24/11/2020
Medikamentengabe bei der Katze!
So ähnlich wie die Unsauberkeit ein ewiges Thema.
Grundsätzlich sollte jede junge Katze im Katzen-Kindergarten lernen, wie Tabletten nehmen geht.
Aber auch dann gibt es immer noch einige wesentliche Dinge zu beachten, um sich die erlernte und vertraute Routine nicht zu zerstören.
Im Allgemeinen ist die Versuchung gross, das Problem der direkten Eingabe zu umgehen und Tabletten im oder mit Futter zu geben.
Das kann gut gehen oder auch nicht ... ein ganzes Leben lang oder nur zweimal ...
Es hilft die Geschmacks-Attraktivität für die Katze vereinfacht in drei Gruppen einzuteilen:
+ super toll, ich will mehr davon; (... so lange es mir gut geht)
+ prinzipiell als fressbar erkannt, aber muss ich jetzt nicht unbedingt haben
+ super grauslich, da dreh ich den Spuckehahn auf und nehm es nie wieder
Mit diesen drei Parametern lässt sich arbeiten:
1. Bei wohlschmeckenden und schon von vornherein speziell für Katzen attraktiv parfümierten Tabletten gibt es in der Regel kein Problem.
Die zahlreichen speziellen Leckerbissen oder Trojaner in Plastilinkonsistenz funktionieren auch - wenn sie von verfressenen Katzen gut angenommen werden - hervorragend.
Die Tablette ist damit entweder direkt oder mittels Trojaner verlässlich in der Katze.
Spätestens aber dann, wenn die Tabletten grauslich riechen oder schmecken, die Katze schon von vornherein nicht verfressen ist oder rasch gelernt hat, präparierte Leckerbissen wegen der enthaltenen Grauslichkeiten nicht mehr zu nehmen oder sie so schlecht beisammen ist, dass die Medikamente unabhängig vom Futter hinein müssen, sind die Grenzen dieser Schummeltechnik erreicht.
2. Für die Katze super grausliche, weil bittere Tabletten, muss man direkt eingeben, weil sie auch mit Trojaner entweder gar nicht oder nur kurze Zeit freiwillig gefressen werden.
Hier besteht sogar bei der direkten Gabe die Gefahr, dass allein durch die Berührung mit der Schleimhaut schlechter Geschmack zurückbleibt und die Katze sich zu wehren beginnt. Das kann selbst mit gut trainierten bislang vertrauensvollen Katzen passieren!
3. Und hier kommen die Trojaner noch einmal ins Spiel. Sie müssen nämlich nicht unbedingt freiwillig gefressen werden!
Es reicht völlig aus, dass sie prinzipiell fressbar sind und nicht grauslich schmecken.
Für alle Tabletten, die nicht so toll schmecken, dass sie freiwillig mit Begeisterung gefressen werden, gilt: umhüllen!
Mit diesem sogenannten Coating werden auch kantige Vierterl und Hälften oder bittere Tabletten so präpariert, dass sie
+ keinesfalls schlechten Geschmack hinterlassen
+ viel besser rutschen
+ einmal im Mund auch geschluckt werden, weil zwar nicht so gut, dass sie freiwillig gefressen werden, aber nicht so übel, dass sie zwingend ausgespuckt werden
Was eignet sich für ein home made coating?
Alles, was eine Tablette oder Kapsel einigermassen stabil umhüllt, rutschig ist und prinzipiell gut schmeckt - auch wenn es die Katze nicht unbedingt freiwillig frisst.
Butter, Streichkäse, Leberpastete, das Weisse aus einer Milchschnitte, alle Arten von handelsüblichen PillPockets und Trojaner ...