14/09/2021
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Wenn sich ein Hund einem Menschen annähert, dann heißt das nicht zwangsläufig, dass er gestreichelt werden möchte. Es wird zwar häufig so interpretiert und es ist in unseren Köpfen, doch der Hund will unter Umständen lediglich mal vorbeikommen und schnüffeln, in uns reinfühlen, die Lage peilen – es gibt verschiedene Gründe.
Einige Hunde nehmen das Streicheln dann hin oder genießen es vielleicht sogar, einige weichen zurück, manche verschaffen sich Raum, indem sie beißen oder schnappen.
Der Schrecken ist groß, wenn der Schuss nach hinten losgeht und eine abwehrende Reaktion folgt oder man sogar verletzt wird.
Wie oft heißt es dann: Der Hund wäre „hinterhältig“ (auch das ist eine Interpretation). Menschen mag das so vorkommen. Aus Hundesicht ist das Anfassen eine Schippe mehr – mehr Vertraulichkeit und Nähe. Das passt nicht für jeden Hund. Es ist so, als würde jemand, den wir gerade kennenlernen, plötzlich selbstverständlich bei uns ein- und ausgehen. Das ist bei uns Menschen auch nicht gang und gäbe, dies zu akzeptieren oder gar gut zu finden. Das bedeutet nicht, man mag sich plötzlich nicht mehr, sondern es wird zu viel Vertraulichkeit.
Manche Hunde können nur bedingt Nähe zulassen. Einige sind ambivalent und finden das Streicheln einen Moment gut und dann kippt die Stimmung. Nicht immer ist ihre Reaktion so, wie wir sie uns vorstellen. Daher Vorsicht, wenn es heißt: „Lass den Hund herankommen, dann kannst du ihn automatisch anfassen“. In manchen Fällen stimmt das, aber man kann es nicht pauschal sagen.
Khumba, der hier auf dem Bild zu sehen ist, würde auch mal bei Besuchern vorbeikommen, aber beim Anfassen gäbe es ohne Maulkorb Verletzungen. Auch Mahosi ist einer, der sich gern mal neben einen setzt oder anlehnt. Vielleicht geht das Anfassen eine Weile und dann wird es nach einigen Minuten zu viel.
Es wäre schön, wenn ein Hund wegen seines Handelns nicht abgestempelt würde. Er hat deshalb keine „Macke“, weil er sich nähert, aber nicht gestreichelt werden mag. Manchmal ist weniger mehr. Das heißt, dass wir auch mal die Hände weglassen können. Umgekehrt bedeutet es natürlich nicht, dass der Hund „alles“ darf, indem er uns auf die Pelle rückt – das ist wieder ein anderes Thema.
Eure Wirs