08/08/2025
Heute ist der Tag der Katze.
Meine Liebe zu Katzen habe ich im Kindesalter entdeckt. Da wir einen Schäferhund hatten, der Katzen nicht wirklich mochte, war für meine Eltern eine Katze Tabu. Doch damit wollte sich Klein-Claudi, damals etwa 9 Jahre alt, nicht abfinden. Als eines Tages beim Eisverkäufer im Nachbardorf Katzenbabies (an Kinder!) verschenkt wurden (so einfach ging das damals), habe ich nicht lange gezögert und einen rot-weißen Kater mitgenommen. Ich taufte ihn Maurizius. Meine Eltern durften von Maurizius nix wissen, denn Katzen waren ja verboten. Darum stellte ich eine große Holzkiste in die hinterste Ecke unseres Grundstücks, hinter ein paar große Tannen, und sperrte Mauritius da ein. Ich wußte, dass Katzen auf´s Katzenklo gingen und man Sand als Einstreu nehmen konnte. Was mir in meinem kindlichen Kopf nicht klar war, dass Katzen Platz zum Scharren benötigen. Statt dessen dachte ich, dass Katzies ihren Po wie wir Menschen über die Schüssel hängen... Darum bekam Maurizius zunächst nur ein Schüsselchen von 10x10cm. Und Klein-Claudi wunderte sich, warum er das nicht benutzte, sondern statt dessen in die Kiste machte. Natürlich bekamen meine Eltern sehr schnell spitz, dass ich mehrfach und länger am Tag hinter den Tannen verschwand und fanden auch den Grund dafür. Ich wurde also zur Rede gestellt, doll geschimpft, doch dann hatten meine Eltern zum Glück Mitleid mit dem armen Katerchen. Wegen des Hundes durfte der Kater nicht ins Haus, aber er bekam ein Plätzchen im Holzschuppen des Hauses. Er entwickelte sich prächtig und freundete sich mit der Pudeldame meiner Tante an. Beide waren ein Herz und eine Seele. Kam der Hund zu uns, suchte er der Kater, und der Kater kam sofort herbei und schmuste um die Beine des Hundes. Leider wurde aus Maurizius auch ein exzessiver Jäger. Er räumte ganze Kaninchenbauten aus und brachte uns alle seine Opfer nach Hause. Eines Tages kam er von seinen Jagdausflügen nicht zurück. Ein viel größerer, zweibeiniger Jäger hat ihn erschossen. Mir brach es fast das Herz.
Als im Nachbardorf erneut Katzen angboten wurden, holte ich dort wieder eine Katze. Diesmal ein Weibchen. Weil sie so klein und kompakt war, nannte ich sie Krümel. Dummerweise haben meine Eltern Krümel nicht kastrieren lassen, und dem Lauf der Natur folgend hatten wir bald Nachwuchs. Von den 5 Katzenbabies wurden 2 vermittelt, 3 blieben bei uns. Und alle wurden kastriert.
Als junge Studentin kam ich zu ich einen Kater, als ich im Tierheim jobbte. Er wurde in einer Fabrik aufgegriffen und war dort wohl eine ganze Weile eingesperrt, denn er war nur noch Haut und Knochen und sein Fell fast schwarz vor Dreck. Darum bekam er den Namen Wurmel. Ich nahm ihn mit in meine Studentenbude und pflegte und päppelte ihn. Und er durfte bleiben. Er hat sich zwar nie mit meinem Amstaff angefreundet, aber er war ein wahrer Überlebenskünstler. Egal wohin man ihn mitnahm, er ging immer raus und fand sich überall zurecht und kam immer wieder.
Auch in meinem weiteren Leben haben mich Katzen immer begleitet. Viele Male habe ich Katzen aufgenommen, die von ihren Besitzern eingeschläfert werden sollten- aus wenig triftigen Gründen. Das Fell zu struppig, ein Diabetes, ein gebrochenes Bein, das die Leute nicht behandeln wollten. Eine Oma starb und vermachte mir ihre 15 Jahre alte Katze. Einige Fundtiere sind bei mir gestrandet, deren Besitzer sich nicht gefunden haben. In Spitzenzeiten wohnten 9 Katzen bei uns. Um die 35 Katzen habe ich im Laufe der Jahre vermittelt. Heute wohnen drei Katzen bei mir, zwei davon sind Flüchtlinge aus der Ukraine. Katzen gehören zu meinem Leben. Ihre Charaktäre sind einzigartig. Sie sind schlau und behände, sanft und wild, rigoros, unbarmhherzig, fordernd und unglaublich liebevoll.
Dies ist meine Liebeserklärung an alle Katzen, heute zum Tag der Katze.