08/09/2024
Heel blij dat ik altijd weer zoveel mag leren van Helmut!! ✨
Helmut Oberhauser, der am 11. September beim Fest der Lipizzaner mit zwei Pferden vertreten ist, gehört unter den Bereitern der Spanischen Hofreitschule schon zu den „G’standenen“. 1997 als Eleve eingetreten, wurde er 10 Jahre später zum Bereiter ernannt und wird nächstes Jahr sein 25. Jubiliäumsjahr bei der Spanischen Hofreitschule feiern.
Helmut Oberhausers Zugang zu den Pferden versteht man am deutlichsten über sein Wesen. Konzentriert, ruhig, kann zuhören, aber vertritt auch klar, bestimmt und konsequent seinen Standpunkt, wenn es die Situation erfordert. Eigenschaften, die auch grundlegend und wichtig für die Ausbildung von Pferden und Reitern sind. Und all diese Erfahrungen aus dem Leben, dem Reiten und dem Ausbilden von Pferden und Reitern mündet in einem Erfahrungsschatz, der vor über 450 Jahren begonnen hat, mündlich weitergegeben und immer wieder verfeinert und der Zeit angepasst wurde.
Helmut Oberhauser ist sich der Verantwortung seines traditionsgebundenen Berufes bewusst. „Was mir an der über 450-jährigen Geschichte der Spanischen Hofreitschule so gefällt ist, dass man aus der Verantwortung der klassischen Reitkunst in all den Jahren nicht die Augen vor Neuem verschlossen hat. Aber man hat gut beobachtet und abgewogen, ob diese neue Erkenntnis auch wertvoll ist und etwas bringt“.
Und ein Ereignis hat ihn in seiner persönlichen Erfahrung reicher und sein Weltbild weiter gemacht: Die Gründung einer Familie mit seiner Lebensgefährtin Désirée Deutsch, der Geburt ihrer Tochter Lea und ein für Oktober erwarteter weiterer Nachwuchs.
„Ja - das beeinflusst die Einstellung zum Leben sicher - da wird man sich seiner Verantwortung der dir Anvertrauten noch deutlicher bewußt“, sagt Oberhauser.
Eine Erfahrung, die sicher auch in seinen Beruf einfließt, wo er täglich mit der Aus- und Weiterbildung von Reitern und Pferden zu tun hat.
Welche Persönlichkeiten an der Spanischen Hofreitschule haben ihn sehr geprägt und was hat er von diesen mitgenommen?
„Das waren für mich zwei Ikonen der Reitschule, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben: Ernst Bachinger, der ehemalige Leiter der Reitschule, und der ehemalige Erste Oberbereiter Wolfgang Eder. „Bachinger hat mir sehr viel bei der Ausbildung meines leider zu früh verstorbenen Pluto Theodorosta (Foto) geholfen. An ihm habe ich bewundert, dass er mit ganz wenigen Worten zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zum Ausdruck und auf den Punkt bringen konnte“.
An Wolfgang Eder hat er dessen eiserne Disziplin und Ruhe bei der Arbeit bewundert. „Was mir sehr imponiert hat ist, dass er täglich jedes seiner Pferde selbst geritten ist. Ich habe ihm gerne zugeschaut, wie er ohne übertriebene Handlungen und mit Gelassenheit geritten ist und die Pferde ausgebildet hat. Da konnte ich mir viel abschauen“.
Was ist das Besondere des Lipizzaners für ihn, neben all den bekannten Eigenschaften wie Intelligenz, Härte und Ausdauer? „Auch wenn alle Pferde weiß sind, ist jedes für sich einzigartig. Jedes Pferdes ändert sich mit den Jahren mit der Ausbildung, es präsentiert sich von Jahr zu Jahr neu, es wird geformt im Verhalten und im Charakter. Das ist eine ganz faszinierende permanente Herausforderung. Foto: SRS