23/09/2025
Wenn „Hundetrainer“ fast wie eine Beleidigung klingt, läuft etwas gewaltig schief.
Es ist traurig, dass der Begriff Hundetrainer inzwischen für viele Menschen fast schon wie eine Beschimpfung klingt.
Zu viele selbsternannte Trainer, die nach ein paar Wochenendseminaren oder überteuerten Schnellkursen auf den Markt drängen, haben das Vertrauen in unseren Beruf massiv beschädigt.
Dabei steckt hinter echter Arbeit mit Mensch und Hund so viel mehr: fundiertes Wissen, Erfahrung, Verantwortung und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden.
Hundetrainer sollte ein Titel sein, der Respekt weckt – nicht ein Wort, das man mit Kopfschütteln ausspricht.
Hundetrainer ist ein Beruf – keine Konsequenz aus einer privaten Erfahrung. Nur weil jemand mit seinem eigenen Hund gut zurechtgekommen ist, bedeutet das nicht automatisch, dass er die Kompetenz besitzt, andere Menschen und ihre Hunde professionell anzuleiten. Umgekehrt gilt: Wer mit dem eigenen Hund Probleme hatte und deshalb eine Ausbildung beginnt, bringt zwar Motivation mit, aber nicht automatisch die fachliche Eignung. Hundetraining erfordert fundiertes Wissen, praktische Erfahrung mit unterschiedlichsten Hunden und die Fähigkeit, Menschen zu führen. Einzelne persönliche Erlebnisse ersetzen keine qualifizierte Ausbildung.
Echte Kompetenz entsteht durch fundierte Ausbildung und praktische Erfahrung – nicht durch Schnellkurse, die viel kosten und wenig bringen.
Hundetraining bedeutet Verantwortung. Wer nur teure Theorie vermittelt, schadet nicht nur Hund und Halter, sondern auch dem Ruf unseres gesamten Berufsstandes.
Wann es moralisch vertretbar ist, eine Dienstleistung anzubieten, hängt von grundlegenden ethischen Prinzipien ab: Kompetenz, Transparenz, Verantwortung und Fairness. Wer eine Dienstleistung anbietet, übernimmt Verantwortung für das Vertrauen, das Kundinnen und Kunden in ihn setzen. Daraus ergeben sich Mindestanforderungen, die erfüllt sein sollten, bevor man eine Leistung am Markt anbietet.
Dies gilt für Hundetrainer ebenso wie auch für Ausbildungsstätten für Hundetrainer.
Das Berufsbild des Hundetrainers leidet zunehmend unter unzureichenden Ausbildungsstandards. Durch extrem kurze oder rein online-basierte Ausbildungen gelangen viele unqualifizierte Trainer in den Markt, was nicht nur das Vertrauen der Hundehalter untergräbt, sondern auch dem Ansehen unseres gesamten Berufsstandes erheblich schadet. Umso wichtiger ist es, auf fundierte, praxisorientierte und qualitativ hochwertige Ausbildungen hinzuweisen, die dem Anspruch dieses verantwortungsvollen Berufes gerecht werden.
Hundetraining bedeutet Verantwortung – nicht nur gegenüber dem Hund, sondern auch gegenüber den Menschen, die oft in einer großen Notlage Hilfe suchen. Wenn unzureichend ausgebildete Trainer in den Markt drängen, kann den Haltern nicht wirklich geholfen werden. Im schlimmsten Fall nehmen dadurch sowohl die Hunde als auch ihre Menschen erheblichen Schaden. Deshalb braucht unser Berufsstand fundierte, praxisorientierte Ausbildungen, die dieser Verantwortung gerecht werden.
Ein großes Problem für unser Berufsbild entsteht durch Ausbildungen, die viel Geld kosten, aber kaum mehr als oberflächliches, theoretisches Halbwissen vermitteln. Die Absolventen fühlen sich danach oft als ‚fertige Hundetrainer‘, ohne jemals ausreichend praktische Erfahrung gesammelt zu haben. Dieses mangelnde Fachwissen führt nicht nur dazu, dass Hundehaltern in ihrer Not nicht wirklich geholfen wird – es schadet auch massiv dem Ruf unserer gesamten Branche. Denn wenn Halter schlechte Erfahrungen machen, zweifeln sie nicht nur am einzelnen Trainer, sondern am Berufsstand insgesamt.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass sich viele Menschen vor Beginn ihrer Ausbildung zu wenig informieren. Sie lassen sich von großen Versprechungen, Hochglanzbroschüren und schnellen Abschlüssen blenden – ohne kritisch zu hinterfragen, welche Inhalte tatsächlich vermittelt werden und wie viel praktische Erfahrung sie sammeln können. Am Ende stehen sie mit einer völlig überteuerten Ausbildung da, die ihnen kaum mehr als theoretisches Halbwissen vermittelt hat. Hauptsache schnell – doch genau diese Einstellung schadet nicht nur den Absolventen selbst, sondern auch den Hunden und Haltern, die später auf ihre Kompetenz vertrauen.
Auch die Ausbildungsstätten tragen eine große Verantwortung. Wer Menschen ausbildet, prägt nicht nur ihre Zukunft, sondern auch das Bild unseres gesamten Berufsstandes. Leider gibt es immer wieder Anbieter, die völlig ungeeigneten Interessenten das Geld aus der Tasche ziehen und ihnen einreden, sie hätten das Zeug zum Hundetrainer – nur um ihre Kurse zu verkaufen. Damit wird nicht nur den Teilnehmern geschadet, die mit falschen Hoffnungen und leeren Versprechen zurückbleiben, sondern auch den Hunden und Haltern, die später auf diese ‚Trainer‘ vertrauen. Ausbildungsstätten sollten nicht an kurzfristigem Profit interessiert sein, sondern an echter Qualität, ehrlicher Beratung und der Auswahl von Menschen, die wirklich das Potenzial für diesen Beruf mitbringen.
Erschreckend viele Hundehalter erzählen mir, dass sie schon bei mehreren Trainern waren – oft bei drei, vier oder noch mehr – und dennoch kaum oder gar keinen Fortschritt erlebt haben. Manche berichten, dass sie viel Geld investiert haben, aber am Ende mit denselben Problemen und noch mehr Frust zurückblieben. Viele dieser Menschen landen schließlich bei mir im Training, nicht selten mit dem Gefühl, bereits alles versucht zu haben. Das zeigt, wie dringend wir echte Qualität, Transparenz und Verantwortung im Hundetraining brauchen. Jeder erfolglose Versuch kostet nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen – und am meisten leiden darunter die Hunde, die keine klare und faire Anleitung bekommen.
Als professionelle hauptberuflich tätige Hundetrainerin lege ich größten Wert auf fundiertes Fachwissen, praxisorientierte Methoden und eine individuelle Begleitung von Mensch und Hund. Mein Anspruch ist es, Hundehaltern in oft sehr schwierigen Situationen wirklich helfen zu können – mit nachhaltigen Lösungen, die das Wohl des Hundes ebenso berücksichtigen wie die Bedürfnisse seiner Menschen. Verantwortung, Empathie und Qualität stehen dabei für mich an erster Stelle.
Natürlich muss jeder einmal anfangen. Niemand wird als erfahrener Hundetrainer geboren, und jeder sammelt seine ersten Schritte mit einzelnen Hunden oder in der Ausbildung. Daran ist überhaupt nichts falsch – im Gegenteil, es ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Problematisch wird es erst dann, wenn sich Anfänger bereits als vollwertige, qualifizierte Trainer darstellen und mit diesem Anspruch an Hundehalter herantreten. Lernen, üben und Erfahrungen sammeln gehört dazu – aber Ehrlichkeit über den eigenen Stand und die eigenen Grenzen ist die Basis für Seriosität und Vertrauen.