27/09/2024
Der Erfinder von Bohnen in den Ohren oder so ähnlich.
Bei all den tollen Dingen, bei denen ich mega stolz auf den Kleinen bin, gibt es aber immer wieder Phasen wo ich ihn abgeben könnte.
Im Moment haben wir die „Bohnen in den Ohren- Phase“.
Man sagt etwas und es kommt genau null Komma null beim Hund an.
Das witzige ist, dass man ja wie jeder andere Hundehalter anfängt sich dann Gedanken zu machen wie:
- ist mein Hund über Nacht taub geworden?😂
-warum funktioniert das gerade nicht mehr? Es war doch schon super eintrainiert.
- gibt es mich überhaupt noch für meinen Hund?
-habe ich Zuviel mit meinem Hund gemacht?
Achtung ⚠️, jetzt Gedanken die dann schnell auch kommen können.
-ist meine Bindung nicht gut genug?
-kann ich mir Aufmerksamkeit erkaufen?
-mein Hund braucht nur mehr 🥰 Liebe
-MEIN HUND MUSS MEHR AUSGELASTET WERDEN
Da sind alles Gedanken die kommen können. Ich muss genau schauen, ob wir nicht Zuviel machen.
Kann aber sagen, dass wenn Sachen gerade nicht funktionieren, die Pubertät gerade zuschlägt und nicht, dass mein Hund überlastet wäre.
Leider sind bei Vielen die Gedanken im Vordergrund, die nach dem Achtung ⚠️ kommen und dann kann es richtig scheiße werden.
Gehen wir mal auf „mein Hund hat keine Bindung zu mir ein“
Sicher????
Eine Bindung entsteht schon direkt, wenn man sich mit jemanden unterhält. Glaubt ihr wirklich, dass der Hund der mit euch kuschelt, der mit euch spielt, der von euch Futter nimmt und Zuhause Sitz und Platz kann keine Bindung zu euch hat?
Quatsch.
Das Einzige, was durch solche Denkweisen entsteht ist nichts Gutes. Ihr werdet erpressbar werden, ihr werdet den Hund auf ein Podest heben, wo er nicht hin gehört, wo er aber sehr schnell lernen wird, wie man euch dazu bekommt, dass ihr euch für ihn noch schneller bewegt.
Lauf Diener, sonst habe ich eine noch schlechtere Bindung zu dir.
Hunde sind zu intelligent für so etwas und tatsächlich kann ich nicht nachvollziehen, dass es immer noch Kollegen/innen gibt, die so eine Scheiße ihren Kunden in den Kopf setzen.
Die zweite falsche Denke ist, mein Hund ist nicht ausgelastet.
Ich gehe jetzt erst mal von den normalen Hundehaltern aus. Auf die anderen kommen wir gleich mal zu sprechen.
Wenn ich anfange mich von der Theorie, mein Hund ist nicht ausgelastet beherrschen zu lassen, fängt dieser Weg an.
Grimm rennt über das Feld und sucht nach Hasenspuren. Ich rufe-nix passiert. Ich rufe - der Hund kommt.
Jetzt soll er auf dem Weg bleiben und ich muss gefühlt tausend mal was sagen und der Hund zeigt mir seinen imaginären Mittelfinger 🖕.
Jetzt komme ich auf die Idee, mehr Fahrrad fahren, mehr spielen (Ball werfen), mehr Spielwiese und dann zwei Stunden spielen lassen, mehr geistige Arbeit, mehr mehr mehr.
Dann geht diese Reise los, aus meiner Erfahrung.
Der Hund der vorher nur Pubertät hatte, einfach Erziehung gebraucht hätte wird jetzt in eine immer währende Beschäftigung geschmissen, wo nur mehr mehr mehr von ihm gefordert wird.
Bedeutet, der Hund kommt jetzt in eine Gewöhnung.
Das sieht dann nachher unter Umständen so aus:
Ich treffe mich mit einem Menschen weil er gemerkt hat, das er ein Problem habt, ich kann mit dem Menschen nicht auf unseren Platz gehen, wo wir den Hund laufen lassen können,es wird extrem anstrengend und sieht dann unter Umständen so aus, daß der Mensch mit seinem angeleinten Hund vor mir steht und versucht sein Problem schildern.
Der Hund fiepst, der Hund wird lauter.
Der Hund macht an der Leine was er will, der Mensch fliegt am Trainer von links nach recht vorbei.
Der Hund springt an, der Mensch sieht nach kurzer Zeit aus wie Schwein und irgendwann kann aus dem Springen ein knapsen aka beißen werden…
All das kann muss nicht, kann andere Ursachen aber sieht genauso aus, aussehen und noch schlimmer und wenn man die Menschen dazu fragt, wie sie es finden, kommt ganz oft die Antwort, dass das für sie normal ist.
Das Problem mit der „Auslastung“ ist, dass wenn sie Probleme macht, wir mehr mehr und nochmal mehr machen und nicht mehr merken, was da auf uns zu rollt.
Überlastung für einfach zu neurotischen Hunden.
Gar keine Auslastung und keine Erziehung
Der Anteil von Hunden , mit denen nichts gemacht wird, steigt kontinuierlich an und zwar in erschreckende Höhen.
Das sind so Hunde, die wenn sie den mal rauskommen, nur diesen einen Feldweg kennen.
Da kann der Gesetzgeber noch soviel erlassen, dass man mit dem Hund doch zwei mal am Tag mindestens eine halbe Stunde raus soll.
Lächlich, überprüft doch so oder so niemand.
Und dann gibt es noch die Fraktion, wir erziehen unseren Hund nicht oder nur rein positiv.
Dazu sage ich ganz kurz und schmerzlos was.
Ihr seid Tierquäler und dazu noch für die unglaublich hohe Zahl von krass aggressiven Hunden verantwortlich.
Ihr solltet euch schämen.
So und was mach ich jetzt mit meinem Dr. Bohnenohr?
Na ganz einfach, dranbleiben und erziehen. Die Vor- bzw Pubertät ist keine Krankheit sondern nur ein Zustand, der wichtig für das Individuum ist um erwachsen zu werden.
Eine gute faire Ja und Nein- Erziehung ist das beste was man in dieser Zeit machen kann.
Euer
Axel