10/10/2024
Hundetraining –
… ist eine Frage von Zeit und Geduld für den ersehnten Erfolg.
Immer wieder höre ich von Kunden und Trainerkollegen/innen Anmerkungen bzw. Fragen zum Training und der Ausbildung eines Hundes wie die folgenden:
Wie, das funktioniert immer noch nicht? Habt ihr das schon probiert?
Da musst Du konsequenter sein! Das Verhalten muss Konsequenzen haben!
Du musst härter sein - der macht mit Dir Heckmeck!
Wie lange willst Du das noch mitmachen?
Meine Antworten auf diese Fragen sind:
Gut Ding will Weile haben!
Training bedeutet insbesondere auch Vertrauen zum Tier aufzubauen. Vertrauen aber muss man sich verdienen. Vertrauen von seinem Hund zu erhalten ist ein stetig wachsender, sehr wichtiger Prozess.
Eure Hunde sind eure besten Freunde
…, daher sollte nicht „einfach mal was ausprobiert werden“. Für das Training, für das man sich entscheidet, sollte man sich bewusst entscheiden und nicht unreflektiert experimentieren. Ein Training hat immer Folgen (und Ergebnisse), auch dann, wenn man sie nicht sofort wahrnimmt.
Der Weg und die Art des Trainings muss Euch widerspiegeln. Wenn ihr nicht dahintersteht, könnt ihr es auch Euren Hunden nicht vermitteln.
Konsequenz zeigen? Vorsicht!
Wer sagt, dass man nicht konsequent ist? Eine Momentaufnahme, ein kurzer, flüchtiger Blick auf ein einzelnes Ereignis sagt nichts aus.
Jedes Verhalten zieht Konsequenzen nach sich. Es sollten aber möglichst die richtigen sein. Vergessen darf man dabei niemals die Rasse des Hundes. Oftmals wird genau dieser Aspekt nicht berücksichtigt und man setzt ein Training mit Dackel, Setter oder Border gleich an.
Härte zeigen? Warum denn?
Um diese Frage zu beantworten, stelle man sich besser diese Fragen:
- Warum soll man härter werden, wenn das Training nicht sofort zum Erfolg führt?
- Erwarte ich vielleicht zu viel in zu kurzer Zeit? Ist das Training eventuell nicht das Richtige?
- Was ist möglicherweise geschehen bevor der Hund zu mir kam?
Wie lange man etwas „mitmachen“ muss? Meine einfache Antwort: Ein Hundeleben lang!
So lange dauert das Training. Denn auch wenn man nicht trainiert, trainiert man.
Warum ich das gerade jetzt schreibe?
In den letzten Wochen und Monaten habe ich mit meinem kleinen Borderrüden Hamish (14 Monate alt) sehr viel Alltagstraining gemacht. Manchmal nur ein paar Minuten, dann merkte ich, dass es Hamish zu viel wurde und er eine Pause brauchte. An anderen Tagen konnten wir deutlich länger arbeiten. Das ist für mich leicht verständlich, denn auch wir Menschen haben mal gute und mal schlechte Tage.
Ich wünsche mir, dass man mehr auf die Bedürfnisse des Individuums eingeht und sie berücksichtigt. Achtet bitte darauf was möglich ist und was nicht. Welches Verhalten bringt die Rasse mit sich? Mitunter kann man sich ein Verhalten seines Hundes durch die Beantwortung dieser Frage erklären.
Arbeitet als Team miteinander und nicht gegeneinander! Denn man bekommt den Hund, den man sich verdient - bleibt daher bitte auch immer fair.