20/06/2025
Nashoba…😔
Heute haben wir dich von deinen Schmerzen erlöst. Es war absehbar – und kam doch so plötzlich.
Seit Shyly kurz vor Weihnachten ins Regenbogenland gegangen ist, wurdest du krank. Anfangs waren es nur feine Nuancen, und wie immer hast du dich bemüht, deine Schmerzen vor uns zu verbergen. Als wir merkten, dass etwas nicht stimmte, folgten viele Untersuchungen – und du hast sie alle gehasst. Wir hatten gehofft, dir helfen zu können, wenn wir erst wissen, was dir fehlt.
Als dann feststand, dass es Tumore waren, die dich von innen auffraßen, war jede Hoffnung verloren. Deine Beschwerden zu verbergen, fiel dir immer schwerer. Du wurdest mit jedem Tag dünner, und es fiel dir zunehmend schwer, eine Position zu finden, in der du dich wirklich ausruhen konntest. Zuletzt war das Fressen das Einzige, das dir noch echte Freude bereitete.
Ach, mein kleiner Wolf – was für ein Charakterkopf du warst!
In all der Zeit bei uns hast du dich standhaft geweigert, irgendetwas zu lernen, das für dich keinen Sinn ergab.
„Sitz? Platz? – Kein Bock. Komm wieder, wenn du einen Keks umsonst rausrückst. Oder ich klau ihn mir einfach bei nächster Gelegenheit.“
Trotzdem hast du dich auf deine ganz eigene Weise dem Tierheimalltag angepasst.
Du warst bei den Gassigeherinnen beliebt und hattest viele schöne Spaziergänge mit zahlreichen Freundinnen. Wer dich zum ersten Mal sah, war von deiner Erscheinung fasziniert – und wir haben viele Gespräche über dich geführt. Und doch gab es in den drei Jahren bei uns keine einzige Anfrage für dich.
Deine Rasse und dein Alter haben wohl viele abgeschreckt – obwohl wir immer gesagt haben, dass du eigentlich ein Anfänger-Wolf bist.
Aber das ist in Ordnung. Das Tierheim war dein Zuhause, und wir haben dich geliebt, so wie du warst – mit deiner Skepsis, deiner unbändigen Freude, deinem Kampfkuscheln (bei dem du mich regelmäßig fast umgeschubst hast), deinem etwas übertriebenen Markierverhalten und deinem prolligen Auftreten gegenüber anderen Rüden.
Alle intakten Jungs haben dich gehasst – und du hast sie mit Vergnügen provoziert.
Und selbst wenn es unsere Arbeit manchmal erschwert hat, konnten wir oft darüber lachen. Das wird sehr fehlen. Du wirst sehr fehlen. Und doch bleibst du für immer in unseren Herzen.
An deinem letzten Tag hattest du noch viel Besuch. Deine Tochter Skaddi kam doch ein letztes Mal, um dich zu einem Spaziergang abzuholen, und alle haben dir die feinsten Leckerbissen mitgebracht und dir liebevoll den Pelz gekrault. Als es im Tierheim ruhiger wurde und Celina, Lisa und ich dir deinen Big Mac gaben, war dein Bauch schon ganz rund. Du hast ihn trotzdem genüsslich angenommen und bist dafür ein letztes Mal im Kreis gesprungen. Danach taten dir die Beine weh – und wir wussten: Das ist der richtige Moment.
Als du für immer eingeschlafen bist, lag dein Kopf in meinem Schoß. Die Abendsonne schien, Lisa hielt deine Pfote und Celina hat dich angelächelt – damit du weißt, dass alles gut wird. 🤲🏼
Jetzt bist du im Regenbogenland, und ganz bestimmt hat Shyly dich dort schon sehnsüchtig winselnd und fiepend begrüßt.
Der Gedanke, dass ihr jetzt wieder zusammen seid, schenkt uns ein wenig Trost.
Uns bleiben die vielen lustigen Geschichten und Erinnerungen an euch – unsere kleine Wolfsfamilie.✨🌈🖤