23/02/2020
positive rocks ist älter als man so denkt ;)
Wie man Haustiere an sich gewöhnt. Aus: Das Buch der entschleierten Geheimnisse, entstanden im Jahr 1840.
Die Hauptsache dabei ist, dass man die Tiere gut und freundlich behandelt, denn die ersten Misshandlungen schreckt sie auf Lebenszeit zurück. Wenn man sich ja oft so weiter vergessen hat, ein Thier zu schlagen, so lasse man es nicht eher von sich, als bis man durch Schmeicheln ihm die erlittene Misshandlung vergessen gemacht und die entstandene Furcht verschwunden ist. Lässt man aber ein misshandeltes Thier die Flucht ergreifen, so wird es furchtsam, misstrauisch und jeder Zeit nur liebloses befürchtend, immer lieber fliehen als entgegenkommen.
Dass die Hunde gern bei ihrem Herrn bleiben, dazu ist nebst obigen Regeln das beste Mittel, dass man ein Stück Brot oder Fleisch, wenn man stark schwitzt, unter die Achseln oder Arme legt, bis es wohl verschwitzt ist, und es dem Hunde zu fressen gibt. Dieses öfters wiederholt, macht ihn sehr treu und anhänglich. Manche speien dem Hunde öfters ins Maul.
Pferde kann man dadurch sehr an sich gewöhnen, dass man ihnen öfters ein Stückchen Zucker, oder gerösteten oder gebackenen Hafer, auch Brot und andere Näschereien, die sie lieben, eigenhändig gibt, ihnen stets schmeichelt, und sie niemals neckt oder misshandelt.
Hühner, welche man erst neu gekauft hat, kann man dadurch sicher beim Haus halten, dass man ihnen mit seinem Wasser die Füße wäscht, und ihnen dieses Wasser und kein anderes zum Saufen vorsetzt. Dieses Mittel muss einige Tage fortgebraucht werden, wobei die Hühner so lange nicht hinausgelassen werden dürfen.
Katzen, um sie anhänglich zu machen, muss man von Jugend an gut erziehen, nie misshandeln, aber eigenhändig füttern. Sie lieben gewisse Wohlgerüche und vorzüglich die Personen, welche diese an sich haben. Die für die Katzen angenehm riechenden Pflanzen sind folgende Kräuter: Marum verum Baldrian, Katzenkraut, Rosmarin, Segelbaum usw. Von diesen Gerüchten geraten sie ganz in Entzücken, und lieben die Person sehr, welche dergl. an sich trägt. Sie beriecht mit Wohlbehagen und liebkost sie. Man muss seine Katze so freundlich schmeicheln und liebkosen, sie vergisst nicht leicht die Hand, welche sie liebgekoset und ihr das Futter, auch wohl manchmal Näschereien reicht, sie wird ordentlich stolz und hochmütig darauf, wenn ihre Gebieterin ihr schmeichelt, daher auch das Sprichwort kommt: „Ich werde stolz, wie eine geschmeichelte Katze.“ Das Katzenkraut ist das angenehmste für sie.