07/06/2021
‼️Achtung Mecker-Post‼️
Die sozialen Medien sind voll davon und dennoch scheint es noch nicht bei allen zukünftigen Adoptanten und bedauerlicherweise auch Tierschutzvereinen angekommen zu sein.
Die, die mich kennen, wissen, dass ich doch ein wenig „bekloppt“ bin.
Eigentlich wollte ich momentan, neben Danila, aus persönlichen Gründen keinen weiteren Pflegehund aufnehmen.
Naja, alle guten Vorsätze über den Haufen werfend, saß ich Samstag Nachmittag in der Nähe des Grunewald an meinem Auto und wartete auf Rooooobert.😉
Da dieser Transport nicht ausschließlich über die SALVA Hundehilfe organisiert wurde, sondern auch Hunde von anderen Vereinen mitfuhren, hatte ich schon ordentlich Bauchschmerzen.
Da der Trapo etwas verspätet in Berlin ankam, konnte ich vorab schon ein wenig die Situation beobachten. Als der Transporter dann den Treffpunkt erreichte, kamen die Adoptanten, Pflegestellen und Co. aus ihren Löchern gekrochen.
Ich hielt mich im Hintergrund und beobachtete das Szenario.
Von 6-7 Menschengrüppchen, die anscheinend zu jeweils einem Hund gehörten, hatten nur 2!!!!! (inkl. mir selbst) ein Sicherheitsgeschirr in der Hand.
Alle anderen kamen mit einem normalen Brustgeschirr.
Der Transporteur kam zu mir und fragte mich, ob es ok ist, wenn wir Robert als letztes übergeben, weil er so ängstlich ist. Natürlich, selbstverständlich. Diese kleine Geste zeigte mir, dass der Transporteur mit Sachverstand und Gefühl arbeitet. Es geht also nicht immer nur um das bloße Transportieren oder Umherkutschieren. Das unterscheidet eben die Menschen, die das aus Berufung machen von denjenigen, die das schnelle Geld verdienen möchten. Drei bis vier Tage am Stück auf dem Bock zu sitzen, ist gewiss kein Zuckerschlecken.
Jedenfalls hatte ich so ausreichend Zeit mich mit den einzelnen Übergaben zu beschäftigen.
Die Transporteure riefen den Namen des jeweiligen Hundes auf, einer nahm Geschirr und Leine entgegen, zog den Hund IM VERSCHLOSSENEN Auto an übergab den Hund an Geschirr und mit Retrieverleine gesichert.
Diese Art von Sicherung ist nicht zu 100% ideal, aber der Hund ist so wenigstens an Halsband und Geschirr (zweifach) gesichert. Ein Sicherheitsgeschirr und ein Halsband mit jeweils einer Leine, ist immer die bessere und sichere Option.
Damit konnte ich aber erstmal leben, auch wenn mir das Herz bis sonst wohin schlug.
Dann wurde eine Hündin übergeben, etwas unsicher, besorgt, aber nicht panisch, dem Menschen zugewandt.
Die Adoptanten führten sie nach der Übergabe ausschließlich an einem normalen Brustgeschirr mit einer!!! Leine dran. Nun konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und fragte die Besitzer (es waren drei Leute für diesen einen Hund!) sofort, ob sie denn noch eine zweite Leine dabei hätten. Daraufhin bekam ich ein „Nein“ als Antwort.
Plötzlich kam eine Dame zu uns und mischte sich in unser Gespräch ein. Anscheinend gehörte diese Dame zu einem Tierschutzverein, von dem einige Hunde von dort nun in ihr zukünftiges Zuhause oder die Pflegestelle ziehen sollten. Diese besagte Dame meinte dann „Das machen wir gleich.“ Ich daraufhin: „Bitte machen sie dem Hund SOFORT eine zweite Leine ran.“
„Ja, das machen wir gleich.“ kam erneut von der Dame.
Nun wurde mein Ton etwas deutlicher.
Ich möchte das weitere Gespräch nicht detailliert aufführen, da ich mir dann noch die ein oder andere Beleidigungen anhören dürfte. Aber das ist mir egal, da stehe ich drüber, denn es geht um die Hunde und ihre Unversehrtheit. Innerhalb von Sekunden hätte sich die Hündin erschrecken und aus dem Geschirr schlüpfen können. Der Mensch am anderen Ende der Leine wäre völlig machtlos gewesen und die Hündin schon über alle Berge.
Nach kurzer Diskussion wurde die Hündin dann mit einer zweiten Leine gesichert, das ist die Hauptsache.
Ich hoffe sehr für sie, dass sie gut in ihrem neuen Zuhause angekommen ist und ihre Menschen in den ersten Tagen an eine verantwortungsvolle und ausreichende Sicherung denken.
Es sind schon zu viele Hunde direkt am Übergabeort entlaufen und manche haben sogar ihr Leben lassen müssen, weil die Menschen zu unvorsichtig, und sorry, zu dumm waren.
Ich bin absolut pro Tierschutz und auch für den Auslandstierschutz, aber doch bitte ordentlich, vernünftig und umsichtig.
Dieser Fall hat mir wieder einmal gezeigt, dass es immer noch Vereine gibt, die ihre Adoptanten vorab nicht ausreichend, oder sogar überhaupt nicht, informieren und aufklären.
Das ist nicht seriös und jeder sollte genau hinschauen und hinterfragen, wenn er einen Hund über eine Tierschutzorganisation adoptieren möchte.
Neben der DOPPELTEN SICHERUNG der Hunde sollten bitte auch noch ein zwei andere Dinge bei der Übergabe beachtet werden.
Ich kann es absolut nachvollziehen, dass die Adoptanten in freudiger Erwartung auf ihr neues Familienmitglied sind.
Doch bitte nehmt an den Übergabeort nur Begleiter mit, die zwingend erforderlich sind, wie z.B. einen Fahrer.
Wurde der Hund übergeben, sollte er schnellstmöglich ins Auto gebracht und auch dort ausreichend gesichert (mit der Leine befestigen, damit er beim Kofferraum öffnen, nicht herausspringt und entläuft) und nicht noch fröhliche Gespräche geführt werden. Die Hunde sitzen 24 Std und länger in den Boxen, sind mitunter extrem gestresst und durch den Wind. Da sollte es doch oberste Priorität haben, die Hunde sicher nach Hause zu bringen, damit sie dort Ruhe finden können.
Zum Thema Sicherung habe ich bereits am 08.Juli 2020 einen Beitrag verfasst.
Das Thema ist aktueller denn je.
Hier könnt ihr gern noch einmal nachlesen:
https://www.facebook.com/100481988382082/posts/132891025141178/?d=n
🙏Wir sollten unsere persönlichen Befindlichkeiten hinten anstellen und uns dem Wohle der Hunde widmen.🙏
Robert sucht bald ein Zuhause. Aber erst einmal lassen wir ihn etwas ankommen und versuchen ihm seine Ängste bestmöglich zu nehmen.