit gesellige Tiere, die gerne in Verbänden mit ihresgleichen schwimmen, beide bevorzugen höhere Wassertemperaturen (26-32°C), beide ernähren ihre Jungtiere anfangs mit Hautschleim. Im Gegensatz zu Diskus sind Uaru aber vorwiegend Vegetarier.
Im Hobby wird diskutiert, ob es eine oder zwei Arten von Keilfleckbuntbarschen unter dem Namen U. amphiacanthoides gibt. Normalerweise liegt bei U. amphiacanthoides der prominente große schwarze Keilfleck unterhalb des oberen Seitenlinienastes. Dies trifft für die gewöhnlich im Aquarium gepflegten Uaru zu; wir erhielten auch schon gelegentlich Wildfänge dieser Art aus dem Rio in Brasilien, der Typuslokalität von U. amphiacanthoides, die ganz charakteristisch diesem Zeichnungstyp entsprachen. Vor vielen Jahren haben wir aber aus der Umgebung von , etwa 100 km oberhalb der Einmündung des Rio Negro in den Amazonas, ausgewachsene Uaru importieren können, bei denen das anders aussah. Vier der fünf Exemplare hatten einen deutlich größeren Keilfleck, der in den oberen Seitenlinienast hineinreichte. Das fünfte Exemplar sah dagegen ganz „normal“ aus. Die Form mit dem vergrößerten Keilfleck stellte Werner Schmettkamp erstmals 1980 als „Orangefarbenen Keilfleckbuntbarsch“ in der aquaristischen Literatur vor. Es ist bis heute ungeklärt und wird kontrovers diskutiert, ob dieser Orangefarbenen Keilfleckbuntbarsch von Manacapuru eine eigenständige Art oder eine Lokalvariante von U. amphiacanthoides darstellt. Leider haben wir von diesem extrem selten angebotenen Fisch nur ästhetisch wenig ansprechende Bilder.
Es gibt wohl nur wenige Fischarten, die im Laufe ihres Wachstums die Färbung derart auffällig verändern wie Uaru amphiacanthoides. Es gibt nicht nur eine, sondern mehrere sehr verschieden aussehende Färbungsphasen, was bereits beim Erstimport (1913) und der Erstnachzucht (1916) für gewaltige Verwirrung sorgte. Uneingeweihte Betrachter halten die unterschiedlichen Altersstufen aufgrund ihrer Färbung unzweifelhaft für unterschiedliche Arten, zumal sich die Körperform vom 2-3 cm lange Jungtier bis zum über 20 cm langen Erwachsenen ebenfalls erheblich verändert. Wir zeigen Ihnen darum in diesem Post einige der markantesten Färbungsphasen von U. amphiacanthoides. Bitte beachten Sie dabei, dass es selbstverständlich Übergangsphasen gibt.
Im Handel sind sowohl Wildfänge wie auch Nachzuchten. Während die vergleichsweise selten importierten Wildfänge fast immer aus ausgewachsenen bzw. geschlechtsreifen Tieren bestehen, die über 12 cm lang sind, ist es bei den Nachzuchten umgekehrt. Uaru amphiacanthoides sind in der Natur alles andere als selten und werden als vergleichsweise billige Speisefische überall in der Region gehandelt. Aber Zierfischfänger machen sich nur selten die Mühe, die anfangs etwas schreckhaften Tiere einzugewöhnen, zumal die Nachfrage nicht sehr groß ist. Begreiflicherweise sind große Wildfänge immer relativ teuer, da der Frachtanteil im Preis erheblich ist.
Männchen und Weibchen sind bei Uaru normalerweise nicht mit Sicherheit zu unterscheiden. Weibchen bleiben etwas kleiner, sind fülliger und haben kürzere Bauchflossen, aber im Einzelfall kann man sich auf diese generalisierten Unterschiede nicht verlassen. Am besten ist es stets, eine Gruppe von 6-8 Exemplaren (oder auch mehr, wenn der Platz es zulässt) anzuschaffen, aus der sich dann Paare finden können. Diese Fische sind Offenbrüter mit biparentaler Brutpflege. Wie schon eingangs erwähnt fressen die Jungtiere Hautpartikel der Eltern, aber sie sind auf diese Nahrung nicht angewiesen und auch mit den üblichen Futtermitteln aufzuziehen. Gegenüber artfremden Fischen sind Uaru gewöhnlich friedfertig. Wichtig ist es, ihren pflanzlichen Nahrungsbedarf zu decken. Eine Bepflanzung von Uaru-Aquarien gelingt aus einsichtigen Gründen gewöhnlich nicht.
Photos & Text Frank Schäfer
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Uaru amphiacanthoides
The triangle cichlids ( ) are a small genus of cichlids in terms of the number of species, with only two scientifically accepted species: U. from the basin and upper ( and ) and U. fernandezyepezi from the Rio Atabapo (Venezuela). Both species reach a total length of 20-30 cm and are therefore large cichlids. They are close relatives of the discus cichlids (Symphysodon), with which they also have a few things in common. Outside the spawning season, both genera are sociable animals that like to swim in groups with their own kind, both prefer higher water temperatures (26-32°C) and both initially feed their young with skin mucus. In contrast to discus, however, Uaru are predominantly vegetarians.
There is a debate in the hobby as to whether there are one or two species of triangle cichlids under the name U. amphiacanthoides. Normally in U. amphiacanthoides the prominent large black triangle spot is below the upper lateral line branch. This applies to the Uaru usually kept in the aquarium; we have also occasionally received wild-caught specimens of this species from the Rio in Brazil, the type locality of U. amphiacanthoides, which corresponded quite characteristically to this type of pattern. Many years ago, however, we were able to import adult Uaru from the vicinity of , about 100 km upstream of the confluence of the Rio Negro with the Amazon, which had a different appearance. Four of the five specimens had a significantly larger wedge-shaped spot that extended into the upper branch of the lateral line. The fifth specimen, on the other hand, looked completely “normal”. Werner Schmettkamp first introduced the form with the enlarged wedge-shaped spot to the aquarium literature in 1980 as the “orange-colored triangle cichlid”. It is still unclear and controversial whether this orange triangle cichlid from Manacapuru is an independent species or a local variant of U. amphiacanthoides. Unfortunately, we only have aesthetically unappealing pictures of this extremely rare fish.
There are probably only a few fish species that change their coloration as strikingly as Uaru amphiacanthoides in the course of their growth. There is not just one, but several very different-looking coloration phases, which already caused enormous confusion when first imported (1913) and first bred (1916). Uninitiated observers undoubtedly consider the different age stages to be different species due to their coloration, especially as the body shape also changes considerably from the 2-3 cm long juvenile to the over 20 cm long adult. In this post we will therefore show you some of the most striking coloration stages of U. amphiacanthoides. Please note that there are of course transitional phases.
Both wild-caught and captive-bred specimens are available in the trade. While the comparatively rarely imported wild-caught specimens almost always consist of adult or s*xually mature animals that are over 12 cm long, the reverse is true for captive-bred specimens. Uaru amphiacanthoides are anything but rare in the wild and are traded everywhere in the region as comparatively cheap food fish. However, ornamental fish collectors rarely take the trouble to acclimatize the initially somewhat timid animals, especially as demand is not very high. Understandably, large wild-caught fish are always relatively expensive, as the freight costs are considerable.
Males and females cannot normally be distinguished with certainty in Uaru. Females remain somewhat smaller, are fuller and have shorter pelvic fins, but in individual cases you cannot rely on these generalized differences. It is always best to purchase a group of 6-8 specimens (or more if space permits), from which pairs will form. These fish are open breeders with biparental brood care. As already mentioned at the beginning, the young eat skin particles from the parents, but they are not dependent on this food and can also be reared with the usual foods. Uaru are usually peaceful towards other fish. It is important to cover their plant food requirements. Planting Uaru aquariums is usually not successful for obvious reasons.
fish fish
Photos & Text Frank Schäfer