Hundeschule Amarok

Hundeschule Amarok Lerne das Verhalten und die Bedürfnisse deines Hundes zu verstehen. Wir begleiten dich auf eurem Weg
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Unsere Leistungen:
Gruppentraining, Einzeltraining, Erziehungsberatung, Alltagstraining, Problemhunde wie Leinenpöbler etc., Resozialisation, Welpen- und Junghundetraining, Kleinhundegruppe, Dackelgruppe, Fungility, kontrollierter Hundefreilauf mit Erklärungen zum Verhalten der Hunde, Unterschiede von Erziehungsmethoden in der Hundeszene, gesundheitliche Beratung, Gastseminare

Bleib-Tag:Heute haben wir den Aufbau von "Bleib" gearbeitet. Die Hunde lernen kleinschrittig, so, daß sie es immer schaf...
05/06/2024

Bleib-Tag:

Heute haben wir den Aufbau von "Bleib" gearbeitet.
Die Hunde lernen kleinschrittig, so, daß sie es immer schaffen und belohnt werden können. Dazu steht oft unser allzu großer "Ehrgeiz" im Weg, denn wir wollen zu schnell zuviel!

Unser Fokus liegt auf dem Bewusstmachen, fair zu bleiben durch Kleinschrittigkeit und was genau das in der Umsetzung bedeutet.

Lernen soll nicht frusten, sondern Spaß machen.

So waren alle Beteiligten auch mit Freude dabei, denn für die Fortgeschrittenen unter ihnen wurden auch deftige Ablenkungen eingebaut.

Bleib kann soviel Spaß machen und wohlige Entspannung fördern!

Gestern hatten wir ein ausgefallenes Stadttraining, mit Anforderungen, die wir uns nicht hätten bestellen können und die...
30/05/2024

Gestern hatten wir ein ausgefallenes Stadttraining, mit Anforderungen, die wir uns nicht hätten bestellen können und die Hunde und auch Halter ganz schön aus der Reserve gelockt haben 😅
Zuerst ein Hundebesitzer, der uns wohl wahnsinnig spannend fand, uns dann mit seinem Hund an langer Leine und ständig die Individualdistanz unterschreitend verfolgte und auch bei unseren Übungen aus nächster Nähe beobachtete. Waren jetzt die Hunde oder die Besitzer nervöser? 🤔😅
Dann noch ein netter junger Mann, der unsere "Erscheinung" für uns fotografieren wollte, aber kein Deutsch konnte und ein paar unserer Hundehalter fast ans Limit brachte und später auch die Hunde, denn die Geste, uns aus der Nähe zu fotografieren, interpretiert manch Hund doch als Fixieren und löst dann gerne mal aus. Soviel unbekanntes Übungsfeld und Herausforderung hatten wir lange nicht mehr und heute durften sich dann auch mal die Halter mit ihrer eigenen Frustrationstoleranz und Individualdistanz beschäftigen, die ja vom Hund auch in Stressituationen gefordert wird. Ganz nach dem Motto "Was du von deinem Hund forderst, musst du auch selbst bereit sein zu leisten."
Wir haben aber alles mit Humor genommen, haben viel gelernt und viel gelacht und einen ganz besonderen Abend gehabt 😁

26/05/2024

Der muss knurren, das ist normal!

Knurren darf man nicht verbieten, nie! Das ist normale Kommunikation.
Ja.
Und nein!

Natürlich gehört Knurren zur normalen Kommunikation des Hundes dazu. Genau genommen gehört es, wenn es denn ein drohendes Knurren ist, zum Aggressionsverhalten und damit zum Sozialverhalten.
So weit so richtig.
Beißen ist übrigens auch normal und gehört zur aggressiven Kommunikation von Hunden.

Den Briefträger ins Bein ein paar blutige Löcher zu beißen ist normal. Den Besuch anzuknurren, zu bellen und Scheinattacken auf ihn zu fahren ebenso. Es ist auch normal, dass Hunde sich auf dem Spaziergang kräftig prügeln, mit blutigen Ratschern im Fell. Es macht nicht jeder, aber es ist normales Verhalten, also nicht verhaltensgestört und je nach Rasse und Typ sogar erwünscht.
Es ist normal, dass sie auf andere Hunde zuschießen und sie wegscheuchen, wenn sie im vermeintlich eigenen Revier friedlich Spazierengehen und es ist auch normal, dass sie Giftköder im Gebüsch fressen, weil es leckere Würstchen sind.
Normal ist aber nicht gleich gut. „Normal“ ist nicht dasselbe wie: „In Ordnung“.

Wer sich von seinem Hund anknurren lässt, wenn er sich auf sein Sofa setzen möchte, auf dem der Hund schon sitzt, der darf sich eben nicht beschweren, dass der Hund auch andere Entscheidungen darüber trifft, wie und wo sich sein Mensch bewegen darf. Und wer damit klarkommt, dass der Besuch berechtigterweise keine Lust hat sich bedrohen zu lassen und erstmal fünf Minuten mit angehaltener Luft strammstehen muss und nie wieder kommt, wird eben einsam.
Das ein Verhalten normal ist heißt noch lange nicht, dass der Hund es immer machen muss oder sollte und erst recht nicht, dass es ihm schaden würde es zu lassen.
Und als erziehende Person habe ich nicht nur die Aufgabe meinen Briefträger, Besuch, andere Hund und auch mich selbst zu schützen.
Hunde zu erziehen und ihnen unangebrachtes Verhalten situativ zu verbieten ist normal. Und nebenbei auch noch richtig.
Und wer wann welche Grenzen im Zusammenleben setzen darf und sollte entscheidet die Tatsache, wer die Erziehung übernommen hat, und die Verantwortung im Zusammenleben trägt. Das ist der Mensch.

Einen Einbrecher zu beißen oder zu verbellen ist normal und auch ok. Besuch dasselbe anzutun ist normal und nicht ok.
Und das entscheide ich. Ich ganz alleine, in meinem Haus mit meinen Regeln und als Person die Verantwortung für das Verhalten meines Hundes trägt und die Regeln dieser Gesellschaft versteht und kennt.
Es ist meine Aufgabe die Unterscheidung zu treffen, wann ein normales Verhalten gleichzeitig ok ist und wann nicht. Es ist die Grundlage von Erziehung, dass ich meinem Hund zeige, wann sein normales Verhalten angemessen ist und wann er es sich verkneifen muss. Meiner Meinung nach ist das nichts, was man sich aussucht, sondern verpflichtend, wenn man sich ausgesucht hat einen Hund zu sich zu nehmen.

Wer das nicht kann oder will, der muss auf Haustiere ausweichen, die keine Gefahr darstellen können und nicht erzogen werden müssen.
Und die vor allem kein Bedürfnis nach sozialer Interaktion haben. Alles einfach durchgehen zu lassen, weil es normal wäre das Verweigern von Kommunikation und keine Freiheit.
Pauschalsätze wie: „man muss den Hund immer knurren lassen, das ist nur Kommunikation“ sind grob fahrlässig und falsch und können zu großen Problemen führen, unter denen am Ende die Hunde leiden.

Alles kann richtig oder falsch sein, je nach Situation!

Wir müssen also lernen wann etwas ok ist, nachdem wir wissen, was normal ist.
Und dann am besten gleich, wie wir den Hund so lenken, dass er verstehen kann, was ok ist und was nicht. Wir müssen ihn in seinem Hundsein akzeptieren und Hund sein lassen, ohne ihn immer nur machen zu lassen, was er will. Er darf auch lernen was er sollte!
Auch ein gut erzogener Hund ist ein Hund.
Auch ein Hund, der nicht in jeder Situation jeden bedrohen darf ist ganz Hund.
Denn sich im Verhalten anpassen zu können macht einen Hund als soziales Lebewesen genauso aus wie seine Kommunikationsformen.

Ja, es ist normal zu Knurren. Und ja, es gibt viele Momente, in denen er angemessen und ok ist zu knurren und der Hund es unbedingt machen sollte!
Und es gibt genauso Momente, in denen es überhaupt nicht ok ist, egal wie normal es ist und wenn in diesen Momenten nicht passend interveniert wird, dann kann es zu fatalen Folgen kommen.
Diese fatalen Folgen sehe ich und Kolleg*innen in den Tierheimen und bei den Hunden, die nicht mal die Tierheime mehr nehmen möchten.
Die Hunde, die gelernt haben, dass jeder Mensch seine eigenen Bedürfnisse zurücksteckt und seine eigenen Grenzen vergisst, wenn man ihn nur bedroht, oder auch beißt. Die sich benehmen wie die Axt im Walde, weil sie nie gelernt haben, was angemessen ist.

Pauschale Bedienungsanleitungen für lebende Wesen sind das Gegenteil von hilfreichem Mitdenken, oder Anerkennung typischer Hundeverhaltensweisen. Da gehört ein bisschen mehr Denken und Fühlen dazu, ein bisschen mehr Mühe und Wachsen an den eigenen Erziehungsfähigkeiten. Wer für den Hund denken möchte, der kann sich informieren was normal ist und gleichzeitig entscheiden, wie man dieses Normale in die Bahnen lenkt, dass alle mit möglichst vielen Freiheiten glücklich leben können.
Das kostet vielleicht mehr Mühe, aber es macht auch Spaß und es ist großartig zu sehen und zu fühlen, wie intensiv die Beziehung zum Hund damit wachsen kann. Diese Mühe lohnt sich!

26/05/2024
RUNNING GAGS ;)
23/05/2024

RUNNING GAGS ;)

20/05/2024

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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