26/07/2023
Wobbler Op-Spinale Ataxie !
Rehapferd Shadow hatte eine der seltensten und aufwändigsten Operationen die es aus Vet. Sicht gibt. Die sogenannte Wobbler Op. Leider ist diese Op zwar sehr selten, die Ursachen aber nicht! Spinale Ataxie gibt es viel häufiger als man denkt. Es wird aber noch häufig falsch gedeutet und Fehldiagnosen gestellt.
Shadow hatte eine Schädigung der Nerven im Spinalkanal. In seinem Fall war ein Gleitwirbel verantwortlich. Der Wirbel drückte immer wieder auf die Spinalnerven und löste so Entzündungen aus die zu ataktischen Ausfallerscheinungen führte. Die häufigsten Ursache für spinale Ataxie sind arthrotische Veränderung der Wirbel, Gleitwirbel oder ein Unfall der das Rückenmark staucht. Eher selten sind virale Erkrankungen. Leider muss klar sein, dass eine spinale Ataxie aufgrund der oben genannten Ursachen keinesfalls von selbst wieder weg geht und es auch NICHT durch Muskeltraining zu lösen ist. Viele solcher Fehlinformationen geistern gerade hierbei in den sozialen Medien umher. Diese Aussage bestätigt jeder gute Veterinär mit Erfahrung auf dem Gebiet. Die Diagnose erfolgt via bildgebendem Verfahren durch Myelografie. Stellt man die Diagnose, kann die Wobbler Op eine Möglichkeit sein. Hierbei wird ein Titankorb zur Verbindung von zwei Halswirbeln eingesetzt. Dieser wird im Laufe der Zeit mit Knochengewebe durchsetzt und bietet eine perfekte Stabilisierung dieser Wirbel. So werden Spinalnerven entlastet und können wieder regenerieren. Die Operation wird in Deutschland ausschließlich in der durchgeführt. Sehr viele Pferde werden dadurch wieder zum Reitpferd und können ein schmerzfreies Leben führen.
Ich habe mehrere dieser operierten Pferde in stationärer Reha da ich mich auf diesem Gebiet spezialisiert habe und mir das Vertrauen der Klinik Aschheim entgegen gebracht wird.
In seiner Abschlussuntersuchung wurde der Titalkorb auf seinen Sitz und Beschaffenheit geprüft. Auch Reaktionstests und Bewegungstests gehören hier dazu. Tierarztpraxis Gerhold GbR. Tierarzt Gerhold hat als einer der wenigen im Rhein-Main Gebiet Erfahrung auf dem Gebiet und arbeitet immer wieder mit den Spezialisten in Pferdeklinik Aschheim zusammen. Schön kann man sehen wie ganz exakt der Vergleich zu den Röntgenbildern direkt nach der Op mit den neuen Bildern gezogen wird.
Shadow benötigt noch etwas mehr Zeit und eine extra Portion Calciumcarbonat um die Durchsetzung des Korbes zu optimieren. Er wird hier in der stationären Reha mit Physiotherapie und Koordinationstraining aufgebaut und bekommt alle Zeit die er braucht um ein echtes Reitpferd zu werden.