27/05/2024
Am vergangenen Freitag hat der Landestierschutzverband Thüringen gemeinsam mit seinem Dachverband, dem Deutschen Tierschutzbund, mit einer Protestaktion vor der Staatskanzlei in Erfurt auf die teils prekäre Situation der Tierheime in Thüringen und ganz Deutschland aufmerksam gemacht.
In ihren Reden verdeutlichten der Vorsitzende des Landesverbandes Kevin Schmidt und der Präsident des DTSCHB, Thomas Schröder, die angespannte Lage: Vermehrte Tierabgaben von privat, eine jährlich immer wiederkehrende Flut an Katzenwelpen (Nachwuchs unkastrierter Freigängerkatzen) und immer mehr Tiere mit hohem Betreuungsbedarf und geringen Vermittlungschancen, wie Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten oder alte und kranke Tiere, bringen die Tierheime an ihre Kapazitätsgrenzen. Viele mussten schon Aufnahmestopps verhängen. Dramatisch für die Tiere in Not und die Tierschützer!
Enorme Kostensteigerung für tierärztliche Behandlungen, Futter, Energie und der gestiegene Mindestlohn verschärfen die Situation.
Die Erstattung der Fundtierkosten durch die Kommunen ist nicht kostendeckend und die Spendenbereitschaft ist weiter rückläufig. Zu den finanziellen Problemen kommt, dass rechtliche Rahmenbedingungen fehlen. Eine landesweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen, einen Sachkundenachweis für Tierhalter und ein Verbot des Onlinehandels mit Tieren wäre ein Schritt in die richtige Richtung zu nachhaltigem Tierschutz.
Deshalb sind die Tierschützer auf die Straße gegangen und fordern Bund, Länder und Kommunen auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und die Tierheime vollumfänglich zu unterstützen.