18/11/2024
Lesen Sie gerne Märchen oder hören Sie gerne Geschichten über Wunder?
Dann hätte ich da etwas für Sie…..
Im Juni 2023 begab es sich, dass ein nicht sehr großes, schwarzes, vierbeiniges Wesen aus einem rumänischen Tierheim (Shelter) namens Targu Jiu gerettet wurde und in ein anderes Tierheim nach Bukarest umsiedeln konnte.
Das Wesen war schwer traumatisiert und durch und durch verängstigt. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Hündin handelte. Die Erfahrungen des Einfangens mittels Fangstange (ganz sicher nicht feinfühlig und leise) und der Aufenthalt im städtischen Shelter, dessen Dauer völlig unbekannt war, haben diesem Hund den Rest gegeben. Die dunkle Hündin war in Schockstarre, sie machte alle Schotten dicht – für immer!
Im August 2023 konnte dieses Bündel aus Angst, gepaart mit Panik nach Deutschland geholt werden.
Sie kam in ein Rudel aus anderen, umgänglichen Auslandshunden, vorherrschend blieben jedoch Misstrauen, Panik und unvorstellbare Angst!
Sie war mit den anderen Hunden definitiv verträglich, ihr Alltag war jedoch tagein, tagaus der gleiche: tagsüber in einem tiefen, selbst gegrabenen Loch auf dem Grundstück verborgen. Einige Wenige sahen manchmal einen Hundekopf aus besagtem Loch hervorschauen. Wenn man sie entdeckte und Blickkontakt aufnahm, war sie auch schon wieder in der Tiefe verschwunden.
Am dem Ort ihrer Aufnahme hatten die Hunde freien Zugang zum Haus oder dem Grundstück und es ergab sich, dass die Hündin dabei überrascht wurde, dass sie nachts ins Haus ging und sich in Bergen von weichen Decken eine Art Versteck herstellte. Kam auch nur ansatzweise jemand auf den Gedanken, sich ihr zu nähern, war sie verschwunden.
Es war allen klar, dass die Situation einer Änderung bedurfte. Und so kam die Hündin Ende Dezember 2023 in die Tierpension Grimm.
Nicht nur, dass sie nach dem mühsamen Fangen und Verladen wieder einen Ortswechsel hinnehmen musste- sie bekam auch einen Namen. Aus der Panik-Hündin wurde HOPE. Was passte besser als der Name Hoffnung???
Sofort nach dem Einzug begann die Arbeit an und mit ihr. Alles, jedes Detail war schwierig zu bewerkstelligen. Sie musste tausend Dinge lernen, die ich hier nicht im einzelnen erwähnen möchte. Der normale Hundehalter, der sich bereits durch einen fletschenden Hund in Angst und Schrecken versetzen lässt, ist für die Re-Sozialisierung eines derart traumatisierten Hundes nicht geeignet. Es gibt 100 kleine Fortschritte, es gibt aber ebenso 110 gewaltige Rückschritte. Und eines Sache ist das A und O solcher Aktionen: Hunde verhalten sich niemals bewusst so! Sie sind in Zwängen, in Traumata, in entsetzlichen Erlebnissen gefangen und haben alles Vertrauen in uns, die Bestien, die ihnen all` das Leid angetan haben, verloren.
Die einzige Chance, die diese Tiere haben, ist UNSERE GEDULD, unser Durchhalte-Vermögen, unsere FREUNDLICHE, AUFBAUENDE ART im Umgang mit ihnen.
Und so kam, was alle, die mit ihr zu tun hatten, erhofft haben: durch intensives Training und harte Arbeit mit ihr konnte sie in unglaublich kurzer Zeit ihre Angststarre, ihr Desinteresse an allem und die sich in Wut ausdrückende Panik und Überforderung überwinden.
Es ist für uns alle eine derart emotionale Sache, Hope im Alltag zu erleben, die sich vom bewegungslosen, dahinvegetierenden Hund in ein Wesen verändert hat, die am Leben um sie herum teilnimmt.
Sie kann mit anderen Hunden interessiert im Wald spazieren gehen, sie freut sich über Ansprache und sie hat im Rüden W***y einen „besten Freund“ gefunden, der sie gelassen und führsorglich begleitet.
Da wir der Meinung waren, Hope hätte nun die Voraussetzung für einen persönlicheren, intensiveren Platz mit intensiver Zuwendung verdient, ist sie in eine Pflegestelle umgezogen, in der sie im Umfeld mit Hunden und Katzen lebt.
Wird sie gestreichelt, sind ihre schönen brauen Augen nicht mehr voller Panik aufgerissen, sondern genießen die Zuwendung, die Ruhe in ihrem Umfeld und die Liebe, die ihr entgegen gebracht wird.
So, und nun frage ich Sie: wenn das kein Märchen oder auch die Geschichte eines Wunders sind – was ist es dann???
Hope ist jetzt bereit für eine eigene, hundeerfahrene Familie, die sie behutsam und beschützend weiter in den Alltag begleitet.
Sie möchte in ein ländliches, ruhiges Zuhause ohne Kinder umziehen. Ein sehr gleichbleibendes Umfeld mit täglicher Routine wäre perfekt. Sie ist katzenverträglich, ebenso mag sie andere Hunde. Bei Fremden ist sie schüchtern und zurückhaltend, hat sie jedoch Vertrauen aufbauen können, sucht sie die Nähe der/des Menschen. Für einen Beginn in ihrem „Für immer Zuhause“ benötigt sie idealerweise einen Hundepartner, der ihr alle sicher wieder aufkeimenden Ängste nimmt.
Hope läuft an der Leine (sollte weiter geduldig geübt werden), sie kann gebürstet werden. Im Auto fährt sie ohne Probleme mit. Sie hat ein Gewicht von ~ 22 kg und mag 50 bis 55 cm groß sein. Sie liebt Käse und so manche Herausforderung ist sicher leichter mit einigen Gouda-Würfeln in der Hand zu bewältigen.
Wenn Sie sich diese Aufgabe zutrauen, der Hündin ein einfühlsames, verständnisvolles Zuhause zu bieten, würden wir uns über eine Nachricht von Ihnen freuen. Wir hoffen, Hopes Glücksweg ist noch nicht am Ende angelangt……