07/07/2024
Reitsport
EDIT: Weil sich so viele hier beschwert haben, dass nicht das Originalbild verwendet wurde: Ich habe nicht die Rechte an dem Bild. Es ging mir auĂerdem NICHT um eine einzelne Reiterin, sondern einzig darum, dass derartige ZĂ€umungen erlaubt sind und fĂŒr derart normal gehalten werden. Wer sich dafĂŒr interessiert kann das Gesicht der Stute auf dem IG account von springreiter.de betrachten, ebenso wie die ZĂ€umung des anderen Pferdes der Reiterin in Aachen, Limbridge. Mir wurden viele Nachrichten geschrieben, in denen Personen erklĂ€rten, das sei eine "ganz normale ZĂ€umung und die sei nicht geeignet, einem Pferd Schmerzen zuzufĂŒgen". Das sehe ich anders.
Originalbeitrag:
Gestern wurde mir ein Foto geschickt, von zwei fröhliche dreinschauenden Damen - und einem Pferdekopf, an dem eine ZĂ€umung verschnallt war, bei deren Anblick einen das blanke Entsetzen packte. Mich zumindest. Ein runder Nasenriemen, wie ihn die Spanier fĂŒr ihre Serreta benutzen, mit einer Kette auf der RĂŒckseite, die ĂŒber die UnterkieferĂ€ste lief. An all dem ca. 20 cm lange AufzĂŒge, die also nicht nur auf das Nasenbein, sondern gleichzeitig ĂŒber die Metallkette auf die extrem empfindlichen UnterkieferĂ€ste wirkten. Dass der NasenrĂŒcken des Pferdes im Bereich des Nasenriemens (dieser war auf dem Bild höher verschnallt) vernarbt und frei von Fell war, war sicher reiner Zufall und bestimmt nur dem geschuldet, dass es sich um einen Fuchs handelte. Die sind ja "so empfindlich". ZusĂ€tzlich war das Pferd noch mit einem Gebiss versehen worden. Und unter diesem Bild stand: "Happy Faces in Aachen". (Die Reiterin reitet ĂŒbrigens wirklich gut, was es noch unverstĂ€ndlicher macht...)
Zwei Dinge haben mich daran besonders betroffen gemacht: Die Tatsache, dass eine derartige ZĂ€umung erlaubt ist. Und die absolute UnbekĂŒmmertheit. Als wĂ€re es vollkommen normal, dass man dem Pferd so viel Schmerz zufĂŒgt wie eben nötig, um seine Ziele zu erreichen. LĂ€chelnd neben einem derart gezĂ€umten Pferd zu stehen, dem ach so geliebten Tier, dessen Zustand der begeistert auf das Herzchen klickende Follower auf der Blesse erahnen und in den Augen sehen könnte, so er denn hinsĂ€he, sich dafĂŒr feiern zu lassen, auf diese Weise einen vorderen Platz bei einem Wettkampf erreicht zu haben, zeugt davon, wie absolut normal das empfunden wird. Und es zeugt von einer Distanz zum Pferd, bei der es mir kalt den RĂŒcken hinunter lĂ€uft. Seit ich das gesehen habe, denke ich ununterbrochen an meine Freunde Brendan und Lyric und dass dies die einzige Art ist, wie ich mir noch Springreiten ansehen kann. Es kann so schön sein und eine echte Zusammenarbeit zwischen Freunden. Nicht das anhand von Schmerz Bedienen grell gemachter Springroboter. Das habe ich schon vor 5 Jahren in "Reitsport - Auf dem RĂŒcken des Pferdes" geschrieben, aber Ă€ndern tut sich offenbar - nichts. ©Julie v. Bismarck