Hundeschule Aiken

Hundeschule Aiken mobile Hundeschule
Verhaltenstherapie,Beratung,Erziehung Zertifiziert durch die TÄK Schleswig Holst. Also, was tun…………….??? Wenn sie bereit sind: Umzudenken !

Philosophie

Viele Hunde unserer Gesellschaft werden überhäuft mit :

Spielzeug - Leckerchen - Luxusgüter

und vermeindlicher Liebe

Die Folge davon ist:

Der Hund ist überängstlich
Der Hund „hört“ nicht,
Der Hund zieht an der Leine,
Der Hund ist aggressiv zu Artgenossen,
Der Hund bellt und das am liebsten ständig,
Der Hund macht alles kaputt,
Der Hund belästigt ihren Besuch
……..und ist kaum noch

zu bremsen ! Dies sind nur einige der unerwünschten Verhaltensweisen die auftreten können. Und das Beste daran ist………………..SIE HABEN ES IHM BEIGEBRACHT!!! Die Menschen in der heutigen Zeit sind viel zu oft von Zeitmangel getrieben und
haben so verlernt ihren Hund zu verstehen und in seinem Verhalten zu „lesen“

Die Menschen müssen umdenken und lernen, das der Hund KEIN „kleiner“
(oder großer) Mensch mit Fell ist……………sondern ein hochsoziales, intelligentes Rudeltier, dass wenn man ihn lässt, das einzig richtige tut, nämlich sich in seinem Status nach oben zu arbeiten. Die Menschen müssen verstehen, das Hunde keine Demokraten sind, sondern klare
Strukturen brauchen um ein hundegerechtes Leben führen zu können (was aber nicht bedeutet, dass man keinen Spaß mehr mit seinem Hund haben kann)

Und auch dies wird leider sehr oft missverständlich aufgefasst, denn:

den Hund anschreien, an der Leine reißen und „mal eine hintendrauf geben“
(damit der Hund weiß wo es langgeht“!!!) bringt auch nicht das gewünschte Ergebnis. Wenn sie bereit sind: Alte Methoden zu vergessen! Wenn sie bereit sind: Neue, andere Wege einzuschlagen! Dann würde ich mich freuen sie und ihren Hund auf ihrem gemeinsammen ,
spannenden Weg ein Stück zu begleiten. Sie erwarten das unglaubliche…………ich zeige ihnen wie !!! OHNE Starkzwangmittel (z.B. elektr. Hilfsmittel, Stachelhalsband usw.)! OHNE Leinenruck ! OHNE Anschreien !

👍!!!
29/11/2025

👍!!!

In bester Absicht und doch zu viel?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Stammleserinnen und -leser werden den Artikel erkennen, da ich ihn schon 2016 zum ersten Mal veröffentlicht habe. An der Problematik hat sich zwischenzeitlich nach meiner Einschätzung nichts geändert. Deshalb also hier ein „Relaunch“, als erster Teil einer zweiteiligen Serie, die die zwei Seiten einer Medaille, nämlich Überforderung beim eher jungen Hund und Unterforderung beim älteren Hund beleuchten soll.

Für so manchen Hundebesitzer ist es ein feststehender Glaubenssatz, dass man Hunde richtig auslasten müsse, ihnen sozusagen Action ohne Ende bieten solle. Agility, Obedience, Dog-Dancing, Man-Trailing, Longieren – der Angebote gibt es viele und sie werden auch zunehmend wahrgenommen. Von Kindesbeinen an ist der Hund eingebunden: Welpengarten, Junghundetraining, Fortgeschrittenenkurs. Die modernen und verantwortungsbewussten Hundehalter:innen sind bestens informiert, haben eine ganze Bibliothek an Fachliteratur und sind in diversen Internetforen aktiv. Kurz: Man – und da nehme ich mich nicht aus – will das Beste für seinen Hund! Schließlich gilt der Satz: Für uns sind es nur ein paar Jahre, für ihn sein ganzes Leben. Aber: Schießen wir eventuell über das Ziel hinaus? Kann man auch zu viel machen?

Auch wir Tierärzt:innen empfehlen seit Langem, möglichst viel Mühe und Zeit in den Hund zu investieren. Wir waren maßgeblich daran beteiligt, das Welpengarten-Konzept im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren. Auch wir haben brav anerkannten und selbsternannten Verhaltensspezialisten nachgeplappert, dass es ganz sicher ein übles Ende nehmen würde, wenn beispielsweise ein Border Collie nicht von morgens bis abends voll ausgelastet und gefordert wird. Sogenannte „Hundeflüsterer“ wie Cesar Millan fordern stundenlange Spaziergänge (oder sollte ich sagen: Märsche?) in flottem Tempo mit dem angeleinten Hund. Eine ganze Industrie beschäftigt sich inzwischen mit der Erziehung, der artgerechten Beschäftigung und Bespaßung unserer Hunde.

Im Gegenzug, sozusagen als Rendite auf unsere Investition, erwarten wir von unserem Hund nichts weniger als Perfektion. Fröhlich, verspielt, gar ausgelassen soll er sein, aber bitte nur, wann und wo es uns und der Gesellschaft recht ist und in den Kram passt. Selbstbewusst und selbständig soll er sein, gleichzeitig aber sklavisch jeden noch so kleinen unserer Befehle befolgen. Perfekt sozialisiert hat er nach unseren ganzen Bemühungen zu sein, der ideale Pazifist, denn wenn er auch nur einmal einen Artgenossen anknurrt, geschweige denn ihn gar beißt, wird er flugs zum soziopathischen Problemhund erklärt, der nur durch umfangreiche Therapiemaßnahmen auf den Pfad der Tugend zurückgebracht werden kann.

Gehen wir eventuell zu weit? Verlangen wir zu viel? Kann es sein, dass wir mit den besten Absichten an den echten Bedürfnissen unserer Hunde vorbei handeln? Es ist nämlich leider so, dass ich ganz subjektiv immer das Gefühl hatte, in meiner Praxis über die Jahre nicht weniger, sondern eher mehr Hunde mit psychischen Problemen zu sehen. Gerade Stress- und Angststörungen scheinen deutlich zuzunehmen, und das ausgerechnet bei den Hunden, wo auf den ersten Blick alles richtig gemacht worden ist.

Es mag also an der Zeit sein, unsere Vorstellungen von dem, was unser Hund will bzw. braucht, auf den Prüfstand zu stellen. Diesbezüglich als hilfreich könnte sich erweisen, dass die Canidenforschung in den letzten Jahren ihren Blick vermehrt auf das Verhalten und die Sozialstrukturen von Straßenhunden gerichtet hat. Was ist dabei herausgefunden worden? Nun, in erster Linie, dass Hunde, die selbstbestimmt leben, über den Tag gesehen gar nicht besonders viel unternehmen und energieraubenden Anstrengungen eher abhold sind. Klar, bestimmte Dinge müssen sein, als da wären:

– Das Revier muss täglich abgeschritten werden, um die Kontrolle über Futterquellen zu behalten, Konkurrenten zu identifizieren und eventuelle Gelegenheiten zur Weitergabe der eigenen Gene rechtzeitig wahrzunehmen. Dieser Reviergang findet aber keineswegs im Laufschritt statt, sondern eher gemächlich, mit sehr viel Nasenarbeit, sprich Schnüffeln.

– Die Nahrungsversorgung muss sichergestellt werden. Es wird also einiges an Zeit für den Nahrungserwerb und die Zerkleinerung und Aufnahme der Nahrung aufgewendet.

– Bei ausreichendem Nahrungsangebot wird auch mal kurz gespielt, je jünger die Tiere, desto eher.

– Soziale Interaktionen mit anderen Hunden sind gar nicht so häufig wie man denken würde. Andere Hunde können als Konkurrenten (häufig), potenzielle Sexualpartner (schon seltener) oder als Kumpel / Freunde / Spielgefährten wahrgenommen werden. Es werden keine permanenten Rudelstrukturen gebildet!

– Der Rest der Zeit wird mit Ruhen und Schlafen verbracht. Wobei „Rest“ der falsche Ausdruck ist, denn mit bis zu 18 Stunden (!) handelt es sich dabei eigentlich um den Löwenanteil des Tages.

Was also können wir für den Alltag mit unseren Hunden für Schlüsse ziehen?

– Viel Ruhe! Viel mehr Ruhe, als wir Menschen uns je gönnen würden. Und auch wirklich Ruhe in dem Sinne, dass der Hund Gelegenheit hat, sich an einen geeigneten Platz zurückzuziehen.

– Spaziergänge (in den Augen des Hundes: Revierkontrollgänge) sollten weniger nach zurückgelegter Strecke als nach Gründlichkeit bemessen werden. Der Hund sollte Gelegenheit bekommen, sein Revier ausgiebig mit der Nase zu erkunden. Also besser nicht immer strammen Schrittes weiter, sondern sich mehr nach dem Hund richten, ganz besonders, wenn er angeleint ist. Nasenarbeit ist Kopfarbeit und sehr beanspruchend für den Hund.

– Ein Hund muss keineswegs mit allen anderen Hunden zurecht kommen, ohne dass es mal ruppig wird. Andere Hunde sind in seinen Augen in erster Linie Konkurrenten. Hat man ein Exemplar, das dieses Thema ernster nimmt als andere, so sollte man sich nicht einreden lassen, dass es falsch wäre, den Kontakt zu anderen Hunden je nach eigenem Bauchgefühl auch mal nicht zuzulassen oder zu unterbinden. Der weit verbreitete Glaube, die Hunde würden das schon unter sich regeln, hat schon oft zu Tränen, Tierarztbesuchen und Gerichtsstreitigkeiten geführt. Wenn sie (die Hunde) es nämlich tatsächlich arttypisch, also mit den Zähnen, selber regeln, wird das blutige Ergebnis meist gerade von denen, die vorher so locker drauf waren, ganz und gar nicht akzeptiert.

– Überbeschäftigen Sie Ihren Hund nicht! Agility, Mantrailing, Rettungshundearbeit, Flyball, Coursing, Frisbee usw. – das ist alles gut und recht, aber nur solange es nicht eher der Befriedigung des eigenen Ehrgeizes dient als dem Hund. Die Hunde an sich brauchen nicht so viel Action wie wir glauben oder auch glauben gemacht werden. Nehmen wir als Beispiel den berühmten Border Collie, der ja angeblich mehrere Stunden am Tag beschäftigt werden muss, damit er keinen gefährlichen Koller bekommt. Das soll daran liegen, dass er in seiner Heimatregion als hochspezialisierter Hütehund eingesetzt wird und den ganzen Tag vom Schäfer über eine Vielzahl von Pfeifsignalen entsprechend dirigiert wird. Es stimmt schon: Das ist geistige und körperliche Schwerstarbeit. Aber müssen wir das auch nur annähernd kopieren, um diesen Hund zufriedenzustellen? Was macht denn eigentlich ein Border Collie im Winter, wenn die Schafe unter Dach und Fach sind und nicht gehütet werden müssen? Na ja, als typischer Saisonarbeiter ist er in dieser Zeit arbeitslos. Da macht er es im Idealfall wie ein italienischer Straßenhund: Um die Häuser ziehen, was zu knabbern suchen, nach den Mädels oder Jungs sehen und ansonsten rumliegen oder schlafen. Bekommt er deswegen einen Koller? Nö! Einen Koller bekommt er mit viel höherer Wahrscheinlichkeit, wenn er mit bestimmten Tätigkeiten angefixt bzw. angeheizt wird. Dann hat er (wie auch beispielsweise viele Terrier) ganz klar das Zeug zum hyperaktiven Action-Junkie, der gar keine Ruhe mehr findet und schließlich mit psychischen Problemen zu kämpfen hat.

-Übererziehen Sie Ihren Hund nicht! Es sind doch eigentlich ein paar ganz wenige Signale, Befehle, Kommandos, Anweisungen (suchen Sie sich aus, welcher Begriff Ihnen am besten gefällt), die der Hund unbedingt drauf haben sollte, damit er sicher und gesellschaftsfähig geführt werden kann. Wenn sie ihn zwischendurch auch mal ableinen wollen, muss er auf Signal oder Zuruf zuverlässig zu Ihnen zurückkommen. Angeleint oder nicht sollte er in der Lage sein, sich nah bei Ihnen von Punkt A nach Punkt B zu bewegen. Er sollte sich auf Ihre Anweisung hinsetzen oder hinlegen und an dem gewählten Platz auch mal für eine gewisse Zeit bleiben können. Das war’s eigentlich schon. Natürlich spricht gar nichts dagegen, dem Hund zum Vergnügen im Lauf der Zeit noch einiges mehr beizubringen, aber machen Sie keinen Stress draus.

Damit wir uns richtig verstehen: Dies soll kein Versuch sein, beiden Seiten, also Hund und Besitzer, Freude bereitende Aktivitäten wie Spiel, Sport, Wandern, Schwimmen oder was auch immer zu versauern. Wir sollten meiner Meinung nach nur immer wieder darüber nachdenken, ob wir eventuell unseren eigenen überhektischen Lebensstil und uns von anderen eingeredete und reichlich überzogene Erwartungshaltungen auf den Hund übertragen und ihn damit rettungslos überfordern. Deshalb: Locker bleiben und bloß keinen Stress!

In diesem Sinne, bleiben Sie mir gewogen, Ihr

Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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25/11/2025

Recht hat er ! 👍

Ich war‘s nicht ! 😓🤷‍♀️……. Ich auch nicht ! ……🫣Die hat angefangen 👉…..…… gar nit, die war‘s 👈
27/10/2025

Ich war‘s nicht ! 😓🤷‍♀️
……. Ich auch nicht ! ……🫣
Die hat angefangen 👉…..
…… gar nit, die war‘s 👈

👍!
24/09/2025

👍!

Der ganz normale „unsoziale“ Hund 😉

Unsere Hunde sind ebenfalls jeder für sich ein Individuum mit eigener Charaktere. Viele Menschen wollen und können leider nicht akzeptieren, dass auch Hunde erwachsen werden und diese im Welpen-Junghundealter gezeigte Unbeschwertheit nicht ewig anhält.
Sie werden ruhiger und sind auch nicht mehr so verspielt. Kontakte fallen eher anders aus, wie Mensch sich das wünschen würde.
Der Hund hat ein Problem!
Er ist Verhaltensauffällig!
Unsozial!
Nein, er ist nur erwachsen geworden. Aber dies will Mensch nicht wahrhaben.
Wir selber verhalten uns doch auch nicht mehr so, wie wir es in der Schulzeit noch getan haben. Wir treffen uns auch nicht mehr in großen Cliquen und ziehen tagelang um die Häuser. Wir liegen gerne um 20:00 Uhr schon auf der Couch und verbringen auch gerne mal einen Samstag Abend alleine oder maximal zu zweit. Wenn es klingelt...oh je....wer kommt denn da jetzt noch!
Deshalb geht ihr doch hoffentlich auch nicht zum Therapeuten, denn dies ist völlig normal und der Lauf der Dinge. Deshalb hab ich Euch mal ein paar Grundsätzlichkeiten aufgeschrieben und natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel.
Völlig normal ist es, dass:
-Unkastrierte Rüden wenn sie geschlechtsreif sind je nach hormoneller Aktivität (Testosteron) sehr stark auf die Fortpflanzung fokussiert sind.
-Jungrüden sind gerne ab 10 Monate im vollen Testosteronwahn und würden gern die ganze Welt beglücken.
Zudem anderen, ebenfalls unkastrierten Rüden gegenüber gerne etwas prollig.
- Hündinnen je nach Zyklusstand verträglicher mit Rüden kurz vor und während der Läufigkeit 😋, nach der Läufigkeit eher sehr abgeneigt bis hin zu aggressivem Verhalten gegenüber Rüden.
- unkastrierte Hündinnen mit unkastrierten Hündinnen stehen sich häufig auch in Konkurrenz und sind daher gerne sehr zickig miteinander.
- Kastrierte Rüden werden von Intakten Rüden nicht als männlich erkannt, da das Testosteron fehlt. Auch sie werden gern sexuell belästigt.
- Kastrierte Hündinnen werden ebenfalls nicht als „normale Hündin“ wahrgenommen und haben somit auch kein ASS im Ärmel bei intakten Rüden.
- Kastrierte Hündinnen haben oftmals auch im Verhältnis einen hohen Testosteron Spiegel und können deshalb auch rüdig wirken und sich entsprechend verhalten.
- Frühkastrate nicht fertig entwickelt und dadurch aufdringlich, überfordert, unsicher, wuselig.

Es gäbe noch einiges aufzuzählen, aber die Möglichkeiten sind quasi unendlich und eben individuell. Es soll nur mal zum nachdenken anregen und dazu beitragen, dass man seinen Hund so akzeptiert und wahrnimmt wie er ist.
Natürlich kann man an allem etwas arbeiten und eine höhere Toleranz oder Impulskontrolle trainieren, aber der Kern bleibt und ist völlig normal.
Also bitte gesteht auch Euren Hunden zu, dass diese erwachsen werden und auch sie ihre Sozialkontakte gezielter wählen. 😉

Die Sache mit der Gewohnheit , oder ….. das machen wir immer so.Wir hatten jetzt ja tatsächlich ein paar Tage Sommer (so...
22/08/2025

Die Sache mit der Gewohnheit , oder
….. das machen wir immer so.

Wir hatten jetzt ja tatsächlich ein paar Tage Sommer (so ein bisschen 😂)
Also bin ich immer recht früh mit meinen beiden zum spazieren gegangen, mit dem Ergebnis das die Damen sich daran gewöhnt hatten und gestern Morgen erwartungsvoll an der Tür gesessen haben.

Ich hatte aber einen Termin und spazieren gehen war nicht vorgesehen.

….. was passierte ?!?
Hektisches hin und her laufen, fiepen, anstupsen , zur Gaderobe laufen und hypnotisierende Blicke zur Garderobe und auf mich zu werfen…..bis hin zum stillen Protest in dem man sich in den Weg stellte.

Sie haben ALLES versucht mich zum Gassi gehen zu bewegen 😂

Ich habe mich nicht weiter darum gekümmert, schließlich musste ich zum Friseur …. auch wichtig! ☝️😊

Heute morgen, selbe Uhrzeit…. Ruhe ! 👍🥰

Wenn strikte Routinen den Alltag bestimmen, kann es irgendwann lästig werden , deshalb immer wieder mal was ändern, nicht immer das gleiche machen z.B. Spazierwege ändern, Zeiten variieren, auch mal nicht auf die Couch dürfen u.s.w
Es gibt viele Möglichkeiten Abwechslungen zu schaffen.
Ohne großartig zu kommentieren und sich aneinander zu reiben….. man macht es einfach.
Wenn Gewohnheiten schon länger gefestigt sind , kann es auch mal etwas länger dauern, Ruhig bleiben, Geduld bewahren 👍

Bild 2 :
Heute morgen, ich sitze noch auf der Terasse und trinke meinen Kaffee 👍😊
Ich habe sie nicht auf ihre Plätze geschickt.

….. genau so ist es oft ….. 🤷‍♀️
20/08/2025

….. genau so ist es oft ….. 🤷‍♀️

Augen auf beim Hundekauf!
Diesen Satz hören meine Kunden sehr häufig von mir.
Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, ist folgendes. Niemand wird dazu gezwungen, einen bestimmten Hund zu kaufen, adoptieren oder zu übernehmen. Natürlich gibt es manchmal seltsame Umstände, wie man zu seinem Hund kommt. Jedoch ist es eine „bewusste“ Entscheidung, die getroffen wird. Nun häufen sich dennoch die Fälle, in denen dann die Leute komplett überfordert mit dieser bewussten Entscheidung dastehen.

Dazu ein paar typische Aussagen und die Hundeauswahl dazu:

Ja, aber wenn der losgeht, kann ich den nicht halten!
Hovawart

„Wenn er nicht möchte, kann ich machen, was ich will!
Akita Inu

Der muss aber mit zur Arbeit ins Büro, sonst funktioniert das nicht!
Angsthund

Der muss sich aber mit allen anderen Hunden verstehen!
Herdenschutzhund

Wenn er nicht bis in 2 Wochen, nach meinem Urlaub alleine bleiben kann, muss ich ihn wieder zurück geben.
Direkt Adoption Auslandstierschutz

Ich trau mich das aber nicht ihm wegzunehmen, da hat er mich schon mal angeknurrt.
Terrier

Ich möchte aber nicht, dass der aggressives Verhalten zeigt!
Rottweiler (in der Regel natürlich ein Rüde)

Ich wollte aber einen Hund, den ich überall entspannt mitnehmen kann!
Malinois

Ich habe ja selber Angst. Wie soll ich ihm dann Schutz und Sicherheit geben?
Unsicherer Tierschutzmischling Rumänien

Ich bin eher der antiautoritäre Typ und möchte den Hund einfach Hund sein lassen.
Deutscher Schäferhund x Herder

Ich bin psychisch sehr angeschlagen und dachte, der Hund hilft mir da wieder raus.
Traumatisierter Tierschutzhund

Wir wollten einfach nur einen Hund für die Kinder und nicht eine zusätzliche Aufgabe, denn dazu habe ich nun wirklich keine Zeit mehr übrig!“
Labrador

Nein, Maulkorb kommt nicht in Frage. Was denken denn da die Nachbarn!
Übernahme Hund nach Beißvorfall

Wenn man sich wirklich für einen Hund bewusst entscheidet, dann gehört auch dazu, dass man sich erst mal seiner selbst bewusst wird. Was kann ich als Mensch physisch und psychisch leisten? Wie sieht mein Leben aus? Habe ich im Notfall einen Plan B ? Was möchte ich mit dem Hund tun?
Dann sollte man sich Gedanken machen, was der Hund dazu mitbringen muss. Es geht nicht darum, welchen Hund ich schön finde. Es geht nicht darum, welcher Hund besonders niedlich ausschaut. Es geht nicht darum, dass ich vor 20 Jahren schon diese Rasse hatte. Es geht nicht darum was für ein Hund die beste Freundin hat. Es geht darum, dass ihr ein Lebewesen in eure Verantwortlichkeit nehmt. Das muss man leisten können und der Hund sollte deshalb auch anhand dieser Kriterien ausgewählt werden. Es ist auch nicht empfehlenswert nur auf Vermittlungstexte oder auf das zu hören, was Züchter bestimmte Rassen sagen. Es gibt tolle Vereine, die wirklich ehrlich Hunde beschreiben und auch bei der Auswahl des neuen Zuhauses sehr genau hinschauen und nachfragen. Es gibt auch wirklich verantwortungsvolle Züchter, denen es am Herzen liegt, dass der Hund dort hinkommt, wo er wirklich in seinen Anlagen richtig aufgehoben ist und der Mensch diese Rasse auch händeln kann. Jedoch ist dies immer noch leider eher die Ausnahme. Dies muss ich ganz klar sagen. Ich komme oftmals nicht aus dem Kopf schütteln raus wenn ich sehe was für Leute welche Hunde vermittelt und/oder verkauft bekommen. Was am Ende bleibt, sind dann unglückliche Menschen mit ihren unglücklichen Hunden. Im besten Fall „nur“ unglücklich, im schlimmsten Fall schwer verletzte Menschen, Euthanasie des Hundes oder Tod durch Unfälle, da der Angsthund z.Bsp. nicht verantwortungsbewusst genug gesichert wurde. Die Tierheime quellen über und etliche können schon mittlerweile keine Hunde mehr aufnehmen. Dies alles müsste nicht sein! Manchmal ist es Selbstüberschätzung, was ich im speziellen sehr häufig gerade bei mir in der Hundeschule zum Beispiel mit Rottweilern erlebe. Die wenigsten Halter sind sich darüber bewusst, was diese Hunde an mentaler Stärke von ihrem Hundehalter verlangen und brauchen. In der Regel läuft es bis zehn Monaten irgendwie noch machbar gut ab (in den Augen der Hundehalter) und dann, wenn diese Hunde ins Erwachsenenalter wechseln, kommt das böse Erwachen. Es gibt einige Rassen, die bei nicht adäquater Führung eine doch sehr hohe Tendenz dahingehend haben ihren Frust, Ärger oder einfach nur Unmut am Halter auszulassen. Ja und dann nimmt das ganze seinen Lauf, denn spätestens mit 1,5 oder 2 Jahren wird der „Schmuseweiler“ zur Gefahr für einen selber und das Umfeld. Es ist ein grundsätzliches Problem und hier den Rottweiler aufzuführen, hat natürlich auch damit zu tun, dass ich vier Rüden habe und darunter auch welche, die genau aus diesen Gründen bei mir gelandet sind. Fast täglich bekomme ich Anfragen, ob ich nicht noch einen Platz hätte oder wüsste, da sich mal wieder einer quer durch die Familie getackert hat oder eben den Nachbarshund um die Ecke gebracht hat. Es sind wirklich tolle Hunde, wenn man sie führen kann, wenn man sich ihren Anlagen bewusst ist. Wobei ich hier auch noch anmerken möchte, dass es sehr auffällig ist, dass ein eigentlich souveräner, ausgeglichener, selbstbewusster Hund mittlerweile nur noch selten zu sehen ist. Die Entwicklung der Zucht gerade bei diesen Hunden gefällt mir persönlich gar nicht. Aktuell sehe ich sehr hoch im Trieb stehende, stark auf Bewegungsreize reagierende und dazu noch unsicher gelagerte Hunde doch sehr häufig. Aber dies nur als Randbemerkung. So, nun ist der Text doch länger geworden wie eigentlich gewollt und ich könnte tatsächlich noch seitenweise weitere Ausführungen dazu machen. Ich bitte euch darum wählt die Hunde nicht nach ihrer Optik aus, wählt die Hunde nicht aus Mitleid aus, wählt die Hunde nicht als Statussymbol aus. Seid ehrlich zu euch und hinterfragt euch selber. Wo liegen wirklich eure Bedürfnisse bei der Anschaffung eines Hundes und wo liegen die Bedürfnisse des Hundes, der angeschafft werden soll? Damit würde vielen Menschen, den Hunden und eurem Umfeld, einiges erspart bleiben. Wenn hier nicht ganz klar ein Umdenken stattfindet, werden sich immer mehr Vorfälle häufen, immer mehr Rassen auf irgendwelche Listen platziert werden, bald schon auch das letzte Tierheim in Deutschland voll sein und letztendlich auch die Euthanasie von gesunden Hunden völlig normal werden. Wir sind hierzu gerade leider schon auf dem besten Weg.

16/08/2025

Hundstage, Hitzschläge und der Abkühlungs-Krieg

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Eigentlich hängt mir das Thema inzwischen ziemlich weit zum Hals raus, aber nachdem wir nun gerade mitten in den Hundstagen sind und sich in den sozialen Medien immer wieder Postings und Meinungen finden lassen, die Hunden mit Hitzschlag regelmäßig das Leben kosten, schreibe ich halt nochmal was dazu. Ich mache es mir aber dabei so richtig gemütlich, den heutigen Temperaturen angemessen, und arbeite hauptsächlich mit Zitaten aus einem aktuellen Thread auf Facebook, denn eigentlich ist zu diesem Thema aus wissenschaftlicher Sicht alles gesagt.

Zuerst ein Zitat mit Ratschlägen, wie man sie leider immer wieder liest und hört, sogar immer noch von so manchen Kolleginnen und Kollegen:

„Körpertemperatur sanft senken, aber nicht schockartig. Verwende lauwarmes Wasser (nicht eiskalt!) und befeuchte den Hund von Pfoten aufwärts. Konzentriere dich auf Bauch, Achseln, Innenseiten der Hinterbeine und die Pfotenballen – dort verlaufen viele Blutgefäße nahe an der Haut. Du kannst auch ein nasses Handtuch auflegen, aber nicht komplett einwickeln, sonst staut sich die Hitze. Kein Eiswasser und kein direktes kaltes Bad. Zu kaltes Wasser verengt die Blutgefäße und hält die Hitze im Körperinneren fest.
Außerdem besteht Schockgefahr.“

Darunter hat eine Kollegin völlig richtig kommentiert:

„Überhitzte Hunde kühlt man, nach dem neuesten Stand der Wissenschaft,
mit viel !!kaltem !! Wasser ab!! Sonst hat man die Ergebnisse wie oben, wenn man dann immer noch leider veraltete und falsche Kühlungsempfehlungen verwendet.
Bitte dringend aktualisieren, den Tieren zuliebe“

Darauf kamen dann natürlich all die Kommentare, die in schönster Dunning-Kruger-Manier verbissen (wirklich verbissen und völlig unbelehrbar!) auf einer falschen Vorstellung beharrten:

„wie kann man so einen Mist verbreiten! DAS IST UNVERANTWORTLICH! Wenn man deinem Tipp folgt, stirbt dir der Hund VOR DEINEN AUGEN an einem Kreislauf Kollaps mit Herzversagen weg.“

Nö, tut er in der Regel eben nicht! Und wenn nun – wofür wir überhaupt keinen Hinweis haben - tatsächlich einer von hundert Hunden, die sofort mit viel kaltem Wasser gekühlt werden, einen Herzstillstand erleiden würde? Nun, dann müsste man dieses Vorgehen trotzdem weiterhin empfehlen, denn ein echter Hitzschlag hat ein Sterberisiko von 50 Prozent, das durch schnelle, effektive Abkühlung ganz entschieden gesenkt werden kann.

„sag mal, dein normaler Menschenverstand muss doch funktionieren! Wenn du in dieser Lage wärst, würde dir da eiskaltes Wasser helfen? NEIN! Ebenso erleidet der Hund nen Kreislauf Kollaps mit Herzinfarkt. Hör auf, so einen Quatsch zu verbreiten!“

Ja, wenn ich in dieser Lage wäre, würde mir eiskaltes Wasser am allerbesten helfen! Daran gibt es nach den vorliegenden humanmedizinischen Forschungsergebnissen nicht den geringsten Zweifel. Nebenbei bemerkt: Herzinfarkte gibt es beim Hund – im Gegensatz zum Menschen – so gut wie gar nicht.

„auf keinen Fall viel kaltes Wasser über den Hund gießen - das dann 1. das Herz noch mehr belasten als sowieso schon und 2. bildet nasses Fell genauso wie ein nasses Handtuch eine Hitzebarriere! Immer nur von unten kühlen und Nase / Ohren / Gesicht - nie komplett nass machen!“

Nein, komplett durchnässtes Fell bildet keine Hitzebarriere, vor allem dann nicht, wenn dem zweiten wichtigen Rat gefolgt wird, für starke Luftbewegung zu sorgen.

„genau, aus dem Grund wird auch davor gewarnt als Mensch an heißen Tagen direkt in kaltes Wasser zu springen oder Pferde sofort am ganzen Körper mit kaltem Wasser abzuspritzen…was ein Mumpitz. Wenn der Körper erhitzt ist und wird sofort mit kaltem Wasser komplett in Verbindung gebracht, kann das zu ganz bösem Kreislaufversagen führen. Dafür muss man kein Mediziner sein und damit angeben, das ist alleine gesunder Menschenverstand.“

Es sei nochmal betont: Dieses (rein theoretische) „ganz böse Kreislaufversagen“ ist in so einer Situation, in der sich von Minute zu Minute mehr ein Multiorganversagen mit fast zwangsläufiger Todesfolge aufbaut, echt die allerkleinste Sorge.

Meine liebe Kollegin Dagmar Steele hat es dann nochmal mit ruhiger Vernunft und gutem Zureden versucht:

„Nochmal zu Klarstellung aus tiermedizinischer Sicht: Wir reden hier nicht von Hunden, denen es etwas zu warm ist, sondern von Hunden mit Hitzschlag, wo die inneren Organe schon langsam das Kochen anfangen. Die muss man nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, belegt durch viele Studien aus der Humanmedizin und auch der Tiermedizin, so schnell wie möglich mit viel kaltem Wasser (per Schlauch oder Bad) runter kühlen bis 39,5 Körpertemperatur. Dass das den Kreislauf eventuell strapazieren könnte, ist dann längst unerheblich, denn der Hitzschlag mit Körpertemperaturen von 41-42 Grad macht das schon lange und viel schlimmer als das kalte Wasser. Das hingegen ist der einzige Weg, diese akut lebensbedrohliche Situation so schnell wie möglich zu beenden. Wenn ein Hund mit Hitzschlag eine Chance hat zu überleben, und das möglichst ohne bleibende Organschäden, dann nur mit viel kaltem Wasser. Leider halten sich die Mythen vom Kreislaufschock und milden Zufächeln im Netz sehr hartnäckig und kosten jeden Sommer viel zu vielen Hunden das Leben. Wer sich da weiterbilden möchte, kann das auf der Seite meiner Kollegin tun, die seit Jahren fleißig Veröffentlichungen zum Thema zusammenträgt und als Teilnehmerin an Hütehund-Weltmeisterschaften selbst massig Erfahrung mit überhitzten Hunden hat“

Die Kollegin, auf die sich Dagmar im letzten Satz bezieht, ist Viola Hebeler, die mir (ganz herzlichen Dank, Viola!) erlaubt hat, diesen ihren Text komplett zu zitieren, damit auch ja niemand einen Link anklicken muss:

„"ERST KÜHLEN, DANN TRANSPORTIEREN..."
Das Royal Veterinary College erinnert alle daran, dass Hunde mit Hitzschlag genauso wie Menschen zuerst wirksam gekühlt und erst dann transportiert werden müssen. Leider wird dies bei Tieren in 75 % der Fälle immer noch nicht oder nur mit veralteten Methoden (nasse Handtücher usw.) durchgeführt. Alle Jahre wieder werden Daten aus Tausenden von Tierarztpraxen zu den verschiedensten Themen statistisch aufbereitet. Die sogenannten Compass Studien sind von unschätzbarem Wert. Sie ergaben auch, dass überhitzte Hunde im Auto tatsächlich nur den kleinsten Teil an Hunden mit Hitzschlag ausmachen. Ganz überwiegend sind dies brachyzephale Hunde, die durch ihre verlegten Atemwege die steigende Körpertemperatur nicht weg hecheln können, Hunde, die untrainiert und nicht an die Hitze gewöhnt zu große körperliche Leistungen erbringen sollen oder schlicht in brütender Hitze im Hof oder auf dem Balkon vergessene Hunde.
Bei jeder Art von Hitzschlag ist die Methode der Wahl zur schnellstmöglichen Kühlung, den ganzen Hund in kaltes Wasser zu tauchen oder wenigstens kontinuierlich abzuspülen. Alternativ kann auch ein starker Ventilator, der auf den nassen Hund gerichtet wird, verwendet werden, wobei im Notfall ein starker Ventilator wohl meist erst in einer Tierarztpraxis vorhanden sein wird. Alles andere ist schlechte Medizin und gefährdet den Hund.
Leider halten sich urbane Mythen, wie die Verwendung von lauwarmem Wasser, trotz zahlreicher Beweise für mangelhafte Wirksamkeit, hartnäckig. Sogar Tierärzte halten noch immer an diesen altmodischen Vorstellungen fest. Das ist sehr traurig, denkt man an die vielen Hunde, die unnötig gestorben sind. Auch in der Humanmedizin hat es gedauert, aber inzwischen ist schnelles Kühlen noch vor dem Transport in die humanmedizinischen Leitlinien übernommen worden.
Ein wirklich finsterer Beweis für die Macht der sozialen Medien und des Internets ist, dass der Prozentsatz der richtig gekühlten Hunde seit der Veröffentlichung der empfohlenen Richtlinien im Jahr 2016 durch das „Veterinary Committee on Trauma” des American College of Veterinary Emergency and Critical Care in den letzten Jahren nicht gestiegen ist. Urban Legends haben sich somit als stärker erwiesen als wissenschaftliche Logik, gut recherchierte Studien und jahrzehntelange Erfahrung in der Sportmedizin bei Menschen, Pferden und Hunden.
Wenn das Märchen der sich zusammenziehenden peripheren Blutgefäße, die angeblich eine Abkühlung verhindern würden, wahr wäre, würde niemand mehr erfrieren. Ein Körper, der zu 70% aus Wasser besteht, verliert Wärme durch schlichte Wärmeleitung vom warmen Körper zur kälteren Umgebung. Während dieser Wärmeverlust bei einem schlechten Wärmeleiter wie Luft langsam vonstatten geht, geht das bei einem extrem gut Wärme leitenden Medium sehr schnell.
Es ist unmöglich, ein Temperaturgefälle zwischen ca. 41/42 Grad Körpertemperatur und 10 Grad kaltem Wasser durch Zusammenziehen irgendwelcher Blutgefäße aufzuheben.
Die Ergebnisse der neuen Compass Studie zeigten, dass weniger als ein Viertel (21,7 %) der Hunde, die zwischen 2016 und 2024 mit Hitzschlag bei britischen Tierärzten vorstellig wurden, vor dem Transport in die Tierklinik gekühlt worden waren. Nur 24 % dieser Hunde wurden mit den derzeit empfohlenen Methoden der Immersion oder des Einweichens in Kombination mit Luftbewegung gekühlt. Mehr als die Hälfte (51,3 %) dieser gekühlten Hunde wurde nach veralteten Empfehlungen mit nassen Handtüchern gekühlt. Die Anwendung von nassen Handtüchern ist zwar besser als gar keine Kühlung, aber bei weitem nicht so wirksam wie Verbringen in eine Wanne mit kaltem Wasser oder Ventilator gestützte Verdunstungskühlung, um die Körpertemperatur schnell und stark zu senken.
Viele Websites geben Hundebesitzern weiterhin veraltete Erste-Hilfe-Ratschläge, die eine „langsame“ Kühlung mit „lauwarmem, aber nicht kaltem Wasser“ empfehlen, obwohl es nach wie vor keine substanziellen Belege für diese Empfehlung gibt. Ähnliche Mythen über die Verwendung von lauwarmem Wasser in der Humanmedizin wurden durch umfangreiche Forschungen widerlegt, die gezeigt haben, dass das Verbringen in kaltes Wasser die einfachste und wirksamste Behandlungsmethode bei Hitzschlag ist. Den oft zitierten "Kälteschock" beim Menschen gibt es nur, wenn der Kopf plötzlich unter (kaltes) Wasser kommt. Das vermeiden wir auch bei Hunden tunlichst.
Die neueste Empfehlung, Hunden beizubringen, den Kopf unter Wasser zu tauchen, ist mit großer Skepsis zu betrachten. Diese Studie krankt insbesondere daran, dass eine Wirksamkeit nur im Vergleich zu den bekannt unwirksamen Methoden "belegt" wurde. Natürlich ist die rapide Kühlung des Kopfes immer noch besser als vorsichtiges Pfötchen Kühlen, aber den ganzen Körper zu kühlen ist natürlich noch viel besser, und man braucht kein langatmiges Training dafür.
Die vom RVC zitierte VetCompass-Studie zeigte auch, dass die Anwendung der empfohlenen Kühlmethoden während des dreijährigen Untersuchungszeitraums nicht zugenommen hat, obwohl 2016 vom Veterinärausschuss für Trauma des American College of Veterinary Emergency and Critical Care empfohlene Richtlinien veröffentlicht wurden. Leider wurden sogar in tiermedizinischen Lehrbüchern in diesem Zeitraum noch veraltete Ratschläge übernommen.
Es ist gut, dass das Royal Veterinary College sich hier eindeutig äußert. Es steht zu hoffen, dass sich das Wissen des College und von in der Sportmedizin erfahrenen Tierärzten endlich allgemein durchsetzt. Viele überhitzte Hunde bedürfen gar keiner tiermedizinischen Behandlung, wenn sie zeitnah schnell wieder auf 39 Grad Körpertemperatur herunter gekühlt werden."

https://www.rvc.ac.uk/vetcompass/news/the-rvc-urges-owners-of-hot-dogs-to-cool-first-transport-second?fbclid=IwY2xjawMNOIxleHRuA2FlbQIxMABicmlkETBlb0NwV3N5SEs2UUE3WFZZAR7EkW0SV1jhFlsrKiSa5MyACrt9xV2hSr82K2ExbsYswkv6KWlBzjs_D_WADg_aem_4655JMjC9c-K8pNAEQxs5w

Zu Violas letztem Satz fällt mir ein, dass ich erst einmal einen Hund mit akutem Hitzschlag außerhalb meiner Praxis behandelt habe. Das war Anfang der 90er auf einem Parkplatz am Rhein. Der Hund war in einem Auto und bei der Befreiung aus diesem schon halbtot. Er ist aus dem Kofferraum rausgefallen, auf den Boden geklatscht und war natürlich nicht mehr stehfähig. Das war lange vor den hier zitierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Trotzdem war sonnenklar, dass dieser Hund gerade jetzt und hier sterben würde, wenn die Körpertemperatur nicht schlagartig runtergebracht würde. Ja, wir haben ihn erst mal mit zwei Litern Wasser, die wir zur Hand hatten, übergossen, aber das hat natürlich fast gar nichts gebracht. Daraufhin habe ich den Hund gepackt, ans nahe Ufer getragen und einfach in den (im Frühling noch eiskalten) Rhein getunkt, und das war dann tatsächlich die Rettung. Kurz darauf war er wieder steh- und gehfähig. Ich weiß sicher, dass er entgegen den heute geltenden Empfehlungen danach NICHT in einer Tierarztpraxis war und trotzdem ohne Schaden überlebt hat. Aber nochmal betont: Jeder Hund, der definitiv einen Hitzschlag erlitten hat und erfolgreich aktiv gekühlt wurde, sollte danach stante pede in eine Praxis oder Klinik gebracht werden, weil das dicke Ende in der Hälfte der Fälle noch nachkommt, die Sache also immer noch tödlich enden kann.

Mir ist angesichts dieser endlosen und ermüdenden Dunning-Kruger-vs-Wissenschaft-Diskussionen ein Gesichtspunkt besonders wichtig: Das ist doch alles letztendlich sowieso völlig verkopfter Unsinn! Wer hat denn bei einem nicht erwarteten Hitzschlag seines Hundes überhaupt die Wahl zwischen unterschiedlichen Methoden der aktiven Kühlung? Es wird immer gerade so getan, als ob man in so einer Situation (meist ja irgendwo auf der Pampa oder auf einem Parkplatz) erst mal einen abwägenden Blick über diverse Abkühlungsmöglichkeiten werfen könnte, so als ob da nun eine Badewanne mit Eiswasser, eine weitere Wanne mit mäßig kaltem Wasser, eine schöne Regendusche mit lauwarmem Wasser und ein Stapel Tücher direkt neben dem gerade den Sterbevorgang einleitenden Hund rumstehen würden. Letztendlich geht es darum, auch noch den letzten Rest an Temperaturdifferenz aus dem rauszuschlagen, was gerade zur Verfügung steht. In den meisten Fällen wird überhaupt keine Flüssigkeit zur Verfügung stehen, manchmal (wie im oben geschilderten Fall) ein, zwei Liter von irgendwas. Glücklich diejenigen, wo ein Bach, ein Fluss oder ein See in erreichbarer Nähe ist, denn das sofortige Eintauchen in so ein Gewässer ist das absolut ideale Mittel zur schnellen Senkung der Körpertemperatur. Tragisch wäre es, diesen glücklichen Vorteil dadurch zu verschenken, dass man den sterbenden Hund NICHT sofort da reintunkt, sondern irgendwie mit einem angefeuchteten Tempo an den Pfoten rumzuwischen beginnt, während im Körper des Tieres gerade schockartig alle Proteine denaturieren. Sich in so einer Situation Gedanken über einen rein theoretischen Herzstillstand durch kaltes Wasser zu machen, ist derartig daneben, dass mir echt die Worte fehlen!

Also, fernab jeder Theorie geht es einfach darum, das Beste aus dem zu machen, was in dem Moment zur Verfügung steht, und das ist eh meist verzweifelt wenig bis nix. Habe ich wenig kalte Flüssigkeit, muss ich den Hund halt so gut es geht auf einer möglichst großen Oberfläche benetzen und dann jeden Luftzug nützen (Klimaanlage und Gebläse im Auto auf Volldampf!). Komme ich an mehr Flüssigkeit oder einen Gartenschlauch ran, dann wird der Hund damit komplett durchnässt und auch weiter abgekühlt, bis sich zumindest eine Besserung seines Zustandes erkennen lässt. Die genannten Zielwerte der Körpertemperatur (39 bzw. 39,5 Grad) sind ja wieder reine Theorie, oder haben Sie in Wald und Flur ein Fieberthermometer dabei? Und wenn da eben glücklicherweise ein Gewässer ist, kommt der Hund da rein, ebenfalls so lang, bis es ihm besser geht. Und dann ab zur Tierarztpraxis!

Also, zum letzten Mal für diese Saison: Bei einem Hund mit Hitzschlag nicht lang überlegen, sondern möglichst schnell und hart abkühlen! Und wenn jetzt jemand trotz des erläuterten Standes der Wissenschaft weiter auf irgendeiner zaghaften und angeblich schonenden Wischiwaschi-Fächel-Fächel-Methode bestehen will, dann könnte mir das ja letztendlich scheißegal sein, wenn man als Tierarzt nicht auch mit großem Ku**er an die armen Hunde denken müsste, die schon alle durch diesen sich so hartnäckig haltenden Bu****it zu Tode gekommen sind und weiter zu Tode kommen werden.

Ich bitte selten darum, aber bei diesem Thema wäre mir wirklich wichtig: Nicht nur liken, sondern auch teilen!

Bleiben Sie mir gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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