11/08/2024
Läuft unter Werbung, obwohl ich dem Ganzen ja eher die Überschrift "Um- und Weitsicht" geben würde...
Die Beschädigungsmotivation
- Ein unverzichtbares Element für die Auswahl des geeigneten Arbeitens mit dem Hund
Fallbeispirle aus meiner Praxis:
Dieselbe Beschädigungsform aus drei unterschiedlichen Motivationen heraus
Vorfall 1: zwei Hunde rennen aus dem Flur zur geöffneten Tür zur eintreffenden verwandten Person. Einer beisst in den Arm.
Vorfall 2: ein Hund kaut beim Gassi über Minuten die Hautoberfläche ab.
Vorfall 3: ein Hund beisst im Garten in den Arm des Besuchers und lässt über ein bis zwei Minuten nicht ab
Die Beschädigung sieht in allen drei Beispielen identisch aus: ein abgelederter Arm
- d.h. die Haut wurde großflächige vom Untergewebe getrennt
Die Motivationen dahinter sind vollumfänglich unterschiedliche, weshalb auch die Vorgehensweise komplett unterschiedlich zu wählen ist, möchte man ein nachhaltiges Ergebnis erzielen.
Die Nachhaltigkeit bezieht sich dabei auf die Reduktion der Motivation als echte Verhaltensänderung.
Blocken, Zurückhalten oder "Deckeln" verhindert zwar in den meisten Fällen eine Wiederholung des Ereignisses, jedoch schürt es zusätzlich zur ursprünglichen Motivation den Drang, geeignete Momente der Unachtsamkeit abzuwarten und richtet den Fokus somit noch mehr auf das "Opfer".
Eine Umlenkung über das Appetenzverhalten durch z.B. Leckerlie oder Spielzeug wird in zwei und drei zu einer zusätzlichen Verringerung der natürlichen Distanz führen, was eine Wiederholung sehr wahrscheinlich macht.
Am Besten lässt sich Hund zwei, am schwierigsten Hund drei und nur mit sehr interessierten Haltern, Fall eins arbeiten.
Interessanterweise wurden nur Hund zwei und drei als "gefährlich" eingestuft.
Hund zwei als nicht an Privatpersonen vermittelbar, obwohl in diesem Fall eine vollumfängliche Verhaltensänderung zu erwarten ist.
Ihr seht, ein spannendes Feld für dessen Besprechung es weit mehr als einen kleinen Facebook-Post und vor allem weit mehr als nur eine Vorgehensweise bedarf.
Übrigens haben alle drei mal mit Hochspringen, Spielaufforderungen und beim Stöckchen-Spielen aus Versehen in den Finger knapsen begonnen.
Verhaltensweisen entwickeln sich aus der Notwendigkeit des Gehört-Werden-Wollens heraus. Nur schade, dass so wenige hinhören.
In aller Ausführlichkeit werden diese und einige andere Beispiele zur Unterscheidung weiterer Beschädigungsmotivationen bei den Diskurstagen vor- und zur Diskussion gestellt.
Jeder Knaps und jedes Schnappen ist eine Information. Wäre doch sicherlich sehr hilfreich, wenn man diese auch auf Anhieb verstehen würde.
Gilt, wie sollte es anders sein, für alle Rassen, nicht nur für jene auf den Listen.
Vanessa alias Faszilation Hund
Den Link zur Anmeldung findet ihr in den Kommis