Kleintierpraxis Dr med vet Birgit Weigl

Kleintierpraxis Dr med vet Birgit Weigl ❗Auf Grund des hohen Patientenaufkommens derzeit keine Neukundenannahme. Currently no new customers❗

14/01/2025

📽️ TV-Tipp: Dokumentarfilm über Tiertransporte

Der neue Film von Manfred Karremann zeigt mit Empathie und Fachwissen das millionenfache Leid sogenannter «Nutz»tiere – vom letzten Transport von Hühnern bis hin zu qualvollen Exporten von Rindern in Drittländer. Besonders stolz sind wir darauf, dass unsere Projektleiterinnen Iris Baumgärtner (Bild), Gerit Weidinger und Maria Boada ihre langjährige Expertise beigesteuert haben und so Einblicke in unsere wichtige Arbeit ermöglichen.

📅 Heute auf ARD – Das Erste um 23:35 Uhr
📺 Auch in der ARD-Mediathek verfügbar https://bit.ly/3ZWMCAG

Bitte weitersagen und den Film empfehlen – gemeinsam können wir etwas bewegen! 👀

10/01/2025

Wir haben es geschafft!
Igel auf der Roten Liste der bedrohten Arten

Bereits seit dem unfassbaren Zeitraum von 50 Millionen Jahren gibt es Igel auf der Erde. Seit wenigen Tagen ist es amtlich, was Igelstationen schon lange täglich zu spüren bekommen: Der Igel ist bedroht und steht nun auf der Roten Liste.

Wie konnte das passieren, bei solch einem ‚Allerweltstier‘, das früher durch fast jeden Garten geraschelt ist?
Da hat der Mensch doch tatsächlich etwas in wenigen Jahrzehnten hinbekommen, was 50 Millionen Jahre zuvor nichts und niemand geschafft hat: Er hat den Igel zu einem gefährdeten Lebewesen gemacht.

Leicht war da nicht. Dafür hat der Mensch schon an mehreren Fronten verdammt hart gearbeitet:

Er hat seine Gärten verschottert und versiegelt, so dass dort ja kein Lebewesen auftaucht. Stattdessen hat er ein erweitertes Outdoor-Wohnzimmer gestaltet: stylish, steril, leblos. Dass dort kein Teppich liegt, ist alles.

Er hat fein säuberlich alles Laub unter den Büschen weggepustet und aufgesaugt, so dass dort ja kein Blättchen bleibt, aus dem sich der Igel ein schützendes Winterquartier hätte bauen können.

Bei der dröhnenden Reinigungsaktion wurden praktischerweise auch noch all die Kleinstlebwesen aufgesaugt, die dem Igel als Nahrung gedient hätten. Apropos Nahrung: Hier hat die industrielle Landwirtschaft ganze Arbeit geleistet, indem sie auf ihren pestizidverseuchten Äckern den Insekten den Garaus gemacht hat. Und Insekten sind nun mal Hauptnahrungsmittel des Igels.

Und als hätte all das nicht gereicht, hat er sich hochgefährliche Geräte in den Garten geholt: In der Vergangenheit wurden unzählige Igel von Mährobotern skalpiert und von Motorsensen amputiert.

Besiegelt hat der Mensch sein Werk mit fröhlichem Shoppen im ‚Giftschrank‘ des örtlichen Baumarktes: Hier eine ordentliche Portion Schneckenkorn, dort kräftig Unkrautvernichter, vielleicht dazu ein wenig Rattengift. Alles natürlich unter fachkundiger Beratung des geschulten Baumarktangestellten.

Wir sehen also: Der Mensch hat weder Kosten noch Mühen gescheut, ein Tier an die Grenze seines Überlebens zu bringen, das 50 Millionen Jahre auf dem Buckel hat.

Stolze Leistung!

06/01/2025

Jedes Jahr sterben viele Katzen und Hunde an einer Ethylenglycol-Vergiftung. Dies ist der Hauptinhaltsstoff der meisten Frostschutzmittel.
Verwendung findet Ethylenglycol meist im Scheibenwischwasser in Autos und manchmal in Springbrunnen im Garten, um ein Zufrieren zu verhindern.
Auch kleine Mengen, zum Beispiel, wenn sich die Haustiere die Substanz aus dem Fell oder von den Pfoten lecken, sind ausreichend, um schwere Nierenschäden hervorzurufen.

Daher:
- Falls möglich, den Gebrauch von Frostschutzmitteln vermeiden
- Alternativen zu Ethylenglycol wählen
- Frostschutzmittel bitte nie in Wasser geben, zu dem Tier aller Art Zugang haben
- Aufbewahrung außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren
- verschüttetes Frostschutzmittel bitte direkt aufwischen

Wer eine Aufnahme von Frostschutzmitteln bei seinem Tier vermutet, sollte bitte direkt als Notfall die nächste Tierarztpraxis aufsuchen!

05/01/2025

KAUKNOCHEN - BITTE NICHT FÜTTERN

Liebe Leser,

seit geraumer Zeit treffen bei den Tierärzten & Tierkliniken gehäuft Vierbeiner mit massiven neurologischen Ausfällen ein & es wurde viel spekuliert was die Ursache ist. 🫣

Nun hat man es vermutlich raus gefunden, was dieses sogenannte "Werwolf-Syndrom" wie es genannt wird, auslöst und die Vierbeiner zeigen dann Symptome wie plötzliche Panikattacken, aggressives Verhalten, Halluzinationen, epileptische Anfälle, übermässiges Hecheln oder gar Schreien. 😔

Ich werde hier nun keine Marke nennen, denn es macht keinen Sinn eine Marke anzuprangern und viel mehr braucht es, dass darauf aufmerksam gemacht wird dass solche Kauknochen wie auf dem Bild nie gefüttert werden sollten - auch nicht wenn diese vom Besuch unwissend mitgebracht werden! 😇

Solche Kauknochen sind voller Chemie, wie beispielsweise zur Entfernung von Haar & Geweberesten (Calciumoxid, Natriumhydroxid & Co), Bleichmittel (Wasserstoffperoxid, Chlordioxid, Salzlösungen & Co) und Stabilisatoren (Chromsalze, Ameisensäure & Co), als auch Klebstoffe um das ganze zusammen zu halten - nichts was ihr in euren Vierbeinern haben wollt. 😣

Ganz zu schweigen von den Medikamentenrückständen, Konservierungsstoffen, Toxine, Schwermetallen oder auch unzulässigen Zusatzstoffen, macht bitte die Augen auf und die Rückverfolgbarkeit ist kaum gegeben, denn sobald es ein Hersteller davor dazugekippt hat und der Produzent das Rohmaterial einkauft, als auch weiter verarbeitet, braucht er es nicht mehr deklarieren! 😲

Und wenn noch Farbe drauf ist, dann bitte direkt weg werfen. Denn da sind krebserregende Farbstoffe wie E129 für rot, E102 für gelb, E110 für gelb-orange, E133 für blau oder deren Farbmischungen enthalten. Gar E171, also Titandioxid wird verwendet! 🤢

Wer da nicht aufhorcht, schaut euch auch wenn ihr kein Englisch könnt einfach Mal das Video an und hoffentlich fällt auch beim letzten Halter der "Groschen", dass sowas niemals dem Hund gefüttert werden sollte - nicht nur eklig, sondern vor allem auch giftig & gehört verboten. 🙏
https://www.youtube.com/watch?v=Oc265q0ZRss&t=38s

Passt auf eure Vierbeiner auf!

03/01/2025

📌Bitte um Beachtung!
Am Dienstag 07.01. und Mittwoch 08.01. geänderte Öffnungszeiten! 📌

Dienstag 07.01. 09.30-11.30
16.30-18.00
Nachmittags geöffnet!

Mittwoch 08.01. 09.30-11.30
Nachmittags geschlossen!

📌Please notice! Tuesday 07th and Wednesday 08th January changed opening-hours📌

Tuesday 07th January
09.30a.m.-11.30a.m. and
04.30p.m.-06.00p.m.
Open in the afternoon!

Wednesday 08th January
09.30a.m.-11.30a.m.
Afternoon closed!

29/12/2024

DIE NATUR ALS STÖRENFRIED
(... mit Obstipation schaffen Sie diesen Text aus dem Jahresheft des Palmengartens 2024 innerhalb nur einer Sitzung)
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Seit mehr als zehn Jahren sucht ein neuer Trend den deutschen Garten heim. Insbesondere den Vorgarten trifft es mancherorts hart – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Rede ist von Schottergärten. Als saubere, ordentlich aussehende und pflegeleichte Alternative zum bepflanzten Hortus wird der Schottergarten vom Baustoffhandel, Baumarkt, Gartencenter und GaLaService beworben. Pflegeleicht deswegen, weil er von Steinschüttungen dominiert ist. Steine aller Art und aus aller Herren Länder werden hier in 10 – 20 cm dicken Schüttungen auf ein darunter liegendes Kunststoffgewebe nappiert. Diese Polypropylenfolie soll Unkräuter und Wurzelschösslingen die Ansiedlung erschweren und ein Durchwurzeln verunmöglichen. Vereinzelt hineingeschnittene Schlitze bieten Raum für grotesk deformierte Koniferen in Pompon- oder Fusilliform und andere Spottgewächse. Eine Einfassung aus akkurat gesetzten Pflanzbetonsteinen nach DIN oder einem Doppelstabmattenzaun mit PVC Sichtschutzlamellen (optional in grau oder mit Kirschlorbeerprint), eine stets verwaiste Sitzbank, die soziales Leben vorgaukelt, erratisch verteiltes Dekogedöns vom Baumarkt – wahlweise Granitstelen, Buddhaplastiken und Laubsägearbeiten aus Cortenstahl mit „Willkommen“-Schriftzug, ausrangierte Fahrräder mit Blumenkorb oder bepflanzte Toilettenschüsseln vervollständigen das Bild. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Und tatsächlich entfaltet sich die Kreativität der Schottergärtner*innen vor allem in der Art der Dekoration dieser mit Grauwacke, Carrara-Marmor oder Basaltschutt grundierten Flächen. Dies leite ich zumindest aus meinen Erfahrungen in den sozialen Netzwerken ab, in denen ich mich seit nunmehr sieben Jahren erdreiste, private Vorgartengestaltungen einer satirischen Kulturkritik zu unterziehen. Auf meiner Seite „Gärten des Grauens“ („Die erste Gartensatire der Welt!“) ernte ich damit viel Gelächter, aber auch heftige Entrüstung und Sh*tstorms von Seiten Betroffener. Vermutlich war es genau diese Melange aus Wutkommentaren und der Häme vom Gegenlager, die meinen pointierten Gartenanalysen in der Empörungskultur von Facebook und Instagram zu großer Popularität verhalf. Sicher spielte mir auch in die Hände, dass jeder zweite deutsche Haushalt über einen Garten verfügt und somit viele Deutsche zum Thema eine Meinung haben. Und ganz gewiss sorgten meine gesammelten Fotos gärtnerischer Ungeheuerlichkeiten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum für Aufmerksamkeit. Sie ahnen gar nicht, was es da alles gibt.

Der Schottergarten spaltet die Nation. Die von Verbotskultur Gepeinigten sehen in dessen Ächtung einmal mehr ihre persönliche Freiheit in Gefahr. Es sei doch vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks und jeder könne doch auf seinem eigenen Grund und Boden tun und lassen, was er wolle. Entgegnet man diesem Argument mit Artikel 14 GG (Eigentum verpflichtet … zum Wohle der Allgemeinheit, und so), so folgen Whataboutismen wie: hinterm Haus sei es ja alles schön grün und Bund, Länder und Kommunen versiegelten ja ohnehin viel größere Flächen mit Straßen oder Windrädern. Zu guter Letzt kommt das ganz besonders perfide Argument, ein pflegeleichter Schottergarten sei insbesondere für ältere und/oder körperlich eingeschränkte Menschen eine praktische Lösung. Warum das perfide ist? Ich komme darauf zurück.

Den fragwürdigen Argumenten für einen Schottergarten stehen eine Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber. Die Negativeinflüsse von weitgehend vegetationsfreien Geröllhalden auf Ökologie und Artenvielfalt, auf Bodenorganismen, Wasserhaushalt, urbanes Mikroklima, Luftreinhaltung, menschliches Wohlbefinden und sogar Gesundheit sind mittlerweile vielfach untersucht und belegt. Versuchen wir uns an einer Zusammenfassung der wichtigsten Argumente:

Dem Vorgarten fällt in Deutschland eine ganz besondere Rolle zu: er gilt als Aushängeschild eines Haushaltes, sodass hier ganz besonders Wert darauf gelegt wird, dem öffentlichen Auge geordnete Verhältnisse zu suggerieren. In einem homogenen Grau in Grau findet Unkraut allerdings weit weniger Akzeptanz, als in einer naturnahen Pflanzung. Die Biologie kennt keine sterilen Flächen auf unserem Planeten. Selbst frische Lavafelder werden erstaunlich schnell wiederbesiedelt. Durch Herbstlaub und Anflugsaat verkrautet auch ein Schottergarten mit Unkrautvlies binnen weniger Jahre. Wer dem vermeintlich psychosozialen Druck, einen sauberen Vorgarten vorweisen zu müssen, physisch nicht standhält, der greift für solchen Flächen zu Herbiziden. In Deutschland werden jährlich allein 100 Tonnen Glyphosat in Privatgärten versprüht - ein Gros davon sicher auch und insbesondere in Schottergärten. Wer kniet schon gern auf scharfkantigem Gesteinsschutt und zupft Unkraut? Das Ausbringen von Herbiziden ist aber lediglich auf gärtnerischen Nutzflächen erlaubt (Gemüsegarten). Glyphosat & Co. bedürfen eines lebendigen Bodens, um biologisch abgebaut werden zu können. Ein lebendiger Boden wird im Schottergarten aber gerade vermieden.

Der Spiegel gab im Januar 2023 unter der Headline „Parks statt Psychopharmaka“ zu Protokoll, dass ein lebendiges, naturnahes Umfeld für ein ausgewogeneres Mikroklima, für saubere Luft und geringere Lärmbelästigung sorgt und so die Körperfunktionen, das Immunsystem und nicht zuletzt die Psyche stärkt (https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/psychologie-parks-statt-psychopharmaka-wie-die-natur-auf-den-menschen-wirkt-a-ce8aa811-9af4-4784-bd9e-99722bc514fe). Eine dänische Studie von 2019 stellt fest, dass Kinder, die mit vielen Grünflächen, Gärten, Parks und Wiesen im unmittelbaren Wohnumfeld aufwachsen, im Alter seltener psychisch erkranken (https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1807504116).

Im Sonnenschein heizen sich Schottergärten auf über +60 °C auf und strahlen diese Wärme nachts wieder ab (https://www.meco.lu/de/blog/documentcenter/es-ist-heisss-in-luxemburg/). Eine Abkühlung findet bei Hitzewellen kaum mehr statt. Die Tagesschau wusste 2020 zu berichten, dass Deutschland mit jährlich 20.200 Hitzetoten über 65 Jahren (Stand 2018) nach den zwei bevölkerungsreichsten Ländern China und Indien, weltweit an dritter Stelle hitzebedingter Sterblichkeit liegt. Ergo: Wer gesundheitlich eingeschränkten, alten Menschen zu einem vermeintlich pflegeleichten Schottergarten rät, der nimmt damit billigend in Kauf, dass diese sich und ihr Umfeld mit krebsverdächtigen Herbiziden vergiften, Depressionen entwickeln und im Hochsommer den Hitzetod sterben. Anbetracht der Überalterung unserer Gesellschaft ließe sich auch satirisch resümieren: Der demografische Wandel kann nicht warten – gebt Alten einen Schottergarten!

Neben all diesen guten Argumenten gegen plastikunterfütterte Gärten in Muren-Optik habe ich das bedeutendste bisher nur am Rande erwähnt: Es ist der Verlust unserer Biodiversität. Eine Studie zur Artenvielfalt von Schmetterlingen in München offenbarte Überraschendes. Sie ergab, dass die Diversität der Schmetterlinge vom Stadtzentrum zum Stadtrand hin stetig ansteigt. Die Kurve der Artenzahl stürzt aber ins Bodenlose, sobald man das ländliche Umfeld Münchens untersucht (J. H. Reichholf et al.). Unsere intensive Landwirtschaft mit ihrem Düngeeinsatz, ihren Monokulturen, der Flurbereinigung und ihrem Versprühen hocheffizienter Pestizide haben unsere Städte und Kommunen paradoxerweise zu Inseln der Artenvielfalt werden lassen. Gärten im urbanen Raum fällt in einer solchen Welt eine ganz besondere Rolle als eine der letzten Bühnen des Lebens zu. Man muss es schon als verantwortungslosen Frevel begreifen, diese Flächen ohne Not der Natur auch noch vorzuenthalten.

Unseren Ahnen galt es als selbstverständlich den Nachkommen eine fruchtbarere Scholle zu hinterlassen, als die, die man selbst vorfand. Jahrzehntelanger Eintrag von Kompost und eine behutsame Bodenpflege zeitigten Erfolge. Doch statt wie einst die Krume zwecks besserer Bearbeitbarkeit von Gestein zu befreien und Lesesteinhaufen anzulegen, werden Gärten heute vorsätzlich großflächig gesteinigt und über Jahre vergiftet. Die Natur ist hier ein Störenfried. Seinen Erben und kommenden Generationen hinterlässt man lediglich das Schlachtfeld des eigenen, Jahrzehnte währenden Kampfes gegen die Natur. Wer einen solchen Garten renaturieren möchte, der muss zunächst viel Geld für die Entsorgung dieser Hinterlassenschaften aufbringen. Schotter, Unkrautvlies und daran haftendes Erdreich gelten als Baumischabfall und können nur selten unter 300 € pro Tonne entsorgt werden. Die Reste werden nicht recycelt. Sie müssen deponiert werden. Der über Jahre mit Plastik gleichsam laminierte Boden darunter, ohne Wurzelkanäle oder Wurm- und Insektengänge eher Beton ähnlich, braucht Jahre, um zu alter Lebendigkeit zurückzufinden, will man ihn nicht auch noch für teures Geld austauschen.

Neben dieser finanziellen Belastung kommender Generationen enthalten wir unseren Kindern auch wichtige Reize für eine gesunde kognitive Entwicklung vor. Kindern, die nie die Gelegenheit hatten, Schneckenrennen zu veranstalten, stridulierende Heuschrecken zu beobachten oder das Wunder Metamorphose eines Schmetterlings zu bestaunen, wird es schwerfallen, einen Bezug zu ihrer belebten Mitwelt aufzubauen. Sie werden kaum verstehen, was uns gerade verloren geht und was es so dringend zu erhalten gilt. Die Erfahrung von Vielfalt und Fülle wird diese Generation nur noch über Instagram und TikTok machen können. Ich hoffe, Sie können meiner Aussage jetzt zumindest im Ansatz folgen, wenn ich konstatiere: Schottergärten sind generationsübergreifend asozial.

Wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist, dass Schottergärten die größte gartenbauliche Verirrung aller Zeiten sind, dem hilft hoffentlich ein Schlag auf den Hinterkopf mit einer unserer 16 Landesbauordnungen. In ihnen heißt es unisono, dass die nicht bebauten Grundstücksflächen „begrünt oder bepflanzt“ werden müssen. Kurz gesagt: Gärten müssen Grünflächen sein. Die zentrale Feststellung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg in Bezug auf Schottergärten vom Januar 2023 lautet dann auch: „Wesentliches Merkmal einer Grünfläche ist der ‚grüne Charakter‛“. Mir bleibt nur zu hoffen, dass nicht nur Juristinnen und Juristen einen solchen Satz normal finden. Schottergärten sind Schwarzbauten. Das Urteil ist unanfechtbar.

Mit meiner Initiative „Gärten des Grauens“ habe ich nie für Verbote gekämpft. Mein Auftritt in den sozialen Medien war stets nur der Versuch, diesen desaströsen Gartentrend mit Mitteln des Humors und der Satire gesellschaftlich unmöglich zu machen. Beschämung, statt Verbote. Meinem Ziel bin ich über die Jahre überraschend nah gekommen, sodass der Titel meiner Bücher „Gärten des Grauens“ in den Medien längst schon als Synonym für Schottergärten geführt wird. Mit verschiedenen Mitteln gehen Gemeinden und Länder mittlerweile in ganz Deutschland gegen diesen Gartentrend vor – sei es durch finanzielle Anreize zur Umgestaltung, oder schlicht durch Verbote. Mein Vorkämpfer, der Journalist Dieter Wieland („Grün kaputt“), formulierte es einmal so: Wir sollten im Umweltschutz nicht von Verboten sprechen. Das Wort Spielregeln träfe es besser – „ökologische Spielregeln“, nach denen wir uns aus logischen Erwägungen zu richten hätten. Wird beim Fußball die Rote Karten gezogen, dann riefe ja auch niemand „Verbotskultur“. Spielregeln würden eher akzeptiert, als Verbote. Ich stimme Herrn Wieland in diesem Punkt vorbehaltlos zu.

Es bleibt die offene Frage, was Menschen dazu bewegt, sich solch sklerotisierte Flächen anzulegen. Ob es die Angst vor Veränderung ist, oder die Sorge vor Kontrollverlust in einer unübersichtlich erscheinenden Welt? Ob es die Ablehnung der im Deutschen mit dem Wort „GartenARBEIT“ negativ konnotierten Beschäftigung im Garten ist, oder gar die Entfremdung von der Natur selbst? Als Biologe möchte ich mir darüber kein Urteil erlauben. Ich habe nur einen Rat:
In meiner Lerngruppe während meines Biologiestudiums an der Goethe-Universität Frankfurt am Main hatten wir seinerzeit ein Kredo, welches ich längst zu meinem Lebensmotto gemacht habe. Es lautet schlicht: „Sage JA zum Leben“. Tu alles, was ihm förderlich ist und unterlasse, was ihm schadet!

Herzlichen Dank
und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Euch
Euer Sinnfluencer Ulf Soltau von GdG

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Text nachzulesen im Jahresheft des Palmengartens 2024, FFM.
Foto: Sebastian Wischmann

Wir wünschen allen 2- und 4-Beinern  besinnliche Feiertage und ein schönes Weihnachtsfest! 🌲
24/12/2024

Wir wünschen allen 2- und 4-Beinern besinnliche Feiertage und ein schönes Weihnachtsfest! 🌲

10/12/2024

🦌🌲🎅❄️🦌🌲🎅❄️🦌🌲🎅

❗Wir machen Urlaub ❗

Von Samstag 21.12.2024 bis einschließlich Montag 06.01.2025 ist die Praxis geschlossen.
Ab Dienstag 07.01.2025 sind wir wieder für Sie da.

Im Notfall oder in dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an die
Kleintierpraxis Dr. Burkhardt, Goethestr. 6,
92237 Sulzbach Rosenberg
Bitte telefonische Terminvereinbarung unter
Tel. 09661-810755
Notfallnummer 0170-4158088

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❗We take vacation ❗

Saturday 21.12.2024 til including Monday 06.01.2025 our practice is closed.
We are there again for you on
Tuesday 07.01.2025.

In urgent cases or emergency please turn to
Kleintierpraxis Dr. Burkhardt, Goethestr. 6,
92237 Sulzbach Rosenberg

Please call for an appointment
Phone 09661-810755 Emergency Phone 0170-4158088

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18/11/2024

Wer kann es sich denn überhaupt noch leisten, Tiere zu halten?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Eine Nachricht über den Messenger:

„Hallo Herr Rückert, ich bin ein sehr großer Fan von Ihnen und wenn Sie in meiner Nähe wären, wären Sie der Tierarzt meines Vertrauens. Im Moment frage ich mich, wie ich es mir überhaupt noch leisten kann, Tiere zu halten, obwohl wir bestimmt zu den Besserverdienenden gehören. Unser kleiner Zoo umfasst ein Pferd, zwei Pudel, zwei Kaninchen und eine Schildkröte. In diesem Jahr haben wir bereits weit über 10 000€ Tierarztkosten. Pferd in der Klinik in Gießen mit OP ( OP Versicherung hat nicht gezahlt), Zahn Op beim Kaninchen von 1400€ und diese Woche noch eine Kolik mitten in der Nacht in Höhe von 1104€. Granne im Ohr beim Pudel. Haarband gefressen usw.
Wir sind dieses Jahr echt am Limit, und ich möchte gar nicht wissen, wie es sich anfühlen muss, wenn man nichts tun kann, nicht helfen kann, weil man es sich einfach nicht mehr leisten kann. Meine Eltern meinten, als die Kolik beim Kaninchen war, ich hätte mich auch ins Bett legen können und am nächsten Morgen hätte sich „die Sache“ erledigt gehabt. Aber was wäre ich für ein Mensch, wenn ich das getan hätte, ich könnte das nicht, und wenn ich das getan hätte oder tun müssen, weil ich es mir nicht hätte leisten können, dann hätte mich das für immer verfolgt. Ich kann natürlich verstehen, dass alles seinen Preis hat, aber wo soll das alles noch hinführen? Wer kann sich denn überhaupt noch leisten, Tiere zu halten und sie falls nötig entsprechend ärztlich versorgen zu lassen? Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen!“

Also, die Leserin fragt: „Wer kann sich denn überhaupt noch leisten, Tiere zu halten und sie falls nötig entsprechend ärztlich versorgen zu lassen?“. Ich würde diese Frage in diesem speziellen Fall eigentlich umformulieren wollen in „Wer kann sich denn überhaupt noch leisten, SO VIELE Tiere zu halten, speziell Tierarten wie Pferd und Kaninchen, die in der Tiermedizin bekannt und berüchtigt dafür sind, ein enormes Kostenrisiko mit sich zu bringen?“.

Es ist völlig unbestritten, dass die tiermedizinischen Gebühren sich aufgrund verschiedener und hier schon mehrfach erläuterter Umstände in einer anhaltenden Aufwärtsspirale befinden. Dass aber ein Tierbestand wie der dieser Familie immer schon das Risiko extrem hoher Kosten mit sich brachte, war auch schon in Zeiten (zu) niedriger Gebühren eine feststehende Tatsache. Ich war im Laufe meines Berufslebens auch immer ein sogenannter Besserverdiener, hatte aber in den Jahren, in denen wir unserer Tochter die Haltung eines Pferdes ermöglicht haben, ständig das nagend ungute Gefühl, dass das im Fall eines gesundheitlichen Super-GAUs (z. B. Kolikoperation mit stationärem Aufenthalt) unsere finanziellen Möglichkeiten zumindest überstrapazieren könnte, und das sogar als Tierarzt, der in der Regel in den Genuss von Kollegenrabatt kommt. Dementsprechend hatten wir für unser Pferd auch eine OP-Versicherung abgeschlossen.

Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass viele Tierhalter:innen mit den in letzter Zeit deutlich gestiegenen Tierarztkosten nur sehr schwer klar kommen. Man muss aber auch anmerken, dass diese Preissteigerung sozusagen denkfehlerverstärkend wirkt. Wir Tierärztinnen und Tierärzte sind mehr als häufig verdutzt bis entsetzt, wie planlos viele Leute agieren, indem sie sich auf eine Mehrtierhaltung einlassen, ohne auch nur ansatzweise darüber nachzudenken, was sich während der langen Lebensspanne der jeweiligen Tierarten so alles an richtig ins Geld gehenden Entwicklungen ergeben könnte. Für immer noch ein Tier mehr reichen die Mittel meist gerade so, aber wenn dann die drei Hunde oder vier Katzen langsam älter und dementsprechend häufiger krank werden, nimmt das Drama seinen Lauf, und es wird sich in den sozialen Medien seitenweise darüber aufgeregt, dass die Tiermedizin so teuer geworden ist, dass man von der aktuellen (und von Insidern schon seit Jahren vorhergesagten) Preisentwicklung völlig überrascht worden wäre und dass die Tierkrankenversicherer ältere Tiere nicht mehr versichern wollen.

Hunde können 15 Jahre alt werden, Katzen bis zu 20. Das sind sehr lange Zeiträume, für die kein Mensch gravierende wirtschaftliche Veränderungen vorhersehen kann, weder im Privatbereich noch im Gesamtzusammenhang. Bleibt man gesund und arbeitsfähig? Ist der Arbeitsplatz wirklich sicher? Gibt es irgendwo Krieg? Kommt es zu einer Inflation? Wie sieht meine bzw. die Welt insgesamt in 15 oder 20 Jahren aus? Wie gesagt: Niemand weiß es wirklich!

Angesichts dieser simplen Tatsache wäre vielleicht – wie bei vielen anderen schönen Dingen – auch in der Hobbytierhaltung eine gewisse Mäßigung angesagt. Es geht mir ja absolut nicht um den Totalverzicht, aber muss man es denn wirklich immer bis an den Rand seiner aktuellen finanziellen Möglichkeiten ausreizen, oder sogar, realistisch betrachtet, darüber hinaus, sobald die so enthusiastisch angeschafften Tiere anfangen, gesundheitliche Probleme zu entwickeln? Muss man unbedingt noch einen dritten oder vierten Hund „retten“, um dann ein paar Jahre später seine notwendig gewordene Behandlung oder Dauermedikation nicht mehr stemmen zu können?

Trotz der Unvorhersehbarkeit der Zukunft sind Sie (und zwar Sie ganz allein!) dafür verantwortlich, für die Versorgung Ihrer Tiere über ihre gesamte Lebensspanne aufkommen zu können. Diese Verantwortung kann Ihnen nun mal niemand abnehmen. Das bedeutet meiner Meinung nach, dass man sich bezüglich der Zahl der Tiere, die man ins Haus holt, konservativ und vorsichtig verhalten und immer vom Schlimmsten ausgehen sollte. Die meisten Klagen über nicht mehr tragbare Tierarztkosten hören wir aktuell wirklich von Leuten, die (zu) viele Tiere im fortgeschrittenen Alter halten. Bei denen lässt sich die Situation aber nun mal nicht mehr ändern, die müssen da jetzt irgendwie durch.

Mir geht es mit diesem Text eher darum, für die Zukunft einen brauchbaren Rat zu geben. Ich sehe das Ende dieser Entwicklung mit Fachkräftemangel und damit einhergehenden Preissteigerungen absolut noch nicht am Horizont. Das wird aller Wahrscheinlichkeit noch deutlich schlimmer, bevor es vielleicht irgendwann wieder besser wird. Denken Sie also wirklich ganz genau darüber nach, wie viele (und welche!) Haustiere Sie sich zulegen wollen. Ich würde es nicht als Schaden ansehen, wenn sich die während der Pandemie irrwitzig gestiegenen Hobbytierbestände in Deutschland wieder auf einem etwas niedrigeren Stand einpendeln würden, der dann auch besser zur verringerten Kapazität der Tiermedizin passen würde.

Quidquid agis, prudenter agas et respice finem! Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende!

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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UPDATE :Katze ist wieder da!!Katze vermisst in 92271 Freihung seit 09.11.24.Eventuell wurde sie angefahren.Wer "Mimi" ge...
11/11/2024

UPDATE :

Katze ist wieder da!!

Katze vermisst in 92271 Freihung seit 09.11.24.
Eventuell wurde sie angefahren.
Wer "Mimi" gesehen hat, bitte 09646-1785 anrufen!

Adresse

Schlichter Straße 9
Vilseck
92249

Öffnungszeiten

Montag 09:30 - 11:30
16:30 - 18:00
Dienstag 09:30 - 11:30
Mittwoch 09:30 - 11:30
16:30 - 18:00
Donnerstag 09:30 - 11:30
16:30 - 18:00
Freitag 09:30 - 13:30

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