31/12/2023
Der letzte Tag des Jahres ...
ist immer ein Tag der Reflektion und des Zurückschauens auf das, was war und erreicht wurde. Was sind Highlights? Was sind vielleicht Preise, die damit einhergingen und gezahlt werden mussten? Waren sie es Wert?
Ein besonderes Highlight ist ganz sicher meine weisse Schäferhündin Marie, die am Anfang des Jahres zu uns stiess. Ich betrachte sie durchaus als grosses Geschenk. Sie bereichert mich, uns mit ihrer besonderen Art. Und sie erinnert mich in vielem immer wieder an Jospehine, meine verstorbene Seelenhündin. Sie hat wie sie beispielsweise eigenständig gelernt, Eier aus den Nestern der Hühner zu klauen. Sie wartet im Auto immer auf dem Fahrersitz genauso wie es Josie einst tat. Und so gibt es vieles. Marie ist eine Wohltat für meine Seele.
Die Arbeit mit Marie war anstrengend, zeitaufwendig und kompakt. Doch es hat sich gelohnt. In der Hospizarbeit ist sie ein Sonnenscheinchen geworden. "Der Hund, der immer lacht.", nennt sie dort jemand.
Die tiergestützte Arbeit im Krankenhaus wurde mehr, ein Umstand, der mich mit Freude erfüllt. Unser Einsatz wurde auf eine weitere Station und auf die Tagesklinik erweitert. Es ist so schön, dass dies auch im nächsten Jahr fortgeführt werden wird.
Ich habe mit der Arbeit in zwei Behinderteneinrichtungen begonnen. Es ist schon eine kleine Herausforderung für die Hunde und mich gewesen, sich auf das Klientel einzustellen. Die Hunde dabei feinfühlig und sensibel zu lenken, zu fördern und zu stützen, war und ist meine Aufgabe. Uns macht es grossen Spass. Ich liebe "meine" Gruppen dort einfach. Es ist schon eine ganz besondere Arbeit. Mit ganz besonderen Menschen.
Energie und Kraft für die Arbeit gibt mir mein Zuhause, das Leben, dass ich mir aufgebaut habe und das mich stärkt. Wie und auf welche Art Akkus aufgeladen werden, ist ziemlich wichtig. Bei mir ist es eben das Leben mit den Tieren und der Natur. Aber auch die Arbeit und das Ehrenamt im Hospiz erden mich ungemein und machen mich sensibel für die Fragestellungen des Lebens, die (am Ende) wirklich wichtig sind. Aus dieser Erdung heraus kann ich gute Entscheidungen für mich treffen, gute Einstellungen und Blickweisen auf Alltäglichkeiten, Geschehnisse und Ereignisse entwickeln. Gerade weil ich ein Mensch bin, dessen privater Weg insgesamt etwas holpriger war als bei anderen oder dessen Päckchen auf den Schultern etwas grösser ist, habe ich gelernt, dass es für den weiteren Weg nicht wichtig ist, was passiert oder dir wiederfahren ist, sondern wie genau du damit umgehst. Was du daraus machst. Was du daraus lernst. Und das sind dann die ganz grossen Lektionen des Lebens.
Du kannst einbrechen, liegenbleiben, jammern, dich selbst bemitleiden oder als "Opfer" sehen, daran erkranken .. du kannst aber auch aufstehen, die "Krone richten", weitergehen und dem Leben - trotzdem! - die besten Seiten abgewinnen. Und genau das tue ich rückblickend auf Jahre.
(Franzi, Nessie ... dieser Abschnitt war nur für euch. (Falls ihr mal auf diese Seite kommt. Ich liebe Euch. ;-)))
Vorsätze habe ich für das neue Jahr nicht. Doch habe ich Ziele: Weitermachen, so wie bisher. Meine Lebenseinstellung bewahren, gut auf mich zu achten, einfach um gute Arbeit machen zu können. Es lebt sich glücklich und erfüllt einfach schön. :-)
Ich möchte mich weiterqualifizieren und hab da was Konkretes im Kopf. Und im nächsten Jahr wird, wenn das Universum möchte, ein weiteres Krankenhaus zur Arbeit dazukommen. Es ist geplant, dort in den tiergestützten Einsatz auf die Palliativstation zu gehen.
Schauen wir, wie sich alles entwickelt.
In diesem Sinne: Habt einen guten Jahreswechsel und auf ein Neues.
Eure Claudia