FAIRbunden, Hundeerziehung, Hundeverhaltensberatung, Tierschutz

FAIRbunden, Hundeerziehung, Hundeverhaltensberatung, Tierschutz Zertifizierte Hundetrainerin und Hundeverhaltensberaterin (Tierärztekammer Schleswig-Holstein), Ber
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Und die Freilaufgruppe „Kleine Hunde“ weil sie sooo süß sind 😀🥰
14/07/2024

Und die Freilaufgruppe „Kleine Hunde“ weil sie sooo süß sind 😀🥰

14/07/2024

Hier mal ein kleiner Ausschnitt aus unserer Freilaufstunde. Hier darf kommuniziert und auch adäquat gerauft werden. Die Hunde können sich austesten, Grenzen erfahren aber auch setzten. Hier sind Hunde von 10 Monaten bis zu 7 Jahren zu sehen… sowohl Intakt als auch kastriert, Rüden und Hündinnen. Karli (Kangal) ist neu, deshalb vorerst mit MK und Schleppleine abgesichert. Sicherheit geht vor. Karli war 4 von 5 Lebensjahren im Tierheim. Er hat das großartig gemacht, hat sich viel gefallen gelassen aber auch Grenzen gesetzt, fair und souverän. Alle Hunde mögen sich auch wenn’s mal etwas „lauter“ wird. Wir nehmen noch auf 😀

04/07/2024

Bitte schaut in der welpenstunde genau hin. Nicht alles was nach Spiel aussieht ist es auch

28/06/2024

„Normal“ heißt nicht: „ok“
-Von Maren Grote-

Hund haben eine andere Vorstellung davon, was man so miteinander macht.
So ähnlich sie uns auch sind, in der Moralvorstellung unterscheiden wir uns gewaltig!
Hunde fragen zum Beispiel nicht nach der Ursache, oder Schuld, während das etwas ist, was uns Menschen am meisten interessiert.
Der Hund bellt andere Hunde an und bedroht sie knurrend und tobend?
Während der Mensch sich fragt, wieso der Hund sowas macht, was in seiner Vergangenheit wohl dazu geführt hat sich so zu benehmen, wie wohl die Kindheit des Hundes war und natürlich, inwiefern er selbst als anderes Ende der Leine schuld sein muss, denkt der andere Hund nichts davon.
Wenn es ihn stört, dann reagier er darauf. Das heißt, er würde dem bellenden Hund ein paar ins Ohr grummeln, während er ihn einmal über die Wieso rollt und ihn mit dem Kopf voran in die Grasnarbe drückt.
Es ist dem Hund, der bedroht wird nämlich piepegal, was der andere Hund als Welpe erlebt hat, oder ob ihn seine klingelnde Steuermarke neben dem Ohr stresst.
Was dazu geführt hat wird nicht gefragt. Es ist frech, also muss es gelassen werden.

Für sein eigenes Verhalten übernimmt jeder selbst die Verantwortung!
Solange es niemanden stört, darf jeder machen, was er will. Wenn es jemanden stört, dann ist exakt und ausschließlich dieser Jener dafür zuständig sein Verhalten zu ändern.
Jetzt und nicht in acht Monaten, oder nach dreißig Wiederholungen.

Hunde sind da sehr klar und manchmal auch ganz schön fies aus unserer Sicht.
Steh grade für Dein Benehmen, auch wenn es Ursachen hat. Eine Ursache ist kein Grund es zu machen. Und sie interessiert auch niemanden, wenn daraus ein Leid für andere entsteht.
Nunja, wir Menschen sind da…..anders….

Das „Verprügeln“ anderer Hunde, um seinen höheren Status zu festigen steht übrigens schon im Ethogramm als Normalverhalten in der Kategorie „offensive Aggression“.
Nicht nett, aber normal.
Sich einen Namen machen, indem man andere erstmal in den Boden rammt. Selbstverständlich ohne Verletzungs-oder Tötungsabsicht!
Rumpelpumpel, Bolz, Qietsch!
Das kennen wir alle und niemand möchte der- oder diejenige sein, deren/dessen Hund da grade einplaniert wird, weil er ein bisschen sehr imponierend und konkurrierend um die Ecke kam.

Auch das allseits beliebte Imponierjagen ist normal. Aus der imponierenden Körperhaltung losschießen, den anderen rempelnd ein Stück scheuchen, um danach wieder posend in Imponierhaltung zu stehen, oder zu markieren, um das Ganze wirken zu lassen, während sich der andere Hund erschreckt hat und geflohen ist. Ein Klassiker auf der Hundewiese, gern wenn zwei junge Hunde ein Rennspiel machen und dann der erwachsene, dritte Imponierjagend hinterher flitzt und das Ganze mit einem Brustkick trennt, um danach stolz davon zu traben. „Hach, wie süß sie spielen! Meiner ist immer etwas grob beim Spielen, das mögen andere Hunde immer nicht. Versteh ich gar nicht“….. ;-)

So viel zu: das ist normal!
Ja. Hunde sind manchmal fies zueinander und das ist normal.
Hunde sind sehr darauf bedacht ihren Status klarzumachen und Beziehungen sofort zuzuordnen und zu klären. Hunde Prügeln und verprügeln sich. Hunde bellen, knurren und beißen.
Das sollte man wissen, wenn man sich einen Hund zulegt.
Und man sollte lernen, wie man damit umgeht und wann und wie man solche Dinge unterbrechen kann. Am besten schon in der Welpengruppe, denn da tritt al dieses Verhalten bereits auf.

Das etwas normal ist, heißt aber nicht, dass es ok ist den Hund das machen zu lassen!
Ja, sie können es untereinander regeln, müssen es aber oft nicht.
Wozu eine soziale Position mit einem Gerempel klären, wenn man sich sowieso nie wieder sehen wird?
Wozu da etwas klären?
Mein Hund weiß nicht wen wir wiedertreffen oder mit wem wir jetzt öfter zu tun haben werden, ich aber schon. Da ist es doch naheliegend, dass ich entscheide, wann es notwendig ist, etwas zu klären und wann einfach nur unnötig.

Ich muss meinem Hund auch nicht die Chance geben sein Ego damit aufzupolieren auf der Hundewiese junge Hunde zu erschrecken.
Da nutze ich die Situation doch lieber, um genau mit diesem Hund zu erlernen, dass er sich manchmal einfach nicht einmischen darf und man auch anders imponieren kann.
Genauso brauche ich meinen Schäferhund nicht imponierjagend in den Bolonka der achtzigjährigen Nachbarin krachen lassen, bis die Flexileine scheppert.
Auch nicht wenn der Bolonka sich danebenbenimmt und meinen Hund zur eigenen Ego-Politur vorher an der Leine anbellt, weil er es sich da leisten kann.
Ich darf erwarten, dass mein Hund vorbeigeht, obwohl er blöd angemacht wird, auch wenn es aus Hundesicht normal wäre jetzt etwas anderes zu tun. Und ich darf erwarten, dass weder ich noch mein Hund sich auf einen halben Meter Entfernung anpöbeln lassen müssen.
Egal, ob der pöbelnde Hund dafür irgendeinen Grund hat, weder ich, noch mein Hund können etwas dafür und die Freiheit des einen hört eben da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt.
Normalverhalten ist nicht automatisch ok, gut, oder empfehlenswert, sondern erstmal nur NICHT verhaltensgestört.

Wir dürfen lernen was normal ist und das auch als normal zu betrachten. Nicht gleich so eine riesige Welle draus zu machen, wenn Hunde sich verhalten, wie Hunde es nun mal tun.
Und wir dürfen lernen zu erwarten, dass sie manche Dinge in bestimmten Situationen nicht tun, egal wie normal die sind. Das können Hunde nämlich prima lernen und umsetzen. Auch ganz normale Sachen können sich Hunde situativ verkneifen! Das nennt man: Erziehung ;-)
Wenn das alle täten, dann könnten wir im richtigen Moment die Hunde etwas unter sich klären lassen und sie im anderen Moment zuverlässig abrufen. Dann müsste sich keiner mehr bedrohen lassen und keiner mehr die Füße stillhalten, obwohl er grade bedroht wird.
Und irgendwo zwischen all dem liegt die Mitte aus Fehlertoleranz, Lernen und mal was durchrutschen lassen, weil Dinge eben passieren und niemand unfehlbar ist, die Pubertät Überraschungen bringt und manchmal einfach etwas anders läuft als geplant. Bei uns allen.

Dieser Text darf gerne in seiner Originalversion geteilt werden. Alle Rechte daran verbleiben bei der Autorin Maren Grote.

Wenn Du mehr über Hundeverhalten und Hundeerziehung erfahren möchtest, dann schau gern auf meiner Homepage vorbei. Dort gibt es über 100 Videovorträge zum herunterladen. www.marengrote.de

auf den Punkt gebracht, so dass es eigentlich jeder verstehen "könnte" und sollte !
08/05/2024

auf den Punkt gebracht, so dass es eigentlich jeder verstehen "könnte" und sollte !

– oder warum Erziehung und Tierschutz kein Widerspruch ist

08/03/2024
Jawohl 👏
18/12/2023

Jawohl 👏

Hunde sind toll!
Hunde sind faszinierende Lebewesen, die so viel mit uns gemeinsam haben. Ihre sozialen Fähigkeiten und ihre ausgeklügelte und detaillierte Kommunikation stehen unserer in nichts nach. Sie haben Gefühle, gehen Beziehungen ein, pflegen Freundschaften und Feindschaften und haben eine sehr ähnliche Einstellung wie wir, wie man mit dem Leben umzugehen hat.

Hunde und Menschen brauchen Fähigkeiten der sozialen Interaktion und Erziehung, um in der Gruppe leben zu können. Kontaktaufnahme, Empathie, Aggression und Zurückstecken können, gehören zur Grundausstattung.
Demut zu zeigen und Deeskalieren einer aufgeheizter Stimmungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil für alle von uns. Uns durchzusetzen über aggressive Kommunikation und Drohen gehören ebenfalls dazu, um zu überleben. Normale Verhaltensweisen, notwendig, wichtig, gut. Unter Hunden und auch unter Menschen.

Hund und Menschen erziehen ihre Nachkommen. Bewusst, aktiv, mit Zuwendung, mit Verhalten Vormachen und ein Beispiel sein, und mit deutlicher Verhaltensunterbrechung, als Strafe.
Sie bedrohen ihre eigenen Welpen mit Knurren und reglementieren sie mit Schubsen und gehemmten Bissen. Sie erschrecken sie, fauchen sie an, drängen sie ab, drücken sie weg und blockieren sie körpersprachlich.
Hat der Welpe und Teenager gut gelernt, braucht er als Erwachsener immer weniger Grenzen. Trotzdem wird es auch unter erwachsenen Hunden immer mal wieder zu Auseinandersetzungen kommen. Wir nennen das bei uns „streiten“. Aggressive Kommunikation, um danach besser miteinander auszukommen.

Wieso sollte ein Mensch nicht auch mit einem Hund in angemessenem Maße so kommunizieren können? Wir müssen keine Hunde sein, um bewusste und faire Grenzen zu setzen. Es reicht vollkommen, wenn wir Menschen sind, denn die Art Zuneigung und auch Abgrenzung zu zeigen ist bei uns nahezu identisch und natürlich.
Körpersprachlich und auch in der Art der Interaktion gibt es da kaum Unterschiede.
Wir können also sehr wohl wie Hunde reagieren, weil wir fast wie Hunde sind, was die soziale Struktur angeht.

Wir haben sogar den Vorteil, dass wir überlegen können was wir erreichen wollen und wie wir am souveränsten agieren können, ohne emotional und impulsiv zu werden.
Planen und Vorausschauen ist nämlich unsere große Stärke.

Nutzen wir diese außergewöhnliche Kompetenz in die Zukunft zu planen und unser Handeln gezielt und angebracht einzusetzen, dann sind wir auf dem besten Wege anständig zu erziehen.
Erziehung findet im Zusammenleben, im Alltag statt.
Auf dem Trainingsplatz lernt der Mensch Strategien oder Techniken für einzelne, ganz spezielle Situationen, in denen es hapert.

Für eine gute Erziehung braucht es keine Hilfsmittel oder Kommandos.
Es braucht Kontrolle über das eigene Handeln und seine Emotionen, um fair und sachlich zu bleiben. Selbstreflexion darüber, was man wirklich will, was einem wichtig ist und was nicht.
Das Abwägen darüber, wann der Hund etwas öfter tun soll, oder wann er etwas lassen soll und die Weitsicht diese beiden Dinge voneinander zu unterscheiden.
Und der letzte, klitzekleine Rest sind Techniken und Übungen.

Die eigene Reaktion auf das, was der Hund tut sollte niemals daran geknüpft sein, was ich aus egoistischen Gründen gerne tun würde.
Egal ob der Grund ist, dass ich gern mal die harte Sau rauslassen und einen Konflikt gewinnen möchte und mich an meinem Hund austobe, oder ob ich mich in meinem Selbstbild nicht als jemanden sehen mag, der/die Grenzen setzt.
Nicht ich und meine Vorliebe wie ich selber gern vor mir dastehe will sollte entscheiden was ich tu. Sondern mein Hund sollte es.
Immerhin ist er derjenige, mit dem ich grade kommuniziere.

Wenn es wirklich um den Hund geht, dann sollte sein Verhalten, dass was er braucht, dass was er tut und das wie er reagiert das Einzige sein, was in dem Moment der Interaktion den Ausschlag für mein Verhalten gibt.
Was ich gern hätte und schön fände ist egal, denn die Realität sieht vielleicht anders aus als mein Wunschdenken.

Ich darf hinsehen statt pauschale Regeln zu beachten.
Ich kann an meinem Hund sehen, ob es hier eine Begrenzung, oder eine Bestätigung braucht und wie die für diesen Hund und in dieser Situation aussehen sollte. Erziehung ist kein Programmieren, sondern erfordert eine Menge soziale Kompetenz und ständige Aufmerksamkeit im Alltag und im Zusammenleben.
Das zu fördern und zu begleiten ist die Aufgabe von Hundeprofis. Oder sollte es zumindest sein.

Es könnte einfach sein, wenn man aufhört alles dreimal um die Ecke zu denken und alle Ideologien über Bord wirft.
Erziehung beinhaltet eine ganz einfache Struktur: Soll der Hund etwas tun? :
Lob ihn, animiere ihn das Verhalten öfter zu zeigen und freue dich aufrichtig, wenn er es richtig macht.
Wenn er etwas lassen soll: Vermittle ihm klar, dass er es lassen soll, ohne Kapriolen, von hinten durch die Brust ins Auge.
Ja zu sagen, wenn man eigentlich nein meint, hilft halt niemandem zu verstehen.
Topfschlagen ohne „kalt“ macht den Suchenden langsamer, nicht glücklicher.

Wenn es toll ist, behandle es so, wenn es selbstverständlich ist, behandle es so, wenn es mau ist, behandle es so, und wenn es K***e ist, behandle es so.
Klar und normal, wie man sich eben verhält, wenn man danach noch befreundet bleiben möchte.

Grenzen setzen ist eine sehr große Bandbreite aus hunderttausend Grautönen. Genauso wie loben. Es gibt mehr als Extreme!
Wenn ich jemanden frage wie er seinem Kind beibringt, dass es kein Geld aus dem elterlichen Portemonnaie nehmen darf, dann wären wir uns doch alle einig:
Ist das Kind ein Baby?
Dann nehmen wir vorsichtig, aber bestimmt das Portemonnaie aus der kleinen Kinderhand und legen es weg. Schwups, Küsschen und gut.
Ist das Kind ein Schulkind?
Dann schauen wir es dabei ernst an und sagen mit eindrücklicher Stimme, dass das verboten ist, wenn es wieder danach greifen will.
Und ist das Kind ein Teenager, dann bauen wir uns entrüstet auf, greifen vielleicht sogar nach dessen Arm und machen ein finsteres Gesicht, oder geben noch einen Schreckreiz dazu, indem wir laut „Hey!“ rufen.
Macht der Teenie unbeirrt weiter, dann unterstützen wir noch mit einer weiteren Drohung obendrauf, sowas wie: „Wenn Du nochmal an meine Geldbörse gehst, dann bekommst Du kein Taschengeld!“.
Beklaut uns das erwachsene Kind, wird die Konsequenz wieder anders aussehen und noch ernster sein.

Und alles das ist Aggression und damit Strafe. Körpersprachlich, mimisch und in der Handlung.
Der Situation, dem Wissenstand und Alter des Kindes angemessen dosiert, total unterschiedlich und trotzdem immer ok.
Ernst gucken, zum Kind hindrehen, Blickkontakt halten und klar ansprechen, nach dem Kind greifen und den Körper anspannen ist körpersprachliches Blocken, Schreckreiz und beim Anfassen sogar noch eine körperliche Unterbrechung.
Diese hat nichts mit „wehtun“ zu tun, sondern damit in welcher Intention und in Verbindung mit welcher Körpersprache eine Berührung ausgeführt wird. Das Festhalten eines Armes kann exakt gleich doll gehalten und gefasst völlig unterschiedliche Dinge auslösen, je nachdem, was dabei sonst so körpersprachlich und stimmlich gezeigt wird.
Das Festhalten des Armes ist also kein Schmerzreiz, sondern der psychische Druck der Art WIE der Arm gegriffen wird macht es zur Strafe.

Wir können es doch! Wieso ist es bei Hunden so ein Zauberwerk? Wieso müssen da komplexe Handlungsabläufe und Kunststücke eindressiert werden, die Wochen und Monate dauern?
Oder wieso sollte es da notwendig sein einem Hund Schmerzen zuzufügen, auszurasten oder zu brüllen?

Mir kräuseln sich die Fußnägel, wenn beim fairen Einsatz von Bestätigung und Unterbrechungen in der Erziehung von Hunden von Unfähigkeit gesprochen wird, denn genau das IST Sozialkompetenz.
Unfähig wäre man doch, wenn man nicht in der Lage ist seine Kommunikation anzupassen und situativ angemessen zu reagieren.
In der Psychologie ist immer die selber Reaktion auf unterschiedliches Kommunikationsangebote zu zeigen eine schwere Verhaltensstörung!
Wieso sollte das beim Sozialpartner Hund erstrebenswert sein?
Soll das die Alternative sein, zur ganz normalen Kommunikation, die uns seit über 30tausend Jahren verbindet?

Für mich nicht.
Für mich ist es das Gegenteil von nett sich dem Hund derart sozial zu entziehen.
Es ist für mich genauso wenig nett wie den Hund zu schlagen oder seine Wut über die eigene Unfähigkeit an ihm auszulassen. Beides finde ich tierschutzrelevant einem fühlenden und denkenden Lebewesen gegenüber, denn einem Menschen gegenüber wäre das soziale Vernachlässigung in der Erziehung und einem erwachsenen Menschen gegenüber wäre das einfach schräg.

Ich möchte für mich und meine Hunde wachsende Sozialkompetenz und dass wir beide gegenseitig aufeinander achten, uns um den anderen bemühen und ihn mit in unsere Entscheidungen mit einbeziehen. Ich möchte ehrliche Reaktionen und ich komme auch mit ehrlichen Reaktionen meiner Hunde klar. Ich zerbreche nicht und bange nicht um ihre Liebe, wenn sie mich mal für eine Spielverderberin halten, denn ich weiß, dass unser Band fest und voller Liebe ist.
Und sie wissen das auch und lieben mich genauso sehr, auch wenn ich mal Regeln vorgebe und ohne Umwege durchsetze, die sie doof finden.
Denn ich mache es verständlich und angemessen bei jedem meiner Hunde anders. Auf die Art und so oft oder selten, wie jeder einzelne Hund es braucht, um zu verstehen.
Ihrem Alter, ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter angemessen.
Und den Rest der Zeit, die allermeiste Zeit am Tag dürfen sie dafür Freiheiten ausleben und meine Bewunderung und Zuneigung für sie spüren, auch wenn sie sich mal danebenbenehmen.

Wenn Dich interessiert wie das im Alltag aussieht, dann ist die „Schnipsel-App“ etwas für Dich! Du findest sie in allen App-Stores. Das Abo darin zeigt Dir, wie ich mit meinen Hunden umgehe, was wir so machen und wie ich meine Hündin Schnipsel von Welpenzeit an erziehe und mit ihre zusammenlebe. Das Abo kostet 6,99 Euro im Monat und ist monatlich kündbar.
Es gibt jeden Tag einen neuen Video-Inhalt und zusätzlich viele spannende Artikel zum Lesen.

Hol Dir die Schnipsel-App jetzt! Wir sehen uns da! 

Anmeldungen noch bis morgen möglich!!!!
02/12/2023

Anmeldungen noch bis morgen möglich!!!!

Lichterspaziergang für den guten Zweck mit anschließendem gemütlichen Zusammensein bei Punsch, Plätzchen und kleiner Darbietung am 08.12 . um 18. Uhr in Beßlich. Die Einnahmen gehen dieses Jahr an einen (Hunde)Ehrenhof. Anmeldungen zwecks Planung bitte an [email protected]. Wer nicht kommen kann, darf selbstverständlich trotzdem sehr gerne zu diesem tollen Projekt etwas beitragen. Ich hoffe auf rege Teilnahme und Spendenfreudigkeit 😀

Lichterspaziergang für den guten Zweck mit anschließendem gemütlichen Zusammensein bei Punsch, Plätzchen und kleiner Dar...
12/11/2023

Lichterspaziergang für den guten Zweck mit anschließendem gemütlichen Zusammensein bei Punsch, Plätzchen und kleiner Darbietung am 08.12 . um 18. Uhr in Beßlich. Die Einnahmen gehen dieses Jahr an einen (Hunde)Ehrenhof. Anmeldungen zwecks Planung bitte an [email protected]. Wer nicht kommen kann, darf selbstverständlich trotzdem sehr gerne zu diesem tollen Projekt etwas beitragen. Ich hoffe auf rege Teilnahme und Spendenfreudigkeit 😀

Eine ganz große Wissenschaftlerin und Persönlichkeit der Hundewelt ist auf ihre letzte Reise gegangen. Frau Dr. Dorit Ur...
07/10/2023

Eine ganz große Wissenschaftlerin und Persönlichkeit der Hundewelt ist auf ihre letzte Reise gegangen.
Frau Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen oder einfach Dorit. Sie hat meine Prüfung zur Hundetrainerin bei der TÄK Schleswig-Holstein abgenommen. Ich hatte sooo großen Respekt vor Ihr an dem Tag, sowie sich herausstellte völlig unnötig. Ihre ersten Worte waren, "Hallo, ich bin die Dorit, wollen wir uns Dutzen?" Sie hat mir vom ersten Moment an mit Ihrer warmherzigen Art die Angst genommen und mir wärend der Prüfung Sicherheit vermittelt. Sie hat fair, nachsichtig und mit Humor geprüft. Ein toller Mensch mit einem enormen Wissen über Caniden.
Jeder angehende Mensch der mit Hunden arbeitet, ja, vielleicht auch jeder ambitionierte Hundehalter sollte ihre Bücher im Schrank haben und regelmäßig darin nachschlagen.
Gerade in Punkto Abgrenzung zwischen Angst und Demut, die Einschätzung in Bezug auf Aggression und Gefährlichkeit, Spielverhalten und Sozialverhalten hat sie mich durch Ihre Werke viel gelehrt.
Eine großartige Wissenschaftlerin und Mensch wird der Hundewelt fehlen. R.I.P. liebe Dorit...es macht mich betroffen....

Am 22. September erhielt ich die schockierende Nachricht vom unerwarteten Tod meiner langjährigen Freundin und Mentorin Dorit Urd Feddersen-Petersen!
Aus persönlichen Gründen wird diese traurige Nachricht in Absprache mit Dorits enger Verwandtschaft erst am 07. Oktober bekannt gegeben.
Obwohl Dorit und ich gleichermassen wenig mit den sozialen Medien zu tun haben wollten, nutze ich ebenfalls in Absprache mit Dorits Verwandtschaft diese Plattform dennoch, um eine möglichst große Reichweite zur Verbreitung dieser traurigen Nachricht zu erzielen.

Folgenden Nachruf habe ich für das Deutsche Tierärzteblatt verfasst:

Die am 12. April 1948 in Rendsburg geborene Verhaltenswissenschaftlerin mit dem Forschungsschwerpunkt Verhalten von Wildcaniden, Hybriden und Haushunden, starb am 22. September 2023 in Kiel.

Frau Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen studierte Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Dort promovierte sie über das Ausdrucksverhalten und die soziale Organisation an Zwergpudeln, Goldschakalen und deren Gefangenschaftsmischlingen, über die sie am Institut für Haustierkunde in Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Herre forschte.

Frau Dr. Feddersen-Petersen war auch Fachtierärztin für Tierschutz und für Verhaltenskunde. Wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkte blieben die Ethologie und die Psychologie der Wölfe und Haushunde. Sie leitete jahrelang den Haustiergarten in Kiel, ebenso die von ihr gegründete AG „Verhaltensbiologie an Wild- und Hauscaniden“.

Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen war eine der führenden Ethologinnen weltweit.
Als Dozentin am Institut für Haustierkunde der Universität Kiel leitete sie u. a. die Arbeitsgruppe vergleichende Verhaltensforschung, die bedeutende Erkenntnisse über unsere tierischen Sozialpartner erarbeitete. In Deutschland gilt sie daher als DIE Expertin zum Thema „Hund und Hundeverhalten“.

Ihre Bücher sind Standardwerke zur Verhaltensforschung von Wölfen und deren verwandter Caniden, deren Sprache, Mimik und Körpersprache, Lautäußerungen, Gerüche und Berührungen sowie Kommunikation und Verständigung untereinander. In Bezug auf die Menschen erforschte sie dieses vier Jahrzehnte intensiv.

Unermüdlich hielt sie weltweit Seminare, schrieb Bücher und Gutachten, bekam etliche Preise, u.a. im Jahr 1992 den Felix Wankel- Tierschutz- Forschungspreis sowie im Jahr 2018 die Verdienstmedaille der Tierärztekammer Schleswig-Holstein, in der sie auch Mitglied der Prüfungskommission für die Hundetrainer-Zertifizierung war.

Dorit bereicherte zweifellos die Welt der Caniden.
Auf die Frage, welche Spuren sie hinterlassen möchte, antwortete Dorit sinngemäß, dass sie hoffe in guter Erinnerung zu bleiben. Sie wünschte sich so sehr, dass ihr Wissen nicht verloren geht und falsch interpretiert wird.

Aus diesem Grund wurde mir ihr wissenschaftlicher Nachlass anvertraut.
Ich lernte von Dorit alles aus dem ethologischen Bereich und fühle mich deshalb besonders geehrt. In meinen zukünftigen Vorträgen sowie meiner Arbeit werde ich Dorit würdigen und sie weiter leben lassen.
Denn wir waren beide fest überzeugt davon, dass eine Person niemals stirbt, solange über sie gesprochen wird!

Wie ihre – für sie besonders wichtige - Nichte Michaela sagt, war Dorit herrlich unkonventionell! Sie war eine großartige Wissenschaftlerin, die damals in der sehr männerdominierten wissenschaftlichen Welt als junge Frau wesentlich mehr leisten musste, um die selbe Anerkennung zu erhalten wie ein Mann. Das hat sie mehr als geschafft!
Sogar Konrad Lorenz gab ihr durch die Widmung eines Buches schriftlich, dass er falsch lag und Dorit seine These durch ihre wissenschaftliche Arbeit widerlegen konnte. Sie bewies, dass alle Hunderassen den Wolf als Urahnen haben und keine Rasse von Schakalen oder Coyoten abstammt, wie vorher angenommen.

Für viele war Dorit eine Koryphäe, ja sogar eine Inspiration. Häufig wurde sie zitiert, oftmals auch falsch, da nicht jeder ihren Gedankengängen folgen konnte.

Dorit hat die Wissenschaft geliebt und für diese gelebt!

Sie fand sich in einem Zitat von Nina Berberowa wieder: „Ich habe, so scheint es mir, aus jeglichem Ballast irgendetwas gemacht, etwas Trauriges oder etwas Freudiges, in jedem Fall etwas Lebendiges. Wenn ich mich betrachte, sehe ich, dass mir, wie man so sagt, alles zum Vorteil gereicht hat, und wenn der Preis dafür manchmal übermäßig hoch war, so war es doch der Preis für das Leben.“

In der biologischen Wissenschaftswelt hat Dr. Dorit Feddersen-Petersen Geschichte geschrieben.
Aber nicht nur das. Viel wichtiger ist, dass Dorit ein besonderer Mensch war: Hochsensibel, hochintelligent, reflektiert, humorvoll, tiefgründig und hinterfragend. Sie war wortgewandt, liebte die deutsche Sprache und war vielseitig interessiert. Kunst, Kultur und die Literatur waren ihre Leidenschaft.
Die Gespräche mit Dorit waren immer bereichernd, denn ihr Wissensschatz war groß, die Denkanstöße interessant und inspirierend. Überdies konnten wir auch herzlich zusammen lachen.
Sie hatte für jeden ein offenes Ohr und war ein gutmütiger Mensch, der schlecht „nein“ sagen konnte, was auch oft ausgenutzt wurde.

Liebe Dorit, Du wirst für mich immer unvergessen und unersetzlich bleiben!
Ich danke Dir, dass Du mein Leben mit Deinem Wissen und insbesondere Deiner Freundschaft so sehr bereichert hast.

Dr. Pasquale Piturru

Auf ihren Wunsch wird Dorit im engsten Familienkreis bestattet.
Als ihr zugedachte Anteilnahme wäre ganz in Dorits Sinne eine Spende an ein Projekt, das sie schon zu Lebzeiten durch den Erlös von Seminaren mit Leidenschaft unterstützt hat: „Rettet das Nashorn“
Spendenkonto: Animal Rescue - Tierrettung ohne Grenzen e.V.
Sparkasse Heidelberg, IBAN DE59 6725 0020 0009 2924 20,
BIC SOLADES1HDB, [email protected]

Ansprechpartner für Kondolenzschreiben: Dr. Pasquale Piturru, Alte Bundesstraße 7, 25373 Ellerhoop, eMail: [email protected], der diese in Absprache an Dorits enge Verwandtschaft weiterleiten wird.

Marley sucht dringend ein Zuhause oder eine Pflegestelle mit Haltererlaubnis. Marley ist grundsätzlich nett, geht prima ...
03/09/2023

Marley sucht dringend ein Zuhause oder eine Pflegestelle mit Haltererlaubnis.
Marley ist grundsätzlich nett, geht prima an der Leine, ist Artgenossenkompatibel und benötigt ein klares handling. Bitte helft ihm… teilt ihn großflächig… es ist wirklich dringend!
Mehr Info bei mir oder Tierheim Trierwo er sich befindet 🧡🍀‼️‼️‼️‼️

Wir haben noch Platz in unseren Freilaufgruppen auf eingezäuntem Grundstück. Für große Hunde mittwochs 18 Uhr in Sirzeni...
28/07/2023

Wir haben noch Platz in unseren Freilaufgruppen auf eingezäuntem Grundstück.
Für große Hunde mittwochs 18 Uhr in Sirzenich und freitags 18 Uhr in Beßlich.
Kleine Hunde freitags 19 Uhr in Beßlich.

8,00 € mit einem Hund 12,00 € mit zwei Hunden

Nähere Infos und Anmeldungen unter [email protected]

Der Liebe Buddy sucht seine fürimmer Menschen! Fragen gerne auch an mich per PN. Teilt ihn bitte was das Zeug hält! Dank...
20/04/2023

Der Liebe Buddy sucht seine fürimmer Menschen! Fragen gerne auch an mich per PN. Teilt ihn bitte was das Zeug hält! Danke 🙏

29/03/2023

„Abgedreht!“
Wenn Hunde nur noch spielen wollen und nicht mehr kommunizieren können.

Täglich tausendfach zu sehen: die Pupillen geweitet, der Körper bebend, die Atmung hektisch, die Stimme von bellend bis kreischend, die Leine furchtbar straff!
Und der Mensch am Ende der gestrafften Leine? „Mist, jetzt kommt jemand mit Hund entgegen“, so seine Gedanken.
Die auf ihn zukommenden, möglichen Szenarien sind ihm schon länger bekannt.
Nur, welcher seiner Pläne von A bis G soll heute angewendet werden?

Plan A: sofort umdrehen und nichts wie weg.

Plan B: ausweichen und mit großem Abstand links oder rechts vorbei.

Plan C: Augen zu und einfach durch.

Plan D: zur Seite drehen, Hund festhalten und warten, bis alles vorbei ist.

Plan E: Leine einfach fallen lassen, wird schon gut gehen, er will ja eh nur spielen.

Plan F: Ablenken mit Spielzeug. Hat anfangs funktioniert, jetzt kaum noch.

Plan G: „Party feiern“ und die Begegnung mit Fleischwurst garnieren.

Plan H: Hund reglementieren und Gehorsam einfordern. Hat noch nie funktioniert, wurde auch nie trainiert, da ja Hundetraining nur freiwillig und ohne Strafe sein soll.

Weitere Pläne existieren gerade nicht.

Zunächst muss jedem klar sein, dass das Szenario Hundebegegnung in der beschriebenen Form weder eine Erfindung noch eine Übertreibung darstellt.
Leidtragende Menschen mit derart verhaltensauffälligen Hunden gibt es in enorm hoher Anzahl, und wie so oft, stellt sich auch in diesem Fall die Frage nach den Ursachen.
Warum nur gibt es offensichtlich immer mehr Familienhunde, denen kaum noch etwas an Kommunikation mit Artgenossen, sondern weitaus mehr an exzessiven Rennspielen – und damit an purer Interaktion – liegt? Na, weil sich der Mensch auch in diesem Fall an Dingen, die krank machen, mehr erfreuen kann, als an gesunden Alternativen, die halt weniger Glückshormone freisetzen.
Es ist doch einfach ein besonderer Genuss für Menschen, die kleinen und großen Vierbeiner beim lustvollen Toben über eine Wiese zuschauen zu können. Das ist doch so schön und kann doch auch nicht schaden. Doch! Und wie das schaden kann. Die Zunahme an „spielsüchtigen“ und sozial wenig kompetenten Hunden ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen.

Dafür gibt es – wie meistens – nicht nur eine Ursache, aber Spitzenreiter bei der Schuldfrage sind nach meiner Überzeugung schlecht geführte Hundegruppen in Welpen- bzw. in Hundeschulen. Hier ist sehr häufig der Nährboden für sozial abnormes Verhalten zu finden. Ich lasse nicht unerwähnt, dass es auch qualitativ sehr gute Hundeschulen gibt, die das von mir beschriebene Problem zu gut kennen und es einfach besser machen.
Daneben sind selbstverständlich auch sogenannte „Freilauf-Gebiete“ verantwortlich, in denen nicht selten 20 und mehr Hunde sich selbst überlassen werden und kaum jemand wirklich Plan hat, was Hunden im sozialen Spiel guttun kann und was nicht.

Fehlinterpretierte Studien!

In den vergangenen Jahren wurde ich immer wieder mit wissenschaftlichen Studien konfrontiert, die angeblich belegen sollen, wie wichtig und wertvoll soziales SPIEL für die Entwicklung des hundlichen Gehirns sein sollen. Auch lernen wohl Welpen allgemein schneller, wenn soziales SPIEL als Teil der Lernprozesse Einfluss nehmen kann.
Das würde und werde ich nie in Abrede stellen, auch wenn hier der Zeitfaktor unbedingt berücksichtigt werden muss (siehe letzter Absatz – Humanpsychologie).
Wohl aber ergeht der Vorwurf, dass der Begriff SPIEL als solcher nicht ausreichend und vor allem nicht abgrenzend definiert wird.
Ganz einfach erklärt: Wenn soziales SPIEL schön und angenehm empfunden wird, ist alles im Lot; wenn hingegen soziales SPIEL als „geil“ und „berauschend“ empfunden wird, lehren wir unseren Hunden soziale Irrwege, aus denen diese Hunde selbst und ohne Hilfe von außen überhaupt nicht mehr herausfinden können!

Wenn Hunde „reden“ könnten!

In unseren sonntäglichen Welpengruppen (Sozialisierungs-Stunden mit max. 10 Welpen) beginnen wir mit Ruheübungen (Stand-By-Modus) und sozialer Zweisamkeit (Mensch und Hund). Nach und nach kommt es dann zu Einzelzusammenführungen zwischen zwei(!) passenden Welpen. Diese dürfen jeweils einige Minuten kontrolliert kommunizieren und interagieren. Dann pausieren die zwei Welpen und die nächsten zwei Welpen werden zusammengeführt.
Nach etwa 30 bis 40 Minuten wird nach Vorauswahl die Gruppe auf 4 bis 6 Welpen erhöht. Es beginnt das freie kommunizieren und interagieren, wobei die Gruppe individuell alle paar Minuten „personell“ umgestaltet wird.
Eingegriffen wird explizit nur dann, wenn sich extrem hohe Erregungsprozesse in einem Welpen oder auch tendenzielles Meideverhalten (Angst/Unsicherheit) abzeichnen. Aggressionsverhalten (konstruktiv) ist selbstverständlich erlaubt!
Es bedarf übrigens einer ganzen Menge an Erfahrungen und Wissen, Welpengruppen so zu steuern bzw. zu koordinieren, dass möglichst jeder einzelne Welpe davon auch profitieren kann. Niemals eine Sache für unerfahrenes „Einstiegs-Personal“ in einer Hundeschule, was leider viel zu häufig der Fall ist.
Am Ende der Sozialisierungsstunde schließen wir erneut mit Ruheübungen ab.

Könnten die uns anvertrauten Welpen reden, würden sie – zuhause von Artgenossen befragt: „wie war es in der Hundeschule?“ – mitteilen: „Ja, war ganz nett, habe ein paar Kumpels kennengelernt, mit denen ich mich austauschen konnte. Ansonsten war es recht ruhig dort“.
Würden sie hingegen antworten: „das war abartig geil, unvorstellbar! Da solltest du mal dabei sein“, dann hätte ich eine ganze Menge stümperhafte Fehler gemacht.“
Das Gefühl „abartig geil“ erzeugt nämlich Glücksgefühle mit problematischen Folgen.

Die Sache mit dem Dopamin

Es ist völlig unbestreitbar – auch wissenschaftlich – dass extrem positiv assoziierte Reize die körpereigene Droge Dopamin freisetzt. Dopamin treibt uns nach Freisetzung unnachgiebig an, bestimmte Handlungen zu vollziehen.
Nach „Vollzug“ werden Endorphine ausgeschüttet. Endorphine sind Glückshormone die ähnliche chemische Strukturen aufweisen wie Drogen auf opiater Basis.
Euphorische Rauschzustände und zunehmendes Suchtverhalten reduzieren in diesem Zusammenhang die Lebensqualität mittlerweile viel zu vieler Familienhunde.

Wer nun behaupten sollte, exzessive Rennspiele unter Hunden würden unter den Begriff Kommunikation fallen, unterliegt einem Irrtum. Kommunikation ist in erster Linie auf Informationsaustausch ausgelegt, bei dem sich zwei oder auch mehr etwas zu sagen haben. Man redet quasi miteinander. Bei Rennspielen hingegen ist ein Informationsaustausch geringgradig oder überhaupt nicht gegeben.
Auch deshalb spricht man bei Rennspielen in erster Linie von Interaktion und nicht von Kommunikation. Und wenn man Interaktion definiert, so gilt sie als „wechselseitige Beeinflussung Einzelner oder Gruppen.“ Das geht übrigens auch ohne weiteren Informationsaustausch und damit kann Interaktion auch (zumindest weitestgehend) frei von Kommunikation sein.

Interaktion stationär oder mobil!?

Wenn wir aber den Begriff Interaktion etwas genauer und unter Praxisbezug beurteilen wollen, müssen wir zwischen stationärer und mobiler Interaktion unterscheiden.
Bei der stationären Interaktion bleiben die sozial spielenden Hunde quasi positionstreu; sie balgen, ringen, kämpfen (spielerisch) an ein und derselben Stelle. Dabei sind die Hunde ruhiger, konzentrierter und auch deutlich ansprechbarer. Zudem wird deutlich mehr kommuniziert als in einer mobilen Interaktion.
In einer mobilen Interaktion wird die vorhandene Bewegungsenergie in läuferische Momente verpackt. Der eine jagt, der andere wird gejagt. Rennspiele entstehen, die allzu häufig auch das sogenannte Beutefangverhalten (spielerisch) aktivieren.
Und genau an dieser Stelle zeigt uns die Praxis ganz deutlich, dass insbesondere bei Welpen und Junghunden die größten Gefahren in den so beliebten Rennspielen liegen, die häufig exzessive Ausmaße annehmen.
Die Grenzen einer „gesunden“ mobilen Interaktion hin zur „krank“ machenden Interaktion sind fließend und hier tun sich sogar Fachleute schwer, den Zeitpunkt eines suchtfördernden Verhaltens richtig einzuschätzen.
Häufig wird in diesem Zusammenhang bei Rennspielen viel zu spät eingegriffen!!!

Unvermeidbarer Einstieg in die Leinenaggression bei „süchtigen“ Hunden!

Und hier der häufigste Weg in die konditionierte Leinenaggression:
• Jeder hundeerfahrene Zweibeiner wird sofort bestätigen, dass soziales Spiel eine enorm hohe Attraktivität aufweist (und auch wichtig ist).
• Bei nicht wenigen Hunden ist soziales Spiel auch mit einer erkennbar ansteigenden Lust verbunden. Das übersehen leider viele, die es aufgrund ihrer Verantwortung nicht übersehen dürften.
• Dass dabei auch die Aktivierung des Dopaminsystems und die Ausschüttung von Endorphinen zu vermerken ist, dürfte ebenso unstrittig sein.
• Betroffene Hundebesitzer berichten später sehr häufig, dass es zu einer alltagsbedingten Reduktion sozialer Kommunikation/Interaktion nach dem Besuch von Welpenschulen kommt. Weniger Zeit, weniger Artgenossen im unmittelbaren Umfeld, mehr Leinenführigkeit, mehr Kontrolle und damit in sehr vielen Fällen - weniger Kontakte! Das Suchtpotential aber besteht ja bereits!
• Hundebegegnungen mit dem zunehmend erwachsen werdenden Hund werden schwieriger, weil die konditionierte Erwartungshaltung (soziales Spiel) in Hundebegegnungen - aus Sicht des Hundes - in nicht ausreichender Weise stattfinden kann. Vor allem dann, wenn die erzieherische Kontrolle unzureichend ist - was eben auch sehr häufig der Fall ist.
• Es entstehen - ebenfalls nachvollziehbar - erklärbare Frustrationsmodelle und diese münden letztlich häufig in das, was wir konditionierte Leinenaggression nennen.
• Derartige Hunde können an der Leine aggressiv und zunehmend sogar bissig sein (Frustration), weil sie unter den sozialen Entbehrungen leiden.
• Sollten sie sich von der Leine reißen schwenken sie häufig von Aggression – für den Betrachter von außen plötzlich und überraschend – in eine meist penetrante Spielaufforderung mit sozialen „Vergewaltigungs-Momenten“.
Keine Aggression mehr, aber sozial ohne kommunikative Kompetenzen.
Respekt und Individualdistanz sind mit die wichtigsten Kompetenzgrundlagen für soziales Miteinander. Das aber wurde diesen Hunden nie beigebracht.

Humanpsychologie mit interessanten Fakten

Ich bin nach fast 40 Jahren gelebter Praxis absolut überzeugt, dass es nicht richtig sein kann, Welpen und auch erwachsenen Hunden unmittelbar nach der Vermittlung von Lerninhalten soziales Spiel mit Artgenossen zu „verordnen“. Warum das nicht sein sollte, zeigen uns – neben eigenen Erfahrungen – eindeutige Forschungsergebnisse aus der Humanpsychologie.
Und dass die Humanpsychologie in der Hirnforschung so gravierend abweichend von der Tier- bzw. Säugetierpsychologie sein soll, halte ich ohnehin für überholt.
Sozialemotionales Lernen zwischen dem menschlichen und dem hundlichen Gehirn läuft mehr als ähnlich ab!

Bereits 2016 ist (auszugsweise) zum Thema Gehirnforschung in "Die Welt" zu lesen: Und erst seit kurzem wissen wir auch, dass sich selbst nach dem Lernen, wenn wir schon gar nicht mehr an Vokabeln denken, die Spuren des Gelernten im Gehirn verfestigen. Und das ist eigentlich ganz spannend. Man spricht von Konsolidierung. (Neurowissenschaftler Manfred Spitzer).

Konsolidierung bedeutet, dass Lernen nicht unmittelbar mit dem Abschluss von Lernübungen beendet ist, sondern erst Stunden danach! Und Konsolidierung erfolgt idealerweise in einer PAUSE! Forschungsergebnisse haben ergeben, dass bei uns Menschen Spiel und Sport UNMITTELBAR NACH Lernübungen Keine signifikante Festigung der erlernten Elemente nach sich ziehen. Dies geschieht erst dann, wenn erst ca. 4 Stunden nach dem Lernen Sport und Spiel erfolgen. Damit zeigt mir nicht nur die jahrelange Erfahrung von mir und meiner Frau, sondern auch die Hirnforschung im humanpsychologischen Bereich, dass wir keine Lernfestigung erwarten dürfen, wenn wir UNMITTELBAR nach dem Lernen Rennspiele initiieren.

Hinzu kommt:
Lernen ist ein fortlaufender Konstruktionsprozess im Gehirn
Das emotionale Erfahrungsgedächtnis prüft ständig, ob ein bestimmtes Verhalten mit Lustempfindungen verbunden ist. Trifft dies zu, dann fühlen wir uns motiviert, dieses Verhalten wiederholt auszuführen. Je intensiver die Lust dabei empfunden wird, umso mehr erfolgt eine Priorisierung bei der künftigen Konstruktion des Gehirns.
Demnach hat ein soziales Rennspiel mit Artgenossen für einen Hund eine weitaus höhere Priorität als beispielsweise die alternative Beschäftigung mit dem Menschen.

Wichtig dabei: Was das Gehirn als hochwertig einstuft, saugt es auf.
Weniger Hochwertiges wird weniger aufgesaugt („der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt“ stimmt wirklich).
Welchen Sinn macht somit ein Sozialspiel mit Artgenossen am Ende einer Trainingsstunde, wenn wir sicher sein können, dass solch ein Spiel eine viel höhere Priorität einnimmt, als alles andere, was zuvor geübt wurde.
Ich sehe das soziale Spiel am Ende einer Übungsstunde als das, was es wirklich ist: ein ideologisch konzipiertes und auf Irrtümern basierendes Konstrukt von Menschen, die am Ende einer Übungsstunde nicht den zufriedenen, sondern den glückseligen (berauschten) Hund sehen wollen. Wie sehr sich dieser doch freut, wenn er fiepend und vor Vorfreude zitternd zur nächsten Unterrichtsstunde kommt.
Das Resultat ist Tag für Tag im Alltag und auch seit Jahren zunehmend in der „Problemhund-Beratung“ zu erkennen.
Auch wenn es zum Kampf gegen „Windmühlen“ und zum ständigen Schwimmen gegen den Strom mutiert; ich betone erneut: Das abschließende Sozialspiel zwischen Hunden unmittelbar nach dem Training ist ganz einfach ein ideologisch gefestigter Riesen-Irrtum, der auf dem Rücken und zum Leidwesen unglaublich vieler Hunde ausgetragen wird.

Thomas Baumann, März 2023

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