12/06/2024
Unser Morgen.....
Die Nacht war irgendwie um 5 Uhr vorbei. Keine Chance mehr ein zu schlafen. Sich drüber ärgern kostet nur Nerven. Knopfdruck auf die Kaffeemaschine, Kraueleinheiten für den schönsten Collie der Welt, Alexa anweisen den Fernseher einzuschalten und schon bist'e mitten drin im Morgen. Gemütlich im Bett schon das erste Käffchen trinken, den Nachrichten folgen....wobei man sich das eigentlich besser sparen sollte, wenn man sich nicht selbst die Laune verderben will.
Das morgendliche Ritual sieht vor 3 kleine Rätsel auf dem Handy zu lösen und die Schnelligkeit der Ergebnisse mit denen unserer Kinder zu vergleichen. Okay....ich liege dabei fast immer hinten aber es gibt wesentlich Schlimmeres.
Morris legt seinen Kopf auf meine Bettdecke und erklärt mir damit unmissverständlich, dass er gerne die trockene Wetterphase für eine frühe Gassirunde nutzen möchte.
Also sind wir schon um 7 Uhr unterwegs. Es ist noch verhältnismäßig ruhig in unserem schönen Fedderwardergroden. Morris und ich schauen uns die Schaufenster an, schlendern an den Gästen der Bäckereien vorbei, die ganz mutig, warm eingepackt draußen sitzen, ihren dampfenden Kaffeebecher vor sich haben und die Tageszeitung lesen.
Mittlerweile begegnen uns die ersten Kinder auf dem Weg in ihre Schulen. 8 von 10 Kindern sind ziemlich wortkarg unterwegs. Mit dem Handy am Ohr bekommen sie von ihrer Umwelt kaum was mit. Irgendwie stimmt mich das traurig. Früher fand vor Unterrichtsbeginn immer lachendes, reges Leben statt während heute alles wie ferngesteuert wirkt.
Morris bleibt stehen und schnüffelt intensiv eine Hausecke ab. Mich würde echt mal interessieren was ihm da seine " Zeitung" so mitteilt.
Vor uns läuft eine junge Mutter mit ihrem ca 3-4 jährigen Mädchen an der Hand. Mutti hat natürlich auch ein Handy am Ohr und zieht die Kleine ziemlich genervt hinter sich her.
Das Mädchen hat meine Fellnase entdeckt und möchte so gerne mal in den wuscheligen Pelz greifen. Sie zieht an Mamas Arm aber die hat nicht mal Zeit sich um zudrehen das Telefongespräch ist scheinbar viel zu wichtig.
Unser weiterer Weg führt an einem Seniorenheim vorbei. Eine ältere Dame sitzt warm eingepackt auf der Bank am Eingang. Sie lächelt den schönsten Collie der Welt freundlich an. Morris hat das scheinbar als Einladung verstanden und geht zu ihr hin. Mit zittriger Hand streichelt die Frau das dicke Fell und erzählt uns, dass sie früher auch immer solche lieben Hunde hatte.
Nach einer netten Unterhaltung verabschieden wir uns und gehen nach Hause, ein kleines bisschen versöhnt mit diesem Morgen der voller Hektik und Unruhe begann.
In diesem Sinne....etwas mehr Zeit und Muße haben noch niemandem geschadet. Habt einen entspannten Wochenteiler wünscht euch Morris, der schönste Collie der Welt.