11/07/2022
Aktualisierung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ab Herbst 2022
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Liebe Tierhalter*innen, im Mai 2022 wurde die Aktualisierung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) von der Bundesregierung beschlossen. Diese Aktualisierung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Oktober 2022 in Kraft treten. Dies bedeutet für SIE als Tierhalter*innen, dass fast alle Kosten deutlich steigen werden.
Diese Aktualisierung passt nicht nur die Gebührensätze, sondern auch den
Leistungskatalog - und damit die Grundlage realistischer Abrechnung - an den
inzwischen sehr hohen qualitativen Standard der Veterinärmedizin an.
Dies geschieht erstmals seit 1999.
Tierkrankenversicherungen können helfen, eine bestmögliche medizinische Versorgung Ihres Tieres auch weiterhin zu gewährleisten.
Bitte sorgen Sie rechtzeitig für eine angemessene Absicherung Ihres Tieres durch
eine passende Tierkrankenversicherung oder eine ausreichende finanzielle Rücklage.
Eine reine OP-Versicherung ist ein guter Anfang, deckt aber nur die OP-Kosten. Die Kosten werden jedoch insgesamt deutlich steigen. Dies betrifft den kompletten Leistungsbereich, also auch die Kosten z.B. für eine Impfung, für
Blutuntersuchungen, eine Schnupfenbehandlung, für einen Magen-Darm-Infekt und ähnliches.
Gerade im Notdienst liegt man dann sehr schnell im 4-stelligen Bereich!
Bitte sorgen Sie JETZT vor z. B. mit einer Tierkrankenversicherung.
Was ist eine gute Tierkrankenversicherung?
Auf dem deutschen Markt gibt es inzwischen eine Vielzahl an unterschiedlichen Tierkrankenversicherungen.
Im Allgemeinen ist zwischen einer reinen OP-Versicherung und einer sogenannten
Vollschutz-Versicherung zu unterscheiden:
Bei reinen OP-Versicherungen werden eben nur Operationen gezahlt. Diese sind oftmals
definiert als "Eingriff mit einem Hautschnitt/Hautnaht". Nicht jede Narkose ist somit eine OP:
diagnostische Narkosen, Narkosen für Haut/ Fellbehandlungen, Narkosen im Rahmen
einer professionellen Zahnreinigung und anderes sind meist nicht mit eingeschlossen.
Bei Vollschutz-Versicherungen ist meist "alles" dabei, auch eine rein medikamentelle Behandlung ist versichert. Aber auch da sind standardmäßig einige Ausschlüsse
vorhanden: Futtermittel werden in der Regel nicht übernommen (auch wenn sie medizinisch indiziert sind), zusätzliche Reha-Maßnahmen wie Physiotherapie oder Fellpflege sind oft auch nicht dabei wie auch manchmal Zahnreinigungen in Narkose.
Bei beiden Versicherungsarten müssen Sie auf einige wichtige Punkte achten:
* Wieviel wird maximal PRO JAHR ausgezahlt? (Jahreshöchstleistungen).
Unserer Meinung nach bringt es wenig, eine Versicherung zu haben, welche sich
maximal mit 600-1000 Euro pro Jahr an den Krankheitskosten beteiligt. Bei den Vollschutzversicherungen bitte auch genau nachlesen: für den OP-Anteil gelten da oft andere Höchstleistungen als für den sogenannten kurativen Bereich.
* Wieviel Prozent übernimmt die Versicherung?
Es gibt viele Angebote, die z.B. nur 80% oder 90 % der Kosten tragen. Dafür ist die Monatsrate oft etwas günstiger als bei den 100 % Versicherungen. Hier muss man individuell für sich abwägen, was für einen persönlich passt.
* Welchen GOT-Satz übernimmt die Versicherung? Die Tierärzte in Deutschland rechnen tagsüber im Regelfall bis zum 2-fach-Satz GOT. Im Notdienst wird grundsätzlich mindestens der 2-fach-Satz berechnet, eine Abrechnung bis zum 4-fach-Satz ist möglich und wird vom Gesetzgeber sogar empfohlen.
Wenn Sie eine Versicherung abschließen, welche "nur" bis zum 2-fach-Satz versichert, muss ihnen klar sein, dass Sie im Notdienst oftmals 30-50 % der Kosten selbst tragen müssen. Dafür ist die Monatsrate meist kleiner. Auch hier sollten Sie abwägen, was für Sie persönlich passt!
Bei jeder Tierkrankenversicherung ist es so, dass die Versicherung nur die Krankheiten
versichert, die NACH Versicherungsabschluss auftreten. Wenn Sie also Ihren gesunden Welpen versichern, wird es keinen individuellen Ausschluss geben. Wenn Sie Ihr Tier jedoch erst mit 6 Jahren versichern und es hat z.B. schon eine Allergie und eine Arthrose in einem Gelenk, dann wird die Versicherung im Regelfall auch in Zukunft jedwede Krankenkosten zum Thema "Allergie" und "Arthrose" ausschließen.
Nicht jedes Tier und nicht jede/r Tierhalter*in braucht eine 100 % Vollschutz-Versicherung.
Wägen Sie für sich ab, was das Beste für Sie ist! Aber sorgen sie JETZT vor, damit im Falle einer schweren Erkrankung oder eines Noteinsatzes nicht die Geldentscheidung vor der eigentlich wichtigen medizinischen Entscheidung steht!
Ihr TKE Team