
14/12/2024
Relativ neu gibt es nun eine Stellungnahme der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz zur Kastration von Rüden und Hündinnen. Ihr könnt sie hier herunterladen:
https://svg.to/tvt-kastration
Die Zusammenfassung kopiere ich hier gern mal rein, es ist aber die ganze PDF lesenswert, insbesondere die "tierschutzrelevanten Aspekte".
"Zusammenfassung Vor dem Hintergrund der aufgeführten rechtlichen Hintergründe sowie wissenschaftlichen Daten zu den Auswirkungen einer Kastration ist abschließend festzuhalten, dass die Kastration eines Hundes in Deutschland stets eine Einzelfallentscheidung nach gründlicher tier- und verhaltensmedizinischer Abwägung der für das Tier resultierenden Vor- und Nachteile ist. Über potentielle negative Auswirkungen einer Kastration sollte durch Tierärzte und Tierärztinnen stets umfassend aufgeklärt und - sofern wirklich notwendig - die für das Tier zunächst schonendste Methode zur Unfruchtbarmachung angewendet werden.
Die Kastration von Hunden vor Eintritt der Geschlechtsreife ist grundsätzlich abzulehnen. Es ist medizinisch nur schwer zu rechtfertigen, ein gesundes Organ prophylaktisch zu entfernen, das zur physiologischen Ausreifung essenziell ist. Im Ausland ist die Kastration frei lebender Hunde (Straßenhunde) aus Tierschutzsicht gerechtfertigt und als Managementmaßnahme der unkontrollierten Fortpflanzung von Straßentiere mit resultierenden Risikofaktoren für Mensch und Tier unabdingbar. Adoptanten bzw. Adoptantinnen nicht kastrierter Importhunde aus dem Ausland vertraglich für eine Kastration des Tieres in Deutschland zu verpflichten ist rechtlich nicht zulässig. Für diese Tiere ist ebenfalls im Einzelfall nach tier- sowie verhaltensmedizinischer Abwägung durch eine Tierärztin bzw. Tierarzt zu entscheiden."