06/10/2024
Hinter der Senkrechten mit der Nase ... Vielleicht ändert sich ja doch noch etwas !
❌Jetzt wird es „eng“ für die Fédération Equestre Internationale kurz FEI, für die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN)
und für viele (Berufs-) Reiter.
❌UPDATE: Es wird zur Zeit behauptet, dass die Studie NICHT hergeben würde, dass ein JEDES Reiten hinter der Senkrechten tierschutzrelevant ist. Lasst euch nicht verunsichern - denn,
dem ist NICHT so!
Original Zitat aus der Studie:
(1) The consensus is that there are negative welfare consequences for horses required to perform with a hyper-
flexed HNP.
(2) Seventy-five per cent of the peer-reviewed articles raised concerns about the welfare of horses working in
this posture, and the current meta-analysis revealed that welfare implications arise irrespective of factors
such as the horses’ level of dressage training, prior experience with the posture, the way hyperflexion was
achieved, or the duration or degree of hyperflexion.
❌Mehrere WissenschaftlerInnen, die ebenfalls mit den Erstellerinnen der Studie in Kontakt stehen, antworten den Kritikern, die an den Ergebnissen dieser Meta Studie zweifeln, wie folgt:
Linda Weritz
…“der Umstand, ob jemand Tierquäler ist oder nicht, hat im wissenschaftlichen Diskurs keinen Stellenwert.
Jegliches Reiten hinter der Senkrechten ist tierschutzrelevant.
Als Reiter habe ich dafür Sorge zu tragen, dass es nicht passiert.
Da Pferde Gewohnheitstiere sind, gewöhnen sie sich schnell an alles mögliche.
Deshalb hat jeglicher Ausbildungsschritt die Prämisse, die Wahrscheinlichkeit dass es passiert, zu minimieren.
Und das ist alles, was zählt, wenn wir mit einem Schutzbefohlenen arbeiten.
Nicht diejenigen zu schützen, die aufgrund von Unwissenheit, Unfähigkeit oder Vorsatz genau dies verhindern.
Dann sind wir nämlich sehr schnell bei einer toxischen Täter-Opfer-Umkehr.
Nochmal: bei der Studie geht es nicht um moralische Zusätze, es geht um das Wohl der Pferde und jegliches Reiten hinter der Senkrechten hat gesundheitsrelevante Auswirkungen.
Im Sinne der Pferde, bitte ich darum, die starke Aussage nicht nachträglich zu verwässern, danke.“
Weiter: „Leider muss ich hier als Wissenschaftler deutlich widersprechen.
Liebe ### ( Kritikerin), möglicherweise bist Du im britischen Wissenschaftsjargon nicht ganz fluent.
Die Metastudie kommt zum Ergebnis, dass jegliches Reiten hinter der Senkrechten tierschutzrelevant ist.
Daher taucht LDR auch nicht in den Richtlinien als Trainingstipp auf, sondern wird nur auf dem internationalen Parkett eingesetzt.
Landauf und landab sehe ich in den Reithallen, wie die Pferde deutlich zu eng ausgebunden ab 2-4 Jahren zentrifugiert werden.
Dies bedingt die scheinbare Normalität: die Pferde haben gelernt, sich von selbst eng zu machen, um dem Druck zu entgehen.
Das ist im übrigen auch der Grund, warum viele gegen das longieren mit Ausbindern sind. Weil es kein Mensch wirklich korrekt in Ruhe macht. Weil es in 98% der Fälle dafür sorgt, dass Pferde ihr Heil im eng werden suchen.
Das Pferd wird von Anfang an bewusst in die Submission trainiert, es hat Methode!
Tierschutzrelevant bedeutet gesundheitsschädlich, Tierquäler bedeutet Vorsatz.
Das bewusste Longieren (stets durch viel zu eng verschnallte Ausbinder) in die Submission und das sich logischerweise anschließende „sich eng machen“ sind der Teufelskreis für die Pferde und gleichzeitig die lahme Entschuldigung/ Erklärung der Reiter, die sich nicht trauen, dem Pferd erstmal ein Jahr durch eine fühlende Hand zu zeigen, dass sie an die Hand herantreten sollen. Dieser nötige Schritt, wird heute größtmöglich umgangen.“
Sowie Uni Prof vet. Ellen Kienzle erneut: „Als langjährige Herausgeberin einer internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift kann ich mich dem nicht anschließen. Genau das, nämlich "animal welfare concern" für Training in der Überzäumung steht da drin. Wenn ein Pferd hinter die Senkrechte kommt hat das immer einen Grund. Deshalb muss man dann so reagieren wie Sie es selbst beschreiben, also Hilfen ändern, mehr vorwärts oder Pause am langen Zügel oder ähnliches. Was man aber nicht machen darf ist einfach hinter der Senkrechten weiter zu trainieren, nach dem Motto, der macht das freiwillig.“ Sowie:
ich darf Univ-Prof. vet, Dr. Ellen Kienzle zitieren:
"Ihr werdet es kaum glauben, jetzt haben die Aufroller argumentiert, dass das nicht in der Studie stünde. Dazu nutzen sie die Art wie sich Wissenschaftler insbesondere im Englischen ausdrücken. Ich bin Wissenschaftlerin, war 30 Jahre Lehrstuhlinhaberin und langjährige Mitherausgeberin einer internationalen englischsprachigen Zeitschrift und kann das sehr gut beurteilen. Lasst euch nicht für dumm verkaufen. Animal welfare concerns heißt Tierschutzrelevanz. Und genau das steht da drin. Wissenschaftler benutzen im Englischen häufig downgraders wie it appears (es erscheint) und ähnliches. Der entscheidende Satz ist aber ohne solche downgraders!”
Weiter Prof.Dr.Annette Zeyner:
Zitat:, Guten Tag in die Runde, beruflich bin ich mit der Methodik der zusammenfassenden Auswertung auch verschieden gelagerter Studien vertraut. Vor diesem Hintergrund erlaube ich mir die Einschätzung, dass die AutorInnen der Studie ihr Handwerk sehr wohl verstanden haben. Man kann aus meiner Sicht also festhalten, dass die Inklusion sehr verschiedenartiger Experimente dem Ergebnis keinen Abbruch tut, es im Gegenteil sogar auf breitere Füße stellt. Und das Ergebnis zeigt die Tierschutzrelevanz der Hyperflexion. Dabei ist es völlig unerheblich, zumindest für das Pferd, ob diese Reitweise absichtsvoll oder unabsichtlich erfolgt. Im Interesse der Pferde könnten besonders die graphischen Darstellung in Abbildung 1 der Blickschulung dienen und so das Anliegen besser kommunizieren helfen. Für mich gehören sie an jede Reithallentür und jeden Abreiteplatz gepinnt. Vielen Dank!
❌
Jetzt sollten dringend Richter und Reiter geschult werden, sowie die Regeln für Abreiteplätze erneuert werden - nichts mehr mit 10 Minuten LDR - diese hochkarätige Metaanalyse lässt keinen Zweifel und Widerspruch zu!
Auch in Prüfungen dürften m.E. keine Pferde mehr, die hinter der Senkrechten vorgestellt oder hoch benotet werden, da sonst offiziell tierschutzrelevantes Reiten gefördert würde.
Eine hochkarätige Metastudie zu den Auswirkungen des „Hinter der Senkrechten“ oder kurz BTV (Behind The Vertical) Reitens, wurde aktuell in der hoch angesehenen Magazingruppe von „Nature“ veröffentlicht.
Erklärung:
Im Gegensatz zu Studien, die Fragen offen lassen, wird bei einer Metastudie oder auch Metaanalyse, mit großer Sorgfalt darauf geachtet, alle relevanten Studien zu einem Thema zu finden, jede Studie kritisch zu bewerten, die Erkenntnisse aus einzelnen Studien unvoreingenommen zusammenzufassen und eine ausgewogene, wichtige Zusammenfassung der Erkenntnisse unter gebührender Berücksichtigung etwaiger Mängel in der Beweisführung zu präsentieren.
Kurz: Eine Metastudie bedeutet die Auswertung und Zusammenfassung aller bisherigen Untersuchungen zu einem Thema.
Die hier herangezogenen Studien wurden zudem vorab wissenschaftlich gegengeprüft, indem sie in sogenannten „begutachtenden Zeitschriften“ veröffentlicht wurden.
Dort kontrollieren andere Wissenschaftler, ob die Studienmethoden korrekt und aussagekräftig sind.
Scientific Reports gehört zum Nature Portfolio und ist die fünfthäufigst zitierte Zeitschrift der Welt mit mehr als 734.000 Zitaten im Jahr 2023* und erhält breite Beachtung in politischen Dokumenten und den Medien.
Scientific Reports unterliegt denselben ethischen und redaktionellen Richtlinien wie andere Zeitschriften von Nature Portfolio, um sicherzustellen, dass alle von uns veröffentlichten Forschungsergebnisse wissenschaftlich fundiert, originell und von höchster Qualität sind.
Bedeutet - dieses Studienergebnis kann von Niemanden!! wegdiskutiert werden, von keiner FEI oder FN und von keinem Reiter.
Diese Metaanalyse kommt zu dem Schluss, das jede! Art des Reitens hinter der Senkrechten den Pferden schadet und somit tierschutzrelevant ist! 'ANIMAL WELFARE CONCERNS' ein Begriff aus der originalen Fassung heißt: TIERSCHUTZRELEVANT.
❌ Ich darf Univ-Prof. vet Ellen Kienzle dazu zitieren: "Ich bin Wissenschaftlerin, war 30 Jahre Lehrstuhlinhaberin und langjährige Mitherausgeberin einer internationalen englischsprachigen Zeitschrift und kann das sehr gut beurteilen. Lasst euch nicht für dumm verkaufen. Animal welfare concerns heißt Tierschutzrelevanz. Und genau das steht da drin. Wissenschaftler benutzen im Englischen häufig downgraders wie it appears (es erscheint) und ähnliches. Der entscheidende Satz ist aber ohne solche downgraders!"❌
Mit jeder Form sind auch Reiter gemeint, die scheinbar pferdefreundlich nur „ein wenig“ hinter der Senkrechten trainieren.
Denn auch nur „ein wenig hinter der Senkrechten“ nimmt dem Pferd die natürliche Sicht und blockiert den Rücken eines Pferdes, verengt die Atemwege und führt somit unweigerlich zu Unwohlsein und Schmerzen.
Es ist also völlig irrelevant, ob jemand ein Pferd mit „dem Kopf auf der Brust“ reitet oder nur „ein wenig hinter der Senkrechten trainiert“ - TIERSCHUTZRELEVANT ist jedes Reiten hinter der Senkrechten.
Zitat aus der Studie:
"Relationships of (A) duration, (B) degree of hyperflexion, (C) prior experience with hyperflexion and
(D) dressage level on welfare conclusion. None of the hypothesised factors significantly influenced the welfare
implications of training the horse with the nose-line behind the vertical (all P > 0.1), i.e., training the horse
behind the vertical deteriorates equine welfare regardless of the intensity to which it is requested or the horses’
characteristics."
The analysis revealed that a significant majority of the articles (75% of n = 36; Z = 3.00; P>|Z|=0.0027) expressed concerns about the welfare of horses working in this posture. Parameters such as dressage training level, prior experience, duration, and method of achieving the hyperflexed posture did not influence welfare concern conclusions significantly (P > 0.1). Therefore, it appears that the practice impairs welfare regardless of how it is imposed.
Für alle Kritiker, die meinen, das Wort "TIERSCHUTZRELEVANT" stünde nicht in der Studie: Hier ein Kommentar von Prof.Dr. Ellen Kienzle "Ihr werdet es kaum glauben, jetzt haben die Aufroller argumentiert, dass das nicht in der Studie stünde. Dazu nutzen sie die Art wie sich Wissenschaftler insbesondere im Englischen ausdrücken. Ich bin Wissenschaftlerin, war 30 Jahre Lehrstuhlinhaberin und langjährige Mitherausgeberin einer internationalen englischsprachigen Zeitschrift und kann das sehr gut beurteilen. Lasst euch nicht für dumm verkaufen. Animal welfare concerns heißt Tierschutzrelevanz. Und genau das steht da drin. Wissenschaftler benutzen im Englischen häufig downgraders wie it appears (es erscheint) und ähnliches. Der entscheidende Satz ist aber ohne solche downgraders!"
Hier der dauerhafte Link zur Studie:
https://doi.org/10.1038/s41598-024-72766-5
https://www.nature.com/articles/s41598-024-72766-5?fbclid=IwY2xjawFuV4BleHRuA2FlbQIxMQABHfUF257dzh4K4TMDsWbVztLwO4tI79D7aPR_eXW_UgAhOmutEnJK3fTdzg_aem_bU33Unum0uWAMq3AUE0s4Q
Großen Dank im Namen der Pferde an die Autoren der Studie: Uta König von Borstel, Kathrin Kienapfel, Andrew McLean, Cristina Wilkins & Paul McGreevy 🙏🙏❤️
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