21/04/2020
Hallo zusammen. Ich möchte mit diesem Beitrag nochmals das Thema Wurmkuren aufgreifen.
Leider kommen mir ab und an Kommentare zu Ohren wie "10 Euro für eine Wurkur?!?!" oder "Ach, mit Wurmkuren wollen die Tierärzte doch einfach nur Kohle machen" und ich muss Euch sagen: Auf diese Sprüche reagiere ich sehr empfindlich!
Habt ihr schonmal ein Tier gesehen was an einem massiven Wurmbefall leidet?
Wisst Ihr was im Körper des Tieres passiert?
Wozu die Würmer in der Lage sind?
Um nicht allzu gruselige Bilder in Euren Köpfen zu projezieren fasse ich mich kurz:
Würmer bzw. allgemein Parasiten sind Schmarotzer. Sie leben vom Organismus unserer Tiere und sind in der Lage sich an alle Organe zu setzen, sie zu durchbohren, den Körper auf unnatürliche Art zu durchqueren und durch alle Zellwände zu "wandern". Sie führen zu Organschäden, Blutungen und vorallem Schmerzen.
Sie benötigen zwar den Organismus, um sich zu vermehren und verschiedene Reifungsformen zu erreichen ABER sie werden zum größten Teil über den Kot ausgeschieden und in einer inaktiven Eiform im Stall, aus der Weide oder im Wald ausgeschieden und demnach auch wieder aufgenommen. Ein regelmäßig entwurmtes Tier hat eine gewisse minimale Besiedelung vieler verschiedener Parasiten. Das lässt sich nicht komplett eliminieren, weil unsere Lieblinge in der freien Natur leben und unterwegs sind. Dieser geringe Befall verläuft symptomlos und ist auch überhaupt nicht tragisch!
Wird aber auf jede Art von Entwurmung verzichtet bekommt das Tier Probleme und Beschwerden wie z.B.:
• Abmagerung
• Koliken
• Durchfall
• Mattigkeit
• Fieber
• Wie oben bereits erwähnt Blutungen und Organschäden
• und im schlimmsten Fall (häufig bei Jungtieren, dessen Immunsystem noch sehr schwach ist) führt ein massiver Befall sogar zum Tod!
Ich möchte Euch keine Angst machen, lediglich einen kleinen Denkanstoß geben, warum viele Tierärzte dazu raten bis zu 4-5 mal jährlich zu entwurmen.
Wir alle, ob Schulmediziner oder Naturheilkundler, sind an dem Wohl Eures Tieres interessiert!
Und wenn man es mal genauer betrachtet sind die Kosten für die Wurmkuren nicht mal ansatzweise so hoch, wie die Behandlung eines erkrankten Tieres!!! Ganz abzusehen von dem unnötigen Leid, was man seinem Liebling zufügt!
Ihr könnt ganz einfach prophylaktisch dafür Sorge tragen, dass es bei Euch (z.B. am Stall) so hygienisch wie möglich ist. Das heißt:
Regelmäßiges Misten der Stallungen
Abäppeln der Weiden
Tränken reinigen und !desinfizieren!
Die Futterstellen sauber halten
Kotproben zur Ermittlung des Parasitenbefalls in ein Labor einsenden
und natürlich ALLE PFERDE GLEICHZEITIG ENTWURMEN
Auch wenn ihr ungerne entwurmt, macht es wenigstens einmal im Jahr zum ersten Frost, um die Dasselfliege abzudecken oder sendet regelmäßig Kotproben ein, um den Überblick zu behalten.
Selbstverständlich kann man auch naturheilkundlich entwurmen vorrausgesetzt man lässt regelmäßig den Kot untersuchen, das Immunsystem stärken und mechanisch z.B. mittels Kokosfasern arbeiten.
Dennoch tötet das nicht die Parasiten ab. Deswegen rate ich trotz meiner Affinität zu natürlichen Heilmitteln zu der koventionellen Wurmkur mindestens 2 mal im Jahr.
Also BITTE spart am richtigen Ende und habt immer den Fokus auf das Wohlsein Eures Tieres.