24/10/2020
Liebe Hundefreunde,
92 Läufe! Die müssen erst einmal gezogen werden. Nach 4 wöchiger Zwangspause hatten wir Heute eine Menge Arbeit zu leisten, bedingt vor allem durch den mit Sturmböen durchsetzte sehr starke Wind, der das Ziehen des Schlepphasens äußerst schwierig machte. Nahezu alle Rassen waren vertreten vom Greyhound bis zum Windspiel, Barsois, Whippets, Sloughis, Galgos und Galgo-Mix, wobei die Windspiele mit ca 20 Teilnehmern in der Mehrheit waren. Die Nicht-Windhunde waren Heute nur spärlich anwesend, ca 5 Hunde. Nicht wenige Hunde waren zum ersten Mal bei uns, teilweise auch deshalb, weil sie auf anderen Bahnen nicht gelaufen sind. Einer dieser Hunde war eine 3 jährige Greyhound Hündin aus Irland, die, weil zu langsam in Irland, in Deutschland ein neues zu Hause und neue Besitzer gefunden hat. Diese kleine, sehr schöne Hündin, donnerte über unsere Bahn, als hätte sie noch nie was Anderes getan. Auch die beiden Läufe eines 4 jährigen Sloughi Rüde waren ein Genuss, da dieser Hund bis Heute trotz aller Versuche noch nie eine volle Runde auf einer Rennbahn absolviert hatte. Auch waren unsere beiden superschnellen Coursing Greys wieder anwesend, wobei der Ultraschall-Jäger leider nicht gelaufen ist, da er sich beim Spazierengehen losgerissen hatte , mit dem Kopf gegen einen Baumstamm gerannt war und sich eine etwas größere Kopfverletzung zugezogen hatte. Aber noch eine Woche Schonung und die Sache ist vergessen. Gerade die Grey-Besitzer wissen, wie schnell sich diese Rasse verletzen kann und man daher extrem gut aufpassen muss, was die Besitzerin der Coursing Grey-Besitzern 100%zig tut, aber zu Unglücksfällen kann es leider trotzdem kommen. Nach 40 Jahren Rennbahnbahnerfahrung und nach ca 45.000 gezogenen Läufen stellt sich dem Rennleiter und Hasenzieher des WDE, Herr Gillet, schon seit langem die fundamentale Frage: Weshalb laufen hier viele (nicht alle!!) Hunde, die sonst nirgendwo laufen, auch nicht in Irland oder England? Die meisten Leute sagen, wegen der tollen Hasenfelle und/oder des Schlepphasens. Ähnlich argumentieren auch die Profis in England und Irland. Wirklich überzeugt das Herrn Gillet aber nicht, denn testweise haben wir hier auch Hunde hinter Plastik laufen lassen und die Hunde sind genauso motiviert gelaufen wie hinter dem ausgestopften Kaninchenfell. Trotz intensivster Überlegungen und Recherchen wie auch Befragungen zahlreicher renommierter Profi-Trainer kann Herr Gillet leider bis Heute keine endeutigen und/oder überzeugenden Antworten geben zu obiger Fragestellung. Eine sachliche klare Antwort, die auch anderen Bahnen helfen würde, ist leider nicht möglich. Was im Kopf der Hunde vorgeht, entzieht sich letztlich unseren Vorstellungen.
Nach dem sehr anstrengenden Trainingstag braucht die Mannschaft des WDE jetzt eine kleine Schnaufpause, um dann kommenden Samstag wieder mit vollem Einsatz den Hunden und ihren Besitzern zur Verfügung stehen zu können. Hoffen wir auf trainingstaugliches Wetter und noch den ein oder anderen schönen Trainingstag.
Bis dann, bleibt gesund und viele Grüße Euer WDE-Team