23/05/2024
FEI: Wahl der Zäumung nicht nur in eine Richtung erlauben
Wie kann es sein, dass die FEI in ihren Prüfungen nach wie vor alle nur erdenklichen barbarischen Zäumungen erlaubt, aber nicht, dass man ohne Trense reitet? (Gilt genauso für die Dressur). Wenn man in der Lage ist, einen Parcours oder GP Dressage in sicherer Weise ohne scharfe Gebisse, Sporen o.ä. zu reiten, warum gibt einem die FEI nicht die Chance? Was Lyric und Brendan zeigen ist freundlicher, flüssiger und schöner, als 90% dessen, was man sonst im Parcours sieht. Warum schliesst die FEI solche Reiter aus?
Als ich Lyric und Brendan im Winter in Ocala reiten sah, wusste ich, dass ich hinfliegen und mich davon überzeugen muss, dass die beiden "echt" sind. Denn was sie tun und der Welt damit zeigen, ist nichts anderes, als der Beweis, dass Reiten auch im internationalen Sport immer noch so geht, wie es einmal gedacht war: Als echte Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd. Mit Reitern, die verstanden haben, dass die Pferde uns absolut gar nichts schulden und dass es ein riesiges Privileg ist, überhaupt auf einem Pferd sitzen zu dürfen. Die ihre Pferde tatsächlich als Freund und Teamgefährten betrachten und dies nicht nur sagen. Denn das ist bei Brendan so.
Wir alle wollen solche Ritte sehen. Verantwortungsbewusste, GUTE, freundliche Reiter und aufmerksame, selbst mitarbeitende, lebendige Pferde. Dass dies in FEI Prüfungen nicht erwünscht ist, passt leider ins Bild. Wenn die FEI das jetzt nicht ändert, und die Wahlfreiheit der Zäumungen sich weiterhin nur auf absurd schmerzhafte Gebisse und Kombinationen bezieht, dann, sorry, ist dem Reitsport nicht mehr zu helfen. Menschen und Tiere wie Brendan & Lyric könnten das Bild des Sports reparieren. Warum man ihnen nicht die Gelegenheit gibt und ihnen den roten Teppich ausrollt, ist mir absolut unerklärlich.
Wahrscheinlich liegen einem dort weiterhin die "Reiter" mehr am Herzen, die sich von einer solchen Demonstration echter Reitkunst auf das Plastron getreten fühlen würden, als das Pferdewohl und gutes Reiten. ©Julie von Bismarck