07/07/2025
Pudding – im Ausland „gerettet“, um dann hier wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen zu werden
Augen auf bei der Hundeadoption
Pudding kam als Abgabehund in unser Tierheim. Mittlerweile sind die Geschichten, wie es sie um Pudding gibt, einfach nur Standard geworden. Im Ausland gerettet, mit mitleidserregendem Text hierhergeholt. Interessenten wird versprochen was sie doch für einen lieben, netten Schatz adoptieren, der einfach nur Liebe braucht. Lesen wir den ursprünglichen Vermittlungstext von so einem Hund, kriegen wir das kalte Grausen.
Es ist absolut Mode geworden, sich Hunde im Internet zu bestellen, die man mal grad von Bildern und vielleicht einem kurzen Video kennt. Hier kann man sowohl Vermittlern Vorwürfe machen, als auch Adoptanten. Die Vermittler müssten es mittlerweile einfach besser wissen, nachdem sie für IHRE Schützlinge schon mehrfach keinen Plan B hatten, Adoptanten müssten einfach mal weniger naiv an die Adoption eines neuen Familienmitgliedes gehen.
Der Vermittler vom Auslandsverein kennt den Hund selbst in den meisten Fällen nicht, weiß aber natürlich ganz genau was er da für einen Hund vermittelt, der ja einfach nur dankbar sein muss.
In Puddings Vermittlungstext waren Passagen zu finden wie „Er versteht sich sehr gut mit Hündinnen und Rüden, egal ob groß oder klein – er liebt sie alle“.
Die Wahrheit ist: Pudding hätte sich ohne Leine im Kontakt mit einem Artgenossen SOFORT und anstandslos drauf gestürzt und sich im Gegenüber verbissen.
„Mit der Leine hat er keine Probleme und ist sehr gehorsam“.
Die Wahrheit ist, dass Pudding gezogen hat wie ein Ochse, dass er von den meisten Frauen kaum zu halten war.
„Er ist eben ein Traumhund, den man nur lieben kann“.
Eine Floskel, die einen völlig anderen Hund widerspiegelt. Versteht uns nicht falsch, wir mögen Pudding sehr und freuen uns über seine Fortschritte, die WIR bereits in etlichen Trainingsstunden aufgebaut haben, aber der Adoptant erwartet beim Traumhund, den man einfach nur lieben kann, keinen Hund, der keinerlei Rücksicht auf den Menschen nimmt, absolut unverträglich ist und ein Ausbrecherkönig vor dem Herrn ist.
Pudding wurde von den Hundepfoten Saarpfalz vermittelt. Ein Verein, dessen Name uns seit Jahren immer wieder über den Weg läuft, weil Adoptanten uns konsultieren, die ihren Hund abgeben wollen und der Verein vertröstet, weil man ja „mal grad für so einen Hund keine Pflegestelle frei hat“. Im Umkehrschluss wird aber munter weiter importiert. Adoptanten dürfen den Hund dann gerne auf eigene Kosten in eine Pension setzen.
Ja, wir sind der Meinung, dass Namen solcher Vereine genannt werden müssen. Wir wissen, dass wir uns in ein Wespennest setzen und es sicherlich auch viele Leute gibt, die mit ihrem dort adoptierten Hund glücklich sind. Schön, dass freut uns. Es gibt jedoch auch andere Fälle und wir wünschen uns, dass solche Vereine endlich aufwachen. Und der grandiose Vorschlag, dass der Verein Pudding nun von uns aus vermittelt.. Nein danke. Jetzt stehen wir für UNSEREN Hund ein. Sicherlich kann man auch den Adoptanten einen Vorwurf machen, aber in erster Linie hätten die Adoptanten Pudding vermutlich gar nicht adoptiert, hätte es einen ehrlich Vermittlungstext gegeben und keinen Text „von der Stange“, der in keinster Weise zu diesem Hund passt.