Prohund

Prohund Artgerechte Hundeerziehung und sinnvolle Beschäftigung für Hunde jeden Alters und jeder Rasse. Problemanalyse und Lösungen, Kommunikation Mensch / Hund
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25/09/2024

DR DORIT FEDDERSEN-PETERSEN HAT VERMUTLICH RECHT

Sie spricht von einer Entfremdung in der Mensch-Hund-Beziehung. Sie spricht davon, dass der Mensch zunehmend verlernt den Hund als Hund zu sehen. Und das was sie sagt, das liest sich traurig.

Dr. Dorit Feddersen-Petersen sagt :

"Es steckt dahinter, dass in sehr, sehr vielen Hund-Mensch-Beziehungen eine ganz starke Naturentfremdung vorhanden ist, dass viele Menschen nicht wissen, was ein Hund überhaupt ist. Sie finden einen Hund schön, holen ihn sich ins Haus, weil so ein Hund womöglich gut zum Mobiliar oder zum Auto passt – vielfach ist es ja tatsächlich so. Oder sie vermenschlichen einen Hund sehr konsequent und sagen: 'Ich mag die Menschen nicht mehr, ich hole mir jetzt einige Hunde, mit denen ich zusammenleben möchte.' Und das, obwohl diese Menschen von Hunden und deren Bedürfnissen überhaupt keine Ahnung haben. Das sind dann vielfach auch Hunde, die besondere Ansprüche haben, wie z. B. Laufhunde oder Jagdhunde oder Schutzhunde, die wirklich eine sehr gute Erziehung brauchen. Es ist vielfach so grotesk, wie Hunde gehalten werden, dass man sich fragt, wieso eigentlich nur so wenig passiert. Es kommt sehr, sehr häufig vor, dass ein Hund gar nicht erzogen wird und stattdessen im Stile von Laisser-faire mit ihm umgegangen wird. Es kommt auch sehr häufig vor, dass Hunde sozial verkommen, was ebenfalls ganz, ganz schlimm ist: Sie werden alleine gelassen, häufig zu mehreren, und man macht nur ab und zu etwas mit ihnen."

Dr. Dorit Feddersen-Petersen

Sie weiß viel von Hunden und sie hat viele kluge Sachen über Hunde gesagt und geschrieben. Ihre Vorträge sind gut, ihre Bücher auch.

Ihr Eindruck deckt sich mit unserem. Ja, der Mensch verlernt was ein Hund ist. Die Wirtschaft (Hundefuttermittelhersteller, Zoozubehör, Hundetrainer, Hundeflüsterer, Hundekommunikatoren, Hundepsychologen) haben den Hund als kommerziellen Faktor entdeckt und die Werbung gaukelt ein Bild vom Hund vor, das unser Vierbeiner oft nicht ist.

Für viele Menschen ist der Hund Ersatz - Ersatz für eine Welt mit der sie nicht zurecht kommen. Der Mensch flüchtet in eine "Hundewelt" und erwartet, dass der Vierbeiner seine emotionalen Bedürfnisse abdeckt.

Auch wir sind manchmal besorgt, in welche Richtung sich die Mensch-Hunde-Beziehung entwickelt ...

Bild: Dr.Dorit Feddersen-Petersen

25/02/2024

Mit dem Porsche nach Südfrankreich
-Maren Grote-

Es muss ein Dobermann sein! Er darf aber nicht wachsam sein, oder bellen, wenn es klingelt.
Der Golden Retriever ist Pflicht, auch wenn das Schlimmste ein verdreckter Fußboden wäre.
Der Herdenschutzhund soll bitte beim Grillfest mit im Garten liegen,
der Setter soll im Umkreis von drei Metern ohne Leine laufen und der Terrier darf wie besessen dem Ball hinterher jagen, aber ein totgeschütteltes Meerschweinchen wäre unverzeihlich.

Was den perfekten Hund ausmacht ist nunmal individuell und hängt ganz gravierend daran wie man so lebt.

Rasse ist kein Kostüm, kein Fellpullover mit Blanko-Hund darin.
Rasse bedeutet Genetik und Genetik bedeutet auch Verhalten. Und zwar unterschiedliches Verhalten.
Der Pullover, die Äußerlichkeiten sind nur der kleinste Teil, der eine Rasse ausmacht.

Im Dunkeln besonders wachsam sein, mit fremden Hunden nur schlecht auskommen, miesmuffelige Wesensart oder überdrehte Hektik, Anhänglichkeit und Freiheitsliebe......
Das und noch hunderte, andere Eigenschaften sind bei Rassehunden genetisch fixiert, gewollt und mühsam angezüchtet. Ja, es gibt Ausnahmen, aber die sind eben genau das: Ausnahmen. Gewollt sind bestimmte Rassemerkmale.

Es ist also wichtig zu wissen, welchen Freund man sich für viele Jahre mit ins Haus holt und welche Ansprüche man an ihn hat.

Ansonsten ist es ein bisschen, wie sich einen Porsche Sportwagen zu kaufen und dann damit mit den drei Kindern nach Südfrankreich in den Urlaub fahren zu wollen.
Es ist zu eng, die Koffer passen nicht rein und die Fahrt wird der Horror.
Da hilft es auch nichts den Wagen in die Werkstatt zu bringen.
Auch der beste Automechaniker macht aus dem Porsche keinen Van.
Wer also einen Van braucht, der sollte sich auch einen Van kaufen.

Erziehung ist ein großes Werkzeug, aber sie hat ihre Grenzen genau da, wo Genetik beginnt.
Bevor man nun versucht den Hund zu verbiegen und nach Jahren der Arbeit einen häßlichen Porsche mit dicken Schweißnähten, einem aufgesetzen Dachgepäckträger und Anhängerkupplung fährt, kann man auch einfach direkt schauen, welche Eigenschaften so eine spezielle Rasse mit sich bringt.

Ich glaube ganz fest an die Veränderbarkeit von Verhalten und an den Sinn von Erziehung.
Und ich weiß um genetisch fixiertes Verhalten.
Für die Hunde dieser Welt wäre es sicherlich leichter, wenn ihren angeborenen Verhaltensweisen mehr Respekt entgegen gebracht wird und dann innerhalb ihrer individuellen Möglichkeiten trainiert wird.

Dieser Text darf gerne geteilt werden. Alle Rechte verbleiben dabei aber bei der Autorin Maren Grote

07/12/2023

Wenn Menschen bei einem Züchter viel Geld für ihren Hund bezahlten, können das viele Leute nicht nachvollziehen.

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