Zusatzmodul für Hundetrainer/innen: Jagdverhalten

Zusatzmodul für Hundetrainer/innen: Jagdverhalten Anke Lehne und Pia Gröning bieten ein Zusatzmodul für bereits praktizierende Hundetrainer/innen zu
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Tolles Projekt:
30/10/2024

Tolles Projekt:

Viele Hunde aus dem Tierschutz suchen über Tierheime oder Pflegestellen in deiner Stadt ein neues Zuhause. Beim Bark Date kannst du sie unverbindlich und vereinsübergreifend kennenlernen.

Ein neuer Blog-Artikel vom Zusatzmodul für Hundetrainer/innen: Jagdverhalten ist online!
26/09/2024

Ein neuer Blog-Artikel vom Zusatzmodul für Hundetrainer/innen: Jagdverhalten ist online!

„Nur die Harten kommen in den Garten!“ oder „Sicher ist sicher, besser nix riskieren!“ Vom Sinn, Unsinn und Verhältnismäßigkeit von Schutzmaßnahmen für Hunde

Heute kam eine Email des IBH e.V., dass meine Seminare zukünftig nicht mehr anerkannt sind. Als Begründung dient mein ak...
12/09/2024

Heute kam eine Email des IBH e.V., dass meine Seminare zukünftig nicht mehr anerkannt sind. Als Begründung dient mein aktueller Vortrag „Sinn & Unsinn von Strafen im Antijagdtraining“ - bei Interesse bekommst du hier die Aufzeichnung davon kostenlos: https://pia-groening.com/kostenloser-zoom-vortrag-mit-antijagdtraining-spezialistin-pia-groening/

Habe ich mich gewundert? Nein. Tatsächlich hatte ich mich vor etwa 2 Jahren noch mit einer befreundeten Kollegin darüber unterhalten, dass wir uns wundern, überhaupt die Anerkennung vom IBH zu haben. Denn mit dieser ganzen „Trainieren statt dominieren“ Bewegung konnte ich mich zu keinem Zeitpunkt identifizieren.

Doch ist dies ein wunderbarer Anlass über das deutschsprachige Hundetraining zu sinnieren. Von je her gab es eine große Kluft zwischen den Hardcoretrainern und den Wattebauschwerfern. (An dieser Stelle würde mich interessieren, ob das in anderen Ländern auch so ist? Wer einen tiefen Einblick hat, kann mir gerne einen Kommentar hinterlassen!) Es gibt nur Schwarz und Weiß oder diese beiden Schubladen. Ich persönlich war zuerst stolze und inbrünstige Wattebauschwerferin. Vom klassischen Hundeplatz inklusive Training mit Stachelhalsband stammend, habe ich mich vor über 20 Jahren der gerade in Deutschland aufkommenden Clickertraining-Bewegung angeschlossen. Bis heute bin ich dem Training mit einem Markerwort treu geblieben (und werde es auch bleiben :-)) und absolut davon überzeugt - ABER ich nutze auch positive Strafe (z.B. Bodyblocks oder scharfe Kommandos) - nicht als Allheilmittel, sondern da, wo ich es für angemessen halte. Doch das darf ich nicht laut sagen, denn sonst passiert ja genau das - Ausschluss.
Es wird ja oft gesagt, dass nur jemand zu Strafen greift, der es nicht besser weiß, frei nach dem Motto „Wo Gewalt beginnt, endet Wissen“. Nun wird wiederum auch jeder hier eine andere Definition haben, was Gewalt im Hundetraining sein könnte. Reden wir von Peitschenhieben, Leinenrucks, Elektroschockhalsbändern, den Hund treten, ihn anschreien, ihn körpersprachlich blocken? Jeder wird da etwas anderes drunter verstehen.
Ich denke schon, dass ich das Training mit Belohnungen gut beherrsche. Das Handwerk ist mir vertraut, ich bilde mich darin weiter. Umso schockierender ist es wohl für den einen oder anderen, dass "so Eine" trotzdem auch Strafen nutzt. Dass ich meinen Humor nicht verloren habe bei lustigen Tiervideos, wo Challenges gezeigt werden, aus denen der Hund nix lernt, ohne Ankündigung auf dem Arm genommen wird usw. und dann nutze ich auch noch für meinen Welpen eine Flexi-Leine. Uiuiuiui.
Tja, in welche Schublade passe ich denn nun jetzt? Ein großes Dilemma ...

Ich bin schon viel rum gekommen, kenne viele Trainerkolleginnen schon seit über 20 Jahren und kriege bei dem einen intensiver, bei dem anderen entfernter die jeweilige Entwicklung mit. Die verläuft bei vielen wie bei mir - wellenartig. Mal extremer in die eine Richtung, dann steht ein anderes Thema mehr im Fokus usw.. Ich tue heute Dinge, die ich vor 10 Jahren anders gemacht hätte. Das ist denke ich normal, wir sind schließlich die Summe unserer Erfahrungen. (Übrigens muss ich manchmal auch schmunzeln, da ich manche Kollegen so lange kenne, dass sie noch mit Stromreizgerät trainiert haben und heutzutage die Anführerinnen der R+ Bewegung sind). Doch manchmal driftet man auch ins Ideologische ab - vielleicht das falsche Strenzeichen? Ich bin halt eine echte Waage :-)). Da geht es gar nicht mehr darum ein Problem zu lösen, ein Trainingsziel zu verfolgen, sondern Hauptsache der Weg ist komplett positiv. An diesem Punkt steige ich aus. Denn einer meiner Werte ist Effizienz. Und dann kommt da noch meine Ausbildung als Erwachsenenbildnerin durch: Es muss für den Besitzer realistisch umsetzbar bleiben. Dazu ein Beispiel: So habe ich gehäuft Kundinnen im Training, die mit einer prall gefüllten Dummytasche oder einem ganzen Bauchladen an Utensilien vor mir stehen. Mindestens 5 verschieden wertige Futtersorten in Tütchen, Tuben, Kruken, Schleckerchen, Futterbällen und Co. verpackt. Dann noch mindestens ein Wurfspielzeug, 1 Zerrspielzeug, 1 Hetzspielzeug, Eines zum Belauern - mit und ohne Fell, mit und ohne Quietsche usw.. Diese Kundinnen sind ratlos. Sie geben sich seit mehreren Jahren die größte Mühe und schöpfen aus meiner Sicht das gesamte Belohnungsotential aus - und sobald höhere Ablenkung ins Spiel kommt, werden sie vom Hund ignoriert. Es fehlt halt die Verbindlichkeit. Hey, und es gibt sicher auch jede Menge Teams da draußen, die so tolle Spaziergänge haben und die ich nicht kenne, weil sie ja keinen Trainingsbedarf haben. Also bitte nicht angegriffen fühlen …
Allerdings, auch wenn ich das Training über Belohnung liebe und auch Fan davon bin z.B. das Spiel unter Ablenkung zu üben - das ist mir dann doch etwas zu aufwändig, was da betrieben wird. Ja, und es ist einfach auch so, wenn ich mehrere Monate ein Training durchziehe und das Gefühl habe zu stagnieren, dann muss ich etwas im Training verändern. Das müssen nicht unbedingt Strafen sein - allerdings ziehe ich sie durchaus auch in Betracht, wenn ich einen gut trainierten Hund vor mir habe. Denn ich habe zwar meine Werte, welche Strafen ich nicht nutzen würde, aber ich verschließe nicht die Augen davor, dass Strafen mit Verstand eingesetzt, sehr effektiv sein können.

Das führt zu einem anderen Punkt: Was beinhaltet eigentlich positives Training?
Ich kenne z.B. sehr positiv trainierte Hunde, die allerdings leider jenseits des Trainings täglich 10 - 22 Stunden in kleinen Autoboxen leben - wahlweise jedes Wochenende, meist aber auch viele Stunden in der Woche.
Ich kenne auch positiv trainierte Hunde, die gar nicht spazieren gehen. Entweder wird trainiert oder geruht. Oder für mehrere Monate geht man nicht spazieren, damit der Hund nichts Falsches lernt, wie z.B. an der Leine zu ziehen oder sich bei Wildgerüchen aufzuregen.
Ich kenne auch positiv trainierte Hunde, die sich maßlos z.B. in den Anblick eines Hundes hineinsteigern und von ihrem Besitzer damit allein gelassen werden - der steht halt hinter dem Hund und hält einfach nur die Leine - Schuld ist selbstverständlich der andere Hundebesitzer, der die Individualdistanz unterschritten hat.
Ich kenne Hunde, die nie abgeleint werden, weil der Hundetrainer gesagt hat, dass nur ein Hund der 100 % gehorcht, abgeleint werden darf. So lange läuft der Hund halt an 5 Meter Leinen. 1,2,3 Jahre oder gar sein ganzes Leben. Hier wird die Lerntheorie natürlich korrekt umgesetzt, doch ist das ein glückliches Hundeleben? Und in welcher Welt leben wir, dass von Hunden 100 % erwartet werden, die kein Mensch auf dieser Welt leistet - oder hast du noch nie Fehler gemacht?
Ja, und ist es positives Training, wenn die Methoden komplett positiv sind, aber der Hund tagein tagaus mit Bewegungsfrust konfrontiert wird?

Gedanken über Gedanken … - und auch hier wird jeder anders werten, was denn nun „artgerecht“ ist, zu "hundefreundlichem Training“ zählt oder auch nicht.

Wahrscheinlich war Ariane Ullrich vorausschauend als sie vor einigen Wochen angefragt hat, ob ich auf dem nächsten Hundekongress Lust hätte an einer Strafdiskussion teilzunehmen. Ich habe quasi den mittleren Part - ihr wisst jetzt warum ;-) Da möchte ich an dieser Stelle drauf verweisen, bei allen, denen es jetzt in den Fingern juckt, „JA, ABER“ zu schreiben :-) Lasst uns gerne beim Hundekongress diskutieren. Das ist vermutlich effizienter als hier auf Facebook - und ich gebe es zu, ich nutze meine Lebenszeit lieber für Spaziergänge mit meinen Hunden als auf jeden Kommentar zu antworten - denn ich habe kein Problem damit Meinungen stehen zu lassen. Ich weiß, dass hier nicht jeder meiner Meinung ist. Braucht es auch nicht, denn solche Texte dienen dazu, sich ein Bild zu machen, ob ich von dieser Person etwas lernen möchte oder halt auch nicht. Und wenn du jetzt eher schockiert bist - feel free dich zu entfreunden. Es gibt da draußen genug andere Trainer/innen, die zu deinem aktuellen Status quo passen werden.
Hundetraining ist ein komplexes Ding. Es geht nicht nur drum den Hund zu trainieren, sondern für seinen Menschen die Methode zu finden, mit der er sich wohl fühlt UND seine Ziele erreicht!

Hab’ eine schöne Zeit mit deinem Hund!

Es gibt für Trainerkollegen/innen einen neuen kostenlosen Workshop:
09/09/2024

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Nimm am kostenlosen Online-Workshop teil, um das Optimum aus deinem Training heraus zu holen - für dich und dein Tier!

Diesmal war ich zu Gast in einem anderen Podcast. Hör mal rein :-)
03/09/2024

Diesmal war ich zu Gast in einem anderen Podcast. Hör mal rein :-)

Für Pia Gröning war Auswandern in die Niederlande der Ausweg aus der Krise nach der Corona Pandemie. Die ganze Story hörst du hier.

Meine lieben Kolleginnen Simone Fasel & Nadine Hehli bieten eine tolle Hoopers-Trainer-Ausbildung an! Ich weiß deswegen,...
19/08/2024

Meine lieben Kolleginnen Simone Fasel & Nadine Hehli bieten eine tolle Hoopers-Trainer-Ausbildung an! Ich weiß deswegen, dass sie toll ist, weil ich begeisterte Absolventinnen kenne - und gesehen habe, was sie danach können :-) Also eine echte Empfehlung! Affiliate-Link:

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14/08/2024

Barbara Knebel hat uns ein wunderbares Feedback-Video zu unserer Ausbildung gesendet - lieben Dank!!

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26/06/2024

Für die Hoopers Fans unter euch, haben unsere Kolleginnen Simone Fasel & Nadine Hehli wieder einen tollen kostenlosen Input!

Nimm an diesem kostenlosen Online-Hoopers-Workshop teil und vertiefe dein Verständnis von Richtungssignalen in diesem wunderbaren Hundesport!

Hier mal wieder ein interessanter Blog-Artikel für Trainer-Kollegen:
22/05/2024

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Für Süddeutschland Anfang Juni gibt es noch Platz als Testkunde - Thema Belohnungen, Orientierung am Menschen und Erregung

19/05/2024

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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17/04/2024

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19/03/2024

Meine Schweizer Kolleginnen Nadine Hehli & Simone Fasel halten vom 25. bis 29. März 2024 einen kostenlosen Hoopers-Workshop - hier kannst du dich anmelden!
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Ich bin mir sicher, es lohnt sich für alle Begeisterten dieser Hundesportart :-)

15/11/2023

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13/11/2023

📢‼️WANTED ‼️Mensch-Hund Team für Antijagdtraining Prüfung im Raum Frankfurt gesucht! 🐶Du kannst Deinen Hund nicht ableinen, weil er sonst die nächstbeste Spur aufnimmt und jagen geht? 🐶Dein Hund steht schreiend in der Leine bei Wildsichtung? 🐶Du bist draußen Luft für ihn und seine Nase klebt am Boden? 🐶Dein Hund ignoriert Dein Rufen, sobald er Wild in die Nase bekommt? 🐶Dein Hund ist komplett abwesend und taucht draußen in seine eigene Jagdwelt ab? Wenn Du drei Fragen mit JA beantwortet kannst, bist Du hier richtig ✅ 🙋‍♀️ Dann melde Dich über [email protected] bei mir und wir arbeiten an Deinem großen Ziel: Freilauf. Deine Barbara Knebel, Stadt Hund Frankfurt 💙 Ich freue mich auf Deine Nachricht!

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