03/09/2024
Neues Kursangebot: Reiten mit Hirn!
Neuroathletik, Bewegungstraining und Wissen aus der Traumatherapie helfen, unser Nervensystem beim Reiten in den Fokus zu stellen und damit alte Muster zu durchbrechen. Ich unterrichte auf deutsch, dänisch und englisch.
Dein Nervensystem bestimmt, ob Du ein guter Reiter bist.
Alle haben das schon erlebt: Sie wissen, was beim letzten Mal falsch gelaufen ist und wollen es nun besser machen. Und dann klappt es trotz all des guten Willens nicht. “Schuld” daran ist unser Nervensystem, das so vielschichtig agiert und von sehr vielen Faktoren beeinflusst wird, die scheinbar nicht in unseren Händen liegen. Ob es alte Verletzungen sind, die körperlich und auch seelisch ihre Spuren hinterlassen haben oder einfach nur unser Alltag, meist kämpfen wir bewusst oder unbewusst mit und gegen uns selbst.
Das betrifft alle Menschen in allen Lebenslagen. Beim Reiten betrifft es aber nicht nur uns alleine, da unser Pferd als feinfühliges Wesen direkt mit uns verbunden und damit unserem Erleben und Handeln ausgesetzt ist.
In den letzten 20 Jahren hat es großartige Fortschritte der Forschung in den Bereichen Neurologie und Traumatologie gegeben, die uns enorm weiterhelfen würden, wenn wir uns darauf einlassen könnten, diese Erkenntnisse für unser Leben zu nutzen.
Obwohl ich seit Kindheit an reite und die Balance zwischen Pferd und Reiter immer mein Lieblingsthema war, beschäftige ich mich erst seit einem schweren Reitunfall 2020 mit den Themen Trauma und Neurologie.
Reiten in Balance und die Suche, wie wir Pferden durch eine freundliche, klare Kommunikation sowie das entsprechende Training helfen können, ihre Reiter ausbalanciert zu tragen, wurde plötzlich zweitrangig. Nicht etwa, weil ich es für weniger wichtig halte, sondern vielmehr, weil mir klar geworden ist, dass unser Nervensystem bestimmt, inwieweit wir dieses Ziel verfolgen können.
An erster Stelle steht unsere Wahrnehmung, die für unsere körperliche und seelische Balance ausschlaggebend ist.
Es gibt eine Vielzahl an Gründen, warum unsere Wahrnehmung gestört ist, hier die für Reiter drei häufigsten:
Gehirnerschütterung (bei Reitern eine häufige Verletzung mit oft unbemerkten, gravierenden Nachwirkungen. Unter Umständen wurden diese noch nicht einmal bemerkt, da die typische nachfolgende Übelkeit oder Amnesie fehlte)
Unfälle jeder Art, auch sehr lange zurück liegende
chronischer Stress
Die Definition von Trauma als “Ereignis oder Situation,die als bedrohlich und überwältigend erlebt wurde” und die mittlerweile gut erforschten nachfolgenden Reaktionen des Nervensystems legen nahe, dass auch scheinbar unbedeutende, kleine Erlebnisse in unserer Kindheit wie Routine-Operationen oder “Beinahe-Unfälle” Auslöser von Bewältigungsstrategien sein können, die unsere Wahrnehmung stören.
Es gibt einfache Tests, die zeigen, ob die für Reiter so wichtigen Bereiche wie das Gleichgewicht und das visuelle System gestört sind. Oft stellen Reiter einfach nur fest, dass das, was sich gerade anfühlt, nicht gerade ist und dass sie eine “schwache Seite” haben.
Mit der Wahrnehmung steht und fällt alles. Auf körperlicher Ebene ist beim Reiten die Balance unerlässlich, eine gute Körperbeherrschung in Bezug auf Spannung und Entspannung, sowie die Fähigkeit, einzelne Muskeln isoliert bewegen zu können, ohne ganze Muskelketten zu aktivieren (z.B. die Einwirkung mit nur einer Hand/Arm, ohne dass dabei das gegenüberliegende Bein aktiv wird).
Bei der Komplexität dieser Anforderungen liegt es nahe, dass nur diejenigen fein und damit pferdegerecht reiten können, die auch ohne Pferd gut koordiniert und reguliert sind, sei es in Bezug auf Gleichgewicht, Konzentration, Körperkontrolle und Psyche.
Eine Kombination aus Bewegungslehre, Neuroathletik und neueste Erkenntnisse der Traumatherapie, sowie das Wissen um die Bedeutung dieser Faktoren fürs Reiten helfen daher Reitern, ihr eigenes Fundament in Ordnung zu bringen, das dann die Grundlage für unser Leben mit Pferden bilden kann.
Die Vorträge aus der Kursreihe können auch online angeboten werden, die Kurse bei Ihnen vor Ort umfassen einen Theorieteil, eine Praxis ohne Pferd und reitweisenübergreifende Reitstunden.
Grundkurs Reiten mit Hirn
Beispiel mit Zeiten und Preisen, individuell auf die Gegebenheiten anpassbar.
Samstag: 1,5 Stunden Theorie / 2 Stunden Test/Neuroathletikübungen / 6x 30 min Reiten
(9:00-13 Uhr ohne Pferd, 14:00-18 Uhr Reiten, inkl. Pausen)
Sonntag: 1 Stunde Theorie/Fragen 45min gemeinsames Warm, 6x 45 min Reiten
(9:00-11:15 Theorie/Warm up 12:00 - 18:00 Reiten, inkl. Pausen)
Kosten: 1875,-€ (6 Reiter à 250€, max. 12 Zuschauer à 50€)
Voraussetzungen: Reithalle