30/06/2025
In der Hundeerziehung wimmelt es von Tipps, Regeln und Methoden nach denen wir unsere Hunde erziehen sollen. Immer mit dem Hinweis, Hunde sind Individuen. Geht es dann tatsächlich ans Training, wird das komplett unter den Tisch gekehrt. Es werden wieder nur allgemeingültige und starre Trainings angewandt, um den Hund in seinem Verhalten zu verändern und uns Menschen anzupassen. Doch so hilfreich manche Faustregel im Alltag erscheint – eines dürfen wir dabei nie vergessen: Hunde lassen sich nicht über einen Kamm scheren.
Jeder Hund bringt ein eigenes Wesen mit: Erfahrungen, genetische Grundlagen, Prägungen, Ängste, Vorlieben und seine ganz eigene Art, die Welt zu begreifen. Kein Trainingsschema dieser Welt kann diesem Facettenreichtum gerecht werden. Ihre Eigenschaften, wie z.B. ihre Sensibilität, ihre Kommunikationsweise, ihr Bedürfnis nach Bindung, sind viel zu komplex, um sie mit starren Regeln zu lenken. Was bei dem einen Hund funktioniert, kann bei einem anderen das Gegenteil bewirken.
Dennoch können wir Einfluss auf unsere Hunde nehmen. Beziehung, Umwelt, Kommunikation formt das Verhalten unserer Hunde. Wie genau wir diesen Einfluss richtig ausüben, lässt sich aber nicht in einem Onlinekurs, Tipps über Social Media oder Erziehungsratgeber verallgemeinern.
Ein offenes, faires, friedvolles und empathisches Miteinander wird gebraucht. Unsere Hunde geben uns ständig Rückmeldung. Im Alltag, im Training, im Spiel, beim Kuscheln. Wir brauchen nur zu lernen genau hinzuschauen und uns zu fragen, was braucht Fiffi gerade? Was macht ihm Angst? Was hilft ihm, sich sicher zu fühlen?
Und Du darfst darauf vertrauen, das Du eigentlich längst alles in Dir trägst: eine tiefe, intuitive Kenntnis von Deinem Hund. Wenn Du Deine Intuition jetzt noch mit Wissen, Erfahrung und dem Willen zur echten Verbindung kombinierst, entsteht das, was Du Dir mit Deinem Hund wünschst: Eine nachhaltige, echte Beziehung und nicht nur „funktionierendes Verhalten“.
Statt auf „eine Methode“ zu vertrauen, lohnt es sich, eine Haltung zu entwickeln: neugierig, offen, hinterfragend und respektvoll. Dein Hund wird Dir auf seine ganz eigene Art zeigen, wie ihr zwei das hinbekommt.