15/03/2019
Streitthema Kastration (2/11):
Warum ist eine Kastration überhaupt sinnvoll?
Generell gilt:
Laut dem Tierschutzgesetz in Deutschland ist es nicht erlaubt, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen zuzufügen oder Körperteile zu amputieren. Das heißt, dass Tierärzte den Eingriff Kastration auch rechtfertigen können müssen. Das setzt im Idealfall eine individuelle Beratung voraus.
Das Ziel einer Kastration ist es, zu verhindern, dass das Tier sich fortpflanzen kann. Beim Rüden werden dazu die Hoden entfernt, bei der Hündin die Eierstöcke und meist auch die Gebärmutter. Der medizinische Hintergrund der Kastration sieht vor, Erkrankungen an den Geschlechtsorganen vorzubeugen, beispielsweise Tumoren oder Infektionen.
Auch bestehende Krankheiten oder Anomalien können Gründe sein, die eine Kastration medizinisch notwendig machen: Kryptorchismus (nicht abgestiegene Hoden, die zu Entartungen am Gewebe führen können) oder Prostataprobleme (vor allem bei älteren Hunden problematisch, die so im Alter Schwierigkeiten mit Harn- und Kotabsatz bekommen können).
Des Weiteren bietet eine Kastration im Zusammenleben mit ihrem Hund Vorteile: Das Handling unkastrierter Rüden mit starkem Sexualtrieb ist oft sehr schwer, auch läufige Hündinnen können ihre Schwierigkeiten mit sich bringen und die damit verbundenen Blutungen werden von vielen Haltern als unschön empfunden.
Verhaltensauffälligkeiten sind ein weiterer Grund, der viele Hundehalter dazu bewegt, mit ihrem Hund zur Kastration beim Tierarzt vorstellig zu werden.