Tierärztliche Praxis für Pferde Anna Krajewski

Tierärztliche Praxis für Pferde  Anna Krajewski Spezialisiert auf Zahnbehandlungen bei Equiden
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12/05/2022
03/05/2022

Wochenendlektüre
Der Wolfszahn muss gezogen werden, oder war es doch der Hengstzahn? 🤔 Wo liegt eigentlich welcher Zahn? Was ist der Unterschied?
Das wollen wir heute mal erklären 🤓

Blau Markiert:
1. Wolfszahn, P1, 105/205/305/405 (je nach Quadrant wo sich der Zahn befinden) sind dies die am häufigsten verwendeten Begriffe.
Manchmal treten sie einzeln auf, manchmal sind beide oberen Wolfszähne bzw '05er vorhanden und in seltenen Fällen kann man sie auch "unten" im Unterkiefer also der Mandibula vorfinden und bei manchen Pferden kommen sie gar nicht zum Vorschein.
Sie werden nur noch rudimentär ausgebildet.
Sie liegen unmittelbar vor den '06, also den "ersten" Backenzähnen, manchmal aber auch lingual (zur Zunge hin) oder bukkal (zur Wange hin). Es kommt aber auch oft vor, dass diese Zähne nicht durchbrechen und als sogenannte "blinde" Wolfszähne nur unter der Schleimhaut, meist einen Daumenbreit vor dem P2 bzw '06 fühlbar sind.
Nichtsdestotrotz können diese ob nun blind oder sichtbar Schmerzen verursachen z.B. wenn das Gebiss mit ihnen in Berührung kommt und machen immer reiterliche Probleme, weshalb es äußerst wichtig ist, das junge Pferd vor dem Antrainieren und dem Gebisstraining gründlich durch einen erfahrenen Pferdesentisten durchchecken zu lassen und es wird dringend angeraten diese dann zu entfernen um dem Pferd keine unnötigen Schmerzen und Unwohlsein zu verursachen. Gilt natürlich für Pferde aller Altersklassen!
Die Wolfszähne haben, wie die Hengstzähne keine Funktion für den Kauvorgang.
Die sichtbaren Wolfszähne haben meistens eine Kronenlänge zwischen 10mm und 2.5cm (obwohl sie eher selten so groß sind). Die Wolfszähne brechen zwischen dem 9 und 12 Monat durch.

Gelb markiert
2. Die Hengstzähne, Canini, '04er
Diese Zähne sind fälschlicherweise, als das Geschlächtsmerkmal von Hengsten (bzw Wallachen) geworden, obwohl diese auch bei Stuten vorhanden sind, nur nicht immer durchbrechen und durch die Schleimhaut durchkommen.
Sie sind wie die Wolfszähne brachyodonte Zähne, haben jedoch im Vergleich zu den '05ern eine sehr starke, nach Caudal (also zum Schweif hin) gebogene Wurzel, welche im Zahnfach stark verankert ist.
Sie kommen im Oberkiefer (Maxilla), als auch im Unterkiefer (Mandibula) vor. Die Unterkiefer Canini jedoch, liegen meistens weiter rostral (nach vorne), als die im Oberkiefer und kommen dadurch nur selten in Kontakt miteinander.
Sie brechen im Alter zwischen 3 und 5-6 Jahren durch.
Die Hengstzähne kommen im Regelfall beim Reiten nicht mit dem Gebiss in Kontakt und müssen dadurch im gesunden Zustand nicht entfernt werden. Bei der Zahnbehandlung muss darauf geachtet werden, dass diese gut abgerundet werden, da sie doch manchmal ziemlich spitz und scharf sein können.

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