Hundeschule Doxx

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tunden sind nach den Bedürfnissen des Besitzers und des Hundes abgestimmt, entweder in Ihrer Umgebung oder bei mir auf dem Hundeplatz.

13/02/2025

Unsicher und trotzdem dominant

Nox, unser zweiter Abgabehund, 4 Jahre alt. Er kommt ursprünglich aus Rumänien und in der Schweiz hat seine Odyssee durch verschiedene Haushalte geführt. Auch seine Reise hätte diese Woche mit der Spritze enden sollen.

Nox ist in vielen Situationen unsicher-dominant. Was aber bedeutet das?

Ein Hund kann sowohl unsicher als auch dominant sein. Das klingt widersprüchlich, ist aber eine Kombination von Verhaltensweisen, die gar nicht so selten vorkommt.

Unsicherheit und Dominanz
Unsicherheit bedeutet, dass ein Hund in bestimmten Situationen ängstlich oder misstrauisch reagiert, sich schnell bedroht fühlt und wenig Vertrauen in sich selbst oder seine Umwelt hat.

Dominanz beschreibt eine individuelle Strategie in sozialen Interaktionen, bei der ein Hund dazu neigt, Ressourcen zu kontrollieren oder anderen Hunden oder Menschen gegenüber einfordernd aufzutreten. Wichtig: Dominanz ist keine Charaktereigenschaft, sondern zeigt sich situationsabhängig. Es ist also keine feste Eigenschaft eines Hundes, sondern ergibt sich aus der Interaktion zwischen zwei oder mehreren Individuen.

Ein unsicherer Hund mit dominanten Verhaltensweisen hat das Bedürfnis, Kontrolle auszuüben, um sich sicher zu fühlen, zeigt dabei aber oft übersteigerte Abwehrreaktionen oder Konfliktvermeidung durch Drohgebärden.

Wie zeigt sich das Verhalten?
Hunde, wie Nox versuchen, durch Kontrolle der Umgebung oder ihrer Bezugsperson Sicherheit zu gewinnen. Typische Anzeichen können sein:

- Übermässige Wachsamkeit gegenüber Menschen oder anderen Hunden
- Kontrollierendes Verhalten, z. B. Blockieren oder Stoppen von Bewegung oder Ressourcenbeanspruchung
- Unsicheres Drohen, das schnell in Aggression umschlagen kann
- Eingeschränkte soziale Flexibilität (Schwierigkeiten im Umgang mit Veränderungen)
- Starke Frustrationstoleranzprobleme, wenn etwas nicht nach ihrem Plan läuft

Welche Probleme entstehen?
Unklare Kommunikation: Menschen interpretieren das Verhalten oft falsch – entweder als reine Angst oder als „dominantes“ Verhalten im klassischen Sinne.

Die eigentliche Ursache, nämlich die Unsicherheit hinter der Kontrolle, wird übersehen.

- Fehlgeleitete Korrekturen: Strenge Massnahmen verstärken die Unsicherheit, weil der Hund keine echte Lösung für sein Problem bekommt, sondern noch mehr Kontrollverlust erlebt.

- Zunehmende Konflikte: Der Hund kann in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Unsicherheit und dem Bedürfnis nach Kontrolle stehen. Das kann zu unangemessenem Verhalten, Unruhe oder übersteigertem Schutzverhalten führen.

- Erschwerte Sozialkontakte: Andere Hunde oder Menschen reagieren oft unsicher oder aggressiv auf den Hund, weil seine Signale widersprüchlich sind.

Wie kann man damit umgehen?
- Klare, verlässliche Führung: Nox darf nun lernen, dass er sich nicht selbst um alles kümmern muss. Strukturen und Regeln sollten ruhig, konsequent und vorhersehbar vermittelt werden.
- Selbstbewusstsein fördern: Positive Verstärkung von erwünschtem Verhalten, Training in kleinen Schritten und sichere Erfolgserlebnisse helfen, die Unsicherheit zu reduzieren.
- Vertrauensaufbau durch soziale Interaktion: Spiel, ruhige Interaktionen und eine klare, berechenbare Kommunikation verbessern die Beziehung zum Menschen und werden Nox helfen, Kontrolle abzugeben.
- Frustrationstoleranz erarbeiten: Durch gezieltes Arbeiten am Aushalten von Frust wird Nox lernen, mit Unsicherheit und Kontrollverlust entspannter umzugehen.

Nox ist nun bei Jessica, die bei uns die Ausbildung zur Hundetrainerin macht, auf Pflegestelle, bis er zur Vermittlung bereit ist.

Gabriela Frei-Gees, eDOGcation

10/02/2025

Wir gratulieren Frau Dr. Hofmann zum erfolgreichen Abschluss der Fortbildungsreihe Katzenexperte 2024! In 52 Fortbildungsstunden hat sie sich den spezifischen Erkrankungen und neusten Behandlungsansätzen der Katze gewidmet, um so noch besser für unsere Katzen dazusein. Wir gratulieren von Herzen zu diesem grossen Erfolg!

10/02/2025
20/01/2025

Wenn Nähe zur Last wird.

Wer meinen Status verfolgt, weiß, dass bei mir regelmäßig Hunde ein- und ausgehen. Einige sind Notfälle, die ein neues Zuhause suchen, andere kommen zum Training und kehren danach in ihre Familien zurück. Eines fällt jedoch immer wieder auf: Die meisten dieser Hunde haben eine Gemeinsamkeit – sie können nicht „nicht dran sein“.

Dieses Verhalten fällt in einem Haushalt mit mehreren Hunden deutlich stärker auf als bei einem Einzelhund. Hier bei mir wird die Aufmerksamkeit auf viele Hunde verteilt. Wenn einer im Fokus steht, müssen die anderen in der Lage sein, zur Ruhe zu kommen.

Das wirft Fragen auf:
Haben die Hunde es verlernt? Oder konnten sie es nie?
Dabei handelt es sich oft um Tiere, die durch Aggressionsverhalten auffallen – sei es innerhalb ihres sozialen Umfeldes oder gegenüber Außenstehenden.

Menschen leben also mit Hunden zusammen, die situativ eine Gefahr für andere oder sogar für sich selbst darstellen. Gleichzeitig werden diese Hunde vergöttert: Sie sind morgens die Ersten und abends die Letzten, um die sich alles dreht. Sie liegen auf orthopädischen Hundebetten, bekommen besseres Essen als ihre Besitzer oder deren Kinder, werden ständig bespaßt, und ihre Zuneigung wird regelrecht erbettelt.

Sie stehen permanent im Mittelpunkt, immer im Fokus – und sind es daher nicht gewohnt, einmal nichts zu tun oder, nicht dran zu sein.

Doch warum ist das so?
Warum nehmen Menschen Einschränkungen ihrer Lebensqualität hin, ohne sich abzugrenzen? Warum fällt es so schwer, klare Grenzen zu setzen?
Würde es nicht vielen Hund-Mensch-Beziehungen guttun, ein wenig Distanz zu schaffen?
In zwischenmenschlichen Beziehungen sprechen wir oft von toxischen Verhältnissen – wie toxisch ist die Beziehung zu unserem Hund?

Für wen bringt diese extreme Nähe wirklich einen Mehrwert?
Ist es ein Gewinn, wenn sich der Hund nicht mehr anfassen lässt, beim Tierarzt eine Narkose braucht, um untersucht zu werden, an der Leine zieht wie ein Drachen im Wind, oder wenn man keinen Besuch mehr empfangen kann?
Warum sehnen wir uns nach so viel Nähe zu einem Lebewesen, das uns im Zweifel den Zugang zur eigenen Couch oder zum Partner verweigert?
Warum dulden wir es, wenn wir uns nicht einmal bücken können um etwas vom Boden aufzuheben, ohne Gefahr zu laufen, angegangen zu werden?
Warum akzeptieren wir, dass Welpen unsere Kleidung zerreißen und uns dabei sogar beißen?

Ich finde es unfair, Hunde so zu erziehen, dass sie nicht in der Lage sind, ohne ihren Halter zur Ruhe zu kommen, zu fressen oder irgendeine Form von Stressbewältigung zu entwickeln.
Es ist unfair, sie nicht zu lehren, mit Frust umzugehen. Denn Frust gehört zum Leben, und jeder – Mensch wie Hund – sollte lernen, damit klar zu kommen.

Jeder Hund braucht Zeit zum Abschalten. Jeder braucht einen sicheren Rückzugsort. Jeder braucht Freizeit.

Hört auf, Hunde, die im Alltag auffällig sind – sei es durch Aggressionsverhalten, ständige Nervosität, anhaltendes Bellen, Schwierigkeiten mit dem Alleinbleiben oder übermäßiges Einfordern von Aufmerksamkeit – in Watte zu packen. Solche Verhaltensweisen sind oft Ausdruck von Stress, Überforderung oder fehlendem Training. Wenn wir diese Probleme ignorieren oder schönreden, schaden wir den Hunden mehr, als dass wir ihnen helfen. Jeder Hund verdient die Chance, entspannen zu können, klare Strukturen zu haben und in einem Umfeld zu leben, das ihm Sicherheit gibt. Andernfalls riskieren wir, dass sie irgendwann nicht mehr zurechtkommen – mit sich selbst oder ihrer Umwelt. Das ist im schlimmsten Fall nicht nur belastend für die Halter, sondern kann auch für den Hund tragisch enden.

11/01/2025

„Ohrläppchen-Zupfen“ ist kein Beschwichtigungs-Signal.

Wenn ich jemandem, der sich gerade aufregt, wohlwollend die Hand auf die Schulter lege,
versuche ich gezielt, ihn zu beruhigen bzw. in seiner Erregung zu beschwichtigen.
Das kann sicher als Beschwichtigungs-Signal durchgehen. Meine Handlung ist als bewusst und gewollt anzusehen.
Wenn ich aber jemandem gegenüberstehe, der mich stresst, und ich dann im Gespräch anfange, mich nervös am Ohrläppchen zu zupfen, dann ist das ein stressbedingtes Übersprungsverhalten.
Damit soll ein inneres Ungleichgewicht im Organismus in Richtung Gleichgewicht organisiert werden.
Selbst wenn das Ohrläppchen-Zupfen die Wirkung eines Beschwichtigungssignals mit sich bringen sollte, es ist und bleibt definitiv stressbedingten Ursprungs und kann damit die bewusste Zielstellung einer Beschwichtigung überhaupt nicht erfüllen. Die Zielstellung ist ja das Gleichgewicht im Organismus und nicht die Beschwichtigung.
Also ist „Ohrläppchen-Zupfen“ definitiv KEIN Beschwichtigungsverhalten, ganz gleich ob es als solches wirkt oder nicht.

So, und jetzt zu unseren Hunden. Hunde können – wie Menschen übrigens auch – nicht bewusst gähnen. Gähnen passiert halt. Als Reaktion auf Müdigkeit, Erregtheit, Stress und ähnlichem.
Zielstellung? Wieder mal ein inneres Gleichgewicht organisieren bzw. die Sauerstoffzufuhr regulieren.
Beschwichtigungssignal? Auch wenn es mal so wirken mag, Gähnen ist KEIN Beschwichtigungssignal! Weder bei Menschen noch bei Hunden.

Kommen wir nun zu Beschwichtigungs-Signalen: Der Hund erkennt, dass sein Besitzer schlechte Laune hat, geht zu ihm und hat die Zielstellung, das Verhalten seines Besitzers zu beeinflussen. Dabei wählt er die sozialen Tools Kommunikation und Interaktion.
Er legt sanft den Kopf auf dessen Knie, beleckt gezielt Hände oder auch Gesicht, nimmt beim Blickkontakt die Ohren nach unten oder hinten und legt letztlich – wieder sanft – die Pfote auf das Bein des Besitzers. Ja, das hochintelligente Sozialsystem des Hundes kann tatsächlich auch Trost spenden!
Zielstellung? Durch den Einsatz operanter (bewusst und willentlich gesteuert) Maßnahmen möchte dieser Hund über Kommunikation und Interaktion den Menschen so positiv wie möglich beeinflussen. Er will genau das tun, was er tut und verfolgt eine klare Zielstellung.
Jetzt haben wir sie endlich: die Beschwichtigungssignale! Face-To-Face, kommunikativ, und vor allem bewusst und gewollt.

Aber Gähnen, sich Kratzen oder sich Schütteln als Beschwichtigungssignale zu bezeichnen, ist schlicht und einfach falsch. Schade, dass dies auch heute noch einfach falsch gelehrt wird. Das Mixen von Beschwichtigungssignalen und Übersprungsverhalten sollte unbedingt unterlassen werden, da es vor allem in der Praxis zu kuriosen Fehleinschätzungen hundlichen Verhaltens im Training und in der Analyse führen kann

Dabei ist doch die Formel ganz einfach:
Spontan gezeigtes Verhalten, das auf Stressreaktionen zurückzuführen ist, nennt man stressbedingte (Übersprungs-)Handlung und damit kann es kein Beschwichtigungs-Signal sein, selbst wenn es so wirken sollte.
Bewusst und gewollt gezeigtes Verhalten, das ausschließlich dazu dienen soll, den anderen Hund zu „beruhigen“, kann zweifelsfrei als Beschwichtigungs-Signal bezeichnet werden.
Das aber alles nach wie vor in einen Topf zu werfen, ist einfach fachlich zweifelsfrei weder korrekt noch zielführend, wenn wir uns mit Hundeverhalten kompetent auseinandersetzen wollen.

Thomas Baumann
Januar 2025

05/01/2025

Verflixt nochmal…
Wo bleibt die Praxis?

Hinweis: HT steht für Hundetrainer/Hundetrainerinnen
HB steht für Hundebesitzer/Hundebesitzerinnen

Es darf ganz einfach so nicht bleiben! Viel zu viele modern ausgebildete HT spielen in Sachen Lerntheorie in einer „erstklassigen“ Liga, sind aber in der Vermittlung von Kompetenzen in der Praxis – wenn überhaupt – maximal drittklassig!
Wem nützt es wirklich, wenn wir ratsuchende HB über lerntheoretische Modelle, über biochemische Vorgänge, über Habituation, Sensitivierung und assoziative Vorgänge aufklären und dabei nicht einmal wissen, wie man eine Hundeleine richtig in der Hand hält.
Die kolossale Kluft zwischen Theorie- und Praxiskompetenzen sehe ich mittlerweile als durchaus ernstzunehmendes Problem in der HT-Ausbildung.
Dabei beklagen die Absolventen der meisten Ausbildungseinrichtungen in Deutschland genau diesen Umstand, wenn Sie zu uns in die Fortbildung kommen: „Theorie war toll, Praxis haben wir leider kaum gemacht“, ist eine mehr als typische Aussage, wenn es um die zurückliegende Ausbildungszeit geht.

„Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten“
(Fernöstliche Weisheit)

Noch nie habe ich den Wahrheitsgehalt einer fernöstlichen Weisheit so stark wahrgenommen, wie in der aktuellen Entwicklung des Hundetrainings.
In einem Interview gab die renommierte Wissenschaftlerin Dr. Dorit-Feddersen-Petersen zu verstehen, dass eine Hundetrainer-Ausbildung voll mit Theorie UND PRAXIS ausgestattet sein muss. Sie spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer „ausgefeilten“ Praxis.
Zum Leidwesen so vieler Hunde klappt die Sache mit der Theorie, kaum aber mit der Praxis!
Bereits das Vermitteln einfachster Führtechniken an der Leine stellt viele HT vor scheinbar kaum lösbare Probleme. Dies vor allem bei temperamentvollen, dynamischen Hunden. Diese gelten bei mangelhafter Leinenführigkeit schnell als verhaltensauffällig bzw. schwierig, dabei liegt in den allermeisten Fällen der Ursprung mangelhafter Leinenführigkeit in einer desolaten Führtechnik bzw. Führstrategie.
Es ist durchaus irritierend, wenn ich im Rahmen meiner Fortbildung für HT nur selten auf Menschen treffe, die über ein zufriedenstellendes technisches Know How zum Einsatz der Hundeleine verfügen. So ist festzustellen, dass das wohl wichtigste Hilfsmittel für HB – die Hundeleine – meistens falsch eingesetzt wird.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Leine am Halsband, am Geschirr oder am Halti (Kopfhalfter) verwendet wird.
Das Wort „Leinenführung“ beinhaltet zwei Begrifflichkeiten – Leine und Führung.
Idealerweise sollte das Verhältnis dabei 10% zu 90% liegen. Das heißt, den Löwenanteil der Leinenführigkeit bildet die Führung durch soziales Management (Kommunikation und Interaktion), die Leine hingegen ist eine wichtige Nebensächlichkeit.
Die Realität liefert uns eine nüchterne Erkenntnis: 90% Einsatz der Hundeleine und nur 10% soziale Führung! Da wird gehalten, gezogen und auch gerissen und geruckt – und dies bei scheinbar immer „verrückter“ werdenden Hunden. Die allermeisten hilfesuchenden HB hatten allerdings in Hundeschulen die Leinenführigkeit bereits als sogenannte Praxis-Grundlage vermittelt bekommen!
Doch diese Anleitungen waren weit überwiegend sowohl strategisch als auch technisch schlicht und einfach falsch!
Wenn beispielsweise im Trainingsaufbau der Leinenführigkeit ein Hund auf der linken Seite geführt wird, sollte die Leine grundsätzlich nicht in der rechten Hand gehalten werden! Wie sollen technisch feine Manipulationen (in Dosis und Timing stimmig) über einen derart langen Weg korrekt eingesetzt werden? Das geht einfach nicht!
Welche Funktion hat ein nach oben angewinkelter Arm, wenn der Hund die Leinenführigkeit lernen soll? Niemand(!) kann mit angewinkelten Armen und damit nach oben gehaltener Leine technisch effektiv trainieren.
Klar, wenn die Leinenführigkeit einmal erfolgreich vermittelt wurde, spielt es keine große Rolle mehr, wie die Leine gehalten wird. Aber bis der Lernprozess der Leinenführigkeit abgeschlossen ist, muss einfach über das Handgelenk des lose nach unten hängenden Armes trainiert werden. Das wäre bei einem links geführten Hund logischerweise der linke, lose nach unten hängende Arm.

Auch das permanente Locken mit Leckerli gilt in Sachen Leinenführigkeit bei so vielen Hunden als nicht effektiv, weil es selten zuverlässig bzw. nachhaltig die Leinenführigkeit verbessert (vor allem bei Stressempfinden oder extremer Erwartungshaltung).

In meinen Beratungsanalysen mit schwierigen Hunden sind auch Beziehungstests vorgesehen und dazu gehört unter anderem die Leinenführigkeit (Basis) als Ist-Stand-Analyse.
Nicht in brisanten Hundebegegnungen, sondern in der weitgehend stressfreien Basis-Ausrichtung. Wie wird der Hund geführt? Wie wird an der Leine kommuniziert (Körper, Stimme)? Welche technische Ausrichtung ist zu sehen? Welche Belohnungsoptionen gibt es für den Hund? Was macht der Körper des Menschen? Wie wird verbal kommuniziert? Welche motorischen Abläufe sind erkennbar? Wo befinden sich beim Führen die Hände (wichtig!).
Und dann??? Wir erkennen fast ausnahmslos in derartigen Ist-Stand-Analysen dass eine Leinenführigkeit nicht einmal in der Basis funktioniert! Wie soll es denn dann unter dem Einfluss von Stress klappen?
Bewundernswert, wie schnell sich Hunde positiv verändern können, wenn ihnen durch angeleitete HB kompetente Vorgaben gemacht werden.
Hunde sind unglaublich offen für Veränderungen! Und das gilt vor allem auch für positive Veränderungen.

Der Faden lässt sich natürlich weiterspinnen. Genauso wie der Umgang mit der Hundeleine meist falsch vermittelt wird, gibt es weitere erhebliche Defizite in der Vermittlung von anderen Praxiselementen.
Es ist für mich als „Primärpraktiker“ einfach mehr als ärgerlich, dass grundlegend nette und unbefangene Vierbeiner durch ein falsch vermitteltes Handling früher oder später zu „Problemhunden“ abgestempelt werden.
Warum wird in den meisten Ausbildungseinrichtungen (nicht in allen) das Hundetraining einseitig auf schlichte Konditionierungsabläufe ausgerichtet?
Na, weil es außerhalb ablenkender Umstände funktioniert und die Funktionalität eines Hundes im verhaltensbiologischen Sinne höchste Priorität einnimmt.
Dabei ist doch die Konditionierung verhaltensspezifischer Merkmale nicht mit Hundeerziehung gleichzusetzen. Zwischen Konditionierung (früher „Dressur“) und Erziehung gibt es nun mal einen wesentlichen Unterschied!

KONDITIONIERUNG ist über Reiz-Reaktions-Muster aufgebaut, über Input- und Output-Systeme. Die Zielstellung ist eine im Vorfeld festgelegte, künftige Funktionalität des Hundes.
Die besten Beispiele hierzu dürften im Alltag die erlernten Sitz-, Platz- und Bleib-Situationen darstellen. Das alles aber ist noch lange keine Erziehung, sondern funktionales Lernen!

ERZIEHUNG hingegen umfasst primär soziales Management. Hier geht es – losgelöst von materiellen Inhalten – um Vorgaben sozialer Anpassungsfähigkeiten.
Es geht somit um das Vermitteln sozialer Kompetenzen und damit um Kommunikation, Interaktion, Vertrauen, Respekt, soziale Fürsorge sowie um das Gewähren oder auch Einschränken von „persönlichen“ Freiräumen eines Hundes.
Die Zielstellung dabei ist nicht mehr als ein sozialharmonisches Miteinander.
Wie soll sich ein lerntheoretisch korrekt konditionierter Hund an seinem HB orientieren, wenn das soziale Management nicht oder unzureichend aufgebaut wurde?

Das seit 2014 gesetzlich vorgeschriebene Erlaubnisverfahren zur Ausübung einer Tätigkeit als HT ist lediglich ein Zulassungsmerkmal, jedoch noch lange kein Qualitätsmerkmal.
Als Sachverständiger beteilige ich mich seit Jahren in mehreren Berliner Stadtbezirken an den Fachgesprächen der jeweiligen Behörden.
Da der Gesetzgeber die Hürden auf ein „Mindestmaß an Sachkunde“ festgelegt hat, sind diese Hürden nicht besonders hoch und wenn man methodenoffen beurteilt (was zwingend notwendig ist), sind in der Trainingsmethodik vor allem tierschutzrechtliche Einwände zu prüfen.
Doch gerade die erforderliche Offenheit gegenüber Trainingsmethoden hat in der Vergangenheit bei nicht wenigen Behörden zu Ermessenswillkür geführt.
So sehen es viele Sachverständige in den Fachgesprächen als „Durchfallkriterium“ an, wenn beispielsweise abweichend von typischen Konditionierungsabläufen ein Hund bei unerwünschtem Verhalten räumlich oder körperlich begrenzt wird – selbst wenn dabei keinerlei tierschutzrechtliche Relevanz (Schmerzen/Leiden) zu erkennen ist.
Dieses Vorgehen aber ist methodenorientiert und keinesfalls methodenoffen. Und damit ist ein "Durchfallen" lassen bei abweichender Methodik überhaupt nicht zulässig.
Das bedeutet, dass jeder HT, der sich einer offensichtlich methodenorientierten Beurteilung ausgesetzt sieht, in der nur geläufige Konditionierungsaspekte Gültigkeit haben, gute Aussicht auf Erfolg hat, wenn er sich dagegen zur Wehr setzt.

Warum stellt sich der Baumann schon wieder gegen das doch so moderne, ausgeklügelte und wissenschaftlich belegbare Ausbildungssystem der meisten Ausbildungseinrichtungen.
Ganz einfach, weil mir die Hunde und deren HB einfach leid tun, wenn zweifelsfrei nach bestem Wissen und Gewissen konditioniert wird, die Erziehung aber oftmals gänzlich auf der Strecke bleibt!
Wir profitieren zweifelsfrei täglich von professionellen Konditionierungsmethoden, das alleine macht aber Hunde weder glücklich, noch erfüllt es wichtige erzieherische Anforderungen, die offensichtlich in der hundehaltenden Gesellschaft zunehmend vernachlässigt werden.
Und dass „Erfahrene“ meist viel besser über Erziehung Bescheid wissen als „Gelehrte“, ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal der Hundeerziehung!

Thomas Baumann, 05.01.23

04/01/2025

Jedes Jahr sterben viele Katzen und Hunde an einer Ethylenglycol-Vergiftung. Dies ist der Hauptinhaltsstoff der meisten Frostschutzmittel.
Verwendung findet Ethylenglycol meist im Scheibenwischwasser in Autos und manchmal in Springbrunnen im Garten, um ein Zufrieren zu verhindern.
Auch kleine Mengen, zum Beispiel, wenn sich die Haustiere die Substanz aus dem Fell oder von den Pfoten lecken, sind ausreichend, um schwere Nierenschäden hervorzurufen.

Daher:
- Falls möglich, den Gebrauch von Frostschutzmitteln vermeiden
- Alternativen zu Ethylenglycol wählen
- Frostschutzmittel bitte nie in Wasser geben, zu dem Tier aller Art Zugang haben
- Aufbewahrung außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren
- verschüttetes Frostschutzmittel bitte direkt aufwischen

Wer eine Aufnahme von Frostschutzmitteln bei seinem Tier vermutet, sollte bitte direkt als Notfall die nächste Tierarztpraxis aufsuchen!

02/01/2025

Ein früherer Text von Perdita, immer passend. Denn Hunde sind Hunde sind Hunde...

"Wann ist ein Freund ein Freund?
Wann ist ein Hund ein Freund?
Kann Hund Freund sein?

Es wird so oft die Frage gestellt, weshalb der so zuverlässige und freundliche Hund plötzlich scheinbar so feindselig sein kann.

Wie kann es sein, dass er zuverlässig kommt, wenn man ihn ruft (Dressur), er vor dem vollen Futternapf Sitz macht (Dressur), zu anderen Hunden freundlich ist (sozial), sich schmusen lässt und überhaupt, “plötzlich“ wie ein Teufelchen aus der Jacke springt, wenn man sich für das Gute-Nacht-Busserl über ihn beugt. „Mensch, er ist doch mein Freund“.

Ja, Mensch - und er ist doch ein Hund!

Das ist nur ein Beispiel von vielen. Sie, die Hunde, haben ihre „Hobbys“, ihre „Jobs“, ihre Genetik, ihre Strategien, ihren Charakter, ihren Kopf ... Das sind doch keine Hampelpampels.

Nur, weil ich dreimal in den Zwinger mit dem territorialen Herdenschutzhund reinkam und nix passierte, heißt es doch noch lange nicht, dass er beim vierten Mal zuverlässig Dein “Buddy“ ist und Dir die Tür öffnet und Dich herzlich willkommen heißt.
Vielleicht hat er heute nen Bad Hair Day oder Du (und merkst es gar nicht).

Deshalb ist es so wichtig, die „Sprache“, das Ausdrucksverhalten, von Hunden lesen zu können. Was einmal klappt, muss nicht immer klappen

Wir wollen auch mal nicht. Ich bin Freundin, aber wer meine Grenze unterschreitet wird „gebissen“. Verbal natürlich...

Was erwarten wir von Hunden? Was sollen sie für uns sein? Was wir für sie? Was bieten wir ihnen etc.

Zu was sind wir ihnen gegenüber verpflichtet?
Einzig doch, sie verstehen zu wollen, oder?"

Euer Team der Hunde-Akademie Perdita Lübbe

Adresse

Am Prünkel
Sennfeld
97526

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