12/06/2021
♥️ Nie vergessen! ♥️
Hallo!
Heute geht es um die Klärung der Fragestellung, wie sinnvoll der Strafeinsatz ist.
Ich denke, wir sind uns einig, dass Welpen hinsichtlich der Dinge, die wir NICHT wollen, relativ breit aufgestellt sind. 😉 Es ist also recht wahrscheinlich, dass wir früher oder später eine Situation erleben werden, in denen wir ganz und gar nicht einverstanden damit sind, was der Hund gerade tut. Die Frage die dann aufkeimt ist: Wie soll man sich verhalten?
Was passiert, wenn du deinen Welpen in solch einem Moment bestrafst?
Nun, wenn du ihn "wirksam" bestrafst (so dass er wirklich beeindruckt ist und umgehend von seinem Handeln ablässt), dann hat er im Strafmoment wahlweise Angst oder Schmerzen erlebt.
Dem Hund Schmerzen zuzufügen ist in Deutschland mit einer tierschutzkonformen Hundehaltung gar nicht zu vereinbaren, also ist dies schon mal generell nicht der richtige Weg.
Ähnliches gilt eigentlich auch für angsterzeugende Maßnahmen, aber hier will ich noch auf etwas Anderes hinaus, denn eingeschüchtert zu sein, mag ihn zwar momentan von seinen "verbrecherischen" Taten abhalten, jedoch hat das auch einen ganz unschönen Rattenschwanz, der berücksichtigt werden muss.
Angst zu bekommen bedeutet nämlich:
Furcht vor dir oder dem Aufenthalt in deiner Nähe zu haben. Eure Beziehung nimmt Schaden, er lernt, dass er dir nicht uneingeschränkt vertrauen kann, weil du ihn ggf. schädigst.
Auch eine Ortsverknüpfung mit Angst ist möglich. Das macht ihn umweltunsicher. Dieses Problem ist bei indirekten Strafen (Schreckreize mit einer Wasserpistole, Klappern, Zischen, etwas nach dem Hund werfen etc.) noch größer.
Angst macht dumm. Unter Angstgefühlen kann sich dein Welpe nämlich in der Folge nicht gut konzentrieren. Die Weichen sind daher bei häufigen Strafen so eingestellt, dass er ggf. noch mehr Fehler macht, die dich wütend machen.
Zu allem Überfluss gilt aber auch noch:
Der Welpe hat im besten aller Fälle nur gelernt XY darf er nicht machen. Was er nicht gelernt hat ist: Was wäre denn richtig gewesen? Wie hätte er die Situation straffrei meistern können? Er bleibt mit einer Strafe also wiederum "dumm". Nur nebenbei bemerkt: Oftmals ist es nicht mal so, dass der Hund in dem Moment überhaupt weiß, was er nicht machen darf, denn die Strafanwendung ist oftmals zu allem Unglück nicht mal punktgenau ...
Fazit: Ich nehme an, du wünschst dir für deinen Welpen einen ganz anderen Weg. Er soll doch schlau sein, fröhlich und aufgeweckt, oder? Und er sollte dir doch uneingeschränkt vertrauen können und sich gerne in deiner Nähe aufhalten ohne Scheu zu zeigen, nicht wahr?
Dann ist der Weg, den du einschlagen musst der, deine ganze erzieherische Energie darauf zu setzen, deinem Welpen zu zeigen, WIE er sich verhalten soll. Du wirst 1000 Gelegenheiten haben, ihn zu braven Verhalten zu belohnen, wenn du kleinschrittig vorgehst. Wenn er eine gute Anleitung von dir erhält und erfährt, was "richtig" ist, und ihm diese Dinge Spaß bereiten, weil du ihm Anerkennung zollst, wird er sie gerne und oft umsetzen. Das bedeutet auch: Es hat gar nicht mehr so viel Zeit für Vergehen. Toll, oder?
Wenn das für dich vielversprechend und interessant klingt, lade ich dich ein, immer wieder mal auf diese Seite zu gucken, denn ich werde hier, wann immer ich Zeit habe, Tipps zu allen möglichen Welpenthemen posten. Natürlich auch zum Aufbau von wichtigen Übungen, die das Bravsein fördern und die das Zusammenleben erleichtern.
Viele Grüße
Celina