Stadtwolf Hundetraining

Stadtwolf Hundetraining Hundetraining mit Mario Jessat und Linda Sikorski
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Noch ist es ja gar nicht offiziell, aber ich sitze an der Quelle und freue mich so sehr, dass ich es schon mal zeigen mu...
09/09/2024

Noch ist es ja gar nicht offiziell, aber ich sitze an der Quelle und freue mich so sehr, dass ich es schon mal zeigen muss.

Das, meiner Meinung nach, beste Trockenfutter überhaupt ist da.

Ich habe die Entwicklung begleitet und war oft kritisch, aber das Ergebnis überzeugt total.
Mir war es wichtig, dass dieses Futter genial wird. Ich habe im Oktober meine Abschlussprüfung und dann bin ich Ernährungsberaterin für Hunde und ich hätte das Futter niemals empfohlen, wenn es mich nicht überzeugt hätte.

Anfang nächster Woche startet der Verkauf

Bei Dir sein zu dürfen, nicht zu müssen…Was macht man als 5 Monate alter Junghund in einem großen Rudel bei bestem Wette...
09/09/2024

Bei Dir sein zu dürfen, nicht zu müssen…

Was macht man als 5 Monate alter Junghund in einem großen Rudel bei bestem Wetter so den ganzen Tag?

Das ist sicher unterschiedlich, aber die kleine Elfriede, die gar nicht so klein ist, macht am liebsten quatsch.
So typischen Junghundequatsch.

An erster Stelle steht, die eigene Schwester quälen. Quälen im netten Sinne, also hier mal ein Bein lang ziehen, da mal ein Ohr anknabbern, auflauern, ärgern und zum spielen und toben animieren.

Zwischendurch mal versuchen den Auslauf vor Schmetterlingen zu sichern und diese zu fangen.

Gern auch mal bei dem ein oder anderen erwachsenen Hund fragen, ob dieser auch Lust auf ein bisschen Aktion hat, auch wenn die Antwort in den meisten Fällen negativ ausfällt.

Der gemeine Elfriede Junghund ist also ziemlich aktiv über den Tag und hat auch noch nicht erkannt, dass man ja angeblich 20 Stunden schläft, weil ein Hund Ruhe lernen muss. Vielleicht muss ich es ihr nochmal sagen, aber die anderen wissen das auch nicht und ich glaube das sowieso nicht, aber das ist tatsächlich ein ganz anderes Thema und führt sowieso nur zu sinnlosen Diskussionen, die nichts bringen, weil ich nun mal meine eigene Meinung dazu habe.

Also weiter zum Thema….

An diesem Wochenende hatte eine sehr gemeine und aggressive Wespe der Elfriede in die Leftze gestochen.
Ich als liebendes Frauchen habe die Wespe sofort ermordet und nach der Leftze geschaut und diese war etwas angeschwollen. Da bin ich natürlich besorgt. So Maulbereich und ein geschwollener Stich, nicht das das noch schlimmer wird.
Elfriede war zwar munter und fit und lustig wie immer, aber Vorsicht ist ja nun mal besser als Nachsicht.
Ich wollte es gerne beobachten, ob es besser oder schlimmer wird und hatte aber im Haus zu tun.
Also habe ich das Elfriedentier mit rein genommen.

Jetzt kennt die junge Dame das ja so gar nicht und ich erhoffte mir dies gleich als kleines Erziehungsprogramm nutzen zu können.

Ich hatte schon geistig einen pädagogisch wertvollen Plan entwickelt, wie ich alle Führungselemente mit ihr abarbeiten kann um streng, nach Trainerart, für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Ich könnte es auch filmen und hätte wieder gutes Videomaterial für Sozialmedia. Ich war voller Ideen und Tatendrang und fast war mir die Wespe schon sympathisch.

Also Elfriede geschnappt hoch in die Küche, Handy gezückt, bereit sofort los zu legen.

Mit meinem Tatendrang war ich alleine. Mein Elfriedchen legte sich zufrieden und beglückt an meine Seite und war Seelig.

Bei mir sein zu dürfen, nicht zu müssen.

Es wurde ein entspannter von Zuneigung und kuscheleinheiten geprägter, völlig unspektakulärer Nachmittag.

Die Leftze schwoll ab und ich war wieder um ein paar Erkenntnissen reicher.

Wir hatten alle Führungsthemen längst durch. Ruhe und Benehmen in meiner Nähe ist selbstverständlich und das schönste ist es bei mir zu sein.

Ich liebe Hunde und sie mich sehr oft auch.

Eure Linda

06/09/2024

Schäferhundezucht vom Altenburger Land,
"Hundeschule Stadtwolf-Training" ,NDC- Trainerausbilder, Autor, Futterhersteller "Stadtwolf"
Instagram: Mariojessat

03/09/2024
Wenn du liebst, was du tust und es mit dem tust, den du liebst, dann kann es nur gut werden Wir geben an diesem Wochenen...
31/08/2024

Wenn du liebst, was du tust und es mit dem tust, den du liebst, dann kann es nur gut werden

Wir geben an diesem Wochenende das wunderbare Seminar Hunde lesen lernen. In der Story nehmen wir euch mit und zeigen euch ein paar Ausschnitte

26/08/2024
21/08/2024

Während die Schäferhunde Ruhe suchen, läuft der Terrier noch einmal zur Höchstform auf. Er provoziert, und die jungen schäferhunde lassen sich auf ihn ein. ...

Umdenken, oder thinking out of the Box.Nana ist der erste Hund in meinem Leben, der mich in der Form, wie es war, an mei...
19/08/2024

Umdenken, oder thinking out of the Box.
Nana ist der erste Hund in meinem Leben, der mich in der Form, wie es war, an meine Grenzen gebracht hat……
Mario kann einfach 1000000 mal schöner erzählen als ich.

Viel Spaß beim lesen und verfolgen

Gruß eure Linda

P.s. Wir haben jetzt auch eine Gruppe, für die, die mehr Austausch und mehr Input möchten ist sie genau das Richtige

11/08/2024

Trainingstermine/Seminare

Individualseminare
(Leinenführigkeit, Rückruf und ähnliche individuelle Baustellen)

20. bis 21. August 2024
10. bis 11. September 2024
26. bis 27. Oktober 2024
16.-17. November 2024
30. November bis 01. Dezember 2024

Mehr erfahrt ihr hier, zum Beispiel die Themenseminare wie "Alltag mit Hund" oder "Hunde lesen lernen".

https://www.hundeschule-linda-sikorski.com/seminartermine/

Wochentagstermine für einen einzelnen Trainingstag können wir ab 15.10.2024 wieder anbieten.
Anschließend könnt ihr einen Rudelspaziergang mit uns machen. (Ohne den eigenen Hund)

Und ebenfalls ab Oktober nehmen wir wieder Hunde in Pension.
Die Netten dürfen mit in die Wohnung, ansonsten geht es in den Zwinger.
Und gelegentlich darf auch wieder ein Hund in unser "Bootcamp".

anmeldung : [email protected]
Linda: 0170 4887448

P.S. Das Foto ist von einer Seminarpause mit Linda Sikorski und mir. Lustig wird es oft...:)
Vielleicht sehen wir uns ja.

Ruhe……Es gibt verschiedene Möglichkeiten im Alltag zu überprüfen wie es zwischen Hund und Mensch um das Thema Führung st...
09/08/2024

Ruhe……

Es gibt verschiedene Möglichkeiten im Alltag zu überprüfen wie es zwischen Hund und Mensch um das Thema Führung steht.

Eine Möglichkeit davon ist es, mal zu schauen, was passiert, wenn man als Mensch Ruhe vorgibt.

Und damit meine ich nicht, was passiert, wenn man Sitz oder Platz sagt, sondern was passiert, wenn man zb auf einem Spaziergang einfach stehen bleibt.

Bewegt sich der Hund weiter? Rennt er im Kreis? Fiept er rum? Oder gibt er einfach auch Ruhe, weil der Mensch es vorgibt?

In der Hundeschule beobachte ich immer wieder, wenn Hunde aus dem Auto geholt werden, oder ich den Besitzern was erkläre, dass der Hund bis zum Ende der Leine geht und überprüft, wie lang diese ist. Er in der Gegend rumschnüffelt und aufgeregt die Gegend scannt.

Das kann ein Zeichen dafür sein, dass der Hund sich wenig orientiert, oder der Zugriff auf das Energie Level des Hundes noch nicht optimal ist.

Achtet doch einmal darauf, was passiert, wenn ihr stehen bleibt oder einfach euch irgendwo hinsetzt. Passieren die oben genannten Dinge? Wenn ja, fordert doch Ruhe einfach mal über Korrekturen aktiv ein.

Schreib mir gerne in die Kommentare, wie es aktuell bei euch aussieht und stellt gerne eure Fragen, wenn ihr welche habt.

Lg eure Linda 

08/08/2024

Gedanken zur Hunderziehung

"Aus der Hundeerziehung," habe ich zu meiner Freundin Linda auf einem diskussionsreichen Rudelspaziergang gesagt, "ist heute Wissenschaft geworden." Linda ist Trainerin wie ich.

Wir hatten gerade viel im Netz gestöbert, sahen gemeinsam Podcasts, Filme oder Webinare zum Thema Hundeerziehung. Beiträge, bei denen wir uns etwas erhofften – vielleicht Neues, eine Idee, etwas, was uns weiterbringt. Ich hatte eventuell zu viel gestöbert. Dann platzt so etwas raus. Linda kann das alles gut filtern, ich brauche etwas länger.

"Und deswegen hat man als Hundebesitzer das Gefühl," so ich weiter, "man muss neuerdings Wissenschaftler sein, um seinen Hund zu erziehen."

Nichts gegen mehr Wissen, gerade in der Hundeerziehung. Ich kenne Menschen, da ist die Hundeerziehung noch wie zu Zeiten unterm Hakenkreuz. Da ist von Verhaltenslehre noch nichts angekommen.
Aber jedes Thema wie Jagd, Aggression und Lernverhalten wird in alle Kleinigkeiten zerlegt. Es sind so viele Kleinigkeiten, dass der normale oder neue Hundeführer bzw. Besitzer gar nicht mehr weiß, was er in welcher Situation machen soll.

Aus dem Bauch heraus handeln scheint vorbei. Doch wenn jemand handelt, lobt oder korrigiert, dann ist das erstmal gut. Der Hund ist nicht unbedingt traumatisiert, wenn es mal schief läuft. Aber in seinem Tun unterbrochen. Außerdem, lernen tun zwei, Hunde und Halter.

Wir haben lange darüber diskutiert, wir sind nicht immer einer Meinung. Das Ergebnis am Hund ist aber immer gleich. Dazu hatte sie in der Woche noch einen Podcast gesprochen und einen Artikel geschrieben. Es ging um die Führungsmerkmale bei der Hundeerziehung. Ich schreibe am Buch, da will ich auch gerne sagen, was ich denke. Und nicht laufend nachdenken, was ja zwangsläufig oft passiert – das Nachdenken, damit ich mir nachher von verkümmerten Hundetrainern nachsagen lasse, ich habe keine Ahnung.

Die Verhaltenslehre vom Hund ist wichtig, so finde ich, damit Trainer wissen, was sie am Hund tun. Und wenn sie keinen Plan haben, was sie am Hund machen, kann man trotz aller Wissenschaft wenigstens schön reden. Und wenn man einen Plan und Wissen hat, dann kann man das Verhalten des Hundes mindestens genauso schnell ändern wie ihm ein neues Kommando beibringen.

Die Masse der Hundebesitzer sollte darauf achten, dass man mit seinem Hund durchs Leben kommt. Denn er lebt in deiner Welt, nicht in seiner. Ein Satz, den unsere Trainer in Ausbildung immer wieder hören. Sehen wir einfach zu, dass wir sie gemeinsam meistern. So dass es schön für alle ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Einen schönen Tag für euch…

Unsere Ausbildung:
https://www.ndc-hundetrainer.de/

06/08/2024

Bei uns geht es jetzt wieder voll los mit Seminaren und Terminen und viel Input auf unserer Seite. Wie läuft es bei euch so? Wenn ihr noch Interesse an Training habt meldet euch gerne bei uns

30/07/2024

Was soll das ?

Was ist hier los bitte?
Was muss ich denn hier sehen?
Solche Fotos wurden mir zugespielt.

Das ist Alf, mein Kampfhund,
mein ernsthafter Rüde.
Mein Bester,
mein Härtester.
Mein Wächter und Beschützer.
Alf, manchmal auch Malf und neuerdings Ralf.
Ralf Müller, um es genau zu sagen, denn zu Ralf Möller reicht es nicht ganz.

Legt bei unserer NDC -Trainerausbildung denn Kopf bei einem fremden Frauchen in den Schoß.

Kuschelt.
Verleiert die Augen.
Schnurrt ja fast.
Hergottnochmal, will der gar eine Katze werden?
Ich bin irritiert.
Wir müssen reden.

Schönen Abend für Euch.

23/07/2024
Für kurzentschlossene haben wir auf unserem Seminar Meet the Pack vom 27.-28.07. noch zwei freie Plätze.Du möchtest das ...
15/07/2024

Für kurzentschlossene haben wir auf unserem Seminar Meet the Pack vom 27.-28.07. noch zwei freie Plätze.

Du möchtest das Rudel vom Altenburger Land live kennen lernen und wissen, wer, wer im Rudel ist? Du möchtest das Führen deiner Hunde über die vier Führungselemente live erleben? Du möchtest dein Schutz versprechen, was du deinem Hund durch diese Führung gibst, einhalten und mit ihm gemeinsam stark und souverän durch ein Rudel Schäferhunde laufen?
Den Abend am Lagerfeuer und mit netten Gesprächen ausklingen lassen?

Dann bist du hier genau richtig. Schreib uns einfach eine E-Mail und melde dich schnell an. Dann bist du noch dabei.

Wir freuen uns auf dich.

Linda, Mario und die Hunde

Kosten:
1 Person/ 1 Hund: 390€
1 Person/ ab 2 Hunden: 420€
Partner: 110€
ohne Hund: 190€

Anmeldung an
[email protected]

09/07/2024
08/07/2024

Balouli😀ist hier auch dabei in der Trainerwoche. Langweilig wird’s uns nicht 😀

Unsere Welpen das erste Mal beim Spaziergang im Rudel dabei. Hier ein kleiner Einblick inklusive eines kleinen Fails, ei...
01/07/2024

Unsere Welpen das erste Mal beim Spaziergang im Rudel dabei.
Hier ein kleiner Einblick inklusive eines kleinen Fails, einer schmutzigen Linda und tollen kleinen Hunden

Und hier nochmal der Link zu unserer Trainerausbildung

https://www.ndc-hundetrainer.de

Hier der Link zu unserer Trainerausbildung https://www.ndc-hundetrainer.de

Gerne mal lesen ist für Welpen oder Junghundbesitzer sicher interessant
27/06/2024

Gerne mal lesen ist für Welpen oder Junghundbesitzer sicher interessant

Neuer Blogbeitrag online: "Ernährung von Junghunden - Juniorfutter vs. Adultfutter"! 🐾 Erfahre, warum spezielles Juniorfutter so wichtig für die gesunde Entwicklung deines Welpen ist und wann der richtige Zeitpunkt für den Wechsel zu Adultfutter kommt. Link in der Bio! 💚

Sagen wir doch immer 😀😀
25/06/2024

Sagen wir doch immer 😀😀

Fünf Minuten Gassi gehen pro Lebensmonat? Vernünftige Regel oder schlichter Unfug?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

Kennen Sie wahrscheinlich, oder? Die dringende Ermahnung bzw. „eiserne Regel“, mit einem Welpen bzw. Junghund nur 5 Minuten pro Lebensmonat spazieren zu gehen, bis sich die Epiphysenfugen (Wachstumszonen) der Knochen endgültig geschlossen haben? Haben Sie sich auch gefragt, ob das wirklich Sinn macht und ob Sie gar Ihren Welpen für sein Leben schädigen, wenn Sie sich nicht daran halten? Woher kommt diese Regel und ist da was dran?

Wahrscheinlich (Wahrscheinlich! Keiner weiß es genau!) ist der Keim dieser Empfehlung in einer Untersuchung der amerikanischen National Institutes of Health (NIH) aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts zu suchen. Die NIH förderten damals klinische Forschungen zur Hüftdysplasie des Hundes. In einer recht aufsehenerregenden Studie untersuchten Tiermediziner:innen den Effekt von Bewegungsrestriktion auf die Hüftgelenkgesundheit. Der Studienaufbau war geprägt von der für die damalige Zeit typischen und brutalen Bedenkenlosigkeit: Schäferhund-Welpen wurden einfach dauerhaft in kleinen Käfigen gehalten und aufgezogen. Und tatsächlich konnte bewiesen werden, dass solcherart bewegungseingeschränkte Welpen später mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Hüftdysplasie entwickelten als Welpen, die sich frei bewegen konnten.

Nur: Die Forscher:innen waren sich schon bei der Veröffentlichung 1975 völlig darüber im Klaren, dass dieser Effekt deshalb zu verzeichnen war, weil diese unglücklichen Welpen in den absolut zu kleinen Käfigen zu einer spreizbeinigen Haltung gezwungen waren, wenn sie überhaupt stehen wollten. Das war der Punkt, um den es eigentlich und in Bezug auf die Humanmedizin ging: Eine Spreizhaltung der Beine wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Hüftgelenke aus, was ja seitdem bei Menschenbabys auch so beherzigt wird. Die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit scheint das aber genau falsch verstanden zu haben, also in dem Sinne, dass die Bewegungsrestriktion an sich einen positiven und gelenkschützenden Effekt hätte. Ungefähr seit diesem Zeitpunkt (und heutzutage dank des Netzes leider besonders virulent) zirkulieren entsprechende Ratschläge, natürlich ganz besonders bei den Rassen, die genetisch bedingt häufig Gelenkprobleme entwickeln. Dumm gelaufen, das!

Mehr als 10 Jahre später, Ende der 80er, hat sich die Forschung erneut dieser Fragestellung angenommen, mit zwei Versuchsanordnungen, deren Ansatz genau andersrum war, also einen Unterschied zu finden versuchte zwischen zwei ganz unterschiedlich harten Belastungsgraden. Beagle-Welpen bzw. -Junghunde mussten an fünf Tagen pro Woche auf einem Laufband mit 15 Grad Steigung rennen, die eine Gruppe eine Stunde pro Tag und für 15 Wochen, die andere Gruppe täglich bis zu 40 km pro Tag, und zwar für ein ganzes Jahr. Danach wurden die Gelenkknorpel und die Gelenkflüssigkeit der Hunde mikroskopisch untersucht. Nur in der nach allen normalen Maßstäben massiv überlasteten Gruppe fanden sich fokale, oberflächliche und eher dezente Veränderungen am Knorpel. Ansonsten wurden keine Schäden festgestellt. Da kann man nur bewundernd sagen: Schau einer an, die halten auf jeden Fall ganz schön was aus, die jungen Hunde! In der zweiten Gruppe reden wir immerhin von einem fast kompletten Marathonlauf, jeden Tag von Montag bis Freitag, und das ein ganzes Jahr lang!

So weit, so gut! Was können uns Freilandbeobachtungen an zusätzlichen Informationen liefern? Wie läuft das denn bei Wölfen? Bekannt ist, dass ein mit Halsbandsendern ausgestattetes Wolfsrudel sich mal bis zu 32 km pro Tag weiter bewegte und dass da ein 8 Wochen alter Welpe dabei war! Respekt an den Kleinen! Und dass Wölfe (oder andere Wildcaniden) das freie Spielen und Toben ihrer Welpen irgendwie einschränken würden, konnte natürlich in keinem Fall beobachtet werden.

Wir können außerdem noch eigene Beobachtungen hinzufügen, zum Beispiel auf Kinderspielplätzen oder Sportanlagen. Zwar nicht am Hund, aber an unserer eigenen Brut. Kinder üben fast alle Sportarten aus, die man sich nur vorstellen kann, inklusive Laufen, Turnen und Kicken, und sie rennen und springen beim Spielen, so viel sie halt lustig sind. Hat schon mal jemand eine Mutter rufen gehört: „Carl-Friedrich, Schluss jetzt! Deine Wachstumsfugen sind noch nicht geschlossen und deine 30 Minuten sind jetzt rum! Setz dich sofort in deinen Rollstuhl, wir schieben dich nach Hause!“. Nein? Oder: „Lisa-Marie, renn nicht immer die Treppen rauf und runter. Denk doch an deine Gelenke!“. Auch nicht? Natürlich nicht! Niemand bei klarem Verstand käme auf die Idee, dass man spielerische Aktivitäten und den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern bezüglich der späteren Gelenkgesundheit irgendwie reglementieren müsste. Es ist ganz im Gegenteil so, dass (auch hochintensive!) spielerische Aktivität von größter Wichtigkeit ist für die Entwicklung einer guten Koordination (Stichwort Propriozeption) und die Ausbildung eines stabilen Muskel-, Sehnen- und Gelenkapparates.

Sie merken wahrscheinlich schon von Anfang an, worauf wir raus wollen: Vergessen Sie diesen Unfug mit den fünf Minuten Belastung pro Lebensmonat! Das ist definitiv eine Latrinenparole, für deren Wahrheitsgehalt es nicht einen Funken Evidenz gibt. Ihr Welpe kann allemal eine Stunde und mehr mit Ihnen unterwegs sein, ohne dass ihm dadurch ein Schaden entsteht. Wird es ihm zu viel, wird er Ihnen das mitteilen, ganz davon abgesehen, dass Welpen bis zu 12 oder 14 Wochen sowieso nicht begeistert sind, wenn man sich all zu weit von der Homebase entfernt. Und wenn ein schon ziemlich fitter und extrovertierter 5-Monats-Welpe ausgelassen mit Freunden spielt und tobt, müssen Sie da keineswegs nach ein paar Minuten eingreifen. Lassen Sie ihn, er braucht das, und zwar dringend!

Wohl gemerkt: Wir setzen einfach mal wieder gesunden Menschenverstand voraus und reden natürlich nicht der puren Unvernunft das Wort. Alles, womit sich ein Welpe selber und freudig belastet, ist letztendlich okay. Es versteht sich aber von selbst, dass man einen Hund mit einem halben Jahr nicht eine Stunde lang und gegen seinen Willen am Fahrrad rumzerrt oder ihn mit dem Frisbee bis zur völligen Erschöpfung scheucht! Ihn aber langsam und wohl dosiert an das Laufen am Fahrrad heranzuführen oder ihm einen Frisbee als Spiel- und Sportgerät vertraut zu machen, stellt ganz sicher kein Problem dar. Es gibt keinen guten Grund, sich deswegen ständig einen Kopf um die Gelenke zu machen.

Take-Home Message: Die Befolgung solcher völlig haltloser „Regeln“, die das natürliche Bewegungsbedürfnis junger Hunde massiv einschränken und die leider oft über das Netz gehypt werden, ist nicht gut, sondern schlecht für den Hund, und zwar auf mehreren Ebenen. Neben den erwähnten Nachteilen für die Ausprägung eines stabilen Bewegungsapparates wird der Welpe bzw. Junghund ja auch noch in seiner sozialen Entwicklung beschnitten, wenn man jeden Tag nur ein paar Minuten draußen unterwegs ist und zudem aus Angst vor Überlastung spielerische Interaktionen mit Artgenossen einschränkt oder gleich ganz unterbindet.

Wir gehen noch weiter: Besteht eine Züchterin / ein Züchter Ihnen gegenüber darauf, dass ein Welpe einer bestimmten Rasse bis zum Alter XY buchstäblich in Watte zu packen sei, weil sonst was Grässliches passieren könnte, steckt da oft eine unredliche Motivation dahinter, im Sinne einer prophylaktischen Schuldverlagerung auf die neuen Besitzer. Sie sollten da ganz schnell misstrauisch werden, denn wahrscheinlich sind Sie gerade dabei, sich einen Welpen einer Rasse zuzulegen, bei der die Entwicklung von schwersten Gelenkerkrankungen von vornherein sozusagen im Stammbuch steht. Da werden von Züchtern gern massivste Bewegungsrestriktionen verordnet, die kein Mensch wirklich einhalten kann und will. Geht der Ärger mit den Hüften oder den Ellbogen dann frühzeitig los, reicht ein einziges Facebook-Foto, auf dem der Welpe / der Junghund mit Artgenossen spielt oder die drei Stufen vom Garten auf die Terrasse hochläuft, um gleich mal jegliche züchterische Verantwortung wütend und weit von sich zu weisen. Es ist im Prinzip ganz einfach: Muss ein Welpe angeblich unter völlig überzogenen Bewegungseinschränkungen (wie zum Beispiel der Fünf-Minuten-Regel) aufgezogen werden, kann mit der Rasse nur etwas ganz Grundsätzliches oberfaul sein!

Wie das im Leben eines Hundes mit der Gelenkgesundheit läuft, hängt NICHT von der freien und spielerischen Entfaltung der Bewegungsfähigkeit im Jugendalter ab! Dafür sind zwei Faktoren ausschlaggebend: Zum einen die (züchterisch zu verantwortende!) Genetik, zum anderen das Gewichtsmanagement, und gerade in diesem letzten Punkt wird leider extrem viel falsch gemacht. Welpen und Junghunde sollen NICHT rundlich, „wohl genährt“ und „proper“ aussehen, sondern „lean and mean“, also richtig schlank und hart. Dafür, dass sich das in jedem Fall positiv auf die Entwicklung gesunder Gelenke auswirkt, zumindest so weit, wie es die Genetik zulässt, gibt es mehr als genug Evidenz. Nicht zu viel Bewegung, sondern ein Zuviel an Kalorien und Protein kann sich tatsächlich verhängnisvoll auswirken. Wenn Sie als Welpen- bzw. Junghundbesitzer:in öfter mal angemacht werden, ob Sie Ihren Hund wohl verhungern lassen wollen, dann machen Sie alles richtig!

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,

Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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16/06/2024

Kommandos werden bei uns regelmäßig abgerufen und aufgefrischt. Heute war „steh“ dran und ihr dürft mal wieder dabei sein

Einen schönen Sonntag euch allen

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Nobitz
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