In der Spur - Hundetraining, Mantrailing und Mehr

In der Spur - Hundetraining, Mantrailing und Mehr Hundetraining, Mantrailing und Mehr...

30/04/2024
15/03/2024

Wo sind sie geblieben?
Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rumzublödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beissen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hormone nicht nur da sind, um für Nachwuchs zu sorgen. Sondern dass sie auch für die Persönlichkeitsentwicklung und die körperliche Gesundheit zuständig sind. Hunde werden nach der Pubertät dank den Hormonen ruhiger, gelassen, fair und gechillter. Dafür müssen sie aber durch das pubertäre Chaos hindurch dürfen. Ohne Kastration. Ohne Hormonchip. Sondern mit Erziehung, Grenzen, einem klaren Menschen, der auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich gross zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,34 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.

Nina Miodragovic
so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

Dieser Post darf gerne geteilt werden. Alle Rechte der Texte verbleiben bei der Autorin Nina Miodragovic.

Es darf gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Menschen, die alles besser wissen, alles hier schrecklich und böse finden, sollen einfach weitersollen. Entsprechend diffamierende und respektlosen Beiträge werden kommentarlos gelöscht. Meine Seiten, meine Regeln.

24/12/2023

Hunde sind toll!
Hunde sind faszinierende Lebewesen, die so viel mit uns gemeinsam haben. Ihre sozialen Fähigkeiten und ihre ausgeklügelte und detaillierte Kommunikation stehen unserer in nichts nach. Sie haben Gefühle, gehen Beziehungen ein, pflegen Freundschaften und Feindschaften und haben eine sehr ähnliche Einstellung wie wir, wie man mit dem Leben umzugehen hat.

Hunde und Menschen brauchen Fähigkeiten der sozialen Interaktion und Erziehung, um in der Gruppe leben zu können. Kontaktaufnahme, Empathie, Aggression und Zurückstecken können, gehören zur Grundausstattung.
Demut zu zeigen und Deeskalieren einer aufgeheizter Stimmungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil für alle von uns. Uns durchzusetzen über aggressive Kommunikation und Drohen gehören ebenfalls dazu, um zu überleben. Normale Verhaltensweisen, notwendig, wichtig, gut. Unter Hunden und auch unter Menschen.

Hund und Menschen erziehen ihre Nachkommen. Bewusst, aktiv, mit Zuwendung, mit Verhalten Vormachen und ein Beispiel sein, und mit deutlicher Verhaltensunterbrechung, als Strafe.
Sie bedrohen ihre eigenen Welpen mit Knurren und reglementieren sie mit Schubsen und gehemmten Bissen. Sie erschrecken sie, fauchen sie an, drängen sie ab, drücken sie weg und blockieren sie körpersprachlich.
Hat der Welpe und Teenager gut gelernt, braucht er als Erwachsener immer weniger Grenzen. Trotzdem wird es auch unter erwachsenen Hunden immer mal wieder zu Auseinandersetzungen kommen. Wir nennen das bei uns „streiten“. Aggressive Kommunikation, um danach besser miteinander auszukommen.

Wieso sollte ein Mensch nicht auch mit einem Hund in angemessenem Maße so kommunizieren können? Wir müssen keine Hunde sein, um bewusste und faire Grenzen zu setzen. Es reicht vollkommen, wenn wir Menschen sind, denn die Art Zuneigung und auch Abgrenzung zu zeigen ist bei uns nahezu identisch und natürlich.
Körpersprachlich und auch in der Art der Interaktion gibt es da kaum Unterschiede.
Wir können also sehr wohl wie Hunde reagieren, weil wir fast wie Hunde sind, was die soziale Struktur angeht.

Wir haben sogar den Vorteil, dass wir überlegen können was wir erreichen wollen und wie wir am souveränsten agieren können, ohne emotional und impulsiv zu werden.
Planen und Vorausschauen ist nämlich unsere große Stärke.

Nutzen wir diese außergewöhnliche Kompetenz in die Zukunft zu planen und unser Handeln gezielt und angebracht einzusetzen, dann sind wir auf dem besten Wege anständig zu erziehen.
Erziehung findet im Zusammenleben, im Alltag statt.
Auf dem Trainingsplatz lernt der Mensch Strategien oder Techniken für einzelne, ganz spezielle Situationen, in denen es hapert.

Für eine gute Erziehung braucht es keine Hilfsmittel oder Kommandos.
Es braucht Kontrolle über das eigene Handeln und seine Emotionen, um fair und sachlich zu bleiben. Selbstreflexion darüber, was man wirklich will, was einem wichtig ist und was nicht.
Das Abwägen darüber, wann der Hund etwas öfter tun soll, oder wann er etwas lassen soll und die Weitsicht diese beiden Dinge voneinander zu unterscheiden.
Und der letzte, klitzekleine Rest sind Techniken und Übungen.

Die eigene Reaktion auf das, was der Hund tut sollte niemals daran geknüpft sein, was ich aus egoistischen Gründen gerne tun würde.
Egal ob der Grund ist, dass ich gern mal die harte Sau rauslassen und einen Konflikt gewinnen möchte und mich an meinem Hund austobe, oder ob ich mich in meinem Selbstbild nicht als jemanden sehen mag, der/die Grenzen setzt.
Nicht ich und meine Vorliebe wie ich selber gern vor mir dastehe will sollte entscheiden was ich tu. Sondern mein Hund sollte es.
Immerhin ist er derjenige, mit dem ich grade kommuniziere.

Wenn es wirklich um den Hund geht, dann sollte sein Verhalten, dass was er braucht, dass was er tut und das wie er reagiert das Einzige sein, was in dem Moment der Interaktion den Ausschlag für mein Verhalten gibt.
Was ich gern hätte und schön fände ist egal, denn die Realität sieht vielleicht anders aus als mein Wunschdenken.

Ich darf hinsehen statt pauschale Regeln zu beachten.
Ich kann an meinem Hund sehen, ob es hier eine Begrenzung, oder eine Bestätigung braucht und wie die für diesen Hund und in dieser Situation aussehen sollte. Erziehung ist kein Programmieren, sondern erfordert eine Menge soziale Kompetenz und ständige Aufmerksamkeit im Alltag und im Zusammenleben.
Das zu fördern und zu begleiten ist die Aufgabe von Hundeprofis. Oder sollte es zumindest sein.

Es könnte einfach sein, wenn man aufhört alles dreimal um die Ecke zu denken und alle Ideologien über Bord wirft.
Erziehung beinhaltet eine ganz einfache Struktur: Soll der Hund etwas tun? :
Lob ihn, animiere ihn das Verhalten öfter zu zeigen und freue dich aufrichtig, wenn er es richtig macht.
Wenn er etwas lassen soll: Vermittle ihm klar, dass er es lassen soll, ohne Kapriolen, von hinten durch die Brust ins Auge.
Ja zu sagen, wenn man eigentlich nein meint, hilft halt niemandem zu verstehen.
Topfschlagen ohne „kalt“ macht den Suchenden langsamer, nicht glücklicher.

Wenn es toll ist, behandle es so, wenn es selbstverständlich ist, behandle es so, wenn es mau ist, behandle es so, und wenn es K***e ist, behandle es so.
Klar und normal, wie man sich eben verhält, wenn man danach noch befreundet bleiben möchte.

Grenzen setzen ist eine sehr große Bandbreite aus hunderttausend Grautönen. Genauso wie loben. Es gibt mehr als Extreme!
Wenn ich jemanden frage wie er seinem Kind beibringt, dass es kein Geld aus dem elterlichen Portemonnaie nehmen darf, dann wären wir uns doch alle einig:
Ist das Kind ein Baby?
Dann nehmen wir vorsichtig, aber bestimmt das Portemonnaie aus der kleinen Kinderhand und legen es weg. Schwups, Küsschen und gut.
Ist das Kind ein Schulkind?
Dann schauen wir es dabei ernst an und sagen mit eindrücklicher Stimme, dass das verboten ist, wenn es wieder danach greifen will.
Und ist das Kind ein Teenager, dann bauen wir uns entrüstet auf, greifen vielleicht sogar nach dessen Arm und machen ein finsteres Gesicht, oder geben noch einen Schreckreiz dazu, indem wir laut „Hey!“ rufen.
Macht der Teenie unbeirrt weiter, dann unterstützen wir noch mit einer weiteren Drohung obendrauf, sowas wie: „Wenn Du nochmal an meine Geldbörse gehst, dann bekommst Du kein Taschengeld!“.
Beklaut uns das erwachsene Kind, wird die Konsequenz wieder anders aussehen und noch ernster sein.

Und alles das ist Aggression und damit Strafe. Körpersprachlich, mimisch und in der Handlung.
Der Situation, dem Wissenstand und Alter des Kindes angemessen dosiert, total unterschiedlich und trotzdem immer ok.
Ernst gucken, zum Kind hindrehen, Blickkontakt halten und klar ansprechen, nach dem Kind greifen und den Körper anspannen ist körpersprachliches Blocken, Schreckreiz und beim Anfassen sogar noch eine körperliche Unterbrechung.
Diese hat nichts mit „wehtun“ zu tun, sondern damit in welcher Intention und in Verbindung mit welcher Körpersprache eine Berührung ausgeführt wird. Das Festhalten eines Armes kann exakt gleich doll gehalten und gefasst völlig unterschiedliche Dinge auslösen, je nachdem, was dabei sonst so körpersprachlich und stimmlich gezeigt wird.
Das Festhalten des Armes ist also kein Schmerzreiz, sondern der psychische Druck der Art WIE der Arm gegriffen wird macht es zur Strafe.

Wir können es doch! Wieso ist es bei Hunden so ein Zauberwerk? Wieso müssen da komplexe Handlungsabläufe und Kunststücke eindressiert werden, die Wochen und Monate dauern?
Oder wieso sollte es da notwendig sein einem Hund Schmerzen zuzufügen, auszurasten oder zu brüllen?

Mir kräuseln sich die Fußnägel, wenn beim fairen Einsatz von Bestätigung und Unterbrechungen in der Erziehung von Hunden von Unfähigkeit gesprochen wird, denn genau das IST Sozialkompetenz.
Unfähig wäre man doch, wenn man nicht in der Lage ist seine Kommunikation anzupassen und situativ angemessen zu reagieren.
In der Psychologie ist immer die selber Reaktion auf unterschiedliches Kommunikationsangebote zu zeigen eine schwere Verhaltensstörung!
Wieso sollte das beim Sozialpartner Hund erstrebenswert sein?
Soll das die Alternative sein, zur ganz normalen Kommunikation, die uns seit über 30tausend Jahren verbindet?

Für mich nicht.
Für mich ist es das Gegenteil von nett sich dem Hund derart sozial zu entziehen.
Es ist für mich genauso wenig nett wie den Hund zu schlagen oder seine Wut über die eigene Unfähigkeit an ihm auszulassen. Beides finde ich tierschutzrelevant einem fühlenden und denkenden Lebewesen gegenüber, denn einem Menschen gegenüber wäre das soziale Vernachlässigung in der Erziehung und einem erwachsenen Menschen gegenüber wäre das einfach schräg.

Ich möchte für mich und meine Hunde wachsende Sozialkompetenz und dass wir beide gegenseitig aufeinander achten, uns um den anderen bemühen und ihn mit in unsere Entscheidungen mit einbeziehen. Ich möchte ehrliche Reaktionen und ich komme auch mit ehrlichen Reaktionen meiner Hunde klar. Ich zerbreche nicht und bange nicht um ihre Liebe, wenn sie mich mal für eine Spielverderberin halten, denn ich weiß, dass unser Band fest und voller Liebe ist.
Und sie wissen das auch und lieben mich genauso sehr, auch wenn ich mal Regeln vorgebe und ohne Umwege durchsetze, die sie doof finden.
Denn ich mache es verständlich und angemessen bei jedem meiner Hunde anders. Auf die Art und so oft oder selten, wie jeder einzelne Hund es braucht, um zu verstehen.
Ihrem Alter, ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter angemessen.
Und den Rest der Zeit, die allermeiste Zeit am Tag dürfen sie dafür Freiheiten ausleben und meine Bewunderung und Zuneigung für sie spüren, auch wenn sie sich mal danebenbenehmen.

Wenn Dich interessiert wie das im Alltag aussieht, dann ist die „Schnipsel-App“ etwas für Dich! Du findest sie in allen App-Stores. Das Abo darin zeigt Dir, wie ich mit meinen Hunden umgehe, was wir so machen und wie ich meine Hündin Schnipsel von Welpenzeit an erziehe und mit ihre zusammenlebe. Das Abo kostet 6,99 Euro im Monat und ist monatlich kündbar.
Es gibt jeden Tag einen neuen Video-Inhalt und zusätzlich viele spannende Artikel zum Lesen.

Hol Dir die Schnipsel-App jetzt! Wir sehen uns da! 

07/08/2023

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Eins drunter bleiben

Es ist ja so eine Sache mit dem Grenzen setzen...

Was passiert, wenn wir im Umgang mit Hunden bei der Einwirkung immer eins drunter bleiben, anstatt auch mal „an die Naht zu gehen?“ Richtig, die Hunde werden unter Umständen härter und härter, weil sie irgendwann wissen, dass wir eher androhen, anstatt ernst zu machen. Jeder kennt das Runterzählen von Eltern, nach dem Motte: Ich zähle bis 3 und dann räumst du dein Zimmer auf. Es geht meist zackig los mit 1, 2 und dann wird es schwammig nach dem Motto: 2,4, 2,89, 3,5 etc...

Der, der oftmals einen drunter bleibt, lässt die Hunde außerdem klüger werden, ihre Grenzen weiter stecken und ausloten. Nein, wir rechtfertigen nicht allgemein Härte, aber lieber zweimal mit ner 8 (auf einer Skala von 0-10) einwirken (wenns ein „7er“ Hund ist) und dann hat er mit der daraus resultierenden 16 gelernt, was der, der ständig eine 3 bekommt, in 100 Jahren nicht lernt. Vor allem ist in der Summe der vermeintlich Nette mit 10 Einwirkungen auf Stufe 3 zig mal härter.
Ebenfalls „nervt“ diese Menge der Einwirkung verständlicherweise oft den dadurch „gegängelten“ Hund, denn auch 3er sind Einwirkungen.

Nun kommt eventuell als Nächstes die Frage auf, was wir als Einwirkung meinen und einsetzen: Das ist vor allem unsere Körpersprache, die z.B. Druck machen oder weich werden kann.
Probates Mittel sind auch körpersprachliche Einschränkungen durch Weg abschneiden bzw. in den Weg stellen. Das, was Hunde ganz viel untereinander machen.

Das Ergebnis sollte sein: Ein vorrangig positiver und wohlwollender Umgang und nur situativ konkrete Einwirkung und Setzen von Grenzen.
Hunde haben damit übrigens in der Regel viel weniger Probleme, als wir dies haben.

Euer Team der Hunde-Akademie Perdita Lübbe

29/07/2023

Kein Anspruch auf Perfektion!

Unsere Welt ist so auf Perfektion getrimmt. Alles muss perfekt sein.
Das fängt bei perfekten Körpern an und hört beim Hundetraining nicht auf.

Wenn man einen Rechtschreibfehler macht, wird man mittlerweile auf Facebook und Co. in der Luft zerrissen und wehe man zeigt ein Video wo der Hund nicht perfekt hört!
Ganz ehrlich, es ist Schwachsinn! Niemand, kein Hundebesitzer, kein Trainer - mich eingeschlossen - hat einen perfekten Hund!
Du wirst IMMER ein Thema mit deinem Hund haben, an dem du kontinuierlich arbeiten musst.

Bei dem einen Hund ist es der Jagdtieb, der andere ist stur und der nächste hektisch und reaktiv wie Yari.

Und weißt du was, es ist komplett ok! Du musst nicht perfekt sein, weil es gar nicht möglich ist!
Das Wichtigste aber, wenn du dauernd den Anspruch hast, perfekt zu sein, wird's immer schlimmer.
Ich bin ein sehr perfektionistischer Mensch und muss das selbst immer wieder aufs Neue lernen.

Wir fahren zum Beispiel ca. einmal monatlich auf die Nachbarsinsel in die Stadt. Dort sind viele Menschen, viel Trubel - komplett anders als hier auf Sark wo es keine Stadt o. Ä gibt.
Yari kennt Städte und Menschenmassen mittlerweile nicht mehr wirklich und ist jedes Mal so aufgeregt, wenn wir in der Stadt sind, obwohl das früher, wo wir ständig in Städten waren, natürlich kein Thema war.

Und da muss ich jedes Mal lernen, von meinem Perfektionsanspruch runter zu kommen.
Dran arbeiten mit ihr - ja natürlich!
Aber es muss nicht immer alles perfekt laufen. Kann es gar nicht. 😉

Aber je mehr wir von unserem Perfektionsanspruch runter kommen, uns nicht drauf fokussieren was andere denken, sondern im Jetzt daran arbeiten, wenn etwas herausfordernd ist, - desto mehr können wir uns dem "perfekten" annähern.

27/07/2023

Menschen verbinden oft das Wort "Korrektur" mit etwas Negativem.

Die Idee von Korrekturen in meinem Verständnis bedeutet nicht, dem Hund gegenüber unfair, genervt oder aggressiv zu sein!

Im Gegenteil!
Aus meiner Sicht ist es nur fair, dem Hund in seiner Sprache zu erklären, was ich von ihm möchte und was nicht!
Es ist nur fair, dem Hund in seiner Sprache die Spielregeln unserer menschlichen Welt zu erklären!
Und dabei ist es unglaublich wichtig, das eigene Ego zurück zu nehmen!
Genevertheit, Aggression und Wut haben nichts mit einer fairen & klaren Korrektur zu tun!
Ganz im Gegenteil!

Und ganz wichtig:
Das Ziel von Korrekturen ist nicht, den Hund ständig alle 2 Sekunden zu korrigieren, sondern ein Hund der verstanden hat welche Verhaltensweisen (an der Leine ziehen, Katze jagen, Postler stellen, etc) ich nicht möchte, sodass wir eine schöne Zeit miteinander verbringen können, der Hund entspannt überall hin mitkommen kann und ich zu 95% gar nichts mehr 'sagen' muss!

23/07/2023

Seit Jahrtausenden besteht ein starkes Band zwischen den Menschen und ihren Hunden.

23/07/2023
20/07/2023

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Wie oft schauen Hunde uns an - und wir merken es nicht.
Wie oft geht der Blick in unsere Richtung und wir sind gerade mit etwas anderem beschäftigt.
So oft sind wir ganz woanders mit unseren Gedanken.

Häufig nehmen wir zwar wahr, wenn sich der Hund nach außen orientiert und korrigieren dies, zum Beispiel, wenn er zu einem anderen Hund hinzieht oder einer Katze nachlaufen will. Viel weniger wird in der Regel bemerkt, wenn sich der Hund zum Menschen orientiert. Manchmal geschieht dies beiläufig, manchmal ist es auch "nur" ein Ohr, welches Richtung Mensch geht.
Hunde bemühen sich viel stärker, uns zu verstehen, als es uns häufig bewusst ist.

Ein Lob an der richtigen Stelle hilft, dass der Hund auch weiterhin nach uns schaut. Manchmal reicht es auch, den Blick des Hundes mit einem freundlichen Anschauen zu erwidern. Es sind nicht immer die großen, aufwändigen Dinge, sondern oft die vermeintlichen Kleinigkeiten, die der Mensch-Hund-Beziehung gut tun.

Eure Wirs - mit Ghost

09/07/2023

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Jeder Herzschlag zählt … solange die Lebensqualität wieder hergestellt, bzw. erhalten, besser noch: verbessert werden, kann - finde ich.

Auslandstierschutz - na klar!
Aber bitte dann auch zu dem Tier stehen, einen Plan B haben, es nicht abschieben, wenn es schwierig wird; es gut absichern, falls es bissig oder super ängstlich ist und definitiv nicht immer bei uns anrufen (wieder 8 Mails an SinL in nur zwei Tagen) Wir sind voll, voller, am Vollsten.

Und bitte auch schauen, dass aus der Rettung aus dem einen Leid nicht ein Neues entsteht (gerade in Bulgarien eine Vermehrerin ausgehebelt, die unter dem Mantel des Tierschutzes Hunde produziert und nach Deutschland verbracht hat. Erwischt durch eine „zufällige“ Kontrolle zu miesen Bedingungen für “Tierschützer“, die zwar das Glück am Ende sahen, aber das Leid des Transports nicht. Jeweils fünf mittelgroße Hunde in einer Autobox, in der ein Rottweiler für ne Weile Platz hat, eine völlig dehydrierte frisch kastrierte Hündin und gefälschte Impfausweise). Ja, das werden die Ausnahmen sein.
Dennoch: Augen auf bei der Hundeanschaffung bitte!!!
Die Guten bleiben die Guten, was auch immer mit „gut“ gemeint ist und schwarze Schafe wird es auch immer geben. Wichtig ist, dass jeder, der einen Hund retten möchte, hinschaut, weshalb er „retten“ möchte und ob der Hund auf gutem Wege hierher kommt und seine Lebensqualität hier verbessert wird (wir hatten einen „gerettet“, der gewiss besser dort geblieben wäre, wo er war - ohne großen Menschenkontakt auf einem großen Gelände). Am Ende hat auch er ein Fürimmerzuhause bekommen und lebt ganz gut.

Mensch, Leute, ich kann das alles verstehen. Nicht umsonst rase ich in Afrika rum, war in der Smeura und anderen Sheltern dieser Welt. Und ja, ich möchte auch gerne die ganze Welt retten (aus Gründen), aber ich muss auch ein bisschen vernünftig bleiben. Manchmal bin ich es nicht und mache Dinge, weil ich denke, das ist grad super so und ein paar Jahre später weiß ich, dass es noch besser/ anders geht. Das Leben ist ein Prozess und ich versuche immer, immer, immer beide/ alle Seiten zu sehen - was echt ganz schön schwierig ist.

Die „sozialen“ Medien können auch manchmal ein ganz schöner Sch … sein, weil sich hier so jeder austobt und draufhaut.

Ich möchte nicht draufhauen, mich nicht auf eine Seite schlagen. Ich möchte so gerne, dass Hunde/ Tiere respektiert werden und wir Menschen uns vorab überlegen, was wir tun, wenns schief geht. Es kann doch nicht sein, dass andere unsere Unvernunft ausbaden müssen. Schaut mal auf die Start ins - neue - Leben-Seite. Tagtäglich halten die WIRs dort die Knochen hin für Hunde, die nicht mehr gewollt sind (egal, woher sie kommen). Und natürlich gibt es auch nach wie vor Todes- und Krankheitsfälle, die nicht absehbar waren, aber das sind die Ausnahmen.
Das finde ich traurig und wünsche mir nur eines: das wir hinschauen, wo sie herkommen und auch, dass wir einen Plan B haben, falls „es“ schiefgeht.

In diesem Sinne,
habt einen schönen Abend,

Eure Perdita

Hier ist Languta, unser Observierer, was sein Name auch bedeutet. Er wartet im Tierschutzverein Viernheim und Umgebung e.V. nach einem Beißvorfall auf ein neues Zuhause.

26/06/2023

Warum nutzen wir nicht rein positives Training in unserer menschlichen Welt, wenn es doch angeblich viel besser funktioniert?

Ein Beispiel:
"Guten Tag, Müller mein Name, Sie wissen warum ich sie angehalten habe? Sie sind in der 30er Zone neben einem Seniorenheim 102kmh gefahren und haben fast einen älteren Herrn erfasst. Deswegen haben wir gewartet, bis sie das erste Mal auf 90kmh gebremst haben. Das geht schon in die richtige Richtung und dafür wollen wir uns bei Ihnen mit einem 10€ Gutschein bedanken!
Wenn wir Sie das nächste mal in der 30er Zone mit nur 85kmh erwischen, springt für Sie vielleicht schon ein 20€ Gutschein raus!"

Also nochmal.....warum nutzen wir nicht rein positives Training in unserer menschlichen Welt? Richtig - weil es nicht funktioniert!

Lernen funktioniert durch positive wie negative Erfahrungen. Durch Lob genauso wie durch Grenzen.
Sobald wir unseren Hunden unser Wertesystem überstülpen, keine Grenzen mehr setzen, weil wir (!) eine negative Assoziation mit Grenzen haben, sobald wir Hunde nicht mehr als soziale Wesen, die wie alle Tierarten untereinander und zwischenartlich ein körpersprachliches Ja und ein Nein zur Kommunikation verwenden, sondern als Roboter, dessen Algorithmus wir programmieren müssen, sehen.....sobald wir das tun, wird das Zusammenleben mit unseren 4-Beinern schwierig.

26/06/2023

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Im Tierheim Viernheim leben zig Hunde (hier seht Ihr stellvertretend Dewulana) und sie alle verdrücken jeden Tag eine Menge Futter, ist ja klar. Wer den Tierschutzverein Viernheim und Umgebung e.V. unterstützen möchte, der liegt daher mit den Tierschutztalern genau richtig!
Ein Taler kostet 1,75€ und entspricht 1kg Futter Happy Dog. Das kennen und mögen unsere Hunde und sie vertragen es vor allem super gut.

Über diesen Link: https://www.myheimtierland.com/tierschutz-taler/637/tierschutzverein-viernheim-start-ins-neue-leben gelangt ihr direkt auf die richtige Seite.
Der Warentransport wird von My Heimtierland organisiert und Eure Spende geht direkt und zu 100% an unsere Tiere.

Wir sagen schon jetzt DANKE im Namen unserer Tiere.

Eure Wirs

24/06/2023

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Vielleicht kennt Ihr das auch. Während wir uns freuen, dass alles so gut läuft mit unseren Hunden, da hat das Leben schon wieder andere Pläne.
Ruckzuck werden wir aus den Tagträumen und den fröhlichen Gedanken herausgerissen und landen unsanft in der Realität - denn auch wenn der Hund viele Tage nicht bei Hundebegegnungen gepöbelt hat: Plötzlich tut er es wieder.
Auch wenn er sich lange Zeit zuverlässig abrufen ließ: Plötzlich rennt er hinter einem Fahrradfahrer her.
Auch wenn sich Besuchssituationen die ganze Zeit gut regeln ließen - auf einmal stellt der Hund den Gast.

Die Liste lässt sich beliebig fortführen. Leben ist nicht starr. Es ändert sich und manchmal geht das blitzschnell. Weil Hunde Hunde sind und weil das Leben am Ende doch nicht wirklich planbar ist.
Wir Menschen sind gefragt, aufmerksam zu sein und im Kopf zu haben, wie Hunde ticken bzw. was passieren kann. Denn unverhofft kommt oft.
Wie heißt es so schön: Plötzlich und ohne Vorwarnung passierte dies oder jenes. Jedenfalls aus unserer Sicht. Meist zeichnet sich das ein oder andere jedoch bereits im Vorfeld ab, und zwar oft an ganz anderen Stellen. Manch ein Hund tankt beispielsweise viel Energie durch große Aufmerksamkeit, die ihm geschenkt wird, manchmal auch, indem er sich zu Hause immer mehr breit macht und er überall liegen darf. Indem er Spielzeug präsentiert und sich demonstrativ besitzergreifend darauflegt, indem er einen Hund, auf den er beim Gassigehen trifft, durch die Gegend schiebt und abdrängt.
Die Liste ließe sich noch erweitern. Es hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, ob das oben Genannte etwas "mit dem Hund macht", ob er sich dadurch beispielsweise stärker in der Zuständigkeit fühlt oder ob er seine Bezugsperson mehr in Beschlag nimmt oder nicht.
Fest steht: Bei manch einem Hund spielt es eine große Rolle, wenn wir nachlässig werden und wenn wir es mit den ursprünglichen Regeln nicht mehr so ernst nehmen und die Zügel locker lassen.

Eure Wirs - mit Wolter´s Xibongo

Adresse

Viersen
41748

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 20:00
Dienstag 09:00 - 20:00
Mittwoch 09:00 - 20:00
Freitag 09:00 - 20:00
Samstag 09:00 - 15:00

Telefon

+491742405616

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