
15/05/2020
" Jo do schau her Maderl, die Maiwipferl sind wieder so weit."
Ja, das war vor einigen Jahren im tiefen Österreich. Da traf ich einen älteren Herr der mir ganz begeistert von der Heilkraft der frischen Fichtenspitzen, die auch im Sprachgebrauch als Maiwipferl bezeichnet werden, erzählte.
Mit ihrem hohen Vitamin C Gehalt, Zucker und Gerbstoffe, schmecken sie frisch gepflückt erfrischend nach Zitrone und etwas harzig.
Um den Baum nicht zu schädigen, knipst man die unten stehende Seitentriebe ab. Niemals die Oberen, damit wird das Wachstums der Fichte beeinträchtigt.
Aus den frischen Wipfeln, also den jungen hellgrünen Zweigspitzen kann man einen leckeren Honig oder Sirup herstellen, der bei Husten, grippalen Infekten, Heiserkeit und Asthma eingesetzt werden kann.
Auch Fichtenwipfelschnaps wirkt in kleinen Mengen stimulierend und immunstärkend. Äußerlich angewendet bei Haarausfall, Schmerzen und nervenstärkend.
Ich selbst kaue ganz gerne die zart frischen, hellgrünen Spitzen bei Sodbrennen.
Bitte die Fichte nicht mit der dunkel grünen Eibe verwechseln, den die ist sehr giftig.
Meine Rezepte dazu:
Ein leeres Schraubglas mit hellgrünen Fichtenspitzen füllen und darüber ganz langsam einen Tannenhonig gießen bis die Spitzen ganz überdeckt sind.
Das Ganze ca. 6 Wochen ziehen lassen. Mit diesem Tannenspitzenhonig, ein Löffel aufs Butterbrot oder in den Quark, damit hat man das beste Hustenmittel überhaupt. Haltbar ist er übrigens mindestens 1 Jahr.
Ja, und das Rezept fürs Fichtenspitzenschnapserl, uii, das kann ich euch ja nicht vorenthalten und ist übrigens ein leckeres Geschenk das immer wieder ankommt.
" Isch jo gsond, also miss ma a Schluckerl trenke."
Fichtenwipfel - Schnaps
300 ml Wodka
3 Handvoll Fichtenspitzen
20 Tr. Fichtenöl
10 Tr. Orangenöl
5 Tr. Vanilleextrakt
Mischung ansetzen und mindestens 28 Tage ruhen lassen. Mit zunehmender Lagerung wird der Schnaps besser. Danach abseihen und genießen.
Herzlichst Eure Kräuter - Biene