15/11/2024
Fortsetzung vom 12.11.2024
Tipp 11: „Lesen Sie die Ergebnisse nur, wenn die Methoden von ausreichender Qualität sind und Sie ihnen glauben können!“
Anmerkung: ein Grund, warum ich manche Studien früher nicht gelesen habe, waren die „Methoden“, die nur wenig Aussagekraft für ein erklärtes Studienziel haben konnten. Durch den Qualzucht-Mythos sah ich mich dann aber dazu gezwungen.
Tipp 12: „Wenn Autoren in Bezug auf ihre ursprünglichen Ziele nichts Wichtiges oder Spannendes zu sagen haben, schreiben sie manchmal über etwas ganz anderes! Da die Studie so angelegt sein sollte, dass sie die ursprünglichen Ziele anspricht, sollten andere, nicht damit zusammenhängende signifikante Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden.“
Anmerkung: es ist wichtig darauf zu achten, ob die Autoren am Ende angeben, ob das ursprüngliche Studienziel erreicht wurde.
Tipp 13: „Sie müssen den Diskussionsteil nicht lesen, wenn Sie die Abschnitte zu den Methoden und Ergebnissen gelesen haben - Sie können sich selbst ein Bild davon machen, ob die Studie gültig ist, welche Ergebnisse sie liefert und ob sie relevant sind.“
Anmerkung: ich empfehle, den Diskussionsteil zu lesen, weil dort oft auch die eigenen Ergebnisse mit anderen Studienergebnissen verglichen und bewertet werden. Kennt man diese anderen Studien, lässt sich aus den Erklärungen ableiten, welche möglicherweise verborgenen, nicht genannten Ziele die eigene Studie eigentlich wirklich hatte.
Tipp 14: „Am Ende der Arbeit sollten die Autoren angeben, wer die Forschung finanziert hat und ob es Interessenkonflikte gibt. Denken Sie daran, dass die Quelle der Forschungsfinanzierung die Art und Weise, wie die Studie konzipiert oder interpretiert wurde, beeinflussen kann.“
Anmerkung: Das ist zwar ein sehr wichtiger Punkt, aber ein Auftraggeber oder eine Finanzierung wird eigentlich immer in Studien genannt, eben weil man der Gefahr einer Intransparenz begegnen will.
Eine Grauzone besteht in Bezug auf Universitäten und Hochschulen. Diese erhalten z. B. Steuergelder, Spendengelder und Gelder aus der Pharmaindustrie. Das aus einem Gesamtbudget Studien/Dissertationen finanziert werden ist deshalb normal und wird nicht unbedingt extra ausgewiesen. Trotzdem gelten Dissertationen oder Veröffentlichungen von Mitarbeitern universitärer Einrichtungen per se als vertrauenswürdige Arbeiten bzw. „Studien“.
Mich interessiert eher, wer die Autoren sind bzw. wo und als was sie tätig sind. Bei Dissertationen gilt das ebenso für die Betreuer der Arbeiten.
Fortsetzung folgt …