Freunde und Förderer der Wilhelma

Freunde und Förderer der Wilhelma Verein zur Förderung des zoologisch-botanischen Gartens Wilhelma Stuttgart

Gegründet: 21.09.1956 Und dabei immer das Wohl der Tiere im Blick!
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Der gemeinnützige Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma e.V. setzt sich seit 1956 dafür ein, die Einzigartigkeit der Wilhelma zu erhalten und stetig weiterzuentwickeln. Mit über 32.000 Mitgliedern sind wir der größte Förderverein eines Zoos in Europa.

In der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma sorgen die Fuchsien wieder einmal für eine wahre Farbexplosion. Wie kl...
24/06/2025

In der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma sorgen die Fuchsien wieder einmal für eine wahre Farbexplosion. Wie kleine Lampions hängen die filigranen Blüten von den Pflanzen hinab: Viele sind bereits vollständig geöffnet, andere heben sich ihre volle Pracht noch für später auf. Den Besucherinnen und Besuchern des Zoologisch-Botanischen Gartens offenbart sich dabei eine Farbpalette, bei der das Rot dominiert, aber mit unterschiedlichen Akzenten von Pastellrosa bis zu kräftigem Lila ergänzt wird.

Die Heimat der meisten der über hundert wild vorkommenden Fuchsienarten sind die Bergwälder Mittel- und Südamerikas. Die dort in der Regel als Sträucher, teilweise auch baumartig wachsenden Arten werden von Kolibris bestäubt, welche mit ihren gebogenen Schnäbeln tief in die röhrenförmigen Blüten eindringen können. Als Entdecker der Fuchsie gilt der französische Botaniker Charles Plumier. Auf einer Reise in das Gebiet der heutigen Dominikanischen Republik stieß er Ende des 17. Jahrhunderts auf das der Wissenschaft zuvor unbekannte Nachtkerzengewächs. Zu Ehren des schwäbischen Mediziners und Botanikers Leonhart Fuchs nannte er seine Neuentdeckung „Fuchsie“.

Im 19. Jahrhundert fand die Fuchsie Gefallen bei Züchtern in Europa, erst in England, später auch in Frankreich und Deutschland. Dann begann ihr Siegeszug als Zierpflanze: Heute existieren rund 12.000 Sorten, von denen viele auch problemlos auf Balkons und in Gärten gepflegt werden können. Am besten gedeihen Fuchsien an eher schattigen Standorten. Als Zimmerpflanzen sind die meisten Arten wenig geeignet, da sie eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Die Wilhelma zeigt mit über 600 Pflanzen aus rund 40 Arten und 170 Sorten bis in den Spätsommer hinein einen farbenfrohen Ausschnitt aus dieser Vielfalt.

Nachwuchs beim „Geist der Berge“In der Wilhelma hat sich wieder einmal ein aufsehenerregender Zuchterfolg eingestellt: E...
20/06/2025

Nachwuchs beim „Geist der Berge“

In der Wilhelma hat sich wieder einmal ein aufsehenerregender Zuchterfolg eingestellt: Ein kleiner Schneeleopard ist mit etwas Glück und Geduld zu beobachten, wie er unter den Argusaugen seiner Mutter die ersten Schritte aus seinem für die Besucherinnen und Besucher nicht einsehbaren Unterschlupf nach draußen wagt. Geboren wurde der junge Kater bereits am 20. April 2025. Seine Mutter, die 15 Jahre alte Kailash, hatte für die Geburt eine Wurfbox im Innenbereich der Schneeleopardenanlage aufgesucht. Seitdem hat sich das Jungtier prächtig entwickelt und ist nun immer häufiger im Außenbereich zu sehen.

Kailash und Ladakh, die Schneeleoparden in der Wilhelma, bewohnen seit 2018 eine Anlage, deren abwechslungsreiche Gestaltung von den Hochgebirgslandschaften Asiens inspiriert ist. Realisiert wurde sie dank des Vereins der Freunde und Förderer der Wilhelma, welche das Bauvorhaben mit insgesamt 300.000 Euro unterstützt hatten. Mit Erfolg: In der neuen Anlage wurden seitdem insgesamt sechs Jungtiere groß, welche mittlerweile in anderen Zoos in Deutschland, Schottland, Italien, Österreich und Schweden eine neue Heimat gefunden haben. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin blickt in die Zukunft: „Wir freuen uns über die erneute Nachzucht. In seiner Heimat, den Hochgebirgen Zentralasiens, gilt der Schneeleopard als gefährdet. Nur wenige Tausend Exemplare leben dort noch nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN. Ihr Bestand ist aber durch Wilderei bedroht. Wir als Zoogemeinschaft tragen daher eine hohe Verantwortung für unsere dank erfolgreicher Nachzucht bereits mehrere Hundert Tiere starke Reservepopulation.“

Um dem Schneeleoparden auch in seinem natürlichen Lebensraum zu erhalten, engagiert sich die Wilhelma finanziell für eine vom NABU gegründete Anti-Wilderer-Gruppe, die Gruppa Bars in der Kirgisischen Republik. Dort wird der heimliche Jäger „Geist der Berge“ genannt: Man bekommt ihn kaum zu Gesicht. Er fällt erst dann auf, wenn er Nutztiere reißt. Der Mensch-Tier-Konflikt ist ein Grund, warum der Schneeleopard in Zentralasien verfolgt wird. Außerdem werden sein Pelz und verschiedene Körperteile auf dem Schwarzmarkt zu lukrativen Preisen gehandelt. Regelmäßige Patrouillen der Gruppa Bars in Schutzgebieten tragen dazu bei, die illegale Tötung von Schneeleoparden zu verhindern und Wilderer in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden dingfest zu machen. Hinzu kommen Sensibilisierungsmaßnahmen für die lokale Bevölkerung, um für den Schutz des Schneeleoparden zu werben. Dank des Artenschutz-Euros, den die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma über den Eintritt entrichten, sind seit 2019 bereits 100.000 Euro in das Projekt geflossen.

Die Wilhelma ist um eine neue botanische Attraktion reicher: Einen im japanischen Stil gestalteten Bonsai-Garten. Er bef...
18/06/2025

Die Wilhelma ist um eine neue botanische Attraktion reicher: Einen im japanischen Stil gestalteten Bonsai-Garten. Er befindet sich inmitten einer mit Seerosen bepflanzten Teichlandschaft, die von mehreren Koi-Karpfen bewohnt ist. Die Bonsai- Sammlung in der Wilhelma geht auf verschiedene Schenkungen zurück. Bisher wurden in den Gewächshäusern des Zoologisch-Botanischen Gartens meist nur einzelne Exemplare gezeigt. Von nun an können die Besucherinnen und Besucher in der neuen Japanlandschaft die schönsten Exemplare nach der alljährlichen Überwinterung und einem fachgerechten Schnitt bewundern.

Dr. Björn Schäfer, Leiter des Fachbereichs Botanik in der Wilhelma, erläutert: „Das japanische Wort ‚Bonsai‘ bedeutet so viel wie ‚Anpflanzung in der Schale‘. Es steht für die Kunst, einen in der Natur mehrere Meter hohen Baum über Generationen hinweg als winzige Miniatur zu kultivieren. Obwohl man den Bonsai meist mit Japan in Verbindung bringt, liegt der Ursprung dieser uralten Gartenkunst in China. Die älteste bildliche Darstellung findet sich im Grab des im Jahre 680 gestorbenen Prinzen Zhanghuai. Der Kult um diese besonderen Pflanzen ist aber weitaus älter. Obwohl Bonsais sehr klein sind, erreichen sie oft ein hohes Alter. Aktuell gilt ein im Crespi Bonsai Museum in Italien ausgestellter Chinesischer Feigenbaum mit einem Alter von über 1000 Jahren als ältestes lebendes Exemplar.“

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt, dass die neue Anlage nicht nur die Bonsais des Zoologisch-Botanischen Gartens zur Geltung bringt: „Schon seit Jahren pflegen wir eine Erhaltungssammlung für die Glänzende Seerose – eine Art, die in Baden-Württemberg nur noch an wenigen Standorte vorkommt und daher landesweit als stark gefährdet gilt. Die Wasserflächen unserer Bonsai-Landschaft geben uns nun die Möglichkeit, die Glänzende Seerose bestens zu präsentieren.“

Das Projekt wurde mit Hilfe von Pflanzenpatenschaften realisiert. Der Bonsai-Garten befindet sich auf der Fläche der ehemaligen Anlage für Basstölpel an der Südseite des Aquarium-Gebäudes. Dank einer aufwändigen Gestaltung mit rund sieben Tonnen Zierkies, hölzernen Plattformen und Brücken sowie kleinen Wasserfällen wurde für die Bäume im Miniaturformat eine japanische anmutende Kulisse erschaffen.

Bei den Östlichen Bongos im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist wieder ein Jungtier zur Welt gekommen. Es hat be...
17/06/2025

Bei den Östlichen Bongos im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist wieder ein Jungtier zur Welt gekommen. Es hat bereits am 26. Mai 2025 das Licht der Welt erblickt und ist seit Mitte Juni für die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma auf der Außenanlage zu sehen. Es ist das Kalb der vierjährigen Sabah. Vater des Jungtieres ist der neun Jahre alte Max.

Bongos gehören mit einer Schulterhöhe von 1,25 Metern zu den größten Antilopen Afrikas. Charakteristisch ist ihr kastanienbraunes Fell, welches von weißen Streifen durchzogen ist. Beide Geschlechter verfügen über beeindruckende Hörner, welche bei den Bullen über einen Meter lang werden können. Man unterscheidet zwei Unterarten: Der Westliche Bongo lebt in den tropischen Regenwäldern West- und Zentralafrikas. Auch seine Bestände gehen zurück – dennoch wird seine Population bislang nur als potentiell gefährdet eingestuft. Kritischer ist die Situation für seinen nahen Verwandten, den Östlichen Bongo aus Ostafrika, dessen Verbreitungsgebiet bereits von Natur aus sehr klein ist. Er gilt aufgrund von landwirtschaftlicher Inanspruchnahme seiner Lebensräume und illegaler Bejagung als vom Aussterben bedroht.

Zuchterfolge bei den Östlichen Bongos sind in der Wilhelma allerdings keine Seltenheit: Erst im Vorjahr gab es zweifachen Nachwuchs. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erläutert, warum das so wichtig ist: „Östliche Bongos kommen in der Natur nur noch in wenigen, isoliert voneinander liegenden Gebirgswäldern in Kenia vor. Es ist davon auszugehen, dass dort heute nicht einmal 100 Tiere leben. Dass wir in Zoos mittlerweile über eine deutlich höhere Reservepopulation verfügen, gibt aber Hoffnung. Alleine in der Wilhelma sind seit den 1980er Jahren über 50 Jungtiere zur Welt gekommen.“

Im Juni 2025 sind vier Vikunjas in die Wilhelma eingezogen. Ab sofort sind sie in Gesellschaft von Nandus, Pampashasen u...
16/06/2025

Im Juni 2025 sind vier Vikunjas in die Wilhelma eingezogen. Ab sofort sind sie in Gesellschaft von Nandus, Pampashasen und Großen Ameisenbären auf der weitläufigen Südamerika-Anlage des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart zu sehen. Bis vor kurzem weideten dort noch Alpakas: Diese wurden aber in der Zwischenzeit an andere Haltungen abgegeben, um Platz für die Vikunjas zu schaffen. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt, warum: „Natürlich sind Alpakas sympathische Haustiere, die bei vielen unserer Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt waren. Als wissenschaftlich geleiteter Zoo gehört aber die Erhaltung von Wildtierarten zu unseren Kernaufgaben. Wir haben uns daher entschieden, wieder die Haltung von Vikunjas im Rahmen des Ex Situ-Zuchtprogramms des europäischen Zooverbands EAZA aufzunehmen.“

Bei Vikunjas handelt es sich um eine in den südamerikanischen Anden beheimatete Art von Neuweltkamelen. Als Anpassung an die unwirtlichen Umweltbedingungen im Hochgebirge verfügen sie über eine feine und dichte Wolle, welche selbst in Höhenlagen von über 5.000 Metern vor Wind und Kälte schützt. Die Wolle der Vikunjas, die schon zu Zeiten der Inkas genutzt wurde, gehört zu den teuersten Fasern der Welt – der Grund, warum die Art seit dem 16. Jahrhundert rücksichtlos bejagt wurde und in den 1960er Jahren kurz vor der Ausrottung stand. Dank strenger Schutzmaßnahmen konnten sich die Bestände seitdem wieder deutlich erholen. Alpakas dagegen sind eine vom Vikunja abstammende Haustierrasse, die schon vor Tausenden von Jahren domestiziert wurde. Da Alpakas auf größtmöglichen Wollertrag hin gezüchtet wurden, müssen sie regelmäßig geschoren werden – was bei Vikunjas, die im Wechsel der Jahreszeiten einen natürlichen Fellwechsel durchlaufen, nicht notwendig ist.

Im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist ab sofort eine Sonderschau mit über 100 Bromelienarten zu bewundern. Präs...
11/06/2025

Im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist ab sofort eine Sonderschau mit über 100 Bromelienarten zu bewundern. Präsentiert wird ein facettenreicher Querschnitt aus der über 2.500 Arten umfassenden Welt der in Mittel- und Südamerika beheimateten Bromeliengewächse. Viele sind an extreme Standorte angepasst – von kargen Wüsten bis hin zu üppigen Regenwäldern – und in der Lage, auf Felsen oder als so genannte Epiphyten auf anderen Pflanzen zu wachsen. Die Blüten der Bromelien sind an sich oft sehr unscheinbar, beeindrucken aber mitunter durch leuchtend gefärbte Deck- und Tragblätter. Bromelien kommen in unterschiedlichen Größenordnungen vor: Vom flechtenartigen Louisianamoos bis hin zur mehrere Meter hohen Riesenbromelie, die in Hochgebirgsregionen der Anden vorkommt, allerdings nicht Teil der Sammlung in der Wilhelma ist.

Eine Bromelienart tanzt komplett aus der Reihe – und zwar die bekannteste von allen: Die Ananas. Sie ist nämlich die einzige Bromelie, die eine große, für Mensch und Tier wohlschmeckende Frucht hervorbringt. Bei dieser handelt es sich genaugenommen um eine Scheinfrucht aus zahlreichen miteinander verwachsenen Beeren. Die Ananas gehört zu den wenigen Bromelien, die direkt am Erdboden gedeihen.

In der Welt der Bromelien existieren noch mehr Kuriositäten: Bei vielen Arten bilden die spiralförmig angeordneten Blätter einen Trichter, in dem sich Regenwasser sammelt – und damit ein Biotop für zahlreiche Arten von Kleinstlebewesen, Wasserinsekten und Amphibien darstellt. In der Natur sind viele Bromelienarten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Zu den Hauptgründen zählt die Rodung tropischer Wälder, was vor allem für Arten mit begrenzten Verbreitungsgebieten fatal sein kann. Besonders Tillandsien haben jahrelang unter einer rücksichtlosen Entnahme für den Zierpflanzenhandel gelitten – weshalb man beim Kauf unbedingt darauf achten sollte, dass es sich bei den angebotenen Pflanzen um Nachzuchten handelt.

Wer die faszinierende Vielfalt der Bromelien in der Wilhelma entdecken möchte, hat noch bis zum späten Sommer Zeit. Bis dahin ist die Ausstellung in einem Seitengebäude der historischen Gewächshauszeile geöffnet.

In der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma hat die Sonderausstellung „34. Breitengrad“ begonnen. Eines haben fast...
10/06/2025

In der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma hat die Sonderausstellung „34. Breitengrad“ begonnen. Eines haben fast alle Regionen entlang dieses Breitengrades gemeinsam: Ein Klima, das durch heiße, trockene Sommer und feucht-kühle, meist frostfreie Winter geprägt ist. Ob in der Macchia im Mittelmeerraum oder im südafrikanischen Fynbos – die Pflanzenwelt hat sich rund um den 34. Breitengrad auf beiden Hemisphären auf eine ähnliche Art und Weise angepasst. Mit ledrigen oder wasserspeichernden Blättern sind einige Arten vor hoher Sonneneinstrahlung und erhöhter Verdunstung geschützt. Andere wehren mit Hilfe von Dornen oder ätherischen Ölen Fressfeinde ab.

In der Wilhelma werden im Rahmen der alle drei Jahre stattfindenden botanischen Wechselschau Ausschnitte aus den Lebensräumen entlang des 34. Breitengrades präsentiert: Der Weg beginnt in Chile mit Arten wie Araukarie, Chilenischer Myrte und der attraktiv blühenden Schönranke. Weiter geht es nach Kalifornien mit Pflanzen wie Kalifornischer Lorbeer und Gelber Gauklerblume. Am Mittelmeer treffen Bäume wie Olive und Pinie auf leuchtend gefärbte Blumen wie die Kronen-Lichtnelke oder die Zistrose. Die südafrikanischen Pflanzengesellschaften beeindrucken mit prächtig blühenden Proteen und Erika-Gewächsen. Die botanische Reise endet im Süden Australiens mit Eukalyptus, Banksien und Myrtenheide. Die Sonderausstellung „34. Breitengrad“ ist noch bis in den späten Sommer geöffnet.

Aufmerksame Besucherinnen und Besucher können auf der Gepardenanlage in der Wilhelma mehrere Jungtiere beobachten: Das W...
05/06/2025

Aufmerksame Besucherinnen und Besucher können auf der Gepardenanlage in der Wilhelma mehrere Jungtiere beobachten: Das Weibchen Niara hat nämlich bereits Ende April 2025 sechs Welpen zur Welt gebracht. Für die Geburt und die ersten Lebenswochen ihres Nachwuchses hatte die sieben Jahre alte Gepardin eine Wurfbox hinter den Kulissen aufgesucht. Anfang Juni hat sie ihre Jungtiere dann selbst in einen Unterstand im Außenbereich der Anlage hinübergetragen. Ganz zaghaft wagen diese bereits hin und wieder die ersten Schritte aus ihrem neuen Versteck.

2022 gelang der Wilhelma erstmals die Nachzucht von Geparden. Damals wurden fünf Jungtiere geboren, die zwischenzeitlich ausgewachsen sind und in anderen Zoos in Europa eine neue Heimat gefunden haben. Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt den Schlüssel für den Zuchterfolg: „Geparden-Weibchen leben in der Natur einzelgängerisch, die Männchen dagegen leben mit Brüdern in kleinen Männergruppen. Nur zur Paarung treffen beide Geschlechter aufeinander. Werden Katze und Kater im Zoo längere Zeit zusammen gehalten, entwickelt sich meist eine eher geschwisterliche Beziehung – und Nachwuchs bleibt aus. Aus diesem Grund gibt es in der Wilhelma zwei räumlich voneinander getrennte Geparden-Anlagen: Eine für das Weibchen Niara, die andere für die beiden Brüder Zawadi und Haraka. Wir sind sehr froh, dass Niara beim letzten Besuch von Zawadi gleich trächtig geworden ist und gesunden Nachwuchs bekommen hat.“ Niara bewohnt mit ihren Jungtieren die ehemalige Eisbär-Anlage, die vor einigen Jahren mit finanzieller Unterstützung durch den Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma gepardengerecht umgestaltet worden ist.

Geparden waren einst in weiten Teilen Afrikas, im Nahen Osten und sogar in Indien verbreitet. Heute konzentriert sich der überwiegende Teil des Bestands auf das östliche und südliche Afrika. Im Sahelbereich kommen nur noch wenige Hundert Tiere vor. Auch die asiatische Unterart ist bis auf eine kleine Population im Iran bereits verschwunden. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont, wie wichtig es ist, dass sich Zoos für die schnellste Katze der Welt einsetzen: „Durch die Nachzucht von Geparden bei uns in der Wilhelma tragen wir im Rahmen des Ex Situ-Programms des europäischen Zooverbands EAZA aktiv dazu bei, eine Reservepopulation der Art in menschlicher Obhut aufzubauen. In der Natur gelten Geparden als gefährdet. Grund ist nicht nur der Lebensraumverlust: Da sie auch Weidevieh erbeuten, werden sie gezielt getötet. Zusammen mit unserem Förderverein finanzieren wir daher ein Projekt in Namibia, welches Herdenschutzhunde ausbildet und an Hirten vermittelt. Der Schutz der Herden führt dazu, dass Geparden im Projektgebiet zunehmend toleriert und nicht mehr verfolgt werden.“

Bei den Grevyzebras in der Wilhelma hat Mitte Mai 2025 ein Fohlen das Licht der Welt erblickt. Die Mutter des kleinen He...
02/06/2025

Bei den Grevyzebras in der Wilhelma hat Mitte Mai 2025 ein Fohlen das Licht der Welt erblickt. Die Mutter des kleinen Hengstes ist die 20 Jahre alte Milly, die schon seit 2013 in der Wilhelma lebt. Für Dr. Ulrike Rademacher, die für Huftiere zuständige Kuratorin, ein Grund zur Freude: „Unsere Stute Milly hat zuletzt vor acht Jahren ein Fohlen geboren. Dass es trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch einmal geklappt hat, freut uns sehr. Auch genetisch ist unser kleiner Hengst sehr wertvoll. Wir hoffen, dass er eines Tages eine wichtige Rolle im europäischen Ex Situ-Zuchtprogramm für Grevyzebras einnehmen wird.“

Zebras gehören zu den bekanntesten Savannentieren Afrikas. Man unterscheidet bei ihnen zwischen drei Arten: Dem Steppenzebra, dessen Verbreitungsgebiet vom Süden Äthiopiens bis nach Südafrika und Namibia reicht, dem Bergzebra, das nur im südlichen Afrika vorkommt und dem Grevyzebra – der seltensten der drei Arten. Vom Bergzebra und Steppenzebra unterscheidet es sich durch seinen größeren, massigeren Körperbau und die deutlich feineren schwarz-weißen Streifen.

Die Grevyzebra-Gruppe in der Wilhelma besteht neben Milly und ihrem Fohlen noch aus der 13 Jahre alten Serdtse und der 22 Jahre alten Lady. Der Vater des Fohlens, der fast sieben Jahre alte Imbe, ist einen Großteil des Jahres auf dem Tennhof, der Außenstelle der Wilhelma, zuhause. Auch in der Natur bilden Grevyzebras – im Gegensatz zu Steppen- und Bergzebras – keine Haremsgruppen. Grevyzebra-Hengste leben meist entweder als Einzelgänger oder in Hengstherden. Zusammenschlüsse von Hengsten und Stuten sind bei ihnen in der Regel nur temporär.

Der Bestand des Grevyzebras konzentriert sich auf die Trockenregionen im Norden Kenias bis in den Süden Äthiopiens. Die IUCN, die Internationale Union zur Bewahrung der Natur und der natürlichen Ressourcen, geht von nur noch rund 3.000 Tieren in der Natur aus. Die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen sowie die Konkurrenz mit Viehherden um Wasserstellen und Weidegründe setzen die Wildpopulation unter einen hohen Druck. Auf der Roten Liste wird das Grevyzebra daher als „stark gefährdet“ eingestuft. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt, was die Wilhelma dagegen tut: „Schon seit vielen Jahren unterstützen wir die Organisation Marwell Wildlife, welche sich für den Schutz des Grevyzebras in seinem natürlichen Lebensraum einsetzt. Über den Artenschutz-Euro, den wir 2019 eingeführt haben, flossen seitdem insgesamt 73.000 € in das Projekt. Damit haben unsere Besucherinnen und Besucher der Wilhelma einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Grevyzebras geleistet.“

Am Donnerstag, 22. Mai 2025 informiert das Team der Wilhelmaschule über die von zahlreichen europäischen Zoos getragene ...
19/05/2025

Am Donnerstag, 22. Mai 2025 informiert das Team der Wilhelmaschule über die von zahlreichen europäischen Zoos getragene Kampagne „Vietnamazing“.

Die einzigartige biologische Vielfalt Vietnams ist schon lange durch Wilderei und den Verlust von Lebensräumen bedroht. Auch der Vietnamkrieg in den 1950er bis 1970er Jahren und das enorme Wirtschaftswachstum in jüngster Zeit haben zu dieser Situation beigetragen. Der europäische Zooverband EAZA hat daher 2024 zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) die zweijährige Kampagne „Vietnamazing“ ins Leben gerufen. Sie zielt darauf ab, die Schutzbemühungen für die Artenvielfalt in dem südostasiatischen Land zu vereinen und finanzielle Mittel für Projekte vor Ort zu generieren.

Im Fokus der Kampagne stehen neun Flagschiffarten: Der Nördliche Weißhandgibbon, die Annam-Sumpfschildkröte, die Vietnamesische Krokodilschwanzechse, der Krokodilmolch, der Prachtflossensauger, die Vietnamesische Riesenlandschrecke, der Vietnamfasan (auch Edwardsfasan genannt), der Vietnamesische Moosfrosch und die Nui Chua Stabschrecke. Die drei letztgenannten Arten sind auch in der Wilhelma zu beobachten.

Der Infostand zur Vietnamazing-Kampagne am 22. Mai befindet sich vor dem Ausgang des Aquarium-Gebäudes der Wilhelma. Von 11 bis 17 Uhr stehen dort Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wilhelmaschule bereit, um über die Tiere und Lebensräume Vietnams Auskunft zu geben und für ihren Schutz zu begeistern.

Thementag Insekten in der WilhelmaschuleAuf den Spuren von Käfer, Biene & Co.Insekten gehören zu den artenreichsten Tier...
15/05/2025

Thementag Insekten in der Wilhelmaschule

Auf den Spuren von Käfer, Biene & Co.

Insekten gehören zu den artenreichsten Tiergruppen unseres Planeten: Über eine Million Arten sind der Wissenschaft bekannt. Als Bestäuber, als Schädlingsbekämpfer und auch als Nahrungsquelle spielen sie eine entscheidende Rolle in globalen Ökosystemen. Durch menschliche Einflüsse, wie z. B. den Einsatz von Insektiziden, durch die Zerstörung von Lebensräumen und durch den Klimawandel sind viele Insektenarten allerdings bedroht. Alleine in Deutschland stehen 45% der untersuchten Insekten auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Die Wilhelma widmet den Krabbeltieren daher am Sonntag, 18. Mai 2025 einen eigenen Thementag. Im Rahmen der Angebotsreihe „Wilde Wochenenden“ wird in der Wilhelmaschule über die oft als Schädlinge oder Ungeziefer verkannten Wesen informiert. Das zoopädagogische Personal der Wilhelma erklärt, an welchen Merkmalen man Insekten erkennen kann und wie sich von anderen Gliederfüßern – wie z. B. Spinnen, Tausendfüßern oder Krebsen – unterscheiden. Wer keine Berührungsängste hat, kann dabei die Möglichkeit nutzen, lebendige Fauchschaben, Stabschrecken und Riesentausendfüßer aus nächster Nähe kennenzulernen. Anhand eines echten, präparierten Hornissennests wird das Phänomen staatenbildender Insekten veranschaulicht. Auch der Verein Pro Biene ist mit einem eigenen Stand vor Ort und informiert über Imkerei und Honiggewinnung. Vertreterinnen und Vertreter der Initiative „Bunte Wiese Stuttgart“ zeigen auf, wie man sich selbst im städtischen Bereich aktiv gegen das Insektensterben wenden und dazu beitragen kann, die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu erhalten. Bei einem Quiz bietet sich die Gelegenheit, das neu erworbene Wissen unter Beweis stellen.

Das Angebot zum Thementag Insekten ist im Eintritt in die Wilhelma bereits enthalten und damit für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos.

Einen Tag vor dem Muttertag haben die kleinen Besucherinnen und Besucher der Wilhelma die Gelegenheit, eine besondere Üb...
07/05/2025

Einen Tag vor dem Muttertag haben die kleinen Besucherinnen und Besucher der Wilhelma die Gelegenheit, eine besondere Überraschung für ihre Mütter vorzubereiten: Am Samstag, 10. Mai 2025 laden die Auszubildenden der Wilhelma nämlich wieder zu einer Mitmachaktion ein. Unter fachkundiger Anleitung der angehenden Gärtnerinnen und Gärtner lernen Kinder, wie man Blumen und Grünpflanzen richtig eintopft – und auf diese Weise mit viel Liebe ein individuelles Muttertagsgeschenk erschafft. Dazu gibt es reichlich Tipps, wie die selbst eingetopften Pflanzen, die man im Anschluss natürlich mitnehmen darf, zu Hause am besten gedeihen. Viele Kinder kommen so zum ersten Mal mit der Gärtnerei und der Pflege von Zierpflanzen in Berührung.

Das Eintopfen von Blumen für den Muttertag hat im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart mittlerweile langjährige Tradition. Der Aktionstag wird von den Auszubildenden aus dem Fachbereich Botanik der Wilhelma eigenständig organisiert. Das erforderte auch dieses Jahr einiges an Vorarbeit: Bereits vor rund sechs Wochen wurde damit begonnen, unterschiedliche Pflanzen wie Tagetes, Zinnien, Dreimasterblumen und Basilikum auszusäen und Stecklinge für den großen Tag heranzuziehen.

Die Aktion findet am 10. Mai 2025 vor dem Wintergarten gegenüber der Flamingoanlage statt. Das Programm läuft von 10 bis 16 Uhr, solange der Materialvorrat reicht. Die Teilnahme ist im Eintritt in die Wilhelma bereits enthalten. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Adresse

Wilhelma 11
Stuttgart
70376

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